Samstag, 26. Juli 2014

meditation und bewegung

der weg war steinig. aber ich schaffte es: ich habe natto selber gemacht!!!! zuerst musste ich die sojabohnen über nacht einweichen. ich liess sie etwa 24 stunden im wasser stehen. dann musste ich sie kochen, das dauerte stunden. zweimal überkochte alles, weil ich zwar die herdplatte einstellte und den deckel auf die pfanne legte, dann aber wäsche aufhängen ging und ähnliches. dann waren die sojabohnen einigermassen weich, aber das wetter schlecht. ich hatte noch 3 natto-packungen übrig. ein paar tage später vermischte ich das ferment mit den gekochten bohnen, aber nichts geschah, deshalb erwärmte ich alles wieder auf dem herd - und vergass es. damit wurde das natto-ferment wohl zerstört. aber gestern war ein heisser tag und ich vermischte die zweitletzte packung mit den bohnen. ich verschloss die pfanne mit dem deckel und stellte sie in die pralle sonne. als ich am abend nachschaute, da war wirklich alles zäh und langfädig - genauso, wie es sein muss.
jetzt esse ich jeden tag ein bisschen davon und stelle mir vor, wie das vitamin k2 meine knochen stark macht! wie ich aber natto herstellen kann, wenn das wetter kühler wird, das weiss ich noch nicht.

gestern war ich wieder mal an der zen meditation im zentrum für buddhismus. vier mal 25 minuten stillsitzen. fürchterlich. es war echt eine qual, denn es fällt mir wahnsinnig schwer, so lange still zu sitzen. und ich weiss mittlerweile nicht, ob dies wirklich der richtige weg für mich ist. ich glaube, ich muss in der bewegung meditieren.
meditation ist ja eigentlich nichts anderes als mentaltraining. ein training, das nachweislich hilft, die ressourcen im gehirn besser zu nutzen. das ruhe schafft im gehirn und hilft, wichtiges von unwichtigem zu trennen. das mitfühlend und gelassen macht.
heinz hilbrecht, der ein buch über meditation geschrieben hat (meditation und gehirn. alte weisheit und moderne wissenschaft), ist überzeugt, dass ein solches training in kombination mit bewegung besser wirkt. yoga, qigong oder taiji seien dazu hervorragend geeignet. aber ich denke, dass auch laufen mit meditation verbunden werden kann. oder noch besser eben so, wie es auch heinz hilbrecht sagt: meditation muss sich zwangslos in den alltag einfügen. wenn man denkt, jetzt MUSS ich noch meditieren, dann trainiere man sich in eine katastrophe, weil körper und geist diesen zustand mit druck, den man sich selber auferlegt, verknüpfen und man sich so stress regelrecht antrainiere.
deshalb höre ich damit auf, mich jeden tag zu 10 minuten meditation zu zwingen.
stattdessen mache ich es so wie heinz hilbrecht. ich baue dieses mentaltraining in meinen alltag ein.

ich lese nicht mehr beim essen, sondern nehme bewusst wahr, was ich esse (das wird mir schwerfallen!).
ich nutze wartezeiten und achte auf meinen atem.
ich mache gehmeditationen, wenn ich mit den hunden unterwegs bin.
ich achte sowohl beim yoga als auch beim laufen noch viel mehr auf meinen körper und atem.
ich erledige nicht mehr andere dinge beim zähneputzen.
wenn ich gehe, gehe ich.
wenn ich esse, esse ich.
wenn ich pak choi wasche, wasche ich pak choi.
wenn ich sojabohnen koche, koche ich sojabohnen.

so werde ich im laufe eines tages auf viel mehr als dieses 10-minütige gequälte stillsitzen kommen.
denn heinz hilbrecht sieht es richtig: meditation ist keine technik, sondern ein lebensstil!

Dienstag, 22. Juli 2014

algen

gestern abend joggten patrick und ich ohne hunde durch und um unser dorf. wir leben in einem ehemaligen bauerndorf, aber es gibt nicht mehr viele bauernhöfe. an einem dieser höfe waren drei plakate von swissmilk aufgehängt (siehe bilder): kühe beim snowboarden, klettern und yoga machen.



schön wärs. kühe stehen normalerweise im stall. häufig angebunden. und kühe sollen starke knochen haben? stimmt, haben sie, aber nicht vom milchtrinken sondern vom grünzeug essen!!
aber dieser glaube ist eben weit verbreitet, dass nämlich milchkonsum starke knochen macht.
am abend gab ich osteoporose und asien in meine suchmaschine und stiess auf eine seite von swissmilk, wo erklärt wird, weshalb menschen in asien und afrika keine osteoporose haben. ich zitiere:


