Montag, 26. Dezember 2011

Feedback

Das alte Jahr neigt sich zu Ende. Ausserdem ist dies mein 200ster Blog, deshalb dachte ich, ich lass mir mal ein Feedback von meinen Hunden geben. Wir werden ja alle immer wieder gefeedbacked und müssen andere bewerten. Jetzt dürfen auch mal LolaVidaLucy. Ich habe speziell einen Fragebogen ausgearbeitet, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, gestern verteilt und heute eingezogen. Dies ist das Ergebnis:
Lola
Also mir gefällt es eigentlich ganz gut in dieser Familie, es hat einfach ein paar Hunde zu viel. Ich wäre ja so gerne Einzelhund. Und manchmal verstehe ich die beiden Windhunde nicht. Die klauten zum Beispiel heute morgen die restlichen Weihnachtskekse, die noch zusammen mit Schokoladekugeln in Cellophantüten steckten, vom Tisch und assen alles auf. Nein, die Tüten nicht, und auch nicht die Schokoverpackung. Die sind so gefrässig, die beiden, verstehe ich nicht. Mit Vida komme ich ganz gut aus, und auch Lucy mag ich eigentlich, aber manchmal sucht die einfach Streit, wenn sie mir meinen Platz unter dem Esstisch wegnimmt. Gewisse andere Hunde mag ich nicht so, denen muss ich halt immer wieder zeigen, wer die Waldchefin ist. Und es stört mich, wenn Lucy mit andern Hunden spielen will. Entweder spielt sie mit mir oder gar nicht! Aber sonst ist alles ok. 
Vida
Ich bin ganz zufrieden, denn diese Familie hat vier Sofas!!! Das einzige Negative: Ich krieg zu wenig zu essen!! Deshalb muss ich mir halt nehmen, was rumliegt, oft habe ich Glück und finde auch Brot im Wald. Also ich esse alles, bin da gar nicht schwierig. Zur Zeit ist es angenehm kühl draussen, aber wenn meine Familie den Ofen einfeuert, dann muss ich auf ein anderes Sofa weit weg vom Ofen wechseln, ich mag Wärme gar nicht.
Ich komme mit allen Hunden klar und Angst habe ich vor nichts und niemandem, die andern beiden sind eher Angsthasen. Gewitter und Feuerwerk - wo ist da das Problem? Ich gehe jedem Streit aus dem Weg.
Ich freue mich immer sehr, wenn ich raus darf, aber dass wir dann manchmal stundenlang im Wald rumirren, das verstehe ich nicht. So eine halbe Stunde genügt völlig!
Lucy
Super, diese rennbegeisterte Familie! Von mir aus könnten wir noch öfters weit rennen gehen, ich bewege mich so gerne. Und mein Körbchen mag ich auch, dorthin flüchte ich mich, wenn es draussen laut donnert. Aber auch nachts bin ich gerne drin, dort fühle ich mich geborgen. Und mir gefällt es, dass ich Teil eines Rudels bin, wäre gerne Chefin, aber da werde ich leider von niemandem unterstützt. Auch etwas anderes finde ich nicht gut: Ich möchte mehr Fleisch! Dieses ewige vegetarische Essen mag ich nicht, das Trockenfutter am Morgen kann ich nur runterwürgen, wenn es reichlich von Naturjoghurt bedeckt ist. Ich beobachte immer genau, was die andern beiden kriegen. Vida ist ziemlich langsam beim Knöchelikauen (Tierhaut! Mmm!), wenn ich kann, nehme ich ihr dies weg. Leider werde ich in den Eingangsraum gesperrt, muss alleine essen. Und dass ich in den Hundekurs muss, finde ich auch nicht so toll. Weshalb muss hund in die Schule? Ich würde lieber im Wald Spuren suchen gehen oder mit andern Hunden spielen! 

Ja, das habe ich heute von meinen drei Hündinnen erfahren. Keine scheint 100% zufrieden zu sein, aber mehrheitlich finden sie das Leben mit uns ganz gut.
Da machen wir doch auch nächstes Jahr so weiter!

