Dienstag, 29. April 2014

gedünstete apfelschnitze

stress geht bei mir direkt in meine verdauungsorgane. in magen, darm, bauchspeicheldrüse, galle und was sonst noch dazu gehört. das war schon immer so, durchfall und erbrechen gehören zu meinem leben. in der neusten zeitschrift gesund leben bauch&psyche ist beschrieben, wie fest kopf und bauch zusammenarbeiten. reizdarmsyndrom sei die häufigste diagnose, die gastroenterologen heute in deutschland stellen, wenn bei darmspiegelungen und blutuntersuchungen nichts krankhaftes zu finden sei.
diesen zusammenhang zeigt auch meine kürzliche reise nach berlin: ich war das erste mal in meinem leben alleine unterwegs und das stresste mich offensichtlich so sehr, dass ich schlimmen durchfall bekam.
ich litt jahrzehntelang an blähungen und lernte, ein paar dinge zu vermeiden. kalter weisswein ist besonders schlimm, trinke ich seit jahrzehnten nicht mehr. überhaupt tun mir kalte getränke gar nicht gut. jetzt trinke ich gerade heissen zitronengrastee. was mir gut tut, das sind indische gewürze und eben alles, was meinen bauch erwärmt. aber auch japanisches essen, das mild und ungewürzt ist, tut mir immer gut.
ich weiss noch, als ich mir selber eine diagnose stellte: ich nahm während meines psychologiestudiums (da war ich anfang 40) an einem seminar über psychosomatik teil und musste einen vortrag halten. natürlich wählte ich das thema verdauung und stiess das erste mal auf den begriff reizdarm. schnell war mir klar, dass ich auch daran litt. diese ewigen Blähungen, der wechsel von durchfall zu verstopfung - das hatte ich, seit ich etwa 30 war. meine erste kleine gallenkolik, so sehe ich es heute, bekam ich mitten in der nacht gegen das ende der schwangerschaft mit tochter nummer zwei. von da an litt ich immer wieder an koliken und mein verdauungssystem wurde extrem empfindlich. natürlich ging ich nicht zum arzt. in der drogerie gegenüber, wo wir wohnten, fand ich eine kleine schachtel mit lehmtabletten. die halfen. später las ich über pfefferminzöl und auch das half etwas. in diesen jahren machte ich keinen sport und ass vegetarisch, das heisst, alles ausser fleisch. und meistens vollkorn und generell wenig zucker. mitte 40 schloss ich mein studium ab und begann zu laufen. schlagartig ging es auch meiner Verdauung gut. immer besser, sogar. je länger ich lief, desto weniger litt ich an blähungen. als ich vor mehr als drei Jahren beschloss, vegan zu essen, also sämtliche milchprodukte wegzulassen und viel mehr gemüse zu essen, verschwanden sämtliche bauchprobleme.
jetzt bin ich der meinung, dass ich das beste verdauungssystem der welt besitze!

hier ein rezept: gedünstete apfelschnitze. esse ich jeden morgen zum frühstück.
am abend etwas wasser in eine pfanne geben
mit kurkuma, gemörserte kardamomsamen, gemahlenem zimt  und einer sternanis würzen
3 äpfel waschen, entkernen und in schnitze schneiden, dazugeben

nach belieben dörrfrüchte dazugeben, zum beispiel ananas oder mango


alles aufkochen
herdplatte abstellen, deckel auf pfanne und über nacht stehen lassen

die gedünsteten früchte am anderen morgen in eine schale geben und einen drittel davon zum frühstück geniessen! wärmt den bauch!

