Donnerstag, 27. Dezember 2012

Karma

Nun sind auch Vidas Fäden draussen. Bei ihr gings besser als bei mir: Der Hausarzt konnte vergangenen Montag nicht alle aus meinem Bauchnabel ziehen und schickte mich ins Spital zurück. Da lag ich wieder im Notfall, knappe zwei Stunden lang, bis abgeklärt war, ob die übrig gebliebenen Fäden Faszienfäden oder Hautfäden waren. Als die Ärztin mit dem Chirurg Rücksprache genommen hatte, wollte sie mir für die Lokalnarkose eine Spritze geben. Ich kriegte sofort Panik, hab ich doch vor vielen Jahren mal wegen einer solchen Spritze Atemnot gekriegt. Also keine Spritze. Ich biss die Zähne zusammen und der Spuk war schnell vorbei.
Und immer noch geht es mir jeden Tag besser. Mein Hunger ist unbändig, ich esse ständig, aber mit veganer Kost ist es schwierig, zuzunehmen. Das Weihnachtsessen gefiel meinem Magen-Darm-System aber gar nicht, obwohl vegan. Ich kriegte fürchterlichen Durchfall. War wohl zu gewürzt und zu ölig. Schonkost ist immer noch richtig für mich. Und Sushis: Auf dem nebenstehenden Bild meine ersten selbst gemachten Sushis!
Heute hielt ich die schon lange geplante Drop-In-Yoga-Pilates-Fusion Stunde. Und es ging gut! Ich bin wieder fit!  Zehn Leute kamen und ich war sehr glücklich. Nur zu Hause merkte ich, dass jemand nicht bezahlt hatte. Aber bevor ich mich ärgerte, dachte ich ans Karma-Prinzip. Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Jeder unserer Gedanken und jede unserer Taten führt dazu, dass wir gutes oder schlechtes Karma anhäufen. Die Person, die jetzt eine gratis Stunde genommen hat, hat sich ihr Karma verschlechtert. Und ich habe meines verbessert, denn ich habe jemandem eine gratis Stunde gegeben. So einfach ist es und so wahr. Schon The Beatles sangen in ihrem letzten Song:"....and in the end, the love you take is equal to the love you make". Hier klingt es zwar schon fast wie eine Drohung: Du kriegst das, was du gibst. Und je mehr du gibst, desto mehr bekommst du.
Nur wir sind verantwortlich dafür, wie wir denken, fühlen, handeln. Wir sind frei in unserer Entscheidung. Die Yogapraxis hilft dabei, dass unser Geist klarer erkennt, wie wir uns ständig ungünstige und unheilsame Wirkungen in unserem Leben erschaffen und wie wir sie verändern können. Damit wir nicht nur schlechtes Karma verhindern, sondern damit wir schlussendlich gar kein Karma mehr ansammeln. Gute Taten bauen Karma ab.
Hab ich hier schon erwähnt, dass ich in einer Woche das Yoga Advanced Teacher Training beginne? Ich mache es wieder in Basel bei Living Buddha. Ich freue mich!

Samstag, 22. Dezember 2012

Süss, gelb oder blau

Mit Erleichterung stelle ich fest, dass ich nicht wischi-waschi geworden bin. Ich hab ja enorm viel gegooglet in den vergangenen zwei Wochen, immer Gallenblase und irgendwas und da findet man ja schon einiges mehr oder weniger Seltsames. Zum Beispiel, dass man nach einer solchen Operation erst nach einigen Wochen in die Sauna soll (Ha! War gestern in der Sauna und es geht mir super! Zwar noch nicht eine 10, aber eine acht hab ich erreicht.) oder dass man ohne Gallenblase Mühe bekomme, Entscheidungen zu treffen, unentschlossen werde. Stimmt sowas von nicht! Wir fuhren gestern nach Deutschland und ich kommentierte jeden Tiertransporter, der uns entgegenkam. Leer, denn die Kühe und Kälber und Schweine und Hühner und Schafe waren abgeliefert, waren wohl schon tot. Die werden ja frühmorgens ins Schlachthaus transportiert, damit niemand was davon merkt. Und ich reklamierte zum ersten Mal in meinem Leben darüber, dass es meine Familie nicht schafft, vegetarische Weihnachten zu feiern.

Mir geht es wirklich gut, jeden Tag ein Stück besser. Sogar eine modifizierte Form des Sonnengrusses hab ich heute morgen geschafft.
Unsere Hunde verbrachten gestern den Tag auf dem Bauernhof und wie man auf den Bildern sieht, findet vor allem Lola das gar nicht toll. Vida ist nicht drauf zu sehen, weil sie in der Küche auf einem Kissen liegen darf, denn Vida ist sehr beliebt! Ich verstehe das, denn sie ist wirklich ein guter Hund.
Ich habe beim Googlen auch herausgefunden, weshalb ich Gallensteine hatte. Ok, es ist eine Hypothese, aber sie macht Sinn. Nein, nicht, weil ich meine negativen Gefühle unterdrücke oder Konflikten ausweiche. Das tue ich nämlich beides nicht, hab ich nie getan. Aber ich habe in den vergangenen zwei Jahren zu viel Kurkuma gegessen. Das sei kontraindiziert, wenn man Tendenz zu Gallensteinen habe. Kurkuma regt die Leber an, Gallenflüssigkeit zu produzieren. Und ich hatte also ganz viel dieser Flüssigkeit in mir, aber da ich vegan esse, als wenig Fett zu mir nehme, brauchte es diese Flüssigkeit gar nicht. Deshalb dickte sie ein und produzierte Steine.
Es kann gut sein, dass ich weiterhin ganz anders esse als bis vor zwei Wochen. Kartoffeln mag ich gerade sehr, süsse, gelbe oder blaue. Dazu esse ich Aufstriche auf Tofu- oder Gemüsebasis, hab mir gestern im Hieber in Lörrach sehr viele Gläschen gekauft. Dazu gibts gedämpften Brüsseler, Avocado und Salat.
Werde ich gleich kochen, muss aber zuerst mit den Hunden in den Wald. Mein erster Waldspaziergang seit meiner Operation. Und bald, bald, werde ich wieder joggen!!


