Dienstag, 28. Februar 2012

Heulende Hunde

Warten aufs Essen, das ist das Motto der heutigen Fotos. Zuerst aber gibts noch einen Spaziergang im Wald, obwohl Vida den auslassen würde. Könnte sie bestimmen. Lieber zuerst essen.
Nach einer ziemlich anstrengenden Woche mit vier Hunden gehts leicht besser. Wir müssen uns ein wenig organisieren: Am Samstag nahm ich nur Lucy zum Rennen mit, nach dem Hundekurs, somit hatte Patrick "nur" drei Hunde.
Am Sonntag kriegten wir Hilfe von Moana und Sandro, die mit Lola und Lucy laufen gingen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich Lucy zum Rennen mitnähme, aber sie wollte lieber mit den andern gehen, somit packte ich Vida ins Auto und wir zwei rannten knapp sechs Kilometer. Es war total unstressig, nur einen Hund zu haben, der ganz friedlich hinter einen her trottet. Patrick nahm Thula zum Rennen mit, angebunden am Jogger.
Morgen am Mittag werde ich wahrscheinlich mit Vida und Lucy hier im Dorf einen Spaziergang machen und dann mit den andern beiden im Wald rennen gehen. Ja, es braucht alles etwas mehr Zeit - die ich eigentlich nicht habe. Aber was solls. Thula ist ganz glücklich hier, ausser jemand geht weg und sie hat nicht gemerkt, dass ja noch jemand anders da ist, vielleicht oben im Zimmer. Das geschah schon zweimal, dass sie dann ein fürchterliches Heulen losliess und die andern Hunde stimmten mit ein. Jedes Mal standen mir die Haare zu Berge! Heulende Hunde! Das geht unter die Haut!
Patrick ist jetzt da, er wird mit vier Hunden rennen gehen. Thula läuft ihm auf Schritt und Tritt nach. Sie mag ihn!

Mittwoch, 22. Februar 2012

Asphaltrennen

Thula ist wieder hier, und zwar für längere Zeit - und unser Zusammenleben ist etwas aus dem Gleichgewicht. Vier Hunde sind schon etwas viel, denn ich finde es manchmal auch mit drei Hunden schwierig. Vor allem, wenn wir Ferien planen. Wie jetzt: Wir möchten nach Bangkok, unsere thailändische Austauschschülerin, die wir vor einem Jahr hatten, treffen und am Tempel Wat Pho einen Fussreflexzonenkurs machen (5 Tage lang - meine Füsse freuen sich!) und noch einige Tage ans Meer. War schon lange nicht mehr am Meer, ich möchte mehr Meer in meinem Leben!

Unsere Hunde sollen es natürlich auch gut haben, wenn wir weg sind. Die beste Lösung ist immer, wenn jemand hier ins Haus zu den Hunden einzieht. Moritz' Freundin hat schon zugesagt, aber vier Hunde können wir ihr nicht zumuten. Thula wird dann wohl einen anderen Platz brauchen.
Damit wir so wenig Stress wie möglich haben, lassen wir die beiden Galgas nicht zusammen frei; eine muss immer an der Leine sein. Denn zwei schlechte Zuhörerinnen zusammen springen lassen, das geht nicht! Bis jetzt hat das geklappt, wenn auch Lucy länger an der Leine gehen muss, denn Thula kann noch schlechter zuhören als Lucy. Kehren? Nichts gehört. Zu weit weg. Zu spannend.
Joggen im Wald ist zurzeit unmöglich, Eislaufen wäre als Wort wohl besser geeignet. Deshalb ging ich heute an meinem fast freien Tag zuerst mit den Hunden auf ihren Mittagspaziergang und dann alleine Asphaltrennen. Mit Musik! War total gut. Werd ich wiederholen!
Übrigens, Vida, unsere einzige Hündin, deren Geburtstag wir kennen, wird heute 10 Jahre alt. HAPPY BIRTHDAY, VIDA!!

Sonntag, 19. Februar 2012

Asperger-Syndrom

Fast die ersten waren wir gestern im Hundekurs, nur Aline (für mich unbekannte Hunderasse, irgendetwas Kleineres, Dunkles) war schon da. Babemba tauchte auf, zwei Minuten später ihr Begleiter mit Spikes an den Sohlen und dann kamen noch vier Menschen plus Hunde. Die letzten beiden Male war der Kurs wegen Kälte ausgefallen und ich war gespannt, was Lucy noch konnte. Ja ja, sie und ich, wir machten es nicht schlecht. Ich muss einfach noch konsequenter sein, nicht akzeptieren, wenn sie eine Sekunde zu früh startet, sondern von ihr verlangen, dass sie auf meinen Befehl wartet und erst dann reagiert. Danach gingen wir vier im Sädelbach spazieren - aber verursacht so ein Hundekurs eigentlich ein grosses Selbstbewusstsein??? Lucy entfernte sich ständig von uns und drehte grosse Kreise und vor allem reagierte sie nicht auf mein KEHREN. Sehr mühsam. Wahrscheinlich brauchen wir noch viele Hundekursstunden, bis sie besser gehorcht.