Mittwoch, 23. April 2014

krebs und ernährung

Zwei Artikel heute in der Zeitung Der Bund, die auf den ersten Blick keinen Zusammenhang haben. Auf der Frontseite steht: Die Schweiz wird Weltmacht im Krebsgeschäft und sieben Seiten weiter: Tierschützer kritisieren lasche Kontrollen beim Pferdefleisch.
Wie unsympathisch, sagte ich zu Patrick, Krebs ist ein riesiges Geschäft. Da werden Milliarden verdient, krebskranke Menschen mit extrem teuren (etwa CHF 10 000 pro Monat) zu behandeln. Und viele Menschen kriegen Krebs - vor allem in der westlichen Welt.
Weshalb wohl? Fragt sich das überhaupt jemand? Da gibt es doch diesen Zusammenhang zwischen Krebs und Ernährung, aber irgendwie hat dieses Wissen die meisten Menschen (noch?) nicht erreicht. Viele wissen möglicherweise darum, doch es kümmert sie nicht, denn sie sind zu faul, um weiter zu denken. Und ihr Verhalten zu ändern.
Ein bisschen googeln reicht schon und es präsentieren sich deutliche Studien, zum Beispiel auf: www.provegan.info/de/studien/kategorie/studien-krebs
Fleisch, Milchprodukte, raffiniertes Getreide und Zucker stellen ein Risiko für Prostatakrebs dar. Oder: Speiseröhrenkrebs und Fleischkonsum. Oder: Gebärmutterhalskrebs und Ernährung. Und viel mehr.

Wer vegan isst, erkrankt mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht an Krebs. Und auch nicht an Diabetes oder an Herz- Kreislaufkrankheiten. Veganes Essen kann sogar Neurodermitis "zum Schlafen bringen", wie ich in der höchst interessanten und gestylten Zeitschrift das vegan magazin, die ich in Berlin kaufte, (und ja, alle Artikel sind klein geschrieben!! ich bin so was für Kleinschreibung im Deutschen. Irgendwann wird das kommen, ich weiss. Vielleicht sollte ich in meinem Blog auch alles klein schreiben? ja!!!). wo war ich? genau, in dieser spannenden und schönen zeitschrift schreibt ailyn anghelescu, wie vegan ihr half, ihre neurodermitis zum schlafen zu bringen. wer mehr wissen möchte, hier ihr blog: eatcarelive.com



und jetzt zum zweiten artikel in der heutigen zeitung über die " vielen alltäglichen tierquälereien im umgang mit pferden". da merke ich schon, wie mein herz heftig beginnt zu schlagen und es mir so weh tut, dass eben auch tiere ein riesiges geschäft sind. und weil tiere nicht als lebewesen betrachtete werden sondern als dinge, und weil menschen aus ihnen profit schlagen, werden sie extrem schlecht behandelt, wie wenn tiere keine gefühle hätten, wie wenn sie keine schmerzen empfinden könnten. der artikel beschreibt die missstände in nord-und südamerika und erwähnt am schluss, dass der weltkonzern lamar (oder der schweizer importeur gvfi aus basel-wurde mir nicht klar aus dem artikel), der einen jahresumsatz von mehr als 5 milliarden franken macht und über 80 000 mitarbeiter beschäftigt, kein interesse zeigte, auf die kritik der tierschützer zu reagieren. es wird sich also nichts ändern. aber es könnte. wir konsumentinnen hätten die macht. einfach kein pferdefleisch mehr kaufen.
überhaupt kein fleisch mehr kaufen. und auch keine eier, denn alle männlichen küken werden gleich nach dem schlüpfen geschreddert. und keine milchprodukte. denn die weiblichen kühe müssen ständig kälber gebären, die ihnen gleich nach der geburt weggenommen werden, wobei die männlichen kälber kurz gemästet und dann geschlachtet werden.
wer mehr wissen möchte, soll doch von jenny brown das buch the lucky ones: my passionate fight for farm animals lesen. hier der trailer zum buch: freefromharm.org/videos/book-trailers/book-trailer-the-lucky-ones-by-jenny-brown
ich bin zurzeit dabei und obwohl oft so schlimme dinge drin stehen, dass ich die stellen überspringen muss, ist es ein total positives buch, das mir hilft, den glauben an die menschheit nicht ganz zu verlieren.
nun zur conclusion oder dem zusammenhang beider artikel: weniger, viel weniger fleisch oder milchprodukte essen und damit den pharmagiganten novartis und roche ihr milliardengeschäft vermasseln. wer pflanzen isst, bleibt gesund und braucht keine medikamente. und die ganzen grausamkeiten an den tieren gäbe es nicht mehr.

