Montag, 27. April 2015

im keller

kopfschmerzen, verstopfte nase und schlapp. so fühle ich mich heute. gestern erwachte ich schon um 6.15, weil meine linke achillesferse schmerzte. und es war sonntag! das ist wohl der preis, den ich bezahlen muss für 26 km laufen innerhalb von 4 tagen. ich hatte schon während des lauf am samstag gespürt, dass ich nicht so fit war. gegen schluss musste ich sogar leicht kämpfen. da liefen wir, ich und lola/lucy, der strasse entlang, weil ein stück am fluss seit monaten wegen bauarbeiten gesperrt ist.
ich weiss, dass nach einem anstrengenden lauf das immunsystem in den keller rutscht. patrick erkältete sich stark letztes jahr nach dem gp. wahrscheinlich erkältete ich mich, weil erstens patrick am samstagabend aus paris zurück kam und ganz sicher einen französischen virus mitbrachte, den mein körper nicht kannte. und zweitens waren wir gestern an moritz' downhill rennen in homberg - und ich kriegte sofort heuschnupfen.
das heisst, keinen lauf bis mittwoch und sowieso nichts anstrengendes mehr. das training ist eh gelaufen. viel kann ich da nicht mehr tun. nächste woche, vor dem gp, mache ich nur noch einen kurzen lauf.
meiner achillesferse geht es schon viel besser. was half, ist mit einem tennisball meine plantarfaszie zu lösen und ganz viel yoga zu machen. ich kenne ja als yogalehrerin super übungen, die hüften und hamstrings lösen.
ich habe immer links probleme, meine ganze linke rückseite, von den zehen bis zum hinterkopf, ist chronisch verspannt. das ist wohl eine uralte geschichte und ich bin seit einiger zeit dabei, zu dehnen und zu lösen. bewusst geworden ist mir das alles erst so richtig im februar mit der aussage der masseurin in marrakesch, die, kaum hatte sie mich zu massieren begonnen, stutzte und sagte, da stimme etwas nicht. sie hat ja so recht! vielleicht ist da ein zusammenhang mit den beiden bänderzerrungen im linken knie, die ich als kind hatte. aber dieses wissen hilft mir auch nicht weiter. niemand kann das problem lösen ausser ich selber. morgens mache ich fiji mcalpine yoga for runners und abends bernie clarks yin yoga. und diese woche plane ich wieder mal eine thaimassage. ich sollte eigentlich jede woche eine thaimassage haben, aber hier ist das so teuer. deshalb sagte ich patrick heute morgen, als wir ferienpläne für den herbst schmiedeten, dass es mir egal ist wohin. es sollte einfach ein land sein, das günstige massagen als teil der kultur hat. da gibt es fast nur ein land: thailand!

Donnerstag, 23. April 2015

warmer auberginen-spinat salat

keine drei tage liegt das neue kochbuch auf dem tisch und ich habe schon mehrere gerichte ausprobiert. das hat es noch nie gegeben! deliciously ella entspricht total meiner art zu essen. ausserdem ist es wunderschön gemacht. wer nicht genug englisch kann, muss nicht lange warten, denn das buch kommt im sommer auf deutsch heraus. moritz hat es mir übrigens empfohlen!

so bin ich: wenn ich mich (plötzlich) für etwas interessiere, kaufe ich alle bücher, die es zum thema gibt. als ich zum ersten mal schwanger wurde, kaufte ich alle bücher über schwangerschaft, die ich finden konnte. es waren damals zum glück nicht so viele, war ich doch eine mausarme studentin.
als ich yoga entdeckte, begann ich yogabücher zu kaufen. mittlerweile besitze ich eine recht grosse auswahl.
und als ich beschloss, nur noch pflanzen zu essen, da gab es erst eine knappe handvoll bücher. mein erstes buch war dasjenige von alicia silverstone, the kind life. ich las es mit riesigem interesse, aber mit den rezepten konnte ich leider nichts anfangen.
mittlerweile, vermute ich, besitze ich mehr als 20 bücher über pflanzliche ernährung. aber leider ist nicht jedes brauchbar für mich. attila hildmanns bücher sind spannend wegen all der hintergrundinformationen, aber seine rezepte sprechen mich nicht sehr an. das backbuch von roland rauter ist auch nichts für mich. 3x habe ich etwas ausprobiert. aber erstens sind seine rezepte sehr kompliziert und zweitens mag ich weissmehl und weissen zucker nicht essen. ich bin keine puddingveganerin. als ich noch milch und eier zu mir nahm, gab es schon vegetarische fertigprodukte, aber sie schmeckten mir nie. ich mag eben auch tofu nicht besonders und veganen käse auch nicht.