Montag, 17. Dezember 2012

Der Fremde und ich

Wir sind uns fremd geworden. Ich erkenne ihn nicht mehr. Jahrzehntelang konnte ich mich auf ihn verlassen, er war zuverlässig in jeder Hinsicht. Er wusste zum Beispiel, dass ein Mittagsschlaf nicht länger als eine halbe Stunde dauern darf. Er machte mit, wenn ich ihn puschte beim Laufen und bedankte sich mit einem Glücksgefühl. Ich schaute auch gut zu ihm, fütterte ihm keinen Junk, gab ihm genug Ruhezeiten. Und jetzt das. Startet einfach heimlich eine Kiesfabrik in mir. Was will er mir damit sagen?? Ich kenne ihn nicht mehr, das ist nicht mein Körper. Vielleicht hat ihn jemand mit meinem ausgetauscht? Vielleicht hab ich mal nicht acht gegeben, im Zug oder in der Sauna, und jemand anders gab mir seinen und nahm mir meinen weg?

Krank sein macht definitiv keinen Spass. Ich pendle zwischen Sofa, Küche und Bett hin und her, hab immer wieder Magenschmerzen und weiss, dass ich essen sollte. Aber ich mag nicht. Ausser gestern, da liess sich Patrick erweichen und ging Sushi holen in die Stadt, 12 Stück. Acht hab ich gegessen. Sushi, das ist für mich Erste Hilfe Essen. Wenn es mir schlecht geht, bringt mich das wieder auf die Beine. Da bin ich ganz zufrieden mit den einfachen Sushi Maki mit Avocado, Gurken, Rettich und Kürbis drin. Dazu Sojasauce, etwas eingelegten Ingwer und Wasabi. Half mir schon in Dubai und in Delhi nach schlimmen Brech-Durchfällen.
Heute hab ich Kartoffeln entdeckt, esse ich sonst eher selten. Zum Glück mag ich sie. Mein fremder Körper will ganz anders essen als ich gewohnt bin. Ich denke, ich sollte mir Notizen machen: Das mag er, das mag er nicht. Denn was bleibt mir anderes übrig als auf seine Bedürfnisse einzugehen? Aber eigentlich möcht ich meinen alten Körper zurück. ICH WILL MEINEN KÖRPER ZURÜCK!

Vida hat heute ihre Narkose und Zahnreinigung gut überstanden. Die Ärztin entfernte ihr zusätzlich einen gutartigen Tumor am Auge, wo sie jetzt eine kleine Naht hat. Wie ich (am Bauch) muss auch sie nächste Woche die Fäden am Aug entfernen lassen. Bei mir ists eine ganz kleine Naht gleich beim Bauchnabel. Bei schlanken Frauen wende er diese Prozedur an, sagte mir am Sonntag der Chirurg. Das dünkt mich das kleinste Problem, ein grosses ist mein empfindlicher Magen. Mein grösstes aber ist mein fremder Körper!!

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Vegan im Spital

Seit knapp einer Woche bin ich auf Diät - aber nicht freiwillig! Ich halte nämlich nichts von Diäten. Meine Diät heisst: vegan meets Schonkost. Nach einer heftigen Gallenkolik (aha, das waren meine Probleme, die ich seit etwa drei Wochen hatte!) am Freitag landete ich notfallmässig im Spital. Nach einem CT war klar: Gallensteine und Pankreatitis, da der Saft der Bauchspeicheldrüse auch gestaut wurde. Ich kriegte gleich eine Infusion und Antibiotika. Die aber Montagabend kurzerhand abgesetzt wurden, da sie bei einer solch milden Entzündung eh nichts nützten. Aha.
Aber zu essen bekam ich nichts, erst als ich sagte, ich sei unter 50 Kilos und wolle nicht noch mehr abnehmen, wurde irgendjemand weich und ich kriegte am Samstagmittag Vollkornkekse, eine Banane und einen Apfel. Und dann kümmerte sich eine Ernährungsberaterin persönlich um meinen Menuplan. Mein Fazit: Vegan im Spital geht, aber die Auswahl an Speisen ist klein und gekocht war nicht so gut. Haferbrei mit wässriger Sojamilch, Safranrisotto mit Spuren von Safran. Spitalküche halt. Zwei Dinge waren lecker: das knusprige Vollkornbrötchen zum Frühstück und die Sojateigwaren.
Und ja, morgen muss ich nochmals hin, denn auf Anraten der Aerzte, die sich übrigens keinen Reim darauf machen konnten, wie eine dünne Veganerin Gallensteine entwickeln konnte, lasse ich mir die Gallenbase entfernen. Nie mehr Gallenkoliken!!!!
Und upgraden werde ich von Anfang an. Die erste Nacht war ich als allgemein-Versicherte in einem Einzelzimmer, die zweite alleine in einem Zweierzimmer und in der dritten Nacht teilte ich das Zimmer mit einer 80-jährigen Frau. Und diese Nacht war schlimm, denn die Frau schaffte es, mich jede Stunde mit ihrem Rufen zu wecken, zum Beispiel, dass sie ins Bett wolle, oder dass ich ihr helfen solle, aufzusitzen. Ich sagte dann, "Frau A., ich bin auch Patientin, ich helfe Ihnen nicht! Bitte sind Sie leiser, ich brauche meinen Schlaf!" Nein, in Zukunft ohne mich! Deshalb sagte ich Montagnachmittag, dass ich entweder upgraden oder nach Hause wolle. Sie liessen mich gehen.
Gestern fuhr ich das erste Mal seit langem wieder mit den Hunden in den Wald, den Schnee, der nicht mehr lange sein wird, geniessen. Wir wurden begleitet von Babemba und Anisia und deren Menschen. Aber da Lucy ein Reh aufstöberte, musste sie für den Rest des Spaziergangs an die Leine (siehe Bilder).
Vidas "Operation" verschoben wir um eine Woche. Nun haben wir beide, zuerst ich und dann Vida, eine Vollnarkose vor uns. Wird schon gut gehen. Ishvara pranidhana. Das letzte Glied der Niyamas der Yoga Sutras des Patanjali. Das Wissen, dass es gut kommt. Das habe ich.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Abgetaucht