Montag, 19. Dezember 2011

Schnee vor den Augen

Burn-out scheint ein dankbares Thema zu sein, sogar das neuste Yoga aktuell widmet dem Ausgebranntsein ein ganzes Dossier. Ich hab noch nicht alles gelesen - wann denn - aber einen persönlichen Bericht einer Yogalehrerin schaffte ich am Samstagmorgen im Zug nach Basel (an meine Yogalehrerinnen-Ausbildung). Ja, offensichtlich können auch Yogalehrerinnen ausbrennen. Wahrscheinlich kann es uns alle irgendwann treffen, denn, so wie ich langsam begreife, ist nicht ein bestimmtes Persönlichkeitsmerkmal dafür verantwortlich. Vielmehr sind es Mobiltelefone, E-Mails, Facebook und Xing, die uns ununterbrochen beschäftigen, denn wir alle wollen ja nichts verpassen. Es könnte ja wichtig sein! Deshalb sind wir ständig erreichbar, werden zu "Sklaven unserer iPhones und Laptops".
Wieso eigentlich? Unser Lebenstempo habe sich in den letzten 200 Jahren verdoppelt, obwohl die registrierte Gesamtarbeitszeit sinke, fühlten sich immer mehr Menschen permanent unter Termindruck, Entscheidungsstress und Zeitnot, schreibt die Autorin weiter. Fast die Hälfte der Deutschen sagte in einer Untersuchung, sie litten unter chronischer Zeitknappheit. Von vielen werde dies sogar als extreme psychische Belastung wahrgenommen.

Die Autorin wachte eines Morgens auf und alles, was sie sah, war Schnee vor den Augen. Sie hatte keinen Zusammenbruch sondern so etwas wie visuellen Tinnitus. Weil die Symptome nicht verschwanden, musste sie eine Auszeit von einigen Monaten nehmen, ging stundenlang spazieren und fühlte sich langsam wieder eins mit der Natur.

Burn-out gelte als deutsches Phänomen, lese ich weiter. Nirgendwo sonst werde den Menschen ein solches Leistungsdenken, bestehend aus Pflichten, Leistung und Einhaltung von Disziplin, mit in die Wiege gelegt.
Ich würde mal sagen, wir Menschen in der Schweiz tragen ein ähnliches Schicksal. Auch hierzulande hat Leistung einen hohen Wert.

Weil wir Teil unserer Gesellschaft und unserer Kultur sind, können wir uns all dem nur schwer entziehen.
Ich selber checke meine Mails nur ein- bis zweimal pro Tag und selten Abends. Facebook und Xing interessieren mich nicht. Ausserdem habe ich angefangen, mein Handy auf lautlos zu lassen, wenn ich nach Hause komme. Abends möchte ich loslassen können, abends ist Ich-Zeit. Und auch ein bisschen Hundezeit.
Aber trotzdem leide ich unter Zeitknappheit, empfinde ich mein Leben als zu voll.
Heute kam ich spät nach Hause und wir mussten im Dunkeln in den Wald. Aber so dunkel war der gar nicht, Schnee sei Dank!

Sonntag, 11. Dezember 2011

Spiel

Sonntagmorgen. Ich möchte wieder einen Tag ohne Fremdbestimmung verbringen. Nur ein bisschen rennen gehen - und bloggen.

Burn-out beschäftigt mich immer noch. Erstens leiden viele Menschen, die meine psychologische Praxis aufsuchen, an dieser "Erschöpfungsdepression", zweitens kenn ich es selber aus der Zeit, als ich als Lehrerin zu viel arbeitete. In DIE ZEIT ONLINE finde ich einen spannenden Artikel über unsere YES-WE-CAN-Gesellschaft : Wir können eben nicht mehr. Bis um Mitternacht E-Mails beantworten, im Urlaub ans Telefon gehen, auf dem Spielplatz die Börsenkurse checken.
Die Frage werde falsch gestellt, Burn-out sei nicht eine Volkskrankheit wie Fusspilz oder Paradontose, die mit der richtigen Therapie verschwindet. "Entspann dich" reiche nicht, denn das Problem sei ein Systemisches.
Fachleute entwerfen Typlogien von Menschen, die besonders anfällig seien -  aber, huch, das seien wir doch alle! Burn-out sei nicht eine Krise des Arbeiters sondern ein Symptom unserer Arbeit.

Was lässt sich da tun? DIE ZEIT schweigt hier.

