Donnerstag, 30. August 2012

Hallo Herbst

Heute waren wir die einzigen Waldgänger, ich, die Hunde und der Regen. Hallo Herbst, aber musstest du denn gleich so nass ankommen? Gestern genossen wir den wohl letzten heissen Tag dieses Jahres.  Ich fotografierte jeden der Hunde inklusive Thula, die Montags, Mittwochs und Freitags bei uns ist, an ihrem Lieblingsplätzchen. Weshalb Lola zwar den Waschkücheneingang bevorzugt, das weiss nur Lola! Mein Lieblingsplätzchen ist übrigens auch dabei!

Eigentlich ist der Mittwoch mein Lauftag, aber weil ich gestern am Morgen anlässlich des Sporttags eines Gymnasiums Pilates und Yoga unterrichtete und am Abend noch einen Yogakurs hatte, war ich einfach zu müde. Ich bin ja auch immer mit dem Fahrrad unterwegs. Aber jetzt werd ich gleich noch ein wenig rennen gehen und nass werden. Und nachher die warme Dusche geniessen.

In unseren Herbstferien wollten wir ursprünglich für einige Tage nach München. Schon seit Jahren möchte ich im Garten des Schlosses Nymphenburg joggen gehen. Aber es wird nichts daraus. Nur ein Wort: Oktoberfest. Und die Preise für eine Übernachtung klettern zum Beispiel von € 70 auf € 220. Deshalb haben wir uns für Hamburg entschieden. Ich war noch nie dort und freue mich. 42 Hits gab es bei Happy Cow für vegetarische/vegane Restaurants und Läden. Und es gibt auch eine Therme, die Bartolomäus-Therme. Sicher kein Vergleich mit Erding, aber immerhin. Und an einer joggenden Stadtführung kann man auch teilnehmen.
Nur für den Halbmarathon Luzern haben wir uns noch nicht angemeldet. Ich frag mich, warum.

Donnerstag, 23. August 2012

Hundstage

Zucchetti lieben das Schweizer Klima. Es wachsen viele in unserem ziemlich verwilderten Garten und oft finde ich eine erst, wenn sie etwa 2 Kilo schwer ist. Deshalb backte ich gestern eine Zucchetti-Tomaten Quiche. (Wir haben auch viele spannende Tomatensorten). Eigentlich nichts Besonderes, ausser der vegane Kuchenguss. Die Idee dazu entnahm ich dem vorletzten Yoga Journal.
Hier die Zutaten: Mit 300 g Mehl, 250 g Margarine, 3 -4 Esslöffel Soja- oder Reismilch und einer Prise Salz mit den Händen einen Mürbeteig formen. Kühl stellen und dann eine eingefettete Kuchenform damit auskleiden. Dünne Zucchettischeiben darüber legen und mit dem Guss zudecken. Guss: einen Seidentofu, 1 1/2 Deziliter Soja- oder Reismilch, 3 Esslöffel Hefeflocken, 1 Teelöffel Tahin, je eine Prise Salz und Kurkuma und 3 gestrichene Teelöffel Pfeilwurzelmehl in einem Blender vermischen. Am Schluss Cherrytomatenhälften darüber legen und ca. 40 Minuten backen. Das Bild zeigt, was gestern übrig blieb.

Gestern Morgen war ich mit einem geschwollenen und schmerzenden linken Fuss erwacht, ich konnte kaum gehen. Vom Rennen konnte das nicht sein, denn es sind genau 2 Wochen her, seit ich das letzte Mal gerannt bin. Hundstage. Zu heiss. Vielleicht übte ich zu intensiv Supta Virasana? Jedenfalls zwei entzündungshemmende Schmerztabletten (das zweite  Mal in diesem Jahr, das zweite Mal seit Jahren - was ist los???) später war der Spuk verschwunden.
Zum Glück haben wir uns entschieden, den Luzerner Halbmarathon am 28. Oktober zu rennen. So hab ich noch Zeit. Hoffentlich wirds bald kühler. Ich meine, ich mag Wärme, aber es ist schon ziemlich heiss. Vida fühlt sich nicht sehr wohl und die andern beiden Hunde dösen an kühleren Orten vor sich hin. Heute soll der letzte heisse Tag gewesen sein. Hoffentlich, dann kann ich wieder rennen gehen!

Montag, 20. August 2012

33°

Als ich Sonntagmorgen um 8 Uhr erwachte, fühlte ich mich unausgeschlafen. Die ganze Nacht hatte es in meinem Bauch rumort. Sicher mein grüner Smoothie, dachte ich, doch nicht so gesund. Jedenfalls nicht für mich. Oder war mein Durchfall die versprochene Entgiftung? Entgiftung übrigens von was? Eigentlich bin ich der Meinung, dass unser Körper sehr wohl fähig ist, sich selber zu entgiften, wir brauchen keine Massnahmen wie zum Beispiel die in den USA beliebten Colon-Therapien.


