Samstag, 25. Mai 2013

Wuji

Kalt war es heute im Hundekurs und wir waren auch nur eine kleine Gruppe. Aber Lucy geht gerne hin und macht Fortschritte um Fortschritte. Nicht eigentlich im Kurs, aber im Alltag. Sie hat schon lange keinen Jogger mehr erschreckt und wenn ich ihr sage"Leine!", sitzt sie ab und wartet, bis ich sie anleine. Nicht schlecht! Patrick holte uns am Schluss ab und machte vorher noch ein paar Fotos.
Nach dem Lauf vor einer Woche war ich einige Tage lang total im Hoch! Ich hätte gerne sofort wieder an einem Lauf teilgenommen und suchte einen zwischen 15 und 21.2 km, fand aber bis jetzt nichts Gescheites. Aber vielleicht ist eine Pause auch nicht schlecht. Ich bin so fit zur Zeit! Ich bin überzeugt, dass vor allem meine vegane Ernährung die Ursache ist, dass ich soviel Energie habe. Im neusten vegan health and Fitness magazine, das vor ein paar Tagen in mein Postfach trudelte, sagen das auch alle porträtierten Menschen. Zum Glück hat es kaum mehr Bodybuilders drin, sondern ganz normale sportliche Menschen, die rudern, laufen, Tennis spielen oder Yoga machen. Und die meisten geben an, grüne Smoothies zu trinken. Deshalb gabs bei mir auch wieder mal einen (siehe Bild). Wahrscheinlich gewöhne ich mich noch daran, wenn ich dranbleibe. Wahnsinnig lecker finde ich sowas nicht. Weil ich gerade dabei war, machte ich noch schnell Cashewmilch und Halvah, eine meiner Lieblingssüssspeisen. Hier die Rezepte:


Cashewmilch (aus VEGAN KOCHEN von Celine Steen und Joni Marie Newman):
140 g Cashews über Nacht einweichen
am Morgen das Wasser weggiessen und mit etwa einem halben Liter frischem Wasser, 2 EL Agavendicksaft und ein wenig Vanille aus einer Schote gekratzt mixen. Fertig!


Halvah (aus dem ayurvedischen veganen Kochbuch von Talya Lutzker):
1/2 Tasse Tahin (Sesampaste, gibts im Reformhaus oder in Läden mit arabischen Spezialitäten)
2 Teelöffel feste Kokosmilch
2 Esslöffel Ahornsirup
Alles zusammen im Mixer vermischen. Ich hatte keinen Ahornsirup und nahm Agavendicksaft, was meiner Meinung nach keinen grossen Unterschied macht.


Eine schöne Geschichte noch, die ich im vegan health and fitness magazine las, besser gesagt, ein Auszug aus einem Buch, das bald erscheinen wird, von Arthur Rosenberg, Daoistischer Mönch und Tai Chi Meister. Der Titel: Wie man mit Konflikten umgehen kann. Er wollte mal eines Morgens vor seinem Kurs bei Starbucks im Drive-In einen Tee bestellen, da hupte der Fahrer hinter ihm und zeigte mit einer Handbewegung, dass er weiterfahren solle. Offensichtlich passte diesem Fahrer irgendetwas nicht. Arthur Rosenfeld hatte drei Möglichkeiten, mit diesem unfreundlichen Menschen umzugehen. 1. Er hätte aussteigen und dem Fahrer die Faust ins Gesicht schlagen können. 2. Er hätte aussteigen und sich beim Fahrer demütig entschuldigen können. Oder 3. er hätte den Weg des wuji nehmen können, was er auch tat: Er sagte der Frau an der Starbucks-Kasse, er bezahle den Kaffee dieses Typen. Die Frau sagte, aber der sei ein Idiot. Ausserdem habe der für 5 Leute Frühstück bestellt. Rosenberg zögerte kurz, denn er hatte nur $10 in der Tasche. Aber dann streckte er seine Kreditkarte hin und bezahlte alles. Und was nun passierte, das ist spannend: Jeder bezahlte für die hintere Person, und das dauerte bis zum Abend.
Im Tai Chi, sagt Rosenberg, suche man immer Türe Nummer 3. Es gehe darum, kreativ mit einer Situation umzugehen. Es gehe darum, das Gleichgewicht  zu halten, die Balance. Wuji.


