Montag, 30. November 2009

Erster Schnee


Der erste Schnee, genauer, der erste Schneematsch. Aber Lucy kennt den Unterschied zwischen richtigem Schnee und Matsch noch nicht, sie fand es toll. Hier einige Bilder vom heutigen Mittagsspaziergang. Gefallen hat es allen drei Hunden, der Hundespaziergängerin etwas weniger.
Am Sonntag war ich rennen an der Aare mit LolaLucy. Für Lucy wars das erste Mal, wobei ich schon mal am Fluss war und sie ins Wasser lotse, sie aber relativ schockiert war und nach der ersten Begegnung nicht mehr hinein wollte. Lola ist ja eine richtige Wasserratte, sie liebt es, Stöckchen aus dem kalten Nass zu holen. Dieses Mal sprang auch Lucy hinein, vollführte schräge Hüpfer und hatte ganz klar einen Riesenspass. Sie war nachher so überstellig, dass ich sie davon abhalten musste, drei joggende Männer anzufallen! Nächsten Sonntag wiederholen wir das Unternehmen, hoffentlich ist das Wetter etwas schlechter, damits weniger Menschen hat. Bern hat irgendwie zu wenig Naherholungsraum, kaum ist das Wetter gut, ist alles überfüllt.

Freitag, 27. November 2009

Doppelter Schock

Lucy ist der erste Hund, der ein Döschen mit Melatonin-Tabletten geknackt und etwa 20 dieser Tabletten zerkaut hat! Sagte ein freundlicher Herr vom Toxikologischen Institut, es lägen nur Erfahrungen mit Kleinkindern und Erwachsenen vor. Auswirkungen? Etwas Schläfrigkeit ist möglich. Schön wärs! Sieben Stunden nach der Einnahme dieser Tabletten ist Lucy munter wie eh.
Diese Tabletten gehörten dem Frühaufsteher, manchmal Mitten-In-der-Nacht-Wachlieger Patrick. Nun wissen wir definitiv: Die extrem neugierige und geschickte und vor nichts zurückschreckende Lucy kann Flaschen und Fläschchen und Döschen öffnen. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigung ist ja das Zernagen von leeren Petflaschen wobei das Wichtigste das Abdrehen der Deckel ist. Wir haben da einen super schlauen Hund! Und müssen unser Haus dementsprechend herrichten, gemeint, fast alles wegräumen und bestimmte Zimmer konsequent schliessen.

Aber da hatte ich heute noch einen weiteren Schock: Vida wurde von einem Auto angefahren! Da war doch diese soooo nette Frau mit kleinem Hündchen im Wald, die ihrem Hund, damit er ins Auto sprang, Goodies gab und weil Vida und Lucy in der Nähe waren, auch diesen beiden. (Lola musste von weitem neidisch zuschauen, weil ich sie festhielt, damit ich sie bürsten konnte). Lucy konnte ich zu mir rufen, als die Frau rückwärts fuhr, aber Vida befand sich hinter dem Auto immer noch auf der Suche nach möglichen Goodies - und die Frau fuhr wirklich in Vida hinein. Mir blieb das Herz kurz stehen, Vida machte einen Satz und die Frau merkte irgendwie, dass da etwas nicht stimmte, kurbelte das Fenster herunter und fragte, was los sei.
Na ja. Sie war dann selbstkritisch und fand, sie hätte wohl keine Goodies verteilen sollen. Nicht schlecht, diese Idee.

Aber auch ich muss etwas selbstkritisch sein: Vida macht ja schon, was sie will und kann ziemlich stur sein. Wir haben, als sie zu uns kam, einige Male einen Hundekurs mit mässigem Erfolg besucht. Da sie eigentlich eine ganz friedliche und angenehme Hundedame ist - ausser, sie findet was zu essen - ist es auch nicht so nötig, dass sie aufs Wort gehorcht. Wir lassen sie normalerweise sein, hatte sie doch vier Jahre lang ein schlimmes Leben, 23 Stunden pro Tag in einer Box eingesperrt. Ihre krummen Zähne zeugen davon, dass sie nichts als Gitterstäbe zum Nagen hatte. Greyhounds sind einfach viel zu friedliche Tiere, sonst könnten Menschen sie nicht so missbrauchen - in England sind sie zum Beispiel begehrte Labortiere in der Pharmaindustrie.