Kein Wetter zum Laufen, leider. Am Sonntag war der Boden hart und uneben mit einer dünnen glitschigen Schicht Schnee und das Laufen war zwar schön, aber anstrengend. Gestern ging ich statt Laufen ins Fitness, ruderte und benutzte den Treadclimber. Aber ich vermisse das Laufen. Vielleicht geh ich morgen Asphaltrennen ohne Hunde, die sind dann ja in der Hundepension.
Am Sonntag machte ich mir erstmals eine richtige Pizza. Ich hatte veganen Käse gekauft und den gerieben - die Pizza war echt gut! Im Internet hab ich gelesen, wenn ich den Käse mit Sojasahne vermische, schmilzt er nachher besser. Werde ich ausprobieren.
Am Montag war ich mit Vida in der Klinik. Die Tierärztin untersuchte sie genau, fand, Vida habe schlimme Zähne, und nahm ihr Blut. Die tapfere Vida hielt ganz still, zitterte aber wie ein Erdbeben. Einen Tag später rief die Tierärztin an und teilte mit, dass einer Narkose nichts im Weg stände, Vidas Blutbild ist gut (was mich sehr freut - somit liege ich richtig mit der mehrheitlich vegetarischen Ernährung!). Ich bringe Vida nächsten Montag auf die 8 Uhr in die Klinik und kann sie am Nachmittag wieder holen. Ich hoffe sehr, dass alles gut geht. Vida tut mir leid, sie wird nicht verstehen, dass wir das alles tun, um ihr zu helfen. Während der Narkose werden noch ihre Ohren gesäubert, ihre Krallen geschnitten und eventuell noch die kleine Warze, die sie am rechten Augenlid hat, entfernt.
Sie ist so fit, liebt den Winter deutlich mehr als ich. Ich hoffe, dass sie noch viele Winter geniessen kann!
Die Fotos machte ich heute Mittag. Lucy sprang auf einen Baumstamm, rutschte aber aus und konnte sich nur mit Mühe halten. Zum Glück hatte ich die Kamera bereit.
Und was hab ich heute Nachmittag gemacht? Das Handy auf lautlos gestellt, den Ofen angefeuert und  I've Got Your Number von Sophie Kinsella gelesen. Abgetaucht in eine fremde Welt und alles um mich herum vergessen. Ferien von meinem eigenen Leben.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Freiheit

Ich komm erst jetzt zum Bloggen. Zwei Gründe sind dafür verantwortlich:
1. Viel Arbeit!!
2. Spannender Krimi!!
Zu 1. gibts nicht viel zu sagen, ausser uff - bin ich froh, dass die Woche vorbei ist.
Zu 2. kann ich das Buch nennen, das mich richtig in einen Sog zog, sodass ich in jeder freien Minute (und da hatte ich eben nicht viele davon) lesen musste, denn ich wollte wissen, wies weitergeht. Hier der Titel und die Empfehlung, es auch zu lesen: Never Knowing von Chevy Stevens. Es ist das zweite Buch der Autorin. Ich hab ihren Erstling, der 2011 den Preis Thriller of the Year Award for Best First Novel erhielt, aufs iPad geladen und auch schon angefangen zu lesen. Aber - ich hab ein bisschen Mühe mit dem Thema. Für mich ist das schlimm, wenn jemand jemand anders zu seinem Gefangenen macht. Ich hab enorm Mühe genau mit dem: jemanden einsperren. Ok, ich meine hier nicht Kriminelle, denn da hab ich wenig Probleme und weiss auch nichts Besseres, als sie ins Gefängnis zu stecken, damit die Gesellschaft vor ihnen geschützt wird. Aber unschuldige Menschen einsperren, das ist furchtbar. Und auch Tiere einsperren, das tut mir weh. Vögel in kleine Käfige stecken macht mich extrem traurig, denn Vögel müssen fliegen können, brauchen viel Raum. Jedes Mal, wenn ich in einem Land bin, Spanien zum Beispiel oder auch China oder eigentlich fast überall, wo ich diese kleinen Käfige sehe, die an fast jedem Fenster hängen und drinnen ein kleiner Vogel eingesperrt- das bricht mir das Herz.
Aber im Buch Still Missing gehts um eine Frau und sie kann ihrem Peiniger entkommen, zum Glück, wenn auch fürs ganze weitere Leben geschädigt. Logisch. Wer eingesperrt wird, trägt Schaden in der Seele. Ich hab schon mal das Ende gelesen, denn ich war nahe dabei, das Buch zu löschen. Ich werde es wohl doch zu Ende lesen, nur damit ich mich freuen kann, wenn die Frau entkommt - aber dann lösche ich das Buch.
Morgen haben Vida und ich einen Termin in einer Tierklinik in der Stadt - ich mach nochmals einen Versuch, Vidas Zahnstein entfernen zu lassen. Sie ist so fit und ich weiss, sie wird noch lange leben, deshalb mach ich mir Sorgen um ihre Zähne und ihr Zahnfleisch. Sie wird morgen untersucht und ihr wird eine Blutprobe entnommen, damit wird abgeklärt, ob sie Narkose-tauglich ist. Arme Vida - ich tu ihr was Gutes, aber sie versteht das wohl nicht.
Bald gehen wir Schnee-Joggen. Alle drei Hunde sind Schneefan! Die Fotos machte ich heute Morgen, als ich das Vogelhäuschen mit Sonnenblumenkernen auffüllte. Vida aber blieb lieber auf dem Sofa.

