Samstag, 30. Januar 2010

Lucys Erziehung

Gestern hätte ich meine Kamera dabei haben sollen - wir vier waren unterwegs und leichter Schneefall hatte eingesetzt.
Vida gefiel dies so sehr, dass sie die ganze Zeit umher rannte. Wenn es eine Hundefrau gibt, die den Winter liebt, dann heisst sie Vida!

Heute Morgen war Lucy mit Patrick wieder mal im Hundekurs und auf meine Frage, ob sie was gelernt hätten, wusste weder Lucy noch Patrick eine Antwort. Spass scheint es gemacht zu haben, wie die Fotos deutlich zeigen: Lucy dreht die kleine Lucy auf den Rücken und rennt mit Teresz.
Der Spaziergang am Nachmittag fand wieder bei leichtem Schneefall statt, ich hatte meinen Fotoapparat dabei, aber Vida rannte nicht so viel. Die kleine Dose mit den Schrauben drin nahm ich auch wieder mit - und einmal schütteln, dann war allen drei Hunden klar, dass die Pferdeäpfel, die da immer so grosszügig rumliegen, tabu sind.

Ich habe Lucy für einen Erziehungskurs angemeldet. Das erste Treffen findet ohne Hunde in einem Restaurant statt - na ja, mal schauen. So was taten wir auch mit Bilbo, nur war der ja eher lernresistent. Das kann ich von Lucy nicht sagen, ich halte sie für sehr intelligent, aber sie hat schon so ihre Macken. Zum Beispiel ertönt plötzlich ihr tiefes Bellen und wir wissen, dass sie ein Geräusch vernommen hat, das sie beunruhigt. Vor drei Tagen wurden wir an einem Morgen von ihrem Bellen geweckt. Ein Blick auf den Wecker: 05.09. Ich wälzte mich aus dem Bett, packte Lucy, die im Bürozimmer nebenan auf dem Sofa stand und bellend zum Fenster rausschaute, schüttelte sie mit einem lauten Nein!, bugsierte sie wieder in ihr Körbchen und machte die Türe zu. Wahrscheinlich war so früh am Morgen ein Schneepflug unterwegs und Lucy wollte uns warnen! Ich konnte wieder einschlafen, Patrick, der Frühaufsteher, nicht.
Lucy ist ganz klar ein verbaler Hund und ihr Bellen ist sehr unterschiedlich. Aber sie kann nicht nur bellen, da kommen auch ganz spezielle Töne aus ihrer Kehle, pfeifen, wenn sie was möchte, grunzen, wenn sie gestreichelt wird, japsen, wenn sie ungeduldig ist. Dazu kommt, dass sie immer noch ein fürchterliches Nagetier ist, obwohl sie ihre zweiten Zähne schon hat. Jeden Tag finde ich zernagte Bleistifte oder Filzschreiber und sie weiss genau, dass sie dies nicht darf. Aber irgendwie kann sie diesen Stiften nicht widerstehen. Die liegen halt oft so rum, weil wir nachlässig sind. Ja, ich muss meinen Büroraum konsequenter schliessen. Und dringend wieder mal Schreibzeug kaufen gehen!

Samstag, 23. Januar 2010

Vegetarisches Essen



In den vergangenen zwei Wochen rannte ich nur am Sonntag mit den Hunden, alle drei hatten deshalb gestern überschüssige Energie. Gemerkt hab ichs nur an Lucy - raus in den Garten Vogelfutter suchen (sie ist leicht neidisch auf die Vögel, die ich im Winter regelmässig füttere!), rein ins Haus, raus in den Garten - so gings den ganzen Nachmittag, bis ich leicht genervt mein Laptop zumachte, Rennkleider anzog und wir gingen eine Stunde rennen. Hätte ich nicht gemacht ohne Hunde.
Alle drei Hunde spurteten los, rannten viel, nur Vida hielt nicht bis zum Schluss durch. Nach einer halben Stunde lief sie ruhig hinter mir her. Die andern beiden liessen uns immer wieder zurück und verschwanden im Wald. Lola ist ja nur zur Hälfte ein Border Collie - die andere Hälfte stammt von einem Münsterländer. Border Collies gehören zu den intelligentesten Hunden - Münsterländer sind Jagdhunde. Starke Mischung! Sie ist unheimlich begabt im Aufspüren von andern Tieren. Da kann ein Hase zehn Minuten vorher über den Weg gehoppelt sein - Lola riecht das - und weg ist sie. Zum Glück ist sie nicht so ausdauernd beim Rennen, bis jetzt kam sie immer relativ schnell auf mein Rufen hin zurück.
Worüber ich froh bin - Lucy rennt auch mit Lola los, hat aber keine Ahnung, weshalb und taucht schnell wieder auf. Vida bleibt meist bei mir, es scheint sie nicht zu interessieren oder es ist ihr zu anstrengend.