Montag, 20. Mai 2013

Mandelmilch-Rezept für Anna

Freitagabend vor dem Grand Prix ging ich das erste Mal überhaupt mit, die Startnummern zu holen. Und liess mich voll vom Lauffieber anstecken. Beim Schlendern von Stand zu Stand in der BEA-Halle, von Adidas zu Asics zu TAO zu irgendwelchen andern Anbietern entdeckte ich plötzlich Anna. Sie steuerte auch gleich auf mich zu und sagte, dass sie auch laufen werde. Und dass sie meinen Blog lese, denn sie mache zur Zeit die 30-Tage-Challenge von Attila Hildmann (VEGAN FOR FIT). Und wo ich denn die Mandelmilch kaufe, denn hier in der Schweiz sei sie sehr teuer.
Das stimmt, ich habe einmal im Reformhaus eine Kokosmilch und eine Mandelmilch gekauft, ein Liter kostet etwa CHF 6. Ich sagte, dass ich meine Pflanzenmilch normalerweise in Deutschland kaufe, gleich vor einer Woche kaufte ich 12 Liter Reismilch im Alnatura. Und einige Liter Hafermilch, denn ich brauche viel Pflanzenmilch. Sei es für meinen Porridge zum Frühstück oder den Kefir, den ich auch täglich trinke. Aber Anna hat zwei kleine Kinder und kann nicht alle paar Wochen nach Deutschland fahren.
Wieder zu Hause stöberte ich in meinen veganen Kochbüchern und entdeckte verschiedene Rezepte. Für Mandelmilch, Cashewmilch, Reismilch. Gestern probierte ich das Mandelmilchrezept aus dem Buch The AYURVEDIC Vegan KITCHEN von Talya Lutzker aus und heute morgen ass ich meinen gekochten Getreidebrei (Haferflocken, gepoppter Amaranth, Braunhirse und Chia-Samen) mit meiner selbst gemachten Mandelmilch.




Hier das Rezept:
1 Tasse Mandeln 6-8 Stunden einweichen.
Wasser wegschütten und die Mandeln mit 4 Tassen frischem Wasser im Blender mixen.
Durch ein  Tuch in ein neues Gefäss giessen und
schon ist die Mandelmilch fertig!
Fast.
Ich weichte eine Dattel mit den Mandeln ein und mixte sie mit, merkte aber nicht so viel von der Süsse.
Deshalb tat ich ein wenig
Agavendicksaft in meinen Porridge. Und vielleicht würde etwas Vanille der Mandelmilch mehr Geschmack geben. Ich nahm auch etwas mehr Wasser als angegeben. Es war wirklich einfach, würde aber noch einfacher gehen, hätte ich ein dünneres Tuch genommen, muss mal suchen gehen, ob ich nicht noch Mulltücher habe.
Was übrig blieb an Schalenrückständen, das kriegen heute die Hunde in ihr Abendessen.
Weil das so einfach war und Spass machte, werde ich nächstens auch Reismilch und Cashewmilch selber herstellen und die Rezepte hier veröffentlichen.

Sonntag, 19. Mai 2013

GP 2013

Mein pinkiger Garmin war gestern restlos begeistert von mir: längste Strecke, beste 5km-Zeit und beste 10km-Zeit! Ich bin auch ganz zufrieden mit meinem Lauf am Grand Prix von Bern, denn alles stimmte. Fast. Stimmen tat das Wetter, mein Kopf war frei, meine Lust am Laufen gross.


Vielleicht hätte ich einfach am Mittwoch nicht noch laufen gehen sollen, denn am Donnerstag, als ich mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr, merkte ich, wie meine Beinmuskeln müde waren. Am Freitag ging ich ins Fitness und die Sauna. Statt Fitness hätte ich gescheiter eine Massage gehabt.



Ich habe in den vergangenen 6 Wochen heftig trainiert, war wohl zu kurz, die Zeit. Meine Muskeln hätten sich noch erholen sollen. Trotzdem, ich und alle andern LäuferInnen waren bester Laune, die Stimmung war perfekt. Wir waren alle sehr froh, dass es nach den beiden vergangenen Jahren mal nicht regnete!