Samstag, 24. November 2012

Nux Vomica

Gestern lag ich in der Sauna und bloggte in meinem Kopf. Ich hätte geschrieben, dass ich mir keinen Reim machen könne, weswegen ich seit vier Tagen einen sehr empfindlichen Magen habe. Eine bis drei Stunden nach dem Essen kriegte ich zuerst Rückenschmerzen, dann Magenschmerzen, die zum Teil in Koliken endetet. Ich kenne das ja, hätte ich geschrieben, denn meine erste Magenkolik hatte ich, als ich hochschwanger mit Cleo kurz vor meinen Abschlussprüfungen als Lehrerin stand. Ich war am Schlafen und plötzlich kriegte ich diese riesigen Schmerzen zwischen Bauch und Magen. Ich habe immer gedacht, dass Cleo langsam zu wenig Platz hatte und meinen Magen zur Seite schob, der daraufhin protestierte. Ich musste aufstehen und rumgehen, bis sich mein Magen beruhigt hatte. Von diesem Moment an hatte ich immer wieder solche Schmerzen, häufig in stressigen Situationen - bis ich mit dem Laufen anfing. Seither ist alles ok. Fast.
Vergangenen Sommer gab es einen Moment, als ich in der Hängematte ein veganes Eis ass. Da meldete sich mein Magen und sagte, ob ich vergessen hätte, dass ich kalte Speisen und Getränke nicht vertrage. Nein, natürlich weiss ich das, ich halte mich normalerweise auch daran. Aber warmes Eis ist irgendwie nicht so toll.
Jedenfalls hatte ich seit Dienstag jeden Tag mindestens eine Kolik nach dem Essen. Simeticon half, aber was auf dem Beipackzettel steht, hilft irgendwie nicht, die Frage des WESHALB zu klären. Weil Stress hab ich eigentlich nicht. Klar packe ich viel in mein Leben, aber nur auf dem Sofa liegen wäre stressender. Mit Bewegungsmangel ist man bei mir auch an der falschen Adresse. Zuviel essen? Na ja, vielleicht. Also halte ich jetzt die Mahlzeiten etwas kleiner. Aber ob dies der Grund ist? Ich weiss es echt nicht, Aber: Ich bin gerade wieder mal Homöopathie-Fan!! Seit gestern Abend nehme ich, nachdem ich bei Google Magenkrämpfe und Homöopathie eingab, Nux Vomica und Cocculus. Was soll ich sagen, es wirkt! Mein Magen und oder Verdauungssystem hat sich beruhigt. Nux Vomica ist sowieso mein Lieblingsmittel, wie gemacht für mich. Ich bin der Apothekerin jetzt noch dankbar, dass sie mir dieses Mittel gab, als ich schwanger mit Moana unter Übelkeit litt. Sie weckte auch mein Interesse an Homöopathie. Vorher hatte ich nicht mal gewusst, dass es sowas überhaupt gab.
Als ich gestern laut vorlies, was bei Nux Vomica stand, nämlich, dass es auch hilft, wenn man morgens um 4 Uhr munter erwacht, ging Patrick gleich ein Fläschchen für sich kaufen.
Was mir immer hilft, das ist Bewegung. Deshalb ging ich gestern im Fitness aufs Laufband und rannte 3 km und fühlte mich gut. Am Mittwoch waren wir dem Fluss entlang knapp 11 km gerannt, die nebenstehenden Bilder sind vom Schluss, als wir wieder beim Parkplatz waren.
Laufen hilft immer. Und Homöopathie, wenn es das richtige Mittel ist - ich weiss, das ist die Kunst! - hilft auch.

Samstag, 17. November 2012

Wankdorf

Gestern nach 18 Uhr wurde eine Radfahrerin von einem Lastwagen beim Wankdorf überfahren. Ich frage mich, wie viele Tote es in diesem Teil von Bern schon gegeben hat - die Statistik könnte Erschreckendes enthüllen! Seit einer Woche führt mein Arbeitsweg wieder dort durch - zwei Jahre lang wurde gebaut, und ich kann mich erinnern, Bilder gesehen zu haben, die flanierende Fussgänger und Velofahrende zeigten. Versprechungen, Schönfärbereien - ich bin sauer! Der Platz ist immer noch voller Autos, trotz des unterirdischen Kreisels. Er ist nach wie vor gefährlich für Radfahrende. Patrick sagt, er mache lieber den Umweg über Worblaufen und fahre die Tiefenaustrasse entlang, deren Radstreifen klar von der Strasse abgetrennt ist. Aber wie lange noch - nächstes Jahr beginnt die Verkleinerung der Strasse wegen des Bahntrassees und der Fahrradstreifen wird sicher auch kleiner oder ganz verschwinden. Hier in Bern, las ich vor kurzem in der Zeitung, fahren Radler mit dem Prinzip Hoffnung: Wir hoffen, dass uns niemand überfährt!
Da lob ich mir Deutsche Städte: breite rotgefärbte Streifen auf den Gehsteigen.
Ich darf einfach nicht träumend Velofahren - ich muss jede Sekunde höllisch aufpassen, dass ich sehe und gesehen werde. Hab vor einer Woche eine rote Skijacke im H&M gekauft, die trage ich dabei.

