Es gibt ein Brettspiel, Leiterspiel, heisst es, und da scheint man vorwärts zu kommen, die Leitern hochzuklettern bis zum Ziel - um an der nächsten Stelle wieder runterzurutschen. Und im schlimmsten Fall muss man wieder bei Null anfangen. So komm ich mir gerade vor. Ich war ja weit oben, beim Ziel, hatte ich gedacht, aber jetzt befinde ich mich wieder am Start. In der Nacht auf Samstag erbrach ich mich 15x, mein persönlicher Rekord. Motilium half nicht, vielleicht waren die auch schon zu alt. Patrick ging mir Itinerol B6 kaufen und die wirkten endlich nach drei Stunden. Durchfall hatte ich eigentlich nicht, aber jetzt ist mein ganzen Magen-Darm-System wieder überempfindlich, so wie nach meiner Gallenblasenoperation und ich esse wieder Schonkost. Kartoffeln gehören wiederum zu meiner Leibspeise. Magen-Darm-Grippe? Patrick erwischte es auch einen Tag später, aber der hat nicht einmal erbrochen! Scheint meine Schwachstelle zu sein, mein Magen.
Vorgestern, als Moritz hier war und seine Masterarbeit (ein Manual für Lokalanästhesie), die ich soeben korrigiert hatte, holen wollte, war da plötzlich ein würgendes Geräusch und Lucy erbrach sich auf den Teppich. Während Moritz und ich uns einigten, wer das jetzt putzen sollte (ich, leider), nochmals ein Würgen und sie erbrach sich nochmals auf den andern Teppich. Lucy geht überall weggeworfene Esswaren suchen, die zur Zeit haufenweise rund um die Brätliplätze liegen. Es tut ihr offensichtlich nicht gut!
Auch Lola hatte eine nicht ganz einfache Zeit. Vor einer Woche entdeckten wir plötzlich eine tassengrosse runde entzündete Stelle am oberen Rücken. Weil sie die ganze Zeit daran leckte, ging Patrick beim Tierarzt einen Kragen holen, den sie tragen musste. Ich bedeckte die Stelle mit Lehm, was ihr sehr gut tat. Seit zwei Tagen ist es recht gut, nicht mehr entzündet und es juckt sie auch nicht mehr.
Dabei hatten wir doch vor einer Woche drei Tage Sommer! Ich ging mir zwei Paar kurze Hosen kaufen - aber die liegen in meinem Schrank und ich trage wieder warme Kleider. Aber zum Laufen war es wunderschön angenehm. Wir rannten dem Fluss entlang, waren eigentlich zu viert, aber Vida mag auch bei 15 Grad nicht heftig laufen. Meistens verlor ich sie. Je älter sie wird, desto mehr nimmt sie sich die Zeit, überall in Ruhe zu schnüffeln. Sie mag sich nicht mehr hetzen lassen.
Ich aber hetzte sie heute am Schluss, denn beim Parkplatz neben dem Maisfeld wurde eine riesige Maschine aufgefahren, die auf beiden Seiten 12-fingrige Arme öffnete, an denen Schläuche befestigt waren. Ob Dünger oder Insektizide - ich hatte keine Lust, auch bespritzt zu werden.
Irgendwie viele Leitern runtergerutscht und wieder am Start angelangt.
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