Die Lebensweise bei Asiaten und Afrikanern ist eine andere als bei Europäern und Nordamerikanern. Die körperliche Aktivität - auch älterer Menschen - überwiegend im Freien (Muskelarbeit, Vitamin D-Synthese) ist in vielen Teilen Afrikas und Asiens weit höher als in den europäischen Staaten. Dies ist ein wesentlicher Faktor bei der Prävention von Osteoporose. Ausserdem ist in vielen afrikanischen und asiatischen Ländern die Lebenserwartung bedeutend niedriger, so dass die Osteoporose seltener manifest wird. Darüber hinaus haben Asiaten einen völlig anderen Knochenbau als Europäer. Durch ihre zierliche Statur ist nicht nur der Kalziumbedarf geringer, sondern auch das Bruchrisiko ist deutlich reduziert (z.B. kürzerer Oberschenkelhals). 


diese erklärungen wirken auf mich so absurd, dass ich den kopf schütteln muss. ok, das mit dem vitamin d mag vor allem für afrikanische länder stimmen. viel mehr sonne dort und die menschen verschliessen sich nicht so in ihren häuser wie hier. und wahrscheinlich arbeiten afrikanische menschen (patrick meint, vor allem die frauen!) mehr körperlich als wir westlichen menschen.
aber das stimmt nicht für asiatische länder wie china, japan oder thailand.
mag sein, dass die lebenserwartung von menschen in afrikanischen ländern tiefer ist, aber das stimmt ganz sicher nicht für japan! nirgendwo werden die menschen älter! und was soll das: afrikanische und asiatische menschen brauchen weniger kalzium, weil ihr körperbau zierlich ist?? was für ein quatsch. übrigens, kein wort zur tatsache, dass in diesen ländern kaum milch und deren produkte konsumiert werden.

was ich weiss, was auch der heutige stand der forschung ist: es braucht kalzium, aber es braucht auch vitamin k2 (siehe blog über natto) und es braucht vitamin d, damit der körper das kalzium überhaupt aufnehmen kann. und genauso wichtig ist bewegung, sind zum beispiel diese kleinen stösse auf die wirbelsäule beim joggen!

milch, so sagt die gegenseite von swissmilk und auch ich denke so, enthält zuviel phosphor, das den knochen das kalzium entzieht.

wo aber hat es nun am meisten kalzium drin? guckt euch die beiden bilder an, dann ist es klar: in algen!!

da hat es am allermeisten drin. dann folgt sesam, amaranth usw. hier könnt ihr die vollständige liste anschauen: www.vegetarismus.ch/heft/2000-4/kalziumtabelle.htm

algensnacks  gibt es übrigens auch bei den grossverteilern migros und coop! wobei, seasnax kaufte ich in berlin. aber vielleicht gibts das hier irgendwo. wenn ja, bitte melden!

fazit zur osteoporose-vermeidung:

1. viele algen (sushi!!), kerne, nüsse und grünes gemüse essen
2. lange spaziergänge machen oder mit joggen beginnen
3. sich oft im freien aufenthalten und in den wintermonaten vitamin d zu sich nehmen
4. milchprodukte vermeiden

Samstag, 19. Juli 2014

baba ganoush

diese woche war ich erst zweimal laufen, und das auch nur je 3km. vielleicht schaffe ich es morgen. wir gehen meine mutter besuchen und wahrscheinlich brauche ich einen lauf danach.
am dienstag ging ich abends um halb neun mit lola und lucy zweimal um den mannenberg laufen und ich hätte noch viel länger joggen können. aber weil ich noch kein abendessen gehabt hatte, liess ich es bei 3 km. ich merkte aber, dass mir abendlaufen liegt! viel besser als morgenlaufen, denn ohne frühstück schleppe ich mich nur so dahin.
aber ich mache diesen sommer stattdessen viel anderes. zum beispiel jeden tag mindestens eine stunde yoga. und heute war ich mit dem fahrrad im lorrainebad und sprang zweimal in den fluss. eigentlich hatten die behörden eine warnung rausgelassen, dass zurzeit wegen des vielen wassers das flussschwimmen gefährlich sei. aber nein, ich fand es nicht so gefährlich. klar, da war schon eine menge wasser und das floss schneller als sonst. aber immerhin war es etwa 20 grad und das macht natürlich total spass!

ausser hummus bereitete ich diese woche auch baba ganoush zu. das erste mal ass ich das in zypern vor vielen jahren. ist unheimlich gut.
hier das rezept:

2 auberginen waschen und in dünne scheiben schneiden
auf ein blech legen und etwa eine halbe stunde im ofen backen
in den mixer geben zusammen mit
dem saft einer zitrone
2 esslöffel tahini
1 knoblauchzehe
salz, pfeffer
eventuell etwas wasser
und alles mixen
mit fein geschnittener petersilie garnieren

auch das ist besonders lecker mit warmem fladenbrot!