Es ist jetzt vier Uhr und der Tag noch nicht vorbei. Ich hoffe, "Aller guten Dinge sind drei" ist nichts als ein leeres Sprichwort!

Samstag, 21. November 2009

Fortsetzung


Hier mal eine Fortsetzung verschiedener Themen, die ich in den vergangenen Blogs angesprochen habe: Vida weckt uns immer noch jeden Morgen! Sobald es hell wird möchte sie, dass wir aufstehen und ihr was zu essen geben. Scht, Vida, rufe ich schlaftrunken, warte! Dann ist sie ein Weilchen still, bevor sie wieder anfängt. Wieder einschlafen ist unmöglich. Wenigstens ist ihr gebrochener Zeh geheilt, so dass sie wieder mit uns rennen kann.

Lolas Ekzem an beiden Ellbogen ist nicht besser geworden. Ich habe ihr vorhin Heilerde draufgeschmiert und alles eingebunden, damit sie nicht ständig daran lecken kann. Das ist nämlich das grosse Problem geworden, dass sie die ganze Zeit daran leckt. Wenn jemand eine andere gute Idee hat, wie man so was wegkriegt, bin ich dankbar für Anregungen.

Bei Lucys Angewohnheit, fremde Scheisse zu fressen, haben wir angefangen, ein Stück Holz bereit zu haben, das wir ihr anwerfen mit einem lauten"Pfui!". Wird hoffentlich etwas bringen.
Heute war sie nicht in der Hundeschule, da Patrick einen Kurs hatte.
Er, der Frühaufsteher, hat beschrieben, wie Lucy nasses Wetter überhaupt nicht liebt. Da fuhr er doch an einem Regenmorgen im Dunkeln in den Wald und Lucy blieb im Auto sitzen, hatte gar keine Lust auf Nässe. Er musste sie aus dem Auto heben und auf den Boden setzen, dann erst begann sie zu laufen. Ich verstehe Lucy so gut!


Mittwoch, 18. November 2009

Obergrüsel


Lucy ist ja noch schlimmer als Lola! Heute hat sie sich gleich zweimal in Fuchsscheisse gewälzt! Das heisst auch, zweimal mit einem nassen Tuch und Shampoo abgerieben werden, was ihr egal war. Nun wissen wir: Sie frisst nicht nur fremde Scheisse, sie wälzt sich auch darin! So ein Obergrüsel!
Dabei war ich heute so stolz auf sie, als ich einige Bilder hingekriegt hatte, die beweisen dass Lucy "Bleib" kann.
Gerüche kann das Internet noch nicht übermitteln, sonst würden es alle riechen: Es riecht streng bei uns zur Zeit! Da lob ich mir Vida, das ist unter ihrem Niveau.

Samstag, 14. November 2009

Lucy in der Stadt

Das war wohl mit Abstand der anstrengendste Tag für Lucy, seit sie hier ist. Angefangen hat es gestern Abend, als wir bei Cleo eingeladen waren (Crostini als Apéro, dann Linguine an Limettensaft mit Rucola und Sashimi-Thunfisch) - und Lucy auf ihr Bett pinkelte. Glücklicherweise hat Ikea Freitags Abendverkauf, somit konnten Patrick und Cleo ein neues (und besseres!) Duvet erwerben. Wir Zurückgebliebenen wuschen ab (Moritz und Debi), räumten die Küche auf (Moana), steckten die Bettwäsche in eine circa 40-jährige Waschmaschine (mit Lochkarten!!) und machten einen längeren Hundespaziergang (beides Susanne). Dann gabs ein wunderbares Dessert (Caramelisierte Ananas-Tartes mit Mangoglacenschaum) und alles wurde wieder friedlich. Aber allen wurde auch klar, dass wir Lucy dringend an neue Situationen gewöhnen müssen. Deshalb der Plan, mit Lucy per S-Bahn in die Stadt zu fahren und was einzukaufen.

Zuerst war da aber noch der Hundekurs und Lucy hat gelernt, "Bleib" auf grössere Distanz, "Vorwärts" ein Goodie holen gehen (was ihr nur mässig gelang) und "Revier", "Sprung" und "Slalom", was eigentlich nicht klappte, da es nur zwei Hunde waren und die Konzentration nach 30 Minuten ziemlich weg war. Am Mittag ging Patrick mit LolaLucy rennen, aber weil seine Beine aus Blei bestanden, wars gemütlich für die Hunde.