Vielleicht sollten wir uns weniger über Arbeit definieren. Wir sollten eher uns selber darin verstärken, dass wir gut sind, so wie wir sind, ob wir Arbeit haben oder arbeitslos sind. Wir sind mehr als nur ArbeiterInnen!
Wir sind auch mehr als unsere verschiedenen Rollen, die wir spielen.
Wir sind.
Teil unserer Welt, Teil unserer Natur, wir sind lebendig. Wir sind.
Alles andere ist nichts als ein Spiel.
Und - weniger Freude an teuren Autos, riesigen Bildschirmen und anderen Statussymbolen. Den Status, dass wir wertvoll sind, sollten wir in uns selber finden. Dort kann ihn auch keiner uns wegnehmen!

Sonntag, 4. Dezember 2011

Kontemplation

Spannender Artikel in DIE ZEIT: Wie der soziale Wandel, die Medien und unser Anspruchsdenken zur kollektiven Erschöpfung führen. Provokativ stand der Titel "Noch jemand ohne Burn-out?"  auf der Frontseite der Zeitung. Als ich am Freitag an einem Kiosk vorbeikam, konnte ich dem Kauf des Blattes nicht widerstehen.
Kurzfassung: Wir haben alle zu viel Adrenalin in uns, können nicht mehr richtig abschalten, multitasken auch noch am Feierabend (wie ich jetzt: Tee trinken, Kuchen essen und bloggen! Den Kuchen hab ich übrigens selbst gebacken, Ciambellone mit Olivenöl und Eiersatz, gut gelungen!).
Wie könnte mensch das Adrenalin abbauen? Genau: nur durch Bewegung. Aber das tun die meisten eben nicht, sondern sie kleben vor dem TV oder PC.
Noch ein anderer Vorschlag gibt der Münchner Verhaltenstherapeut Nico Niedermeier: Mehr Kontemplation! Lustiges Wort, das sich bisher nicht in meinem aktiven Wortschatz befunden hat. Kontemplation oder beschauliche Betrachtung. Wer nimmt sich dazu denn die Zeit? Da habe ich das Glück, mein Leben mit Hunden zu teilen. Erstens verhelfen sie mir zu Bewegung (nur wegen Bilbo selig begann ich zu rennen!!), zweitens zu Kontemplation. Da ich jeden Tag mindestens einen Waldspaziergang mache, komme ich automatisch zu beschaulichen Betrachtungen der Bäume, Büsche, Vögel, Pilze und anderen Lebewesen. Die Luft ist so gut, dass ich immer bewusst tief atme. Meine Augen entspannen sich ob dem satten Grün der Tannen und des Mooses (da gibts wunderschöne grüne moosige Teile im Grauholzwald) und die Ruhe mit dem Vogelgezwitscher tut meiner Seele gut.
Heute verbrachte ich bewusst einen kontemplativen Tag: Keine Büroarbeiten am Morgen, rennen am Mittag, Siesta am Nachmittag und am Abend wieder einmal ins Hammam. Das liess mich nicht nur "einen Gang runterschalten"(nach Niedermeier), das waren wohl schon fünf Gänge. In einem Hammam darfst du nichts anderes tun als sitzen und immer wärmer und schlapper werden.
Perfekter Sonntag!

Montag, 28. November 2011

Geben statt nehmen

Heute hab ich einen Menschen glücklich gemacht. Sehr bereitwillig lieh mir ein Mann sein Handy aus, damit ich zu Hause nachfragen konnte, ob Thula vielleicht dorthin gerannt war.

Ich mache die Erfahrung, dass die meisten Menschen sehr gerne helfen. Die Positive Psychologie bestätigt ja auch, dass Geben glücklicher macht als Nehmen. Deshalb danke Thula für diese Gelegenheit! Dass du heute, kaum betraten wir den Wald, wie der Wind zwischen den Bäumen verschwandest. Und du tauchtest nicht mehr auf!
Wir andern vier rannten etwa eine Stunde lang, ich immer wieder rufend: THULA KEHREN!! Aber sie fand uns nicht mehr, nehme ich mal an. Dafür blieben Lola, Vida und Lucy mir dicht auf den Fersen und schauten manchmal mit mir zusammen bekümmert in die Weite. Aber kein heller Hund.
Als wir zum Parkplatz zurückkamen, war sie auch nicht da. Nur dieser Mann in seinem Auto, der dort Zeitung lesend seinen Mittag verbrachte. Er wurde gleich aufmerksam, als ich sagte, dass ich einen weissen Hund suchte. Ja, dieser Hund sei bis vor kurzem auf dem Platz gewesen, sei immer wieder zum Auto gegangen, dann aber wieder davongerannt. Patrick meinte, nach unserer Erfahrung mit Lucy vor einigen Monaten sollte ich einfach warten, sie käme bestimmt wieder.
Und so war es auch, nach kurzer Zeit sah ich einen hellen Hund über das Feld auf uns zu rennen. Wir waren alle froh, dass die Geschichte gut ausging - und der Mittagsmann war glücklich, dass er hatte helfen können.
Die Fotos zeigen die Hunde etwa ein Stunde später in ihrer Siesta. Genau, nur Lola konnte sich nicht recht entspannen. Als ich die Kamera holte und zu knipsen begann, schlich sie die Treppe hinauf und versteckte sich unter Patricks Pult. Irgendwie traut sie mir immer noch nicht!