Freitag, 18. April 2014

Glückliche Hamstrings

Zum Glück lief ich am Mittag los, meine 14km zu laufen. Jetzt regnet es nämlich. Mit dabei war Patrick als Kokoswasser- und Bananenträger, und Lucy (siehe Bild). Einen langen Lauf kurz vor Berlin, das schaffte ich nicht. Mein Kopf war zu voll. Vor einer Woche, nach Berlin also, das erste Mal 14 km dem Fluss entlang gelaufen. Nachher war ich sehr erschöpft und fror fürchterlich. Aber ich hatte mir in Berlin auch schlimmen Durchfall aufgelesen (deshalb die vielen Sushi!), das hat mich offensichtlich etwas geschwächt. Gosh. Ich weiss auch nicht. Ich muss nicht mal in ein heisses Land reisen, damit sich Montezuma an mir rächt!
Heute war ich sehr fit und die 14km kein Problem. Ja, ich habe meine Strategie geändert: nicht 5x pro Woche eher kürzere Läufe, sondern nur 3 oder 4x, aber einer der Läufe ist länger als 12km. Mir tat nämlich der Lauf vor einer Woche mental sehr gut, er gab und gibt mir Sicherheit, den GP, der ja nur 2km länger ist, zu schaffen.
Fit fühle ich mich auch, weil ich etwas ganz Tolles entdeckt habe: die 20-minütigen Yogavideos von Fiji McAlpine. Diese 4 Videos haben folgende Titel: Pre-Run; Post-Run; Injury Prevention und Happy Hamstrings. Seit zwei Wochen mache ich diszipliniert jeden Morgen und jeden Abend eines der Videos und es geht meinen Beinen und Hüften besser und besser. Meine Hamstrings auf der linken Seite sind ja schon seit ewig verkürzt, obwohl ich sie fleissig dehne nach jedem Lauf. Offensichtlich genügt das nicht, jeden Tag etwas dagegen tun ist viel wirksamer. Im Yoga geht es ja vor allem darum, im Körper Raum zu schaffen. Das gelingt mir je länger, desto besser und ich merke auch, wie meine hintere Oberschenkelmuskulatur nicht nur gelöster, sondern auch kräftiger wird. Wahrscheinlich sind es ja nicht mal unbedingt meine Hamstrings, sondern die entsprechenden Faszien, die enorm verklebt sind. Und Faszien zu dehnen, Verklebungen zu lösen, braucht sehr viel Geduld, denn Faszien wachsen langsamer als Muskeln. Ich habe die Geduld und zum Glück auch die Disziplin, denn ich merke, wie sich meine Faszien Millimeter um Millimeter lösen.
Die Yogavideos gibt es auf Youtube oder bei DoYogaWithMe.com, eine ganz tolle Yogaseite, die super Videos (auch Pilates, Meditation und Anatomie) kostenlos anbietet. Spenden sind erwünscht, steht da. Ich bin so dankbar für diese Yogaübungen, dass ich bis auf Weiteres einen monatlichen Beitrag bezahle. Aber die Idee, Yoga für alle zugänglich zu machen, auch für Leute, die kein Geld haben, die ist einfach gut. Hut ab vor dem Gründer David Procyshyn!

Freitag, 11. April 2014

Vegan in Berlin


Ob sich das gelohnt habe, nach Berlin zu fliegen und dort das vegane Leben zu suchen, fragte Patrick vorhin beim Abendessen. Hm. Gute Frage. Ich hatte mich vorbereitet und eine Liste mit veganen Restaurants und Läden dabei. Aber Berlin ist riesig und alles weit auseinander gelegen. Ich verbrachte viel Zeit, auf der Berlin-Karte die verschiedenen Orte zu suchen und herauszufinden, wie dorthin zu gelangen. Ich fuhr viel S-Bahn, U-Bahn und Bus und war auch intensiv zu Fuss unterwegs. Nicht alles entsprach meinen Erwartungen. Zum Beispiel war der Laden Veganz an der Warschaustrasse eher klein und die Schuhauswahl im darüber gelegenen Avesu auch nicht grösser. Ich hätte gerne auch vegane Produkte des Alltags gekauft wie z.B. eine Haarbürste ohne Wildschweinborsten. Vor ein paar Jahren kaufte ich mir eine in München im Alnatura und, da täglich benutzt, ist sie mittlerweile ziemlich abgewetzt.