Vielleicht hat sie leichtes Asperger-Syndrom? Im BUND von gestern war da ein spannender Artikel über diese milde Autismusform. Nicht zuhören können (Kehren? Nichts gehört), keine Gefühle zeigen (sie wirkt oft cool), Spezialinteresse (Eichhörnchen, Hase, Reh) pflegen, Rituale brauchen. Es liegt ihr sehr viel daran, dass jeder Tag gleich abläuft. Abends um 9 Uhr geht man nochmals raus, das ist klar, auch wenn sie dann oft nicht pinkelt. Aber man geht raus. Und sie hat Schwierigkeiten sich in andere hineinzuversetzen. Sie kratzt mich immer wieder, wenn sie etwas von mir will, auch wenn ich AUTSCH schreie. Wenn ich Glück habe, dann trage ich Jeans und meine Haut wird geschont. Wenn ich Pech habe und meine Beine in Leggings stecken, dann kriege ich regelrechte rote Striemen am Bein. Und sie probiert immer wieder, den andern beiden Hunden die Karotte zu klauen, die alle drei nach dem Essen kriegen.

Viele Männer leiden mehr oder weniger am Asperger-Syndrom, finde ich, wenn ich so meinen männlichen Bekanntenkreis durchgehe. Ein Mann, der abends nach dem Arbeiten nach Hause kommt und sofort zum Staubsauger greift, obwohl seine Frau, die den ganzen Tag zu Hause ist, geputzt hat. Ein Exfreund, der den SBB-Fahrplan auswendig konnte. Schweigsame, zurückgezogene Männer, die lieber am Computer Fotos bearbeiten als sozialisieren oder über die Beziehung reden wollen, Männer, die nicht zuhören. Männer, die nicht zuhören. Männer, die nicht zuhören. Hoffentlich haben es jetzt die betroffenen Männer gehört. Deshalb sage ich ja oft viele Dinge dreimal, denn ich weiss aus eigener Erfahrung, dass häufig auch drei Mal nicht genügt.
Ja, eine leichte autistische Störung, das hat Lucy. Lola und Vida überhaupt nicht, vor allem Lola nicht. Sie spürt unsere Gefühle, bevor wir checken, dass wir die haben. So interessant. Hunde sind so verschieden von einander wie es auch die Menschen sind.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Ego

Es schneit und zwei Hunden gefällt das! Obwohl auch Vida, wenn wir denn im Wald sind, ihre unerwarteten Freudensprints machen wird. Jetzt ist sie lieber auf dem Sofa. Es ist Mittwoch und eigentlich möchte ich wieder mal einen langen Lauf machen, aber daraus wird wohl nichts. Bei diesem Wetter muss ich meine schweren GoreTex-Schuhe anziehen und ziemlich sicher Schneepfadmaschine spielen, somit wirds wohl ein kurzer Lauf. Aber gar nicht rennen oder ins Fitnesscenter auf ein Laufband gehen, das mag ich nicht. Ich bin zu gerne draussen in der Natur!
Ich hatte ein strenges, aber auch spannendes Yoga-Wochenende. Eines der Hauptthemen war Yoga und Verletzungen, sind doch in den vergangenen Wochen einige Artikel darüber in den verschiedenen Printmedien erschienen. Ja, das gibt es, man kann sich beim Yoga verletzen, sogar einige YogalehrerInnen verletzen sich, haben zum Beispiel massive Knieprobleme (Lotussitz!) weil sie über Jahre hinweg ihren Körper zu fest fordern. Das ist nämlich meiner Meinung nach der Hauptgrund, weshalb auch Yoga-Praxis zu Verletzungen führen kann: nicht die Asanas sind das Problem, sondern das Ego des Einzelnen. Es braucht Mut und Demut zu sagen, nein, der Kopfstand tut mir nicht gut, da kriege ich Nackenschmerzen, oder nein, bei diesem Twist kann ich meinen Arm nicht auch noch rückwärts unter meinem Bein durchstrecken.
Ich war nämlich mal bei einer Yogalehrerin, die an mir zog, bis ich das tun konnte - und ich hab mich leider nicht getraut zu sagen, nein, das geht jetzt nicht.
Das genau werde ich ab jetzt tun, sowohl bei andern Menschen und auch bei mir die Grenzen anerkennen und mein Ego ganz ganz klein machen. Ich bin zwar (bald!) zertifizierte Yogalehrerin, aber ich kann nicht jedes Asana. Doch dies sagt mein Yogalehrer immer wieder: ihr seid nicht TurnlehrerInnen (von 20 TeilnehmerInnen der Ausbildung sind 3 Männer), ihr seid PhilosophielehrerInnen. Hier stimmt der Satz total: Yoga ist nicht das Ziel, Yoga ist der Weg. Denn Yoga ist vor allem eine innere Haltung. Ahimsa: keine Gewalt, weder gegen andere noch gegen dich selber. Und Aparigraha: mal zufrieden sein damit, was man hat. Nicht immer mehr wollen. Hört nämlich mal das Wollen auf, geschehen Dinge wie von selber!