Vor zwei Tagen kam ein grosses Paket mit vegetarischer Hundenahrung. Das hat super geklappt - und der Inhalt ist von toller Qualität. Es riecht alles sehr gut und die Hunde lieben die vegetarischen Knochen in Zahnbürstenform und die Goodies. Ich kann dies allen empfehlen, hier der Link: vegi-tierfutterversand.vegetarismus.ch/
Jedenfalls musste ich alles sehr schnell wegräumen, Lucy hätte die Schachtel ohne Probleme selber geöffnet und Selbstbedienung gemacht! Wie auf den Fotos zu sehen ist, trennen wir Lucy von den andern beiden Hunden beim Essen. Wenn sie alleine ist, kann sie ruhiger essen, sie hat immer noch leichte Panik, dass ihr jemand das Essen stehlen könnte. Wir verlangen von ihr, dass sie vorher Sitz macht, damit wir in Ruhe ihren Napf auf den Boden stellen können. Anfangs sprang sie jedes Mal hoch und probierte, ein paar Happen zu erwischen. Aber dies hat sie jetzt begriffen: Niemand nimmt ihr hier das Essen weg.

Samstag, 16. Januar 2010

Lucy rennt!


Wir Menschen wären ja schon wehleidiger. Lucy tut, wie wenn sie nicht vor zwei Tagen kastriert worden wäre! Mit ihrer unerschöpflichen Energie und Lebensfreude rannte sie heute Nachmittag im Wald, drehte ihre Runden und ich und die andern beiden Hunde staunten.
Am Morgen bekam sie statt des Trockenfutters das Dosenfutter Benevol, das unter anderem Kartoffeln, Karotten, Avocados, Reis und Beeren enthält - und sie liebte es!
Ich habe im Sinn, ein paar dieser Dosen, vielleicht auch Trockenfutter und Goodies dieser Marke zu bestellen.
Da Lucy vorbeugend ein Antibiotikum nehmen muss, gebe ich ihr Bioflorin, weil ein Antibiotikum auch die guten Bakterien abtötet. Es geht ihr gut!

Ich warte noch auf den Moment, wo ichs mal schaffe, Vida beim Rennen zu fotografieren. Sie tut dies nämlich oft im Winter, wenns Schnee hat. Aber sie ist zu schnell - bis ich meinen Fotoapparat bereit habe, ist der ganze Spuk schon vorbei.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Arme Lucy Lu

Sie dämmert vor sich hin, unsere Lucy Lu. Ist wohl das beste, denn ihre Narbe im und am Bauch soll schnell heilen. Sie mag gar nichts tun, nicht essen, nicht trinken - obwohl ich ihr Kamillentee gemacht habe mit Arnica-Globuli drin - und sie mag nicht mal in den Garten schnüffeln gehen.
Die Operation sei gut verlaufen, sagte Moritz, der dabei sein konnte. Nur ihm sei es gegen Ende der Operation plötzlich komisch geworden, er habe alle Farbe im Gesicht verloren und im Bauch ein unangenehmes Gefühl gehabt. Der zukünftige Tierarzt muss sich noch ans Operieren gewöhnen! Wenn ers dann selber tut, wird es sicher anders sein.
Gestern brachte Patrick Lucy mit einer tiefen Wunde am Oberschenkel nach Hause. Offensichtlich war dies geschehen, als Lucy und Lola beim Rennen auf dem offenen Feld zusammenstiessen. Dies wurde gleich auch noch genäht. Die lange Kralle wollte der Tierarzt belassen. Sollte Lucy sich die mal verletzen, könne man immer noch was tun. Das ist ok.