Meine Familie war leicht amüsiert, meine speziellen Essgewohnheiten beeindrucken normalerweise niemanden allzu stark. Aber als mein Durchfall den ganzen Tag anhielt und ich überdies extrem müde war - ich ging viermal eine halbe Stunde schlafen - entschied ich mich doch für eine Sommergrippe. Noch ist sie nicht vorbei, denn obwohl ich letzte Nacht 9 Stunden geschlafen hatte, ist mein Verdauungssystem immer noch leicht aus dem Takt.
Deswegen mochte ich gestern nicht ins Marzili schwimmen gehen, aber abkühlen wollte ich mich unbedingt. Ich meine, 33°! Zum Glück brachte ich Patrick dazu, zum kleinen Plätzchen an der Aare zu gehen - mit den vier Hunden (Thula war bei uns). Und es machte uns allen Spass! Lola schwamm mit uns, Vida kühlte ihre Füsse, Lucy klaute jemandem eine Wurst und wollte nicht so recht ins Wasser und auch Thula erwies sich als eher wasserscheu.

Jetzt ist es immer noch so heiss und wir alle liegen etwas schlapp herum. Hab ich genug Energie, nochmals dorthin zu gehen? Es hätte sicher weniger Menschen (und Würste). Oder soll ich ins Fitness? Ich könnte ein bisschen im Kühlen rennen und nach der Sauna ins kalte Becken springen? Oder auf Sparflamme den Tag beenden? Ah, irgendwie ist es zu heiss, eine Entscheidung zu fällen.

Samstag, 18. August 2012

Roh

Was ist das: ein heller Pfeil, der in rasender Geschwindigkeit im abgezäumten Gelände Runden dreht?
Die glückliche Lucy, die endlich wieder nach der Sommerpause in den Hundekurs durfte. Sie freute sich wirklich, ich sagte ihr nämlich seit Tagen, dass sie Babemba und Timmy und all ihre Hunde- und Menschenfreunde wieder sehen werde. Und sie hielt die ganze Stunde durch, wollte nie abschleichen, machte alle Übungen mit grosser Konzentration - im Gegensatz zu einem 5-monatigen süssen Mischlingshund (Bergamasker, Labrador, Golden Retriever), dessen Aufmerksamkeitsspanne deutlich kürzer war. Und auf den Mittagsspaziergang kam Lucy ohne Probleme mit - nachdem sie gestern bei drei Spaziergängen zwei verpasste: sie blieb lieber im Auto. Auch abends brachte ich sie nur über die Strasse, dann wollte sie wieder ins Haus. Aber gestern zeigte mir Ilona, wie ich ihr den blauen Verband um ihren Körper legen kann nach Tellington Touch. Heute morgen nahm Patrick ihr den Verband wieder ab, weil er entlang der Aare rennen ging. Ich werde ihn ihr über Nacht wieder rumwickeln. Bin gespannt, wies jetzt dann beim Nachmittagsspaziergang läuft. Babembas Besitzer will mit uns mitkommen, er hofft, dass sowohl Babemba als auch seine Wursträdchen genügend Ansporn sein werden.

Das nebenstehende Bild zeigt eine müde und zufriedene Lucy.

Meine Essgewohnheiten verändern sich wieder etwas. Ich weiss ja schon seit immer, dass ich rohe Speisen tendenziell besser vertrage als gekochte. Ich bin seit meiner Kindheit total Birchermüesli-Fan, esse seit Jahren jeden Tag einen rohen Karotten/rote Beete-Apfelsalat und zur Zeit auch jeden Abend einen grossen grünen Salat mit eigenen Tomaten.
Von Teigwaren, die ich zwar mag, mittlerweile aber selten zu mir nehme, werde ich sehr müde. Quinoa oder Hirse, beide gekocht, geben mir mehr Energie.

Aber jetzt hab ich noch einen Schritt getan: Ab heute gibts bei mir jeden Tag einen grünen Smoothie!! So sieht mein erster grüner Smoothie aus (siehe Bilder), und das hat er drin: 1 Apfel, drei Handvoll Babyspinat, eine Dattel (ohne Kern), Wasser und etwas Zimt. Ich besitze nämlich seit zwei Tagen einen Personal Blender (bestellt bei www.keimling.ch) und seit gestern das Buch von Mimi Kirk: Live Raw (gibts bald auch in deutscher Ausgabe). Die Autorin ist 74 und sieht aus wie 54. Wenn das keine Motivation ist, rohe Speisen zu sich zu nehmen! Aber nur roh und nichts Gekochtes - nein, das kann ich mir noch nicht vorstellen.
Heute Abend aber werde ich Tzaziki und Cashew Hummus zubereiten - alle in meinem schon jetzt heiss geliebten Personal Blender!