noch ein anderes kochbuch war ein fehlkauf: patrick hatte es mir geschenkt. das zweite buch von philip hochuli, junge vegane küche. seine rezepte sprechen mich einfach nicht an, sind schweizerisch langweilig. patrick ist zum glück gleicher meinung.

aber jetzt: volltreffer! die engländerin ella woodward musste zuerst sehr krank werden, bevor sie begann, sich mit ernährung zu befassen. nur für diese geschichte lohnt sich das buch! sie hatte keine ahnung und konnte auch nicht kochen.
vielleicht gefallen mir ihre rezepte deswegen, ich kann auch nicht gut kochen, deshalb bin ich auf einfache rezepte angewiesen. und sie mag all das, was ich auch gerne esse: avocados, chiasamen, nüsse, früchte, gemüse, getreide - und medjool datteln. nein, die mochte ich bis vor drei tagen nicht. patrick kauft sie, wenn wir ins alnatura gehen, aber nur für sich. ich machte sie ihm nie streitig. jetzt hat sich das geändert und es macht ihm sorgen! ella woodward isst die datteln mit mandelmus, das probierte ich natürlich gleich aus. himmlisch!!! ich habe selten sowas gutes gegessen!

heute bereitete ich mir einen warmen salat zu aus deliciously ella:

1 aubergine in scheiben schneiden (ich habe mir übrigens ein tolles messer gekauft!) und kurz im dampfgarer dämpfen
dann in einer pfanne mit olivenöl und salz, pfeffer und kräutern weiter dünsten
in der zwischenzeit pinienkerne rösten
spinat waschen und den in einer pfanne mit warmem olivenöl zusammenfallen lassen
1 teelöffel tahin, saft einer limette und 3 getrocknete tomaten, in kleine stücke geschnitten, dazugeben
mit den auberginen vermischen und geniessen

und zur nachspeise gab es eine medjool dattel mit mandelmus!

Donnerstag, 16. April 2015

veganes bärlauchpesto


neun zähne wurden vida heute gezogen! sie ist meine tapfere heldin, wie sie alles mit würde über sich ergehen liess. sie zitterte zwar heftig vor angst, aber sie blieb freundlich und kooperativ. vorgestern war mir aufgefallen, dass sie unterhalb des linken auges eine geschwulst hatte. als ich sie vorsichtig berührte, schrie sie auf. nicht gut!
gestern morgen war die geschwulst zwar weg, ich meldete sie aber trotzdem in der klinik laupeneck für einen untersuch an. offensichtlich war ein backenzahn so entzündet, dass sich ein abszess gebildet hatte, sagte die tierärztin gestern. heute morgen brachte ich sie hin und sie wurde sediert und eben, neun zähne musster der arzt ziehen, weil sie faul waren. es tut mir sehr leid, dass ich nicht früher reagiert habe. die arme vida! am nachmittag konnte ich sie holen und sie war ziemlich gestresst, erholte sich aber bald auf dem sofa neben mir.
das gute im schlechten. das bin ich seit einiger zeit am trainieren, dass ich mich auf das fokussiere, was gut ist. ich schrieb während zwei monaten jeden abend mindestens 3 dinge auf, die gut gelaufen waren. manchmal musste ich etwas suchen, aber eben, man kann damit das gehirn so trainieren, dass die guten dinge besser haften als die schlechten. momentan mache ich das nicht mehr, aber sobald ich merke, dass ich es wieder brauche, notiere ich mir wieder jeden abend drei gute dinge.
heute war gut: dass es vida wieder besser geht, dass sie überhaupt die operation überlebt hat. und dass ich dem tierarzt, als er sagte, vida habe gute laborwerte, stolz sagen konnte, dass vida vegetarisch/vegan ernährt werde. da meinte der tierarzt, da sei ich sicher auch vegetarisch oder sogar vegan. genau!

letzten freitag war lucy im spital. das kam so: patrick, lola, lucy und ich liefen vom muribad bis zur autobahnbrücke in belp und zurück. 12 kilometer. ein wunderwunderschöner lauf bei bestem wetter.  beide hunde schwammen immer wieder im fluss, aber offensichtlich trank lucy nichts. als wir wieder zuhause waren, begann sie schleim zu erbrechen. sie war unruhig und phlegmatisch zugleich. ich befürchtete eine magenumdrehung und patrick meldete sie für den notfall in der tierklinik an. dort wurde aber festgestellt, dass sie keine magenumdrehung, sondern einen hitzschlag hatte. sie hatte über 40° fieber und bekam eine infusion gesteckt, weil sie dehydriert war.


