Samstag, 19. Dezember 2020

mehr ballaststoffe

zur zeit nerve ich mich an den grossflächigen werbeseiten für fleisch in den printmedien, in den letzten wochen fand ich auch immer wieder mal eine gesponserte seite, die fleisch als wichtiges und gesundes lebensmittel darstellte. gestern googelte ich mal fleisch/subventionen/schweiz und fand die zahl 6 mio franken, die der staat nur für die absatzförderung, sprich werbung, für fleisch bezahlt, gestützt auf ein landwirtschaftsgesetz. dann suchte ich im internet agrarsubventionen und fand, dass der staat 2.8 milliarden franken dafür ausgibt; 82% für die produktion von fleisch, milch und eiern und 18.5 für die produktion von pflanzen. im letzten ist auch die unterstützung für zuckerrüben enthalten, die mehrheitlich den tieren verfüttert werden.

mhm. ungeheuerliche zahlen. würde die agrarindustrie nicht unterstützt, wäre sie defizitär. was mich wundert: weshalb stört sich niemand in der politik an diesen zahlen? 

ich glaube, veränderungen kann ich nicht von der politik erwarten. 

langsam geht das eigentümliche und schwierige 2020 zu ende. noch werden wir dauerberieselt mit abstandhalten, maskentragen, lockdown, pädagogischen artikeln in der zeitung, wie epidemiologen weihnachten feiern. noch spricht niemand davon, was diese epidemie wirklich bedeutet, wie wir endlich als gesellschaft und weltweit versuchen sollten, in grösseren zusammenhängen zu denken. abholzung des regenwaldes, vor allem für die fleischproduktion, massentierhaltungen überall - damit die menschen billiges fleisch essen können. tut den menschen denn der fleischkonsum gut, hilft das der eigenen gesundheit? warum sterben an corona vor allem menschen mit vorerkrankungen wie diabetes, bluthochdruck und anderen chronischen krankheiten. dies sind zivilisationskrankheiten, die entstehen durch tierische fette, fastfood und wenig bewegung. 

ich bin heute 9 km gelaufen, mit lucy, und habe einen spannenden podcast gehört: how our food affects our mood. ella mills interviewt felice jacka, eine professorin des food & mood centers an der deakin uni in australien. die professorin erzählt, wie eine ernährung, die viele fertigprodukte, fleisch, zucker und alkohol enthält, unsere darmbakterien so schadet, dass unser gehirn auch schaden nimmt. das äussert sich in schlechtem gedächtnis, mühe, dinge gedanklich zu verstehen, depressionen und ängsten.

ich habe in meiner ausbildung zur ganzheitlichen ernährungsberaterin viele dinge gelernt. das wichtigste: wir essen alle zu wenig ballaststoffe. unsere darmbakterien brauchen ballaststoffe, um überleben zu können. wir wissen mittlerweile auch, dass unser darm eine enge verbindung zu unerem gehirn hat.

wenn du nur etwas kleines ändern möchtest: iss mehr ballaststoffe. du wirst schon bald merken, wie viel besser es dir geht. nein, fleisch enthält keine ballaststoffe.

während ich dies schreibe, ist der apfelkuchen im ofen fertig gebacken, den gibt es gleich zum essen. mit dinkelteig, geschroteten leinsamen, vanillepudding mit hafermilch, boskop und mandelsplittern.




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