Montag, 13. August 2012

17°

Mit vier Hunden an die Aare - würde das gut gehen? Ja, es ging sogar sehr gut! Wir hüten Thula wieder dreimal pro Woche, und weil sie im Wald an der Leine sein muss, da sie sonst die Gegend unsicher macht, probierte ich es heute mit der Aare.
 
Ein richtiger Wasserhund ist eigentlich nur Lucy, sie kann nicht genug vom Planschen und Schwimmen bekommen. Lola traut sich nur ins Wasser, wenn sie ein Stöckchen jagen kann. Vida geht wie immer nur ihre Füsse kühlen und auch Thula ist nicht richtig ein Wasserfan, auch wenn sie ein bisschen in den Fluss rannte. Sie drehte lieber ihre schnellen Runden im Gelände.



Deshalb hier nur einige Fotos von einem gelungenen Ausflug - nur ich hatte leider nicht daran gedacht, meine Badesachen mitzunehmen. Ich mag die Aare nämlich auch sehr, war vergangenen Freitag das letzte Mal drin bei 17°. Ich mag es so kühl, denn dann prickelt der ganze Körper nach dem Schwimmen.

Samstag, 11. August 2012

30-20-10

Verschwitzt und glücklich kamen wir heute Mittag nach 5 km zurück zum Parkplatz. Ich schwitze ja selten beim Rennen - was alles über meinen üblichen Einsatz aussagt! Aber heute rannte ich nach der Formel 30-20-10 und kam gegen Schluss ziemlich an meine Grenze. Und fühlte mich danach so gut, dass ich pfeifend unter die Dusche ging.
30 Sekunden rennst du in deinem normalen Tempo, 20 Sekunden rennst du etwas schneller und 10 Sekunden gibst du alles. Dann zwei Minuten erholsames langsames Joggen und wieder die Formel 30-20-10 anwenden. Ich hab nicht gezählt, wie oft ich dies wiederholte, aber man sollte es nach Runner's World mindestens einmal pro Woche tun, wenn man "enorme Leistungssprünge" machen möchte.

Ja, will ich. In kürzerer Zeit stärker und schneller werden. Ich weiss ja, dass der Körper hinsichtlich Kraft und Leistung nur dann Fortschritte macht, wenn man ihn immer wieder überraschen kann. Na, meiner war ziemlich überrascht heute und er hat sehr gut darauf angesprochen.


Auch die Hunde waren freundlicherweise gehorsam, keiner rannte weg.
Das gibt es eben doch auch manchmal, dass alles stimmt.
Morgen gehe ich aber alleine auf einen längeren Lauf. Ich glaube, das mit der Faulheit verschiebe ich noch. Denn wenn ich so rennen kann, bekomme ich wieder Mut, doch den Halbmarathon zu wagen.

Mittwoch, 8. August 2012

Mussenkiller

"Schneller laufen killt die Musse." Steht so im Migros Magazin online. Mmh.
Seit der Artikel "Faul sein ist gut und tut gut" in dieser Zeitschrift erschienen ist, bin ich nicht mehr ganz sicher, ob ich einen Halbmarathon im Herbst laufen möchte. Weil, das wäre ja gar nicht faul und täte somit nicht gut. Trainieren ist zur Zeit sowieso schwierig. Das liegt aber nicht an mir, sondern an den Hunden. Vida mag die Wärme nicht, also nehme ich sie nur mit auf kurze Strecken. Lola ist ganz ok, aber Lucy hat das Jagen entdeckt. Wenn ich sie mal vom Jogger, dieser speziellen elastischen Leine, loslasse, verschwindet sie oft minutenlang im Wald. Dann stelle ich meinen Garmin auf Pause und rufe und warte und denke, wie mühsam das Rennen mit den Hunden geworden ist.
Am besten rennen, das habe ich gemerkt, gehts alleine. Obwohl ich ja gerne einen Hund bei mir hätte, wenn ich im Wald laufe.
Gar nicht Zen zur Zeit.

Heute zum Beispiel: Ich nahm die drei Hunde mit in den Sädelbach. Wir starteten und als ich mich nach etwa hundert Metern mal umdrehte, sah ich, dass Lucy beim Auto sitzen geblieben war. Ah klar, Holzschlag! Das laute Sägen fand Lucy bedrohlich. Und es war dann nicht mal unser Auto, einfach ein ähnliches, wo Lucy blieb - siehe Foto.

