Samstag, 25. Januar 2014

Fingeryoga

Eigentlich habe ich Fingerarthrose, und zwar sind die äussersten Fingergelenke betroffen. Eigentlich heisst, dass ich, seit ich vor drei Jahren begann, vegan zu essen, fast keine schmerzhaften Entzündungen habe. Zweimal, so kann ich mich erinnern, ass ich Milchprodukte, einmal Feta mit Kartoffeln und einmal Quark. Das war beides Mal in einem Bad in Deutschland, wo das Angebot an Pflanzenspeisen normalerweise jämmerlich klein bis nicht-existent ist. Und jedes Mal fing eine Stelle, meistens der Ringfinger der rechten Hand, zu schmerzen an. Vorhin habe ich Fingerarthrose und Ernährung gegoogelt, und was ich gefunden habe, entspricht nicht meiner Erfahrung. Aber vielleicht reagiert jeder Mensch, bzw. jede Frau (denn wer an Fingerarthrose leidet, ist in 90 von 100 Fällen eine Frau) anders? Da wird nämlich Käse und Magerquark empfohlen, aber von Tomaten abgeraten ??? Tomaten esse ich monatelang und nichts passiert. Jedenfalls stimmt das für mich, keine Milchprodukte zu essen. Eben nicht nur aus tierfreundlichen Gründen, sondern auch wegen meiner Gesundheit.
Was ich auch seit einiger Zeit tue, das ist Brot und Teigwaren vermeiden. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass mir beides nicht gut tut. Ist es, weil der Weizen viel Gluten enthält? Pumpernickel, der aus Roggen ist, macht mir nichts. Jedenfalls habe ich gestern in der neusten Oprah von einer Tänzerin gelesen, die jahrelang an Arthrose zuerst in den Knien und später auch in allen anderen Gelenken litt. Erst viele Ärzte und einige Operationen später fand ein Rheumatologe heraus, was sie hatte. Und verbot ihr Milchprodukte und Gluten. Seither kann sie wieder tanzen. Interessant!
Ich habe mir vorgenommen, noch konsequenter auf Weizen zu verzichten und Roggenbrot nur selten zu mir zu nehmen. Weil meine Fingerarthrose nicht weg ist. Sie schläft nur und ich mag sie nicht wecken.
Was mir auch sehr gut tut ist Fingeryoga. Hier drei Übungen für beide Hände:
1. Daumen zum kleinen Finger legen, die anderen Finger darüber schliessen und fest zusammenpressen und weit mit viel Kraft bis in die Fingerspitzen spreizen. Das etwa 20x.
2. Hände kräftig wie zum Gebet verschränken, öffnen und Daumen und Zeigefinger wechseln. 20x
3. Zeigefinger und Daumen gegeneinander pressen, dann die anderen Fingerspitzen gegeneinander pressen, , Finger weit öffnen ausser Daumen und Zeigefinger, Hände nach vorne drehen, zu sich drehen und wieder jede Fingerspitze auf die andere drücken. 20x
Alle Übungen so kräftig wie möglich ausführen, wie wenn die Finger aus Stahl wären.

Hier noch drei Bilder von meinem heutigen Mittagessen: Nüssli- (oder Feld-)salat mit Orange, in Olivenöl gedünsteter Federnkohl und eine Schale mit rotem Quinoa
(in Pflanzenbouillon, Kurkuma und einem Sternanis aufgekocht und stehen gelassen, während ich mit den Hunden 5 km laufen war. Es war wunderschön: gefrorener Boden, blauer Himmel und helle Sonne!)
mit  Cicorino rosso, einer blauen und einer gelben Kartoffel, etwas Petersilie, gerösteten Cashews, ein bisschen geraffeltem Ingwer und mit etwas Traubenkernöl beträufelt. Damit nicht alle meinen, ich esse nur Dosas!!

Freitag, 17. Januar 2014

Motivator

Vorhin kam ich vom Fitness zurück und hatte Hunger, wusste aber nicht, was ich essen sollte. In solchen Situationen frag ich mich immer, wonach ich jetzt Lust hätte. Spargelbrötchen mit Mayonnaise! Keine Spargel im Haus im Januar und Mayonnaise mag ich eigentlich gar nicht. Also übersetzte ich auf vegan und ass einige Oliven mit Mandeln gefüllt, ein paar Paranüsse und ein Stück kalten Hokkaido vom Kühlschrank. Und jetzt trinke ich noch einen Melissentee. Fitness heisst bei mir eigentlich Wellness, denn im warmen Wasser an die Massagendüsen und danach drei Saunagänge mit Dampfbad, das dauert einiges länger als die paar Maschinen am Anfang.
Generell habe ich Winterpause, was das Laufen anbelangt. Ich laufe zwar jede Woche zusammengezählt etwa 20 km, aber mein Tempo ist langsam. Oder, wie es Achim Achilles, Deutschlands erfolglosester Freizeitsportler, ausdrückt: sein Lieblingstempo ist der gemässigte Schlurfschritt. Da mein nächster offizieller Lauf erst im Mai stattfindet, kann ich also noch vier bis fünf Wochen lang in meinem Wohlfühltempo, dem gemässigten Schlurfschritt, dahin joggen und geniessen!
Aber natürlich schreibe ich alles auf. Zeit, Strecke, Pace. Früher, als ich zu meinem Schreck meine erste Polaruhr zum Geburtstag von Patrick erhalten hatte und schon nach dem ersten Mal Tragen völlig begeistert war, schrieb ich jeden Wert (Herzfrequenz, Kalorien, Zeit) in ein Schulheft. Seit drei Jahren fülle ich den Achilles Laufkalender und vor zwei Wochen habe ich tatsächlich mal meine Kilometer vom letzten Jahr zusammengezählt: es waren mehr als 1000!!! Nicht schlecht!

