

aber jerusalem war einigermassen friedlich, als wir dort waren.
wir fuhren am späten nachmittag mit dem taxi in richtung hotel und mussten das quartier durchqueren, wo die meisten orthodoxen juden wohnen. ich kam mir vor wie in einer zeit vor zweihundert jahren. alle männlichen wesen, auch die kinder, waren schwarz angezogen. viele männer trugen lange schwarze mäntel und verschiedene kopfbedeckungen. die frauen hatten ihr haar verhüllt und trugen, wie ihre töchter, dunkle lange röcke.
es war freitag, also ging die ganze familie einkaufen, denn am sabbat ist ja alles geschlossen. ausserdem dürfen die orthodoxen juden keine arbeit verrichten am sabbat, also auch nichts tragen.
wir hatten wieder mal ein nahrungsmittelsuche-problem. am mittag hatten wir noch am strand in tel aviv etwas gegessen. ich den quinoasalat, den ich einige male ass, so sehr liebte ich ihn (rezept folgt!).
am freitagabend, nachdem wir im hotel eingecheckt hatten, folgten wir den vielen schwarz gekleideten menschen, vor allem familien mit kindern in kinderwägen, die richtung klagemauer strömten. dort trennten sich aber die geschlechter. die söhne blieben bei den vätern, die babys und töchter bei den müttern.

nach einer weile wurden wir hungrig. im lonely planet, den ich leider zuhause vergessen hatte, den patrick aber zum glück digital laden konnte, stand, dass wir ins arabische quartier gehen sollten. dort würden wir restaurants finden. jerusalem, das sollte man wissen, besteht aus vier quartieren. dem jüdischen, dem arabischen, dem armenischen und dem christlichen.
wir liefen durch die schmalen strassen der altstadt und es war etwa so verwirrend wie damals in den sukhs in marrakesch. und wir fanden einfach nichts!
später begriffen wir, dass wir offensichtlich durchs armenische viertel geirrt waren, das keine läden oder restaurants aufweist.



ich hatte das hotel leonardo aufgrund zweier kriterien ausgewählt: wegen des aussenschwimmbades, das aber in wirklichkeit längst nicht so gut aussah wie auf dem hotelbild und wegen des frühstücksbuffets. ich ass jeden morgen früchte, salat und gemüse mit hummus und haferflocken mit sojamilch und halva. das frühstücksbuffet befand sich in einer grossen halle, nicht besonders schön, aber ich war mit dem angebot zufrieden - denn sojamilch gibt es nicht überall. teebeutel nehme ich übrigens immer selber mit. ich trinke nicht irgendwelchen schwarztee!
am anderen tag, samstag oder sabbat, wollten wir eigentlich zur gedenkstätte der 1.5 mio kinder, die während des holocost ermordet worden waren, aber wir fanden sie nicht und landeten im israel museum, wo wir die alten schriften der bibel, die im toten meer gefunden worden waren, bestaunen konnten. der taxifahrer fuhr uns nachher zu ein paar restaurants, die extra für die touristen geöffnet hatten, wo ich einen tollen salat ass.
und nachmittag fuhren wir mit dem bus nach bethlehem, das ein gewimmel war von menschen, autos, läden und kleinen take aways. wir fanden einen freundlichen besitzer eines solchen take aways, der mit dem rest der nahrungsmittel, die er noch hatte, zwei orangensäfte und zwei vegetarische wraps zubereitete. er organisierte für mich auch noch eine packung halva.



ja, unsere israel reise fand nicht zum besten zeitpunkt statt: von 12 tagen waren wegen der vielen feiertage die restaurants und läden nur 5 1/2 tage geöffnet.
aber wir fanden immer etwas (veganes) zu essen!
und fast überall war hummus dabei!
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