Mittwoch, 23. November 2011

Reh und Hase

Was tut hund nach einem 7km-Lauf am besten? Genau, ausruhen, wie die Fotos zeigen. Heute rannte ich mit vier Hunden, denn wir dürfen Thula hüten. Thula ist eine spezielle Mischung zwischen Reh und Hase. Sie sieht aus wie ein Reh und rennt wie ein Hase, mal rechts, mal links und schnell wie ein Pfeil. Während meine Hunde im Prinzip mit mir rennen, findet Thula ihre eigenen Wege interessanter. Aber sie taucht immer wieder auf, als wolle sie sagen: "Ja, ich weiss, ich gehöre zum Team. Muss nur noch schnell mal was auf der linken Seite nachschauen gehen." Und weg ist sie.

Gestern hatte ich meine Kamera dabei und deshalb konnte ich festhalten, wie plötzlich Timmy auftauchte, ohne Hundetrainerin. Timmy merkt, wenn wir auch im Wald sind, entweder riecht er es oder er hört uns. Alle freuten sich ob der Begegnung - bis Lola zu bellen begann, weil Lucy und er spielen wollten. Ist es Eifersucht von Seiten Lola? Oder muss sie sich als Rudelführerin aufspielen?

Jetzt bin ich ziemlich k.o., bin gestern nicht nur gerannt, hab auch eine Yogastunde und zwei Pilatesstunden gegeben. Und heute sprang ich für eine Pilateslehrerin in einem Fitnessstudio ein. Meine eigenen Übungen gaben mir Muskelkater am Bauch!

Deshalb gebe ich dem Rufen des Sofas nach, werde einen neuen Krimi auf meinem iPad anfangen.
Das Leben ist gut!

Samstag, 19. November 2011

Entschleunigung

Ich bin häufig knapp an Zeit. Wenn ich Glück habe, pünktlich, wenn ich Pech habe mit zum Beispiel vielen roten Ampeln, die ich nicht überfahren kann, halt zu spät. Ich mag mich nicht mehr hetzen lassen und habe mir folgendes Motto angewöhnt:  Wenn du es eilig hast, gehe langsam. Nicht, dass dieser Satz schlussendlich hilfreich ist! Ich packe einfach zu viel in mein Leben rein, ich weiss.

Als ich vor etwas mehr als zwei Jahren diesen Blog startete, war meine vage Idee, über mein Laufen mit meinen Hunden zu schreiben. Das tue ich bis heute, aber zwei Themen haben sich reingeschmuggelt: vegetarische Ernährung und Zeit.




Mittlerweile bin ich einen Halbmarathon gelaufen, esse vegan - und habe offensichtlich ein Problem mit Zeit. Oder damit, dass ich zuviel in mein Leben packe. Oder damit, dass mich so vieles interessiert, sodass EIN Leben nicht reicht.
Keine Ahnung, ich weiss nur, dass mich Zeit als solches fasziniert, wohl, weil ich zu wenig davon habe. Es gibt einen Verein zur Verzögerung der Zeit, der von einem österreichischen Professor gegründet wurde und über 1000 Mitglieder hat. Nein, ich werde nicht Mitglied, nur das Aufnahmeformular auszufüllen würde mir kostbare Zeit stehlen. Aber die Grundidee dieses Vereins gefällt mir: bewusster und reflektierter Umgang mit der Ressource Zeit.