Gestern brachte Moana was sehr Interessantes mit: eine Büchse vegetarisches Essen für Hunde oder Katzen! Es heisst Benevo und nennt sich "animal friendly animal food". Auf www.benevo.com las ich, es sei ohne Tierversuche hergestellt und enthalte kein Fleisch oder Schlachtabfälle und sei auch für Tiere, die zu Allergien neigen, geeignet. Moana erhielt die Büchse von einer Freundin, deren Katze ziemlich wählerisch scheint. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie ich zu diesem Futter komme, das wäre wirklich eine Alternative. Meine Hunde kriegen selten Fleisch, aber oft geben wir ihnen Thon für Katzen. Dabei habe ich aber zunehmend ein schlechtes Gewissen, sind doch Thunfische mittlerweile sehr gefährdet, deshalb bekommen die Hunde vermehrt Hüttenkäse oder Quark. Ich ernähre mich bewusst, Aspekte der Gesundheit und Umwelt sind mir wichtig dabei. Wieso soll es bei meinen Tieren anders sein!

Dienstag, 12. Januar 2010

Sammeltrieb

Lucy wird in zwei Tagen kastriert! Laut Tierarzt ist der Termin fast verpasst, sie könnte vielleicht schon läufig sein. Er wird sie aber noch zur Sicherheit untersuchen. Ich hab ihm auch von der einen Kralle an ihrem linken Vorderfuss erzählt, die in die Höhe wächst und deshalb nicht abgeschabt wird. Vielleicht wird er sie amputieren. Moritz wird dabei sein können, das ist gut. Arme Lucy!

Gibts noch andere Menschen, mehrheitlich wohl Frauen, die einen Sammeltrieb haben? Ich meine nicht das Sammeln von nutzlosen Gegenständen wie Kaffeerahmdeckel oder antike Christbaumkugeln. Nein, Ess- und Brauchbares wie Walderdbeeren im Juni oder Baumnüsse im Oktober. Oder farbige Robidogsäcke! Ich kann an keinem Robidog-Behälter mit farbigen Robidogsäcken vorbei gehen, ohne nicht ein paar dieser Säcke abzureissen und mitzunehmen. Am liebsten hab ich die blauen. Aber rot oder gelb ist auch nicht schlecht. Der Robidog in der Nähe unseres Hauses bietet nur diese furchtbar braunen an. Die erinnern zu sehr an das, was zukünftig darin eingepackt wird.
Wahrscheinlich sind es vor allem Frauen, die einen solchen Sammeldrang haben. Die Geschichte schreibt Männern einen Jagd- und Tötungstrieb und uns Frauen einen Sammeltrieb zu. Offensichtlich zu Recht. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, Hasen oder Bären zu jagen und zu erschlagen. Nein, ich sammle lieber farbige Robidogsäcke!

Montag, 11. Januar 2010

Wie ich zum Hund kam

Gestern waren wir gut organisiert: Moana und Sandro kamen zu Besuch und nahmen Lola und Vida mit auf einen langen Spaziergang. Unterdessen gingen Patrick, ich und Lucy an der Aare entlang rennen. Da waren auch viele andere rennende Leute unterwegs - unzählige Möglichkeiten, unseren kleinen Wolf an andere Jogger zu gewöhnen. Es klappte ganz gut, sie jagte niemanden mehr, machte einfach ihre schrägen Lucy-Hüpfer, wenn uns Jogger entgegen kamen. Fast alle Leute hatten kein Problem damit, sie lächelten und fühlten sich von Lucy in keiner Weise bedroht. Wahrscheinlich, weil wir zwei Menschen und ein Hund waren, im Gegensatz zu den vergangenen Malen: ein Mensch und drei Hunde. Einen Hund können die meisten Leute, auch Nicht-Hunde-Liebhaber, bewältigen. Zwei, das ist schon schwieriger und drei, da sind die meisten Menschen überfordert. Was ich voll verstehe.