wir dürfen sie diese woche nicht stark körperlich fordern. ich nahm sie trotzdem gestern auf einen lauf mit, nur ein paar km am fluss entlang. wo bärlauch wächst! bald wird die bärlauchsaison vorbei sein, wahrscheinlich war das gestern mein letztes bärlauchpesto dieses frühlings.


hier das rezept:
bärlauch waschen und zerkleinern
in einen kleinen mixer füllen zusammen mit verschiedenen nüssen, zum beispiel pinienkernen, baumnüssen, geschälten mandeln, kürbiskernen, sonnenblumenkernen oder cashews
1 esslöffel hefeflocken hinzufügen
mit olivenöl übergiessen und zwei gute prisen salz dazutun
alles vermixen und gleich geniessen
ich machte mir japanische buchweizennudeln dazu


heute abend waren patrick und ich an der eröffnungsfeier von veeconomy (eine vertriebs-, dienstleistungs- und marketingagentur für nachhaltige und vegane produkte) in der lorraine in bern.


ein veganes buffet von unmeat wartete auf ziemlich viele leute. ich traf sogar zwei frauen, die ich kenne!
das macht mich glücklich, dass veganes essen und überhaupt veganes leben langsam in der mitte der gesellschaft ankommt.

Donnerstag, 9. April 2015

thailändisch vegan

gestern abend war ich in meinem ersten kochkurs meines lebens: vegetarisch thailändisch kochen. es war lustig, zusammen mit andern menschen (patrick war auch dabei) drei verschiedene menüs zuzubereiten. aber, das hatte ich erwartet, war es nicht ohne tücken für eine veganerin. in der thailändischen küche sind fast in allen gerichten fischsauce oder eier dabei. die kochleiterin war etwas verdutzt, als ich ihr sagte, dass ich beides nicht esse. zum glück bekam ich rückhalt von einer anderen frau, die vegetarierin war. sie esse auch keine fischsauce und auf eier könne sie auch verzichten. damit war die eine gruppe gebildet! wir schienen die ersten vegetarierinnen/veganerinnen zu sein, die an diesem kurs teilnahmen, denn bis jetzt hätten alle fischsauce und eier ohne zu klagen gegessen, sagte die kochleiterin, mabel.

sie kommt übrigens gar nicht aus thailand, sondern aus hongkong. deshalb hatte sie wohl die drei menüs nach bekanntheits- und beliebtheitsgrad ausgewählt: frühlingsrollen, pad thai und sticky rice mit mango und kokosmilch. ich hätte gerne mehr gemüse gehabt. denn deshalb wollte ich in einen thailändischen kochkurs, weil im buch china study von colin campbell thailändische frauen in den statistiken über krebs und anderen chronischen krankheiten die tiefsten durchschnittswerte hatten.

besonders gesund war es wohl nicht, was wir gestern kochten, aber es schmeckte gut und wie gesagt, es machte spass!
was mir vor allem geblieben ist: thailändische küche ist sehr aufwendig! deshalb sagte mabel immer wieder, diese oder jene sauce könne man auch fertig kaufen. und ja, die fischsauce kann man locker mit sojasauce und zucker ersetzen! und die eier - die liessen wir einfach weg!

zum ausgleich gabs bei mir heute 2 smoothies voller früchte und ein bisschen gemüse und einen riesigen salat zum mittagessen. weissen reis esse ich normalerweise nicht und zucker brauche ich nur als prise und nicht in esslöffeln und wenn, dann nehme ich ganz dunkelbraunen zucker wie kokosblütenzucker oder muscovado.

zwei dinge habe ich gerlernt: dampfgaren ist eine alte asiatische methode! wir haben den reis für die nachspeise zuerst 2 stunden in wasser eingeweicht und dann im bambusdampfgarer gedämpft.
und ich habe gelernt, knoblauch und ingwer ganz fein zu hacken. mir fehlt einfach noch in meiner küche ein ganz grosses messer - es hatte tolle messer in der kochschule gestern!