Seit einigen Monaten probier ich das auch, mit dem Effekt, dass ich für alles länger brauche. Ist offensichtlich nicht der richtige Weg. Bei Entschleunigung finde ich (Wikipedia): Enthaltsamkeit und Führung eines einfachen Lebens. Tu ich doch. Mein Leben ist einfach, ich suche wenig. Aber von aussen gibts immer wieder Anlässe, vor denen ich mich oft nicht drücken kann. Aber ich drücke mich zunehmend. Und hab gar kein schlechtes Gewissen.
Dass ich Hunde habe, hat viel mit meinem Bedürfnis nach Entschleunigung zu tun. Ich würde freiwillig nicht zweimal pro Tag einen Waldspaziergang machen. Ja, das braucht jedesmal Zeit - aber die ist gut genutzt.
Und ich würde auch nicht Samstags in einen Hundekurs gehen. Aber dies macht mir auch Spass. Lucy vielleicht weniger, aber folgsam machte sie heute mit. Nur spielen wollte sie nicht so recht, Babemba, die von einem Auto angefahren wurde, darf wieder herumtollen und strotzte vor Energie. Und Timmy, der auch dabeisein durfte, aber halt manchmal am Zaun warten musste, gab alles beim Spielen. Wilde Hunde mag Lucy nicht. Anschliessend gingen wir gleich rennen und jetzt schläft sie unter dem Tisch. Zur Abwechslung ist sie mal wieder richtig müde. Und ich kann meine Zeit nur für mich haben!

Dienstag, 15. November 2011

NICHTS

Hast du heute schon NICHTS gemacht?
Ich hab auch schon probiert, NICHTS zu tun, aber es ist sehr schwierig. Denn habe ich wirklich mal freie Zeit, lese ich lieber, und das ist halt nicht NICHTS.
Aber es war gemütlich heute Nachmittag auf dem Sofa, ein Feuer im Ofen, zwei Hunde neben mir (Vida lag auf dem roten Sofa) und mein iPad in meinen Händen. Seit einigen Wochen bin ich glückliche Besitzerin eines solchen technischen Gerätes. Beim Kauf war ich noch etwas unsicher: Würde ich es wirklich nutzen können? Hab ich doch schon ein MacBook und drei iPods.
Ja, etwas übertrieben, ich weiss, aber den kleinen grünen brauch ich für die Pilates- und Yogastunden, hab dort entsprechende entspannende Musik drauf, den pinkigen nehm ich mit zum Rennen, der enthält meine Musik und der Touch liegt neben meinem Bett, dem gehört mein zweiter Griff am Morgen (der erste: Wecker abstellen), denn darauf ist meine ganze chinesische Podcast-Sammlung. Bevor ich einen klaren Gedanken fassen muss frühmorgens, hör ich mir auf Chinesisch an, wie jemand abgelaufene Milch trinkt, weil er meint, es sei Joghurt oder ein Paar hat sich verlaufen oder ein anderes Paar macht Schluss oder zwei gehen Wandern und der Mann ist nach kurzer Zeit k.o., oder...Etwa dreihundert solcher witzigen Dialoge sind gespeichert, die es schaffen, dass ich mit einem Lächeln aufstehe. Aber eben, vielleicht sollte ich einfach noch ein bisschen liegen bleiben und NICHTS machen.

Jedenfalls weiss ich mittlerweile, dass mein iPad ein guter Kauf war: Ich Leseratte bin begeistert, dass ich innerhalb einer Minute ein neues Buch in meinen Händen halten kann! Klar, die Suche nach einem spannenden Krimi braucht etwas Zeit, aber ich liebe es, bei Amazon zu stöbern. Gekauft bei iTunes und draufgeladen ist es dann in Sekunden. Nie mehr zwei, drei Wochen warten, bis Amazon oder Libri das Buch geschickt haben. Ausserdem bin ich seit einigen Tagen Abonnentin einer Yoga- und Pilatessite und kann aus einer Vielzahl von Stunden die passenden auswählen und nachmachen. Super.
Aber Nichts machen, das würde ich trotz allem gerne tun können. Ich weiss einfach nicht, wann.