Wir waren gestern zu der Unglückszeit in Freiburg und die Hunde in der Hundepension. Lola und Lucy seien nicht gerne hingegangen, sagt Patrick. Aber Vida scheint keine Probleme zu haben, sie ist wirklich anpassungsfähig und hat es schon geschafft, die Herzen von Sonja und ihrer Kinder zu erobern. Aber ich denke, Lucy schadet es auch nicht. Sie scheint uns und ihren Platz hier besser zu schätzen, denn heute im Hundekurs war sie total aufgestellt und spielte in der freien Zeit, vor allem mit Timmy, der ja am Freitag auch in der Hundepension ist. Und sie wehrte sich auch gegen Yuma, der am Anfang auf sie loswollte und zum Glück immer einen Maulkorb trägt. Ja, Lucy kann sich wehren!
Am Mittag gingen wir 5 km laufen im Wald - und alle drei liegen jetzt tief schlafend auf den Sofas. Nein, Lola natürlich nicht. Patrick ist im Fitness und Lola liegt zu meinen Füssen unter dem Tisch.
Die Fotos stammen von vergangener Woche, als wir an der Aare laufen gingen. Vida viel interessierter an möglichem Essbaren, das liebe Menschen immer wieder wegwerfen.
Wer hat gemerkt, dass die Fotos seit etwa 2 Wochen viel besser sind?? Ich kriegte zu meinem Geburtstag eine neue Kamera, die wirklich gut ist. Obwohl sie wieder pink ist!

Montag, 12. November 2012

Brahma, Vishnu, Shiva

Zwei nasse Tage liegen hinter uns. Hat mich nicht mal sehr gestört. Hundekurs, viel Yoga, Backen und Laufen trotz Regen - ein gelungenes Wochenende für mich. Patrick kochte nach Attila Hildmanns VEGAN FOR FIT Red Rocket (siehe Bild) und ich backte den Blaubeerkuchen von Roland Rauter. Zwar nicht mit Blaubeeren, denn die gibt es hier nicht in Bio-Qualität. Deshalb verwendete ich eine Bio-Mischung aus Himbeeren und Brombeeren. Beide Rezepte waren sehr lecker!

In letzter Zeit gabs viele Meldungen in den Nachrichten von Entlassungen. Es ist sicher schlimm, seinen Job zu verlieren, aber ich finde es logisch, dass immer mal wieder eine Firma schrumpfen muss. Es ist ein Lebensgesetz, dass nicht immer alles nur wachsen kann. In der hinduistischen Philosophie ist das schon lange bekannt: Brahma ist der Schöpfer von Neuem, Vishnu erhält das Ganze eine Weile am Leben und Shiva zerstört.
Nehmen wir nur mal Atomkraftwerke. Die wurden vor eigentlich nicht mal so langer Zeit erfunden. Sie existierten eine Weile ganz friedlich, bis immer mehr Stimmen nach so genannten "Zwischenfällen" laut wurden, die vor den Gefahren warnten. Jetzt ist die Zeit für solche Stromerzeuger vorbei - nur haben das noch nicht alle gemerkt. Aber irgendwann gibts keine AKWs mehr, irgendwann sind die Geschichte.
Oder nehmen wir Milch. Ich hab gerade im neusten VegNews gelesen, dass in den USA der Milchkonsum seit 1994 stetig zurück geht - Shivas Werk. Ich meine, ich hab nie verstanden, weshalb Erwachsene Milch trinken, die ja klar für Babys gedacht ist. Aber ich hatte auch mal eine Phase, da trank ich Milch zum Essen - abgeschaut von Amerikanern. Jetzt weiss ich zum Glück mehr, dass nämlich Milch bei Menschen Verschleimungen und unreine Haut bewirken kann.
Aber Brahma ist auch hier wieder am Werk: Milch aus Pflanzen wie Soja, Mandeln, Reis, Quinoa findet immer mehr Anklang. Letztes Jahr wurde in den USA 1.3 Milliarden Dollars dafür ausgegeben. Irgendwann, das wünsche ich mir, essen die meisten Menschen nur Pflanzen.