Ausserdem hatten Patrick und ich endlich mal ein Publikum, das uns anfeuerte: Moritz, Cleo und Hitsch, der Fotograf, jubelten uns an zwei verschiedenen Orten zu: im Marzili und am Aargauerstalden einen guten Kilometer vor dem Ziel. Manuela, Moritz' Freundin, lief auch - ohne Training, denn sie hatte viel gearbeitet. Natürlich war keiner von uns so schnell wie Haile Gebrselassie, der 47 Minuten für die ganze Strecke brauchte. Wir haben halt alle noch ein Leben daneben und mir ist mein tägliches Yoga genauso wichtig wie das dreimalige Laufen pro Woche.


Patrick und ich waren mit dem Fahrrad gekommen und bis wir zu Hause waren, die Hunde ihren Spaziergang und sie und wir gegessen hatten, war es schon 8 Uhr abends.
Trotzdem gingen wir noch ins Bernaqua schwimmen, sprudeln, in die Sauna und minutenlang ins kalte Becken. Und keiner von uns hat heute gross Muskelkater. Das ist ja auch nicht schlecht.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Joggen in Schwarz

Sie fiel mir sofort auf, als ich sie das erste Mal sah: Sie trug schwarze weite Kleider und ein schwarzes Kopftuch und joggte gemächlich dem Fluss entlang. Ich vermutete, dass sie eine Anfängerin war, denn wenn ich an meine Kleider denke, die ich bei meinem ersten Mal trug, war das so ähnlich. Nicht schwarze, aber braune Trainerhosen, graues T-Shirt - beides aus Baumwolle und weit geschnitten - und abgetragene Nikes von Moritz. Und jetzt - tolle schwarze Shorts von Adidas, ein super Shirt dry-fit von Nike in Himbeer, dazu, und jetzt kommt ein Geständnis, meine neusten Adidas in blau- türkis, die ich im Internet aus Deutschland bestellt hatte, nachdem ich mit den weissen Adidas in einen rostigen Nagel getreten war, und jetzt meine Lieblingsschuhe geworden sind, und mein pinkiger Garmin am Handgelenk.

Aber zurück zur Frau in Schwarz. Natürlich fiel sie mir auch auf, weil sie einen grossen grauen und zottigen Hund bei sich hatte. Meine Hunde fürchten sich immer etwas vor grossen Hunden. Ich übrigens auch. In den folgenden Wochen sah ich Frau und Hund öfters. Irgendwann fragte ich sie, welche Rasse ihr Hund sei. Ein Briard, sagte sie und joggte weiter. Und heute kamen wir beide, sie mit ihrem Hund, ich mit meinen drei, gleichzeitig zum Parkplatz zurück. Sie fragte, ob Vida ein Saluki sei (ein ägyptischer Windhund) und wir redeten ein bisschen über Hunde, während ich meine bürstete und sie die Schuhe wechselte. Sie habe heute wenig Zeit zum Joggen, aber Joggen sei ihr wichtig, sie tue das seit 30 Jahren. Oh.
Und sie verdanke ihre gute Figur nur dem Joggen, davon sei sie überzeugt. Aber ich hätte auch eine schlanke Taille, was sicher vom Laufen käme. Oh! Ich widersprach aber und sagte, die hätte ich vom Yoga. Joggen habe mir vor mehr als zehn Jahren geholfen, acht Kilos zu verlieren. Ob sie am GP rennen werde? Nein, sagte die Frau in Schwarz, sie sei zu langsam, schliesslich sei sie schon 76 Jahre alt. Oh!! Das hätte ich ihr nie angesehen, sagte ich. Sie meinte, viele ihrer gleichaltrigen Freunde seien schon im Altersheim, sie aber bewege sich viel und arbeite noch etwa 60%. Da blieb mir nichts anderes zu sagen, als dass sie mein Vorbild sei. So möchte ich auch aussehen, wenn ich 76 bin! Vielleicht nicht ganz in Schwarz, aber wer weiss.
Und ins Altersheim gehe ich nie!

Montag, 13. Mai 2013

Himbeer-Mohn-Torte

Eine Zehn hat Tochter Nummer zwei meiner Himbeeren-Mohn-Torte gegeben! Der rosarote Kuchen stahl ein bisschen dem Schokoladekuchen, den Moritz gebacken hatte, die Show. Patrick hat übrigens soeben das letzte Stück verspiesen. Das ist mir, glaube ich, noch nie passiert, dass einer meiner Kuchen in nur 24 Stunden gegessen war! Roland Rauter sei Dank, seine Rezepte funktionieren, wenn auch seine Torte in seinem Backbuch einiges besser aussieht. Aber sie war wirklich lecker, ich meine, wer mag Mohn oder Himbeeren nicht. Wohl keiner.