Sonntag, 5. Februar 2012

Jetzt!

Nein, das mit dem Kissen für Lola hat nicht funktioniert. Sie legte sich nur einmal darauf, danach liess sie es links liegen. Deshalb nahm gestern Patrick sie mit ins Qualipet um es umzutauschen und Lola durfte ein neues aussuchen (obwohl sie viel mehr am Futter, das so grosszügig rumliegt, interessiert war!). Das neue Kissen stimmt jetzt für sie, da legt sie sich freiwillig drauf.
Gestern und heute rannten wir vier bei etwa minus 10 Grad! Aber so wunderschön! Ich packte mich jedesmal richtig ein und hatte nur anfangs kalt (siehe Foto). Nur, es ist schon anstrengender als sonst, ich bin aber überzeugt, dass es mein Immunsystem stark macht, war ich bis jetzt nicht mal erkältet. Ausserdem trinke ich den ganzen Tag lang heissen Ingwertee, kalte Getränke habe ich mir richtig abgewöhnt. Vielleicht klingt das langweilig, denn auch wenn ich eingeladen bin, trinke ich nur Tee oder heisses Wasser. Dasselbe in einem Restaurant: gibts keinen Ingwertee, trinke ich einfach heisses Wasser.
Vor vielen Jahren traf ich mal eine Ärztin, die TCM praktizierte und auch immer heisses Wasser trank. Mich beeindruckte es schon damals ziemlich, auch wenn es Jahre dauerte, bis ich selber soweit war. Veränderungen gehen nicht von heute auf morgen. Aber es ist ja nie zu spät, irgendetwas zu verändern oder neu zu starten. Jetzt ist immer der beste Zeitpunkt!

Mittwoch, 1. Februar 2012

Muskeln

Heute gingen wir Winterjoggen und es war wunderschön, gerade weil es kalt war und die Sonne es teilweise schaffte, durch die Wolken ihre Wärme zu uns zu schicken. Der gefrorene Boden war ideal, ich konnte meine schweren GoreTex-Schuhe zu Hause lassen und in meinen normalen Schuhen rennen. Zehn Kilometer waren es jedoch nicht, ich habe diese Woche mehr Zeit und kann viermal rennen gehen. Somit erreiche ich mein Ziel von etwa 22 Kilometern sicher. Ich finde es interessant, wie die dünne Vida den Winter so liebt. Ihr Fell ist nicht dicht, aber sie friert nie und leidet, wenn es wärmer als 20 Grad ist!
Joggen alleine genüge nicht, um beschwerdefrei älter zu werden, obwohl Joggen gut fürs Herz sei, sagt Dr. Oz im neusten Oprah. Ich sage, rennen ist gut für meinen Kopf.
Wir brauchen jedoch starke Muskeln, vor allem, wenn wir nicht mehr so jung sind, lese ich weiter. Ab 40 verlieren wir Muskelmasse, die mit Fett ersetzt wird. Und unsere Gelenke müssen zu viel Druck aushalten, wenn unsere Muskeln schwach sind. Ich kenne mittlerweile viele Leute mit künstlichen Knie- oder Hüftgelenken. Nein danke, ohne mich. Aber als Pilates- und Yogalehrerin, die mindestens einmal pro Woche noch Krafttraining macht, habe ich nichts zu befürchten. Ich gehe so was von ungern zum Arzt oder Ärztin, weiss gar nicht, wann ich das letzte Mal war. Sind schon einige Jahre her! Und so soll es auch bleiben! Ich wäre wohl ähnlich durcheinander wie Lucy vor einer Woche, als sie zur Tierärztin musste. Es geht ihr übrigens wieder gut, Lucy, nicht der Tierärztin. Und ich möchte hier auch Lola etwas in Schutz nehmen, denn das Ganze ist dumm gelaufen, Lola hatte nicht die Absicht, Lucy so zu verletzen. Trotzdem haben wir beschlossen, Lola wieder ihre Anti-Stress-Tropfen zu geben und ein wenig mehr auf sie Acht zu geben. Patrick kaufte ihr heute ein dickes grossen Kissen - zur Zeit liegt sie drauf und geniesst es!