Kulinarisch aber kam ich voll auf die Rechnung! Ich ass zwar nie in einem rein veganen Restaurant, aber dort, wo es mich hinschlug, zum Beispiel in die FBI Eatery am Potsdam (Süsskartoffelsuppe und  Sushi) oder ins vegetarische indische Restaurant Satyam (Dosas! Aber ganz anders, als ich sie zubereite. Sehr lecker. Und Mandelcremesuppe) war das Angebot an veganen Speisen enorm! Zweimal ass ich im Vapiano eine riesige Schüssel mit frischem Salat (und Tomatensuppe!)

Ich ass viele Suppen, obwohl, wie schon mal hier erwähnt, diese nicht zu meinen Lieblingsspeisen gehören. Aber es war kalt in Berlin, häufig wehte ein russischer Wind durch die Stadt und immer wieder fiel Regen. Ich rettete mich einmal ins Hamam Sultan in eine reine Frauen-Bade-Kultur, hatte zwei Thaimassagen und eine chinesische Fussmassage. Ausserdem landete ich wieder mal in einer Sivananda Yogastunde.

Folgendes Beispiel zeigt, dass in Berlin eine viel grössere Offenheit gegenüber veganen Speisen besteht als hier in der Schweiz. Ich wollte mal im dean&david essen. Leider war nichts vegan, was die nette Frau hinter der Theke, die extra alle Zutaten der verschiedenen Speisen nachschaute, ausserordentlich bedauerte. Ich hätte eine schlechte Woche erwischt, sagte sie. Normalerweise hätten sie vegane Möglichkeiten.

Das würde ich gerne mal in der Schweiz erleben!

Doch, meine Berlinreise hat sich gelohnt!

Freitag, 4. April 2014

LäuferInnen brauchen Eiweiss

LäuferInnen brauchen viel Eiweiss, mehr als NichtläuferInnen, steht im neusten Runner's World. Ok, stimmt wahrscheinlich. Die Zeitschrift macht einen Tagesmenu-Vorschlag, den ich veganisiere:

Frühstück: Vollkornmüesli mit Sojamilch, Süsslupinenmehl und Hanfsamen
Mittag: Bohnen-, Linsen- oder Kichererbseneintopf mit selbst gemachtem Soja-Vanille-Joghurt zur Nachspeise
Snack: Smoothie mit Banane, Sojamilch, Beeren und Eiweisspulver
Abendessen: Hirse oder Vollkornreis mit grünen Bohnen, Erbsen und Tofu

Klingt nach viel Eiweiss. So viel nehme ich normalerweise nicht zu mir. Aber ein wenig mehr könnte ich schon. Deshalb kaufte ich heute ein Eiweisspulver aus Hanf im Alnatura und als ich die Büchse öffnete, staunte ich nicht schlecht: grünes Pulver. Eh? Aber als ich beim Abendessen einen Teelöffel in meinen Vanille-Joghurt (nature Joghurt mit Vanillesamen und Agavendicksaft) rührte, wurde der Joghurt grünlich, schmeckte aber nicht speziell anders. Ok. Somit kann ich das Pulver in vielen Speisen verstecken.

Und jetzt sitze ich angenehm satt auf dem Sofa. Es gab eine grosse Schale grünen Salat (mit Löwenzahn und Schnittlauch aus dem Garten), eine Omelette aus frisch gemahlenem Buchweizen und Hafer, eine Avocado und eben der Joghurt. Und zur Nachspeise Halva (Sesampaste mit ein wenig Kokosmilch und Agavendicksaft verrühren.
Diese Woche lief ich erst etwa 12 km, morgen möchte ich mal 13 bis 14km am Stück laufen -  mit Patrick als Coach. Er wird mich mit dem Fahrrad begleiten und Getränke und Bananen dabei haben.
Und am Sonntag fliege ich alleine nach Berlin!!!! Ich freue mich, hab schon ein spannendes Programm zusammengestellt, das nichts mit Geschichte sondern ganz viel mit veganer Lebensweise zu tun hat.
Und laufen werde ich dort auch, mein Hotel liegt in der Nähe vom Tiergarten.
Ich melde mich in einer Woche wieder!