Mittwoch, 7. November 2012

Nicht depressiv

Gestern brachte der Postbote zwei bei Amazon bestellt Bücher: einfach vegan, Die süsse Küche von Roland Rauter und Attila Hildmanns VEGAN FOR FIT.
Vegan backen finde ich noch schwierig, denn ein Rezept, das Eier und Butter braucht einfach abzuwandeln, gelingt mir irgendwie nicht. Deshalb hab ich mir vorgenommen, jedes Wochenende ein veganes Kuchenrezept auszuprobieren. Patrick versprach, davon zu essen, auch wenn es misslungen ist.
Und wenn wir davon zunehmen, habe ich VEGAN FOR FIT, Rezepte für den ganzen Tag, die Low Carb sind, zum Abnehmen. Soweit ich weiss, sind Kohlenhydrate wahrscheinlich Dickmacher, aber nur bei Menschen, die sich nicht bewegen. Da ich mich viel bewege, esse ich normalerweise dreimal pro Tag Getreide. Aber eben, Vollkorngetreide. Müsli (mit in indischen Gewürzen gekochten Äpfeln) zum Frühstück, Reis und Linsen oder Quinoa (mit Nüssen oder Tofu und viel Gemüse) am Mittag, Hirsebrei (mit gekochten Früchten) oder Knäckebrot (mit Mandelmus und Salat) am Abend. Brot esse ich nur noch selten, obwohl ich frisch gebackenes Vollkornbrot sehr liebe. Aber da wir das selten haben, denn Patrick bevorzugt Schwarzbrot, esse ich halt Knäckebrot oder Pumpernickel. Da kommt das Erbe meiner deutschen Grossmutter ins Spiel.
Aber eben, ich esse immer etwa das gleiche, was ich gerne ändern möchte.
Wenn wir eingeladen sind, sind die Gastgeber oft wegen mir überfordert, denn vegetarisch kochen geht ja noch, aber ohne Eier und Käse? Nicht so meine Schwester: Sie lebt in Luzern und lud uns zu Tomaten-Spaghetti nach dem Halbmarathon ein. Danke, Corinne! Aber während ich zwei Teller davon verdrückte, ass sie nur eine Portion, denn wie sie weise bemerkte, sei sie keinen Halbmarathon gelaufen.

Hier noch eine Studie über vegetarischem Essen, erschienen im letzten Vegi-Info: VEGETARIER SIND GLÜCKLICHER ALS FLEISCHESSER. Ich hab mir schon lange gedacht, dass der Stress und die Angst der Schlachttiere irgendwie in den Menschen, die Fleisch essen, auftauchen muss. Jetzt bewiesen zwei Studien, dass dem so ist (Restriction od meat, fish, and poultry improves mood, www. nutritionj.com/content/11/1/9). Sowohl Fleisch- als auch Fischesser haben viel mehr negative Emotionen, denn sie essen all die Angst- und Stresshormone der Tiere mit.
Eine andere Studie bestätigt dies: Vegetarian diets are associated with healthy mood states, www.ncbi.nlm.nih.gov/pmv/articles/PMC2887769).
Vielleicht ist es gewagt zu fragen, aber könnte dies auch eine Erklärung sein für die Zunahme von Depressionen in unserer Gesellschaft?
Am vergangenen Montag jedenfalls gingen vier nicht depressive Wesen an der Aare spazieren. Aber die Hunde wollten nicht schwimmen gehen, denn das Wasser war vom vergangenen Regen doch braun. Es tat trotzdem gut!
Und Obama gewann zum Glück die Wahl!

Sonntag, 4. November 2012

Wettergöttin

Da war ich noch guter Laune! Oder vielleicht tat ich nur so, weil vorne ein Fotograf kniete, übrigens mit  einer Lampe, denn besonders hell war es bekanntlich nicht, und die vorbeirennenden nassen LäuferInnen knipste.

Heute wäre das Wetter perfekt!

Rückblickend, also schon auf das Laufjahr 2012 rückblickend, muss ich feststellen, dass meine beiden Läufe (Grand Prix und Halbmarathon) von der Wettergöttin nicht unbedingt begünstigt worden waren. Aber vielleicht hatte sie an diesen Tagen was Dringenderes zu tun als der Sonne zu befehlen, wärmende Strahlen zur Erde zu schicken. Wahrscheinlich gab es Orte auf dieser Erde, die gutes Wetter nötiger hatten. Wenn ich aber an all die Wetterkatastrophen denke, die es in den vergangenen Zeiten gab, würde ich mal sagen, die gute Göttin scheint langsam überfordert. Es bräuchte wohl mittlerweile mehr als eine Göttin, um all die Schäden, die die Menschen dieser Erde antun, in den Griff zu bekommen.
Der New York Marathon, der heute stattgefunden hätte, wurde abgesagt. Die Schäden, die der Sturm Sandy (welch netter Name) in Lower Manhattan - und nun zitiere ich Roger Schawinski in der heutigen SonntagsZeitung ....das Zentrum der weltweiten Finanzindustrie hat Schäden wie eine Stadt der Dritten Welt erlitten. Tagelange Stromunterbrüche und vollgelaufene U-Bahn-Tunnel legen Infrastrukturversäumnisse von Jahrzehnten offen.
Weil der Nordpol rasant abschmilzt, steigt der Wasserspiegel ständig. Vor New York ist er bereits 30 Zentimeter höher als früher.
Ich bin ja gespannt, ob das amerikanische Volk etwas begriffen hat. Nicht, dass Obama meiner Meinung nach genug tat, um unsere Welt eine bessere zu machen. Aber ein republikanischer Präsident wäre noch katastrophaler. Da genügten 1000 Wettergöttinnen nicht!

Samstag, 3. November 2012

Hundepension

Kein Hundekurs heute, stattdessen eine Thai-Massage. Hatte ich die gebraucht! Mein Körper, der sowieso einen beachtlichen Muskeltonus besitzt, wie mir schon von vielen Masseurinnen gesagt wurde (ist das gut oder schlecht??), hatte noch mehr Spannungen drin seit dem Halbmarathon vor 6 Tagen. Da kann ich noch so viel Yoga machen, meine Muskeln brauchen mehr. Klar wurde es mir heute Morgen, als Lucy um 6.20 an meiner Türe kratzte, weil sie in den Garten musste. Ich lag nämlich ab etwa 2 Uhr hellwach im Bett. Auf den Atem achten und dabei auf 14 zählen nützte nichts. Meine Lieblingssongs (Bittersüess von QC, Raindogs learning to crawl von Züriwest und Soon after midnight von Bob Dylan) machten mich auch kein bisschen müde. Irgendwann stoppte ich das Hin- und Herwälzen und wusste, dass es nur noch zwei Dinge gibt, die mich zum Einschlafen bringen können: 20 Tropfen Dormeasan von Dr. Vogel und das ganze Einschlafritual von vorne, also eine Weile lesen.
Es wirkte und ich schlief ohne Probleme wieder ein. Bis mich Lucy am frühen Morgen aus dem Tiefschlaf riss.