Montag, 7. November 2011

Skepsis

Der heutige Artikel im Bund "Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen", muss kommentiert werden. Da wurde ein Kind über Jahre vegan ernährt, ausserdem nicht geimpft, und als es an Diphterie erkrankte - was eigentlich mit vegan nichts zu tun hat - erst im letzten Moment ins Spital gebracht. Ich vermute, die immer höhere Akzeptanz der veganen Lebensweise in den vergangenen Monaten, gespiegelt in den Medien, hat die Milch-und Fleischlobby empfindlich getroffen. Anders kann ich mir einen solchen Artikel nicht erklären. Und die Pharmaindustrie hat natürlich auch keine Freude an nicht-geimpften Kindern.
Ich selber würde aber mein Kind nicht vegan ernähren. Dies aus zwei Gründen:
1. Kinder essen generell sehr limitiert, mögen ganz vieles nicht. Ihnen weitere Lebensmittel zu verwehren engt das Nahrungsspektrum noch mehr ein.
2. Milch ist von Natur aus für Babys und Kinder gemacht! Nicht für Erwachsene, die sollten andere Lebensmittel konsumieren.
Und beim Impfen gehe ich eine ähnliche Gratwanderung: Ja gegen die schlimmsten Kinderkrankheiten. Aber gegen Masern impfen? Halte ich nicht für notwendig.
Meine Haltung war immer folgende: Werden Kinder gesund ernährt und wachsen sie in einer liebevollen Umgebung auf, ist ihr Immunsystem stark genug gegen ganz viele Erreger. Auch meine drei Hunde wurden seit Jahren nicht mehr geimpft.
Solche Artikel wie heute sind irgendwie polemisch, das mag ich nicht. Aber als Skeptikerin von Geburt an glaube ich zum Glück nicht alles.
Auch mir selber leider nicht. Da bin ich doch seit einem halben Jahr in einer Yoga-Ausbildung, von der ich nach zwei Stunden wusste, dass ich am richtigen Platz bin. Aber gestern an diesem nebligen Sonntag in Basel tauchte ein Satz wie ein alter Bekannter auf: Warum tust du dir das an???
Wie oft hab ich mich das nicht schon gefragt in meinem Leben! X-mal während meines Psychologie-Studiums, vor allem, wenn was nicht so gut lief. Und dort in Fribourg, das weiss ich noch genau, hatte ich an diesem ersten Morgen das fatale Gefühl, im falschen Film zu sitzen.
Gestern musste ich schon um 9 Uhr in Basel sein, das hiess um 5.45 aufstehen. Und wenn ich weiss, dass ich am nächsten Tag so früh aus den Federn muss, meint mein Körper, es rentiere sich gar nicht erst, einzuschlafen. Ein bisschen muss ich wohl gedöst haben, denn um 3.45 dachte mein Körper, es sei 5.45. Und war hellwach. Bei den Atemübungen am Anfang - wir haben immer eine mehrstündige Asana-Praxis zu Beginn, mogelte ich mich durch, sonst wäre mir schwindlig geworden. Ich war so unfit! Der Vinyasa-Flow und das Savasana am Schluss aber taten mir gut.
Dann aber die rebellischen Gedanken am Mittag. Hm. Ich nahm mir vor, dass dies die letzte Ausbildung in meinem Leben ist. Aber ich kenne mich. Ich lerne zu gern, ich langweile mich zu schnell. Deshalb werde ich weiter lernen. Und mir nicht alles glauben!

Samstag, 5. November 2011

Lucystress

Kein Hundekurs heute, sondern mal ein Samstag ohne Termine für mich. Auch nicht schlecht, und trotzdem - Lucy tut das Trainieren in einer Gruppe gut. Ich frage mich, wo wir stünden, wäre ich nie mit ihr in einen Kurs gegangen. Wir beide haben viel Zeit und Energie ineinander investiert und es hat sich gelohnt, da bin ich überzeugt. Wir gehören zusammen.