Die Rehe sind aus dem Wald verschwunden, aber es gibt neue Anreize  für Lucy zu jagen. Heute war ich wieder mal im Mannenberg, nur einige Schritte in den Wald und schon fing es an: Überall lagen Knochen rum. Es gelang mir, Lucy an die Leine zu nehmen und einen grossen Knochen aus ihrem Maul wegzuschlagen. Einige hundert Meter weiter liess ich sie wieder los, weil ich den Hunden Stöckchen werfen wollte. Lucy liebt das Spiel.

Aber Knochen liebt sie offensichtlich mehr: Sie machte rechtsumkehrt und rannte zum Anfang des Waldes zurück. Und verschlang wohl alle Knochen, die dort rumlagen. Eigentlich echt mühsam, aber was kann ich da machen? Vida kann ich ein strenges Nein entgegenhalten und sie hört auf mich, Lola ist nicht sehr interessiert an rumliegenden Nahrungsmitteln, aber Lucy komischerweise doch, obwohl sie nicht speziell gefrässig ist. Aber das hatte sie wahrscheinlich in den ersten paar Wochen gelernt, als sie in Spanien auf sich alleine gestellt selber Essen suchen musste. Das bring ich wahrscheinlich nicht mehr weg.

Nochmals, echt mühsam, der Abfall, der wieder nach jedem Wochenende auf jedem Brätliplatz rumliegt. Die nebenstehenden Fotos machte ich gestern an der Aare.

Meistens sind es Jugendliche, die es offenbar cool finden, alles rumliegen zu lassen, oder vielleicht sind die einfach zu betrunken am Schluss und merken nichts mehr. Aber die Essresten, das sind nicht nur Jugendliche, die sowas wegwerfen, das ist sicher auch das schlechte Gewissen vieler Menschen in unserer Überflussgesellschaft. Dann gibt man das, was man nicht mehr mag, den Tieren, dann ist das schlechte Gewissen weg. So einfach funktioniert mensch.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Frischkäse

Süsskartoffeln mit Pak Choi und meinem ersten selbst gemachten Käse, das war mein Mittagessen gestern. Gut ist er geworden, mein Cashewkäse mit Rejuvelac, er riecht säuerlich, wie eben Frischkäse riechen soll. Der Rest Rejuvelac steht jetzt im Kühlschrank, werde ich heute noch trinken, wenn ich meinen letzten längeren Lauf vor dem Grand Prix machen werde.

Aber für Pizza ist Frischkäse wohl nicht geeignet. Da habe ich ein anderes Käserezept aus Sojamilch und Kartoffelmehl. Probiere ich nächstens mal aus. Nicht nächsten Sonntag, da feiern wir zwei Geburtstage und für acht Leute gibts Spaghetti mit verschiedenen Sossen. Tomaten-, Gorgonzola- und Zitronen-Petersiliensosse und ein Rucolapesto. Und einen grossen Salat. Natürlich darf der Schokoladekuchen nicht fehlen, den wird Moritz backen. Und ich möchte natürlich auch einen Kuchen. Ich habe schon das Rezept ausgewählt aus Roland Rauters einfach vegan Die süsse Küche: Himbeer-Mohn-Torte. Relativ ambitiös, ich weiss. Vor allem für mich, die nicht mit besonderen Kochkünsten gesegnet ist. Aber der Autor ist gelernter Koch, deshalb vertraue ich seinen Rezepten. Ich traue ihm mehr als mir. Ich bin gespannt! Am Montag gibts hier ein Bild vom Kuchen, egal, wie er rauskam!