Also die Hunde wieder ins Auto packen und irgendwo anders hinfahren. Und dort, da viel weniger Schatten, hatte Vida wenig Energie und Lucy Jagdfieber - auch hier: siehe Foto. Lola und Vida fragen mit mir: Wo steckt Lucy?

Ich war 90 Minuten unterwegs und gerannt bin ich etwa 45 Minuten. So stimmts für mich nicht so toll. Und dann wälzte sich das Schweinchen noch in Fuchsscheisse. Da ich die Kamera dabei hatte, konnte ich sie mal knipsen.

Normalerweise habe ich mit all dem kein Problem, aber weil ich eigentlich trainieren möchte, stresst es mich leicht. Ich renne doch, um Stress loszuwerden. Ich brauche nicht neuen Stress. Deshalb frage ich mich, ob der Halbmarathon im Oktober sein muss. Ich würde mal sagen, nein. Denn ich möchte nicht mehr Stress, sondern mehr Musse. Faulheit. Geniessen. Vielleicht finde ich die Balance noch und es klappt mit Bremen. Zum Glück muss ich mich noch nicht entscheiden.

Donnerstag, 2. August 2012

Lärm

Nur bis Mitte der Strasse brachte ich Lucy vorhin, dann wollte sie wieder zurück ins Haus. Logisch, erstens haben nicht alle Leute ihre 1. August-Kracher gestern gezündet da Regen und zweitens blitzt es zusätzlich in weiter Ferne da Gewitter. Aber sonst haben wir alle den gestrigen lärmigen Tag gut überstanden. Ich rannte von hier ins Marzili (11 km), wo Patrick mit Roller auf mich wartete. (Er hatte zwar meinen Helm vergessen und so fuhren wir nach einer Abkühlung im knapp 18° Wasser sehr aufmerksam nach Hause. Ein Polizeiauto begegnete uns und die Insassen waren offensichtlich nicht so aufmerksam wie wir. Glück gehabt!)
Der Tag war sehr heiss und schwül, aber dem Fluss entlang wars ein wenig kühler. Und überall chillten Menschen, jedes Plätzchen war belegt. Mir gefiel das sehr, denn die Schweiz ist selten so wahrnehmbar friedlich. Nur der eine Knaller, als ich mich genau unter der Lorrainebrücke befand, der hätte nicht sein müssen.

Heute radelten wir zum Moossee und nahmen dort ein 26° warmes Bad. Aber, so geht es mir jeden Sommer, einmal Moossee und nie wieder bis zum nächsten Jahr. Die Autobahn führt so nahe am Bad vorbei, dass der Lärm unangenehm ist. Heute fand ich, so lärmig wars noch nie. Oder wurde die Autobahn noch näher ans Bad gelegt? So schade, denn der Moossee wäre ein kleines Naturparadies.

Darüber wollte ich schon lange mal schreiben: Egal, wo ich mich im Raum Bern erholen möchte - immer stosse ich an eine der vielen Autobahnen. Sei es im Bremer, wo zuerst die stark befahrene Autobahn überquert werden muss, bevor man joggen kann, sei es nur beim täglichen Spaziergang im Mannenberg. Von nah oder von ferne dröhnen die Lastwagen und Autos und übertönen das Zwitschern der Vögel oder unsere Worte. Und oft auch meine Gedanken. Die Landschaft ist elendiglich zerschnitten, geplant wohl in den Sechzigerjahren, als eine Familie noch nicht zwei bis drei Autos besass und als weniger Menschen dieses kleine enge Land bevölkerten. Als man noch ans Auto glaubte. Aber leider glauben auch heute noch zu viele Menschen dran. Ich war komischerweise schon mit 20 eine Autohasserin. Mein Vater hätte mir damals die Fahrstunden bezahlt, aber ich wollte nicht. Erst als ich zwei kleine Kinder hatte, lernte ich das Auto zu schätzen und es zu fahren. Ich arbeitete extra dafür einen Sommer lang in einem Reisebüro, das sich auf Reisen nach China spezialisiert hatte. Danach war ich eine kurze Zeit lang Autofan, verlor meine Autoliebe aber leider schnell wieder.
Und jetzt bin ich wieder dort, wo ich mit zwanzig war. Es gibt zu viele Autos!!!!!
Die Fotos hab ich heute am späteren Nachmittag geknipst. Im Sädelbach, der auf der Ostseite angenehm ruhig ist. Was wie Weichzeichner aussieht, ist nur die Kombination von wenig Licht und schwachem Fotoapparat!