Ich bin nicht mit Hunden aufgewachsen, kann wie viele auch eine Geschichte von einem Hundebiss erzählen (das war ein Dackel!), hatte zwar nie Angst vor Hunden, einfach ein bisschen Respekt. Aber ich bin mit Tieren aufgewachsen: Vögel, Hamster, Siebenschläfer und später Katzen. Als ich nach der Matura in Luzern in einem Souvenirladen arbeitete, war da auch ein Bernhardiner. Das gefiel mir am besten an meinem Job: die Spaziergänge am Quai mit diesem riesigen absolut friedlichen Hund. Und als ich dann in Bern studierte, Patrick kennenlernte, fanden wir beide einen Job als Hundesitter: Eine Familie hatte gerade ihr zweites Kind bekommen und suchte jemanden für ihren gutmütigen Viszla. Das machten wir beide gerne. Und bevor ich einen Kinderwunsch hatte, hatte ich einen Hundewunsch. Patrick machte mir aber klar, dass unser Leben noch unstet war, planten wir doch einen gemeinsamen USA-Aufenthalt. Also kaufte ich mir ein Meerschweinchen (das dann während meiner Abwesenheit von meinen Eltern gehütet wurde). Auch in den USA, als wir kurze Zeit bei entfernten Verwandten lebten, gehörte ein Bernhardiner zum Haushalt.
Als ich das erste Mal in Patricks Elternhaus kam, war da auch ein Hund: ein Spaniel. Sein Vater, ein Landarzt, hatte diesen Spaniel, Chico, aus misslichen Verhältnissen gerettet, als der schon sechs Jahre alt und ziemlich schwierig war. Patrick, damals 14, freundete sich nie so richtig mit diesem Hund an. Man kann also sagen, dass Patrick nicht mit Tieren aufwuchs, deshalb seine kontinuierlichen Vorbehalte, wenn ich wieder mal ein Tier anschleppte (wir hatten einige Katzen bevor und nachdem wir Kinder hatten).
Und dank Moana kamen wir dann doch noch zu unserem eigenen Hund, eben Bilbo. Ehrlich gesagt: Viel Überredungskunst hats nicht gebraucht bei mir!

Mittwoch, 6. Januar 2010

Neues Jahr


Ein tolles Neues Jahr an alle und dass manche Wünsche in Erfüllung gehen!
Da ist einiges gelaufen in den vergangenen zwei Wochen, wir alle hatten eine sehr gute Zeit. Unvergesslich die 10 km, die wir (Patrick, Lola, Lucy und ich) am ersten Tag des neuen Jahres im Bremer liefen.
Vida nagte während dieser Zeit an einem riesigen Knochen, deren drei die Hunde von Sandro, Moanas Freund, zu Weihnachten erhielten. Der Knochen war noch nicht zernagt, als wir nach zwei 1/2 Stunden nach Hause kamen - und gleich ging ein Streit los, der folgendermassen beendet wurde: Lola erhielt den Rest des Knochens, Lucy einen kleinen und Vida einen dünnen dieser Knochen aus Tierhaut. Nun haben wir noch zwei dieser Riesenknochen - für weitere besondere Gelegenheiten.
Zum Glück können sich alle drei Hunde ganz gut wehren, da kommt keiner unter die Räder.

Lucys Erziehung macht weiter Fortschritte, vor allem, seit ich die geniale Idee mit der Blechdose, die fünf grosse Schrauben enthält, hatte. Der erste Versuch war überwältigend erfolgreich: Lucy wollte gerade wieder was fressen, das sie nicht sollte, da warf ich die scheppernde Dose neben sie auf den Boden, Lucy machte einen Satz und rannte ein paar Meter davon. Dasselbe das zweite Mal. Und mittlerweile muss ich nur ein bisschen scheppern und Lucy stoppt, was sie tut. Eh, meistens. Sie ist leider nicht ganz so beeindruckt wie Lola, die von sich aus Fuss läuft, wenn ich die Dose bei mir habe. Ich vermute, wir brauchten so was auch bei Lola, leider weiss ich nicht mehr genau, wofür. Aber es wirkte offensichtlich!
Und im Auto haben wir jetzt ein Limettensaftfläschchen, das mit Wasser gefüllt ist und Lucy wird angespritzt, wenn sie das Netz zernagen will. Auch dies: super Erfolg!

Wir setzten Lucy neuen Situationen aus: Zweimal durfte sie mit mir einkaufen gehen. Qualipet, wo ich ihr ein neues Halsband kaufte, weil das schöne lederne von Evelyne Bader zu klein geworden war, gefiel ihr besser als die Post, wo sie draussen warten musste. Und eines Abends durfte sie mit Patrick zu Bärni, der Hunde über alles liebt und immer noch um seine Canelle, eine wunderschöne Vizslahündin, trauert. Aber Lucy hielt lange Abstand zu Bärni, erst kurz vor dem Nachhausegehen entspannte sie sich etwas und akzeptierte Goodies von ihm. Bärni besuchte uns letzten Samstag und zum Abschluss gabs einen Spaziergang rund um den Wald im Mondenschein.
So sind wir alle ganz gut im neuen Jahr angekommen.