Und dafür bin eben auch ich verantwortlich.
Weil es immer schwieriger geworden war in den vergangenen Jahren eine Hundebetreuung zu finden, wenn wir fort wollten, telefonierte ich am Mittwoch mit Sonja, die ich vom SKN mit Lucy her kenne und von der ich weiss, dass sie eine Hundepension in der Nähe besitzt. Ausserdem züchtet sie Border Collies. Babemba und Timmy gehen jeden Freitag dorthin, das weiss ich schon lange. Also fragte ich, ob sie unsere Hunde auch jeden Freitag aufnehmen könne und ja, es hatte noch Platz. Deshalb brachte Patrick die Hunde gestern Morgen nach Ostermundigen und um 17 Uhr holten wir sie gemeinsam wieder ab. Da waren aber drei Hunde glücklich!
Dazwischen lag, nachdem ich meine beiden Englischlektionen gehalten hatte, der Besuch im Bernaqua, also Fitness, Baden, Sauna, thailändisch essen und einkaufen. Eigentlich entspannend, aber komischerweise machte mich alles noch unruhiger.
Um 17 Uhr zeigte mir Sonja alle Aufenthaltsmöglichkeiten für die Hunde. Die können sich frei bewegen, draussen sein oder durch eine Hundeklappe in einen warmen Raum mit Decken und Kissen. Vida hatte mit allem keine Probleme, sei auf dem Rasen an der Sonne gelegen, auch Lola akzeptierte alles nach anfänglichem Zögern. Nur Lucy, ja Lucy. Sie habe sich am Morgen geweigert, auf den Waldspaziergang zu gehen, habe gebockt und probiert, aus dem Halsband zu schlüpfen. Aber da sie ein zweites enges Halsband trug, gelang ihr das nicht. Deshalb fügte sie sich. Und am Nachmittag habe sie gejammert  - und wurde mit der Wasserpistole angespritzt. Arme Lucy, aber ich weiss ja, dass sie schwierig sein kann. Und wie ich sie kenne, war sie blockiert und konnte ihre körperlichen Bedürfnisse nicht erledigen. Vielleicht muss ich in Zukunft am Freitagabend einen längeren Spaziergang machen, damit sie mich am Samstagmorgen nicht mehr so früh weckt.
Wir werden uns alle noch daran gewöhnen müssen. Aber die Zukunft ist rosig: Wir träumen von vier Tagen München im Januar!
Die Fotos sind von Mittwoch, als wir kurz rennen gingen. Plötzlich stand Timmy vor uns, der offensichtlich auch im Wald unterwegs war. Aber ich hörte Marianne rufen und er verschwand wieder.
Timmy findet und immer!

Montag, 29. Oktober 2012

Bise und Schnee

Welch Tag des Lernens gestern Sonntag, Halbmarathontag in Luzern!
Ich habe gelernt, dass ....
1. ....es Ende Oktober hierzuland heftig schneien kann.
2. ....dass ich nicht auf andere Leute hören soll, wenn die sagen, auch bei Temperaturen unter 10 Grad genüge eine Schicht Kleider. Weil ich nicht auf meinen Körper hörte, trug ich ein langärmliges Shirt, darüber ein kurzärmliges Shirt, darüber den 1 mm dünnen Windbreaker. Irgendwo in Kastanienbaum, als eine heftige Bise mir Schneeregen ins Gesicht und überall hin blies, hatte ich eine Krise. Ich wurde langsamer und dadurch bekam ich kalt. Es dauerte lange, bis zur Allemend und zwei Gummibärchen später, als ich endlich wieder etwas Tempo gewinnen konnte.
3. ...meine Adidas wohl futsch sind. Bei Kilometer 4 hörte ich plötzlich ein bekanntes Geräusch: squietsch, squietsch...Ich schaute mich um, niemand rechts oder links. Oh nein. Mein rechter Schuh gab diese Laute von sich. Da war er schon ziemlich nass. Und auch der linke Schuh füllte sich nach und nach mit dem Pflotsch, der sich auf der Strasse anhäufte. Möglicherweise befindet sich in der Dämpfung ein Loch. Und das schon lange, denn auch während des regnerischen Grand Prix im Mai füllten sich meine Schuhe sehr schnell mit Wasser. Da brauch ich wohl gelegentlich mal ein neues Paar normale Laufschuhe. Ich hab aber dieses Jahr schon drei Paar nicht normale gekauft, deshalb wird es sicher Frühling.
4. ...ich trotz allem nicht so schnell aufgebe. Ich war zwar 6 Minuten langsamer als vergangenes Jahr in München, aber ich habe durchgehalten. Zwar spüre ich nicht dieses Hochgefühl, aber ich bin trotzdem mächtig stolz auf mich.

Ich bin gespannt, was das nächste Jahr an Lauf-Erlebnissen bringt. Dieses Jahr wars Regen im Mai und Schnee und Kälte im Oktober. Vielleicht mal einen Lauf im Süden???