Weil, das konnte die beiden Polaruhren, die ich in den ersten Jahren hatte, nicht: die Kilometer angeben. Kein GPS. Dabei war und bin ich vor allem daran interessiert. Mein jetziger Laufbegleiter ist ein pinkiger (obwohl ich ihn in grün bestellt hatte, kam er pinkig bei mir an. Na ja.) Garmin Forerunner10. Aber auch schon der zweite. Im vergangenen November sprach er nach einem Lauf plötzlich nur noch Englisch mit mir und weigerte sich, den Lauf zu speichern. Ich brachte ihn in den Laufladen mitten in der Stadt und konnte nach einigen Tagen eine nagelneue Uhr abholen. Der Garmin Forerunner10 ist keine Pulsuhr sondern gibt mir nur die Strecke, die Zeit, die Kalorien und, das Wichtigste, den Pace an. An meinem Puls bin ich nicht so sehr interessiert, er ist ja, das weiss ich von früher, generell tief.
Ich verbinde den Garmin etwa einmal pro Woche mit meinem Laptop und kriege alle Werte plus die Strecke auf einer Karte in einem Programm. Das gefällt mir sehr! Vor allem, wenn ich mal in einer neuen Gegend laufen gehe. So, wie letztes Mal in Japan.
Mein Garmin ist ein echter Motivator!

Mittwoch, 8. Januar 2014

Vegane Pizza

Heute Morgen wachte ich gerädert auf. Oder so, wie wenn ich von einem Pferd gefallen wäre. Das bin ich nämlich einmal, als 18jährige. Ich hatte meine (zum Glück kurze) Liebe zu Pferden etwas spät entdeckt und einen Bauern gefunden, der einige seiner Pferde zum Reiten vermietete. Als ich einmal Reiten war, fing mein Pferd zu galoppieren an, ohne mich zu fragen. Ich wollte es stoppen, aber das gelang mir nicht. Irgendwann konnte ich mich nicht mehr halten und fiel zu Boden. Und spürte jeden meiner Knochen.

So fühlte ich mich heute, als ich erwachte. Ich fing gestern wieder mit meinen Kursen an, je eine Stunde Yoga und Pilates sowohl am Morgen wie auch am Abend und ich mache alle Übungen mehr oder weniger mit. Schon nach dem Mittagessen war ich recht müde und legte mich kurz hin. Aber kaum dass mein Kopf mein Elsa-Kopfkissen berührte, war ich schon eingeschlafen. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert: So schnell einzuschlafen.
Obwohl ich doch zwischen Weihnachten und Neujahr jeden Morgen 30 bis 50 Minuten Yoga machte, scheine ich meine innere Kraft in dieser Zeit verloren zu haben. Weil, Pilates machte ich nicht, nur manchmal ein paar Bauchübungen. Es scheint, dass meine Pilates-Übungen äusserst wirksam sind!
Vergangene Woche schaffte ich es nur 4x, laufen zu gehen. Soviel zu meiner ehrgeizigen Challenge! Aber ich merkte, dass ich länger und schneller laufen konnte. So steht es auch im neusten Runner's World: Wer von 2x die Woche auf 3x aufstockt, verbessert seine Leistung gleich um 50%. Ich werde vor Läufen wie zum Beispiel den Grand Prox von Bern am 10. Mai oder den Halbmarathon in Luzern am 28. Oktober 4-5x pro Woche laufen gehen, das habe ich mir vorgenommen. Aber diese Woche schaffe ich es nur wieder 3x. Heute eben, weil gerädert, kämpfte ich mich ein wenig durch die 6km.
Pausen, das weiss ich, tun mir gut und ich werde erst wieder am Samstag laufen können, aber ich weiss, dass ich dann sehr fit sein werde.
Bei uns gibt es fast jeden Sonntag Pizza, Patrick legt sich Mozzarella auf seine und ich meinen veganen Pizzakäse. Mein Lieblingskäse ist der Cheesly Mozzarella-Style von Plural. Die beiden Pizzabilder sind von vergangenem Sonntag: Ich legte noch Zucchettischeiben drauf und nach dem Backen Rucola. Den Käse, den ich verwendete, ist der Wilmersburger Pizzaschmelz, der sich auch sehr gut eignet, aber ein bisschen nach Kuh riecht. Das müsste meiner Meinung nicht sein, hab ich mir doch jeden Kuh- oder Fleischgeschmack so ziemlich abgewöhnt. Ist eigentlich interessant: Essen wir etwas regelmässig, finden wir es normal und gut. Essen wir etwas lange Zeit nicht mehr, empfinden wir den Geschmack als nicht mehr positiv. Totale Gewohnheitstiere sind wir!