Solche Gedanken gingen mir gestern am späteren Nachmittag durch den Kopf, als ich immer wieder laut schreiend LUCY!! KEHREN!!! im Mannenberg rumstand. Lola und Vida schauten mich ganz bekümmert an, aber helfen konnten sie auch nicht. Wir waren auf unserem üblichen Spaziergang, als ich von weitem ein helles Tier entdeckte. Ein Hund? Nein, ein Reh! Es schaute zu uns hin - und da sahen es auch meine drei Hunde und spurteten los. Eine Kindergruppe war dabei, den Hügel runterzukommen, offensichtlich hatten sie das Reh vor sich her getrieben. Das Reh sprang Richtung untere Strasse. Vida stand da und guckte nur, Lola kam schnell zurück - nur Lucy blieb mit dem Reh verschwunden. Und ich rief. Und rief. Und nichts passierte. Unten fuhren Autos und ich hatte riesige Angst, dass das Reh - und Lucy - über die Strasse in den Grauholzwald rennen würden. Nach etwa zehn Minuten entschloss ich mich, auch den Abhang runterzugehen und als ich mich nochmals umblickte, kam Lucy mit hängender Zunge daher. Offensichtlich war dieses Reh sehr gescheit und hatte keine Lust, sein Leben auf der Strasse zu lassen. Was von Lucy nicht unbedingt behauptet werden kann. Das Konzept von Autos jedenfalls kann sie nicht begreifen. Kann kein Hund. Froh, aber auch so gestresst, dass sich Kopfschmerzen anmeldeten, lobte ich Lucy, während ich gleichzeitig mit ihr schimpfte. Sie tat, als sei nichts passiert.
Ob ich das jemals hinkriege, dass Lucy sofort zurückkommt, wenn sie einem Reh nachrennt und ich KEHREN rufe? Irgendwie bezweifle ich es. Ich kann nur hoffen, dass sie mit den Jahren etwas gemächlicher wird. Noch ist dieses Energiebündel das bare Gegenteil.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Klaustrophobie

Die 7-milliardenste Erdenbürgerin wurde vergangene Woche - wahrscheinlich in einem asiatischen Slum -geboren. 7 Milliarden Menschen auf dieser Welt - das kann ich mir gar nicht richtig vorstellen. Irgendwie zu gross, diese Zahl. Ich muss schon passen, wenn es um Tausend geht.
Jedenfalls hatte ich gestern Mittag eine kleine Krise, wieder mal. Wir sind ja nicht so viele Menschen in der Schweiz, nur 7'639'961 (Stand Juli 2011), aber echt, können frau und drei Hunde an einem Samstag Mittag nirgendwo friedlich rennen gehen??
Sädelbach fiel weg, Jagdzeit. Zwei meiner Hunde sehen aus wie Rehe, und Jäger erschiessen hie und da auch ihre Kollegen, da möchte ich nichts riskieren. Also peilten wir den Grauholzwald an - Fehlanzeige. Auch dort wurde scharf geschossen. Schiessstand in Aktion. Dann fuhren wir zur Aare. Extrem viele Fischer standen im niedrigen Wasser, aber die taten uns nichts zuleide. Erst im Waldstück auf der anderen Seite musste ich Lucy an die Leine nehmen, weil da offensichtlich auch Autos fahren dürfen (Schrebergarten-Zugang).

Lucy wäre nämlich am Freitag - im Sädelbach - fast überfahren worden. Erzählte Patrick Freitagnachmittag, immer noch unter Schock. Von einem Bauern im Traktor, der keine Anstalten machte, sein Tempo zu drosseln. Und Lucy steht halt dann so mitten im Weg und weiss nicht, wie sie sich verhalten soll. Etwa einen Meter vor Lucy stoppte der  Typ den Traktor...

Manchmal krieg ich schon die Krise hier. Aber dann lese ich in der Süddeutschen Zeitung, dass Distanz zu unseren Mitmenschen als Luxus zusammen mit den fossilen Ressourcen langsam zur Neige geht. Also, lernen wir, unsere lieben Mitmenschen auszuhalten, denn es werden immer mehr. Eben schwierig für mich, da ich an leichter Klaustrophobie leide. Ich fühle mich in engen kleinen Räumen unwohl, setze mich immer an den Rand in einem Raum, bin nie in der Mitte von Menschenmassen anzutreffen, brauche Fluchtmöglichkeiten. Ich scheine nicht die einzige zu sein, lese ich weiter, denn Agoraphobie (Angst vor weiten Plätzen - zum Glück hab ich das nicht!) und Klaustrophobie als Zivilisationsängste breiten sich aus.
Das kann ich sowas von verstehen!