Sonntag, 5. April 2015

on

als ich vor ein paar wochen in freiburg war, kaufte ich mir nicht nur vegane birkenstöcke, sondern auch einen neuen laufschuh. spontan, ich hatte nichts geplant. aber natürlich war ich beeinflusst: patrick und meine schwester besitzen beide einen on und beide finden ihn toll. on sei ein innovativer schweizer laufschuhhersteller mit einer einzigartigen cloud-tec-technologie, steht im r1.magazin. tegla loroupe, die weltbeste marathonläuferin der 90iger jahre (sie lässt sich von on sponsern), ist überzeugt von on-schuhen. die vermitteln ein laufgefühl, so sagt sie, das sie an die zeit erinnert, als sie barfuss zur schule lief und ihre ersten rennen gewann.

zweimal lief ich bis jetzt in meinen on. das erste mal am fluss entlang auf kies- und ungepflasterten wegen und das zweite mal nur auf asphalt. wenn ich auf kieswegen laufe, geraten kleine steine in die wellenförmigen dinger an der sohle und das finde ich nicht gut. aber auf asphalt ist der schuh spitze! somit ist jetzt schon klar, womit ich den gp laufen werde! der on ist zwar nicht ganz so gepolstert wie ein adidas, aber irgendwie spielt das keine rolle.
zur zeit besitze ich einige super schuhe: on, adidas boost, brooks cadence und der newton. niemand sponsert mich, deshalb ist meine schuhauswahl sehr vielfältig!

ich laufe jetzt seit ziemlich genau 15 jahren und mein körper liebt diese bewegung! ich habe mich vergangene woche aus meiner komfortzone rausgeholt und bin 4x laufen gegangen, zweimal ein normaler lauf, einmal machte ich intervalle und einmal gabs mehr als 11 km. heute ging ich das vierte mal und ich fühlte mich überhaupt nicht müde!
im r1.magazin steht auch, dass zwar im alter die anzahl der muskelfasern abnimmt, aber die trainierbarkeit bleibe erhalten. ohne regelmässigies training nehmen die kraftwerte ab dem 45. altersjahr um etwa 10% pro lebensdekade ab. mit training lassen sich die kraftwerte erhalten und sogar steigern. sogar eine 90jährige könne das! wir altern nicht chronologisch, sondern biologisch! der körper baut ab, was nicht gebraucht wird.
deshalb hör ich jetzt auf zu bloggen und gehe noch yoga machen!

Mittwoch, 1. April 2015

roher chiasamen pudding

heute mittag wollte ich eigentlich endlich wieder mal einen langen lauf machen. aber als ich nach einigen kilometern nasse füsse hatte, kehrte ich um. so wurde es ein kurzer intervall-lauf, was ja auch nicht schlecht ist.
endlich habe ich in den nächsten tagen zeit. zeit, aufzuräumen. zeit zu putzen. zeit, einen langen lauf zu machen. nur sollte auch das wetter mitspielen.
als wir (lucy, lola und ich) heute unterwegs waren, begann ein kalter schneeregen vom himmel zu fallen und der wind blies aus allen richtungen. ich war aber nicht die einzige joggerin - viele waren in diesem nasskalten wetter unterwegs - ich nehme an, der baldige gp sitzt nicht nur mir im nacken! mir scheint, ich habe jedes jahr dasselbe problem: die zeit drängt und ich komme nicht richtig dazu, so zu laufen, dass es ein bisschen wie ein training aussieht.

zum bloggen kam ich auch nicht. vergangenen donnerstag hatte ich meine medizinische grundlagen prüfung an der yoga university in villeret. ich war mit dem auto hingefahren, aber beim parkieren fuhr ich rückwärts in irgendwas, das die heckscheibe zertrümmerte. ich war so nervös! und die prüfung lief auch nicht so gut egal. ich wiederhole sie nicht. das war meine letzte prüfung in meinem leben, das schwor ich mir!
am sonntag feierten wir den geburtstag von tochter nummer 2 und als vegane nachspeisenalternative zum quarkkuchen bereitete ich einen chiasamen pudding zu den ich nicht kochte. die meisten meiner familie trauen chiasamen nicht, nur tochter nummer 1 ass davon. darüber müsste ich auch mal schreiben, wie das nämlich ist, in einer familie, die so isst, wie halt die menschen in der schweiz essen, vegsn zu sein. normal will ich hier nicht brauchen, denn was ist schon normal! normal in meinen augen ist es, keine tiere oder deren produkte zu essen.

hier jedenfalls das rezept für den pudding:

6 esslöffel chiasamen mit etwa 400 ml mandelmilch,
2 esslöffeln agavendicksaft
und etwas vanillezucker vermischen und in den külschrank stellen
die samen brauchen einige stunden, bis sie gequollen sind
dann 2 äpfel zusamen mit etwas randensaft im mixer zerkleinern und in 3 - 4 gläser geben
vor dem servieren die chiasamencreme in die gläser füllen und mit kleinen papayastücken
und grob gehackten pistazien toppen

ist nicht nur eine fantastische nachspeise, sondern auch ein perfektes frühstück - zusammen mit einem smoothie!