Wir haben den Garten wieder in Beschlag genommen, es dauerte sehr lange dieses Jahr und ich bin immer noch sehr sonnenhungrig. Den ganzen gestrigen Nachmittag jätete ich und pflanzte dann vor allem Gurken und Zucchetti. Ich habe mich selber gewundert, wie viele Gurkensetzlinge ich gekauft habe.  Aber da ist wohl immer noch die Erinnerung an super gute Gurken im letzten Sommer.
Und im Teich schwimmen hunderte von Kaulquappen, zukünftige Frösche. Überleben werden wohl nur ein paar wenige, die meisten werden verspiesen oder überfahren. Aber noch sind sie glücklich in unserem Teich.
Hier noch ein Bild von unserem Apfelbaum. Der ist wohl schon ziemlich alt, aber seine Äpfel sind sehr gut. Vor zwei Jahren hatten wir Apfelschwemme, letztes Jahr waren es wenige Äpfel. Nun würde ich gerne schreiben, welche Sorte er trägt, was nicht so einfach ist, denn es sind verschiedene. Die früher reifen sind Gravensteiner, die späteren sind die, die ich besonders mag: rot, süss-sauer und sehr saftig. Und wenn ich die wunderschönen und die Riesenmenge an Blüten anschaue, dann wird klar: es wird wieder ein Apfeljahr. Wir unternehmen nichts gegen Wurmbefall, deshalb sind die meisten auch wurmbefallen. Mich stört das nicht. Kann man ja rausschneiden.

Donnerstag, 2. Mai 2013

Rejuvelac

Hab eine neue Zeitschrift abonniert - baumfrei, also digital: Vegan Health- and Fitness Magazine. Sie ist nicht so teuer, deshalb hab ich ohne vorher gross abzuchecken den Jahresbetrag überwiesen. Na ja, dachte ich, als ich das Frühlingsheft öffnete und gestählte Körper entdeckte, nicht so ganz mein Ding. Aber zum Glück hats noch anderes als vegane Bodybuilder zum Thema. Zum Beispiel den Artikel über Käse-Sucht, den finde ich spannend. Er beginnt mit der Frage, weshalb viele Menschen, die vegan essen möchten, Mühe haben, von Käse loszulassen. Mein Thema! Ich vermisse überhaupt nichts aus meiner vegetarischen Zeit - ausser Ziegenkäse. Und Mozzarella. Und Naturjoghurt.
Aber nun habe ich die Antwort: Milch enthält das tierische Eiweiss Casein, das im Verdauungstrakt zu Casomorphin umgewandelt wird. Morphin klingt wie Morphium!  Und das ist es auch: ein Opiat. Macht auch Sinn, mit der Milch werden die Menschen- und Tierbabys beruhigt. Aber wenn Erwachsene Milch trinken und vor allem Käse essen, denn Käse enthält Casomorphin in konzentrierter Form, werden sie süchtig! Natürlich ist eine solche Sucht nicht mit einer reinen Morphiumabhängigkeit zu vergleichen.
Trotzdem. Wer nach irgendwas süchtig ist, konsumiert zu hohe Mengen dieser Substanz. Und wer zuviele Milchprodukte zu sich nimmt, schadet seinem Körper. Ist ja klar. Wie denn? Die Verdauung von Milch dezimiert das Vorhandensein von Vitamin B3 und B6, was Stimmungsschwankungen fördert. Ausserdem wird vermutet (alle Quellen sind übrigens im Artikel angegeben), dass Casein bei Kindern zu Autismus führen kann, generell Entzündungen im Körper auslöst, weil es die Darmflora ungünstig verändert und zu Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen führen kann.
Das will ja niemand, denke ich, aber niemand weiss so was. Ich wusste es jedenfalls nicht. Aber nun bin ich neu motiviert, selber Käse machen. Ich bin dabei, Rejuvelac, das ich für den Cashew-Käse brauche, herzustellen. Seit einigen Tagen lasse ich im Sprossenglas Dinkelkerne spriessen. Vielleicht morgen schon werde ich die mit Wasser vermixen und einige Tage stehen lassen, damit eben Rejuvelac entsteht. Auch dieses Wort ist ziemlich neu für mich, ich hab aber schon darüber in VegNews gelesen. Rejuvelac ist eine Art Brottrunk, der Milchsäurebakterien enthält und gut für den Darm sein soll. Spannend, was ich da alles am Entdecken bin! Kefir mache ich jetzt schon seit Wochen mit Pflanzenmilch und trinke jeden Tag ein Glas davon. Super gut, vermisse den Milchkefir überhaupt nicht. Ich hoffe, mein Cashew-Käse wird mir auch so gut gelingen!