Samstag, 12. Juli 2014

hummus

meine mutter hat, ausser einem schwachen herz und einem wahrscheinlich gutartigen tumor im unterleib, schwere osteoporose. sie hat sechs (!) knochenbrüche in ihrem rücken, weil sie seit jahren unentwegt in ihrem geliebten biogarten arbeitet und seit dem tod meines vaters alles selber machen muss, auch den rasen mähen.

meine mutter war schon immer vegetarierin, ich kann mich nicht erinnern, dass ich gesehen hätte, wie sie fleisch ass. aber sie konsumiert viele milchprodukte, vor allem käse. wahrscheinlich tut sie das, weil sie, wie die mehrheit der bevölkerung in der westlichen welt meint, dass das kalzium in den milchprodukten osteoporose verhindere. wie falsch.
als ich veganerin wurde, diskutierte ich natürlich meine veränderten essgewohnheiten mit meinen eltern. mein vater fand, das sei extrem und unnatürlich, keine milchprodukte und eier mehr zu essen. meine mutter sagte, sie könne sich nicht vorstellen, kuchen und kekse ohne eier und butter zu backen. ich habe früher ja auch gemeint, milch und käse seien notwendig für gesunde knochen. noch immer macht ja die milchindustrie dafür werbung. und die leute glauben das.

in der neusten ausgabe der swissveg, veginfo, lese ich, dass milchprodukte äusserst säurebildend sind und osteoporose fördern. je länger ich mich mit diesem thema befasse, desto mehr muss ich sagen: das stimmt wohl. in asiatischen ländern, wo keine milchprodukte oder jedenfalls nie in diesem ausmass milchprodukte konsumiert werden wie hier in der schweiz, gibt es kaum osteoporose.
weshalb lügt die milchindustrie? weshalb ist niemand offizieller da, der diese lüge berichtigt?

die gleiche geschichte mit der folsäure (in derselben zeitschrift). eine pflanzliche und vor allem rohe küche würde folsäuremangel, woran offensichtlich ein grossteil der bevölkerung hier leidet, verhindern. aber das sagt niemand so. dafür gibt es eine folsäurelobby, einige pharmaunternehmen und die migros, die vielen produkten künstlich folsäure zusetzt und auch folsäuretabletten anbietet. folsäure ist sehr wichtig in schwangerschaften, denn ein mangel kann beim ungeborenen kind einen offenen rücken verursachen. aber auch männer, die ein kind zeugen wollen, haben eine bessere spermienqualität, wenn sie genügend folsäure zu sich nehmen. warum sagt auch hier niemand: esst mehr rohes gemüse und nüsse?!
da gäbe es halt weniger zu verdienen.
wie verlogen das alles ist.

gemäss schweizer nährwertdatenbank enthalten weisse bohnen am meisten folsäure, dann kommen sonnenblumenkerne, linsen, sojamehl, roher spinat, etc.
vor einigen tagen bereitete ich hummus zu und plante dasselbe für heute abend. aber heute mixte ich die kichererbsen zusammen mit weissen bohnen und dieses bohnen-hummus wurde genauso gut.



hummus gehört zu meinen lieblingsspeisen, überhaupt mag ich die küche des nahen ostens. (und natürlich auch des fernen ostens!). hummus ist so schnell gemacht, wenn man kichererbsen und bohnen aus der büchse nimmt.
hier das rezept:
kichererbsen und bohnen mit wasser abspülen und in den mixer geben
saft einer zitrone, 2-3 esslöffel tahin (sesampaste), einen halben teelöffel gemahlener cumin, 1 knoblauchzehe, etwas salz und etwas wasser dazugeben und alles vermixen.
mit fein geschnittener petersilie verzieren oder mit karotten und broccoliröschen, tomaten und aprikosen.
wer mehr zeit hat, kann selbst geackenes fladenbrot dazu reichen. einfach einen brotteig (ich nahm dinkelmehl mit roggenmehl vermischt) herstellen, mit etwas olivenöl, aber ohne hefe und nur leicht salzen. in einer flachen pfanne backen, bis sich die fladenbrote aufblähen. schmeckt himmlisch! und ist extrem gesund!



