Samstag, 21. August 2010

Leinenzwang

Was hat Lucy heute im Hundekurs gelernt?

Unklar, muss ich gestehen. Vielleicht, dass manchmal Hundegoodies auf der Wiese rumliegen. Jedenfalls, dass sich die Suche lohnt. Für viel mehr interessierte sie sich nicht. Ich schaffte es wenigstens, sie mit Hilfe von fremden Cervelatstücken durch den blauen langen Tunnel zu lotsen. Zweimal!
Hm, was noch? Es liegt nicht am Kurs, eher daran, dass Lucy offensichtlich kurz vor dem Verhungern war und sie nichts anderes interessierte, als ESSEN. Die nebenstehenden Bilder zeigen den Anfang, als Lucy noch Energie zum Spielen hatte. Da waren die beiden männlichen Junghunde noch nicht dabei, die später zweimal heftig aneinander gerieten. Die Hundetrainerin hatte sie anfangs zum sich Austoben in den Wald geschickt.
Ich finde, Marianne, die Kursleiterin, macht ihre Sache sehr gut. Ich lerne nämlich jedes Mal, klarere Körpersprache zu gebrauchen, um Lucy zu Platz, Sprung, vorwärts, Tunnel usw. zu bringen.
Wir gehen wieder hin!

Der Kanton Bern hat Leinenzwang in der Stadt beschlossen. Muss das sein? Zum Glück dürfen die Hunde in den Wäldern immer noch ohne Leine unterwegs sein. Würde echt gleich protestieren. Vor einiger Zeit traf ich im Grauholz einen Mann mit zwei Hunden, Australian Shepherd und grosse Strassenmischung, aus dem Kanton Basel. Er war sehr erstaunt, als ich ihm erklärte, dass er seine Hunde von der Leine lassen kann. In Basel dürfen sie offensichtlich nicht.
Es ist absolut schlimm, dass vor einigen Jahren ein Kindergartenjunge von Hunden tot gebissen wurde, kein Zweifel. Aber all die Kinder, die von Autos überfahren werden, nimmt die Gesellschaft in Kauf und verbietet nicht Toyotas oder Audis. Oder verlangt Geschwindigkeit 20 innerorts. Nein, die Gesellschaft, in der wir leben, liebt Autos. Autos sind quasi unantastbar. Trotz der 384 Menschen, die 2007 in der Schweiz von Autos getötet wurden. Nach Erhebungen der WHO sterben weltweit jährlich mehr als eine Million Menschen an den Folgen von Verkehrsunfällen. Die Zahl liegt damit weit über den Opferzahlen von Krieg, Genozid und Terrorismus. 40 Millionen Verletzte jedes Jahr. Nehmen wir in Kauf. Wir lieben Autos.
Hunde? Die lieben wir weniger.

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