Die Bilder knipste ich heute Morgen im Garten. Vida wollte lieber auf dem Sofa bleiben. Recht hatte sie!

Dienstag, 23. Oktober 2012

Mental

So düster, wies auf den Bildern aussieht, wars heute Mittag nicht. Meine Kamera ist ein Schönwetter-Apparat. Ich mag Nebel, meine Kamera offensichtlich nicht. Aber am Wochenende wird eine Kältewelle erwartet und hoffentlich hoffentlich hoffentlich kein Regen!

Hier wieder einmal das Wichtigste aus der Laufforschung (siehe Runner's World Oktober Ausgabe). Offensichtlich entdeckt die Forschung zunehmend die mentalen Auswirkungen des Laufens.

1. Laufen fördert den Stressabbau. Weil zunächst eine erhöhte Anspannung im Körper entsteht, fällt die Entspannung viel grösser aus, als wenn wir nur in der Hängematte gelegen hätten. Dehalb können wir nachts besser und tiefer schlafen und sind insgesamt leistungsfähiger.

2. Wenn der Stress weg ist, verfliegen auch die andern Sorgen. Sogar krankhafte Ängste können durch Laufen überwunden werden.

3. Ausdauerndes Laufen löst im Gehirn ähnliche Effekte aus wie Antidepressiva. Deshalb sind LäuferInnen oft gelassener und emotional weniger erschöpft.

4. Wir lernen durch das Laufen, stärker auf unseren Körper zu hören. Denn wenn wir Kilometer um Kilometer hinter uns lassen, spüren wir unseren Körper sehr intensiv. Wir stossen an unsere Grenzen, erkennen aber auch unsere Möglichkeiten. Das alles ergibt ein starkes und positives Körperbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein werden gestärkt.

5. Regelmässiges Laufen verbessert unsere Konzentrationsfähigkeit. Wie genau das funktioniert, ist noch nicht klar. Möglicherweise hilft Laufen, unnötigen Datenmüll aus unserem Gehirn zu entfernen, sodass wir danach konzentrierter sind.

6. Weil wir LäuferInnen konzentrierter und selbstbewusster werden, packen wir unsere Probleme eher an. Denn wenn ich mich beim Laufen verbessere, ist das ganz alleine mein Verdienst. Ich merke, ich kann was bewegen und traue mir mehr zu.

7. Laufen fördert die Fähigkeit zu flexiblem Denken. Festgefahrene Denkmuster werden aufgelöst und wir werden kreativer. Viele Läufer kennen das: Man grübelt den ganzen Tag über ein Problem und beim Laufen fällt uns plötzlich die Lösung ein.

Wer also bis jetzt noch nicht läuft, soll doch mal anfangen. Kleine Schritte machen, sich nicht überfordern. So hab ichs auch gemacht, vor gut 11 Jahren. Ein ganzes Jahr lang rannte ich dreimal pro Woche etwa 3 km. Und nur weil mein damaliger Hund Bilbo einen anderen kleinen Hund jagte und ich eine neue Strecke suchen musste, die einsamer war, steigerte ich langsam meine Kilometerzahl. Und heute, besser, nächste Woche laufe ich schon meinen zweiten Halbmarathon!


Freitag, 19. Oktober 2012

Intervall nach Hamburg-Art

Seit ich vor 11 Jahren angefangen habe zu laufen, bin ich schon an vielen spannenden Orten gerannt. Am Tafelberg in Kapstadt, in Harare in Zimbabwe, an den Stränden von Fihalhohi und Machchafushi, in einem Friedhof in Lansing in Michigan. Und in Hamburg rund um die Aussenalster.


Das war am Sonntagmorgen und ich fühlte mich sehr fit, war sogar so schnell, dass mein Fotograf schon dachte, er hätte mich verloren. Dabei machte ich nur Intervalltraining nach Hamburg-Art: Ich heftete mich an die Fersen eines Läufers oder einer Läuferin, die mich überholten und rannte in deren Tempo, bis ich nicht mehr konnte. Dann joggte ich ein wenig langsamer und das Spiel ging von neuem los.
Die Bilder zeigen, welchen Spass ich hatte.

Es waren sehr viele Leute unterwegs, natürlich vor allem Laufende, aber auch Spaziergänger mit ihren Hunden. Die Strecke rund um den aufgestauten Fluss ist etwa 7.3 km lang, ideal also, mehrmals pro Woche laufen zu gehen.

Wir liefen nochmals am Mittwoch, dieses Mal im Park Planten un Blomen, wo wir uns leicht verirrten.


Ja, und in 8 1/2 Tagen findet der Halbmarathon Luzern statt. Nach langem Hin und Her beschlossen wir, nicht zu übernachten, sondern am Sonntagmorgen früh nach Luzern zu reisen. Ob mit Auto oder Zug, ist noch nicht klar. Wir müssen sowieso früh aufstehen, denn um sechs Uhr, also 3 Stunden vor dem Start, sollten wir gefrühstückt haben. Ein logistische Problem bietet noch die Startnummer-Abholung. Patrick wird, "wohl oder übel" (Zitat) am Freitag deswegen nach Luzern reisen.
Nachdem im letzten SALDO ein Bericht über ein legales Dopingmittel drin war, stehen bei uns 4 Flaschen Randensaft auf dem Tisch. Wir werden uns dopen!! Und es ist legal!! Ich nehme vielleicht sogar ein Fläschchen mit Randensaft mit auf den Lauf. Und zwei bis drei Salzbrezeli. Und 5 Gummibärchen.
Noch bin ich nicht nervös. Kommt sicher noch!