Samstag, 5. Juli 2014

panta rei

alles fliesst. auch wenn man meint, die zeit stehe still und nichts verändere sich. immer ist sich etwas am verändern. nichts bleibt. und wenn man das realisiert, ist es ein schock. ich war 2x schockiert diese woche. zuerst landete meine mutter notfallmässig im spital, wo sie jetzt auf eine operation wartet. die kann erst durchgeführt werden, wenn ihr herz stärker wird und das wasser aus ihrer lunge verschwunden ist. das war am dienstag. am mittwoch wurde vida sehr krank. sie hatte hohes fieber und solche schmerzen, dass sie keinen schritt mehr gehen konnte. zum ersten mal verweigerte sie ihr essen. ich hatte yogakurs und musste nachher patrick vom flughafen holen, der mit sprachschülerinnen in england war. deshalb legte ich vida ein nasses tuch auf ihre stirne und musste sie alleine lassen.

am donnerstag morgen versuchte ich einen tirerarzt zu finden, der zu uns nach hause kommen konnte. fand keinen - ausser unseren eigenen, der mit dem velo zu uns fuhr, vida untersuchte und sie zusammen mit patrick notfallmässig ins tierspital brachte. zum glück arbeitet moritz dort noch für die nächsten 1 1/2 jahre, während er an seiner doktorarbeit schreibt.
vida wurde narkotisiert und per ct untersucht, ausserdem wurden ihr blut und urin gecheckt. harnwegsinfektion lautete die diagnose, aber woher die grossen schmerzen kamen, ist bis heute nicht ganz klar. vielleicht sind die bakterien bis in die nieren gedrungen und sie hat eine nierenbeckenentzündung, was scheints höllisch weh tut.
eigentlich hätte sie über dieses wochenende noch dort bleiben sollen, aber ich sagte, ich hätte sie gerne zuhause. und weil sie unwahrscheinlich gestresst war im spital, obwohl sie vip-status hatte, denn ausser der dermatologie kümmerte sich jede abteilung um sie, durften wir sie gestern holen. ich war entsetzt, als ich sie sah. sie hatte immer noch extrem schmerzen und konnte kaum gehen, ausserdem hechelte sie furchtbar. wir erhielten sechs verschiedene medikamente, das eine sollten wir ihr subkutan spritzen. zum glück bekamen wir auch einen maulkorb mit! zuhause angekommen legten wir zuerst plastikfolien zwischen sofa und decken und liessen sie dann aufs sofa. sie beruhigte sich zusehends und fiel bald in einen tiefen schlaf. ich kochte ihr reis, kartoffeln und rote linsen, das kriegte sie mit hüttenkäse zum abendessen. dann gab ich ihr die tabletten, alle in mozzarella eingebettet. sie schluckte alles dankbar. aber als wir ihr den maulkorb anlegten für die spritze und sie dann stachen, da schrie sie wie ein kind. nein, das tue ich nicht nochmals, nahm ich mir vor. ich könne auch die flüssigkeit in ihren mund spritzen, hatte die ärztin gesagt, die für die schmerztherapie zuständig ist. das tat ich heute und es funktioniert super.
vida schlief nachts wieder bei uns oben und war so glücklich. die vertraute umgebung, menschen, die sie lieben, das sehe ich wieder mal klar, ist an einem heilungsprozess genauso beteiligt wie medikamente. vida geht es immer besser und ich bin zuversichtlich, dass alles gut kommt. wir sagten gestern und heute einige termine ab, unter anderem den hundekurs und das anschliessende hunderennen heute morgen. und ganz viele leute, sagte patrick, nehmen grossen anteil an vida und ihrer genesung.
hoffentlich kommt auch alles gut mit meiner mutter. sie musste ihr erstes zimmer im spital verlassen und kam in ein neues, kleineres mit einer fremden frau. sie hat extrem mühe. moritz und ich fuhren in die innerschweiz und besuchten sie. sie nennt ihr neues zimmer eine besenkammer - aber eben, das problem ist der wechsel. in ihrem ersten zimmer mit einer frau in einer ähnlichen situation dort, das stimmte für sie.
auch hier dasselbe thema: menschen und tiere brauchen die gewohnte umgebung. wir alle mögen fremdes, ungewohntes nicht. und erst recht nicht, wenn wir krank sind.
wieder zuhause war mir klar, dass ich unbedingt laufen gehen musste. patrick und lola und lucy kamen mit und wir liefen etwa 8km dem fluss entlang. der lauf tat mir so gut. laufen ist für mich heilung.