Und dann eben die Stadt. Bahnfahren gefiel Lucy nicht so und die Stadt wohl auch nicht. Viel zu viele Menschen waren an diesem Samstagnachmittag unterwegs, sie wollte an allen schnüffeln, aber da war sie schnell überfordert. Panik hatte sie zum Glück nie, sie war einfach froh, als sie immer wieder merkte, dass wir neben ihr waren. Wieder zuhause gings dann mit allen drei Hunden in den Wald und da war Lucy wieder in ihrem Element. Dann gabs Abendessen und seither schläft sie, momentan neben mir auf dem Sofa. Ihre Pfoten bewegen sich, wie wenn sie rennen würde.Wohl eher durch den Wald als durch die Stadt!

Sonntag, 8. November 2009

Kafka und indisches Essen

Gestern war wieder Hundekurs. "Bleib" kann Lucy mittlerweile recht gut, sie vertraut uns mehr und mehr. Ausserdem lernte sie, unter der Abzäunung durchzukriechen, um ein darüber geworfenes Spielzeug zu holen. Was sie am Nachmittag Moritz vormachte, nur wusste der von nichts und hat sich genervt, dass Lucy auf die Strasse lief! Sie ist ein überaus gescheiter Hund! Extrem neugierig, sie hat entdeckt, dass wir verschiedene Wandschränke haben, die wir leider nicht immer sorgfältig schliessen. Da hats solche interessanten Dinge darin! Tischsets, Abwaschtücher, Handcremes...! Und wir besitzen auch Hunderte von Büchern. Dass sie gerade Kafkas "Sämtliche Erzählungen" erwischte...komisch, aber nicht so schlimm. Kafka hatte eine riesige Bedeutung für mich, als ich 16 war; da war einer, der in Worte fassen konnte, wie alptraumhaft und bizarr ich die Welt manchmal empfand. Falls ich Kafka wieder mal brauche, muss ich das Buch halt nochmals kaufen.
Lucys Hundekorb wurde ihr zu klein, ich hörte sie oft nachts, wie sie sich drehte und wendete, um eine bequeme Stellung zu erreichen. Deshalb bekam sie einen neuen grösseren, den sie genauso liebt.
Immer noch koche ich ihr jeden Tag Reis mit etwas Gemüse, Karotten oder Pastinaken. Gibt es wohl noch andere Hunde, die Parfümreis zu essen kriegen? Es ist eben der billigste Reis! Ich traue ihrer Verdauung noch nicht ganz. Aber mische doch jedes Mal Flocken (Hafer und Hirse) hinein, damit sie sich daran gewöhnt.
Ich stelle die Flockenmischung selber zusammen, füge geschrotete Leinsamen (Omega 3) und Kurkuma (Vitamin A, entzündungshemmend und vielleicht auch krebsverhindernd) hinzu, manchmal gibts auch noch Kokosflocken oder indische Gewürze wie Koriander oder Kreuzkümmel. Die Hunde essen etwa so, wie ich auch esse! Na ja, ungefähr.

Mittwoch, 4. November 2009

LolaLucy


Lola ist ja so glücklich, dass sie wieder jemanden zum Balgen hat - Bilbo mit seinem dicken Fell war ideal, aber mit Vida geht das nicht. Die drei Fotos, die ich soeben gemacht habe, zeigen beide in Aktion.
Vergangenen Samstag fand das erste Mal Lucys Hundeschule statt. Patrick war dabei und nach seinen Aussagen wars vorerst mal ein gegenseitiges Beschnuppern. Lucy habe ziemlich schnell einen Freund gefunden, einen jungen Vizsla, und die beiden hätten mehr gespielt als aufgepasst. "Hier" ist für Lucy kein Problem, konnte sie schnell, aber "Bleib" und "Warte", das geht noch gar nicht. Da muss sie wohl zuerst noch sicherer in der Beziehung zu uns werden. Vida brauchte auch eine Weile. Im Hundekurs musste Patrick Lucy auf dem Boden hin und her rollen, was sie sich gefallen liess. Da hat sie sich wohl von ihrer besten Seite gezeigt, denn manchmal hat sie eine Tendenz zu schnappen. Moritz hielt ihr gestern ganz fest ihre Schnauze zu und befahl ein festes "NEIN"! Werde ich das nächste Mal auch tun. Sie muss lernen, dass wir keine Hunde sind!