Donnerstag, 2. Januar 2014

Pelz

Fünfmal laufen zu gehen ist für mich möglich, mehr aber nicht. Und diese Woche schaffe ich es vielleicht nur viermal. Nächste Woche bin ich dann wieder im Normalzustand von dreimal. Irgendwie habe ich halt noch zu viele andere Aktivitäten, wie einmal pro Woche ins Fitness, dazu jeden Tag Yoga und oder Pilates.
Und dann gibt es noch andere Dinge, die mir eben auch wichtig sind. Faul auf dem Sofa liegen und lesen. Das neuste deutsche Runner's World, zum Beispiel. Ich gehe zuerst meistens zu den Seiten über Ernährung. Und was finde ich da? Wirklich, es ist das allererste Mal in einer Deutlichkeit, die ich in einer "normalen" Zeitschrift noch nie so vernommen habe: LÄUFER BRAUCHEN KEIN FLEISCH. So steht es da als Überschrift in einem Artikel zu den Ergebnissen einer Umfrage an mehr als 5500 Sportlern. 3,7 % der Menschen in Deutschland ernähren sich vegetarisch und 12,2 % der Umfrageteilnehmer ernähren sich vegetarisch oder vegan. Und sind fit! Nicht, dass ich das nicht schon lange weiss, dass eine vegane Ernährung besser ist für Sportler. Aber dass sowas öffentlich verkündet wird: Die Zeiten werden besser!
Gut, Ernährung ist das eine, ich bin ja nicht nur aus Gesundheitsgründen vegan. Sondern weil ich die Gewalt an den sogenannten Nutztieren entsetzlich finde. Logisch geht mein Widerstand, dieses Gewaltsystem zu unterstützen, weiter als nur bis zum Kochtopf. Mein Bett ist schon seit ewig vegan. Anfangs hatte ich zwar noch ein Seidenduvet, aber das ist auch schon lange her. Jetzt besteht mein Sommerduvet aus Viskose aus Bambus und mein Winterduvet ist von Ikea und voll synthetisch. Mein Kopfkissen ist die Elsa, hab sogar eine Reise-Elsa.
Aber die Zeiten werden nicht nur besser, leider. Die neue Winterjacke, die ich bei Zara kaufte, hat einen Pelzstreifen an der Kapuze. Ich suchte auf der Etikette, ob der synthetisch war. Ja, so stand es drauf. Zur Sicherheit fragte ich noch bei einer Verkäuferin nach. Denn echten Pelz zu tragen finde fürchterlich. Das war schon immer so. Als wir vor etwa zwei Wochen von einem Familientreffen von der Innerschweiz nach Hause fuhren, hörten wir am Radio die Sendung Input von DRS3 über Pelztragen. Offensichtlich sind solche Pelzstreifen an Jacken zur Zeit total Mode und meistens aus echtem Pelz. Der mehrheitlich aus China stammt, wo die Silberfüchse und Nerze unter elendiglichen Bedingungen in engen Käfigen hausen und am Schluss ihres kurzen Lebens zu Tode geschlagen werden. Die Sendemacher spielten die Schreie eines solchen zu Tode geprügelten Tieres - ich hab die immer noch in meinen Ohren.

Wie können Menschen so grausam sein? Wie können Menschen hier so gleichgültig sein und Pelz kaufen?
Ich bin für ein neues Schulfach: Meditation. Wer meditiert, lernt Empathie, ein grundlegendes Wohlwollen andern gegenüber, das auch über Familie und Freunde reicht. Das zeigte eine Mind Based Stress Reduktion (MBSR) - Studie an den Universitäten Giessen und Harvard. Vielleicht würde das Mitgefühl auch für Tiere reichen? Ein anderer Weg fällt mir nicht ein.
Hab zur Zeit Mühe mit dem heutigen China. Vielleicht lasse ich das Chinesisch und wechsle zu Japanisch. Momentan habe ich zwar keinen Raum für eine neue Sprache. Aber vielleicht in ein paar Jahren.

Die beiden Bilder sind von Oktober, als ich einen Tag vor dem Rückflug in Osaka beim Meer laufen ging.