Sonntag, 23. Oktober 2011

Sonntagmorgen


Was für ein Morgen - an zwei verschiedenen Stellen hatte ein Hund (oder zwei??) neben den Esstisch gepinkelt! Da Patrick im Burgund, lag die morgendliche Hundebetreuung an mir. Aber da ich kein Morgenmensch bin, riss ich einfach Papier von der Papierrolle und bedeckte die flüssige Bescherung, packte die Hunde ins Auto und fuhr in den Wald. Putzen hat bei mir selten Priorität.
Dicker Nebel, wunderschöne Stimmung.
Die Hundetrainerin kam auch gleich an mit Timy und wir machten uns gemeinsam auf zur Waldumrundung. Ich erzählte ihr von der Hundepisse, aber da wusste sie auch keinen Rat. Doch mal mit dem Tierarzt reden?
Und ich erzählte ihr auch von Lolas Ängsten. Sie meinte, Lola müsse gar nie was Schlimmes erlebt haben. Timy habe unerklärliche furchtbare Angst vor Golfschlägern. Und ihr ehemaliger Hund, eine Schäferhundmischung, der hatte vor nichts Angst - ausser vor dem Toaster! Dieses Klick, wenn das getoastete Brot raufspickt, brachte ihn dazu, sich irgendwo zu verkriechen. Vielleicht stimmt das. Ängste sind in der Regel grundlos, Gespinste unseres Gehirns. Auch bei Menschen.

Die vergangenen beiden Wochen rannte ich nur etwa die halbe Halbmarathonstrecke. Nächste Woche habe ich auch nicht zu mehr Zeit. Dann aber möchte ich wieder dreimal pro Woche rennen gehen und so zwischen 15 und 20 Kilometern laufen. Ich habe mich völlig erholt von der Anstrengung vor zwei Wochen. Anfangs litt ich an starkem Muskelkater in den vorderen Oberschenkeln, aber nach drei Tagen war das vorbei. Doch wenn ich eine Treppe hochrennen wollte, wie ich es immer tue, wurden meine Beine ganz schlabbrig. Aber auch das ist weg und ich fühlte mich total fit. Diese Fitness will ich nicht verlieren!

Samstag, 22. Oktober 2011

Trüffelhund

Nein, Lucy wird wohl nie ein Trüffelhund. Ersten kann sie nicht apportieren, zweitens ist ihr Nasensinn zu wenig ausgeprägt (Windhunde sind "Augenhunde"), drittens sind ihr Trüffel egal.
Im heutigen Hundekurs übten wir, Trüffel finden. Die Hundetrainerin nahm einen echten Trüffelpilz mit, der hier in der Gegend gefunden wurde (wo, das sagte sie nicht!), jeder Hund durfte daran riechen, dann steckten wir ein Stück des Pilzes in eine alte Socke und die Hunde durften damit spielen. Bis dahin verlief alles vielversprechend mit Lucy. Als sie aber die versteckte Trüffelsocke aufspüren sollte, da war alles andere viel spannender. Schade, hätte sie sich als begabt erwiesen, würde ich sofort meinen Job als Lehrerin kündigen und nur noch Trüffel suchen gehen!
Das Stück Trüffel durften wir nach Hause nehmen, ich denke, ich übe noch mit Lola. Sie hat schon daran geschnuppert, dann aber den Kopf abgewendet, als finde sie den Geruch nicht so toll.
Danach fuhren wir an die Herbstaare-wunderschön!
Lola hat eine Neurose! Lieber verbringt sie den Tag draussen beim Eingang in die Waschküche als im Haus. Wegen der Fliegen! Vergangenen Mittwoch suchte ich sie überall und fand sie dann als unglückliches Häufchen unten an der Treppe.
Und auch heute, als sie am Mittag das Frühstück gegessen hatte, verzog sie sich dorthin. Wahrscheinlich sah sie mich, mit dem Snappy (super Gerät, um Insekten einzufangen und sie wieder im Garten fliegen oder krabbeln zulassen) Fliegen einfangen. Und ihr Gehirn hatte mal die Verknüpfung gemacht, dass Fliegen = gerollte Zeitung = geschlagen worden zu sein?
Das war noch vor der Snappy-Zeit und ich schlug Fliegen mit einer eingerollten Zeitung bewusstlos, hoffentlich, und warf sie in den Garten. Mittlerweile bin ich konsequenter und lasse auch Fliegen und Mücken leben. Spinnen mochte ich schon immer, die habens gut bei mir. Ausser, sie sind etwas gross. Dann müssen auch die in den Garten. Aber auch Mücken lass ich sein, ich putze mir oft die Zähne, während ich eine Mücke an der Badezimmerwand betrachte. Solch elegant-anmutige Wesen! Sie stören mich nicht, denn ich schlafe unter einem Moskitonetz.
Dass mir Lola unterstellt, dass ich sie jemals schlagen würde, find ich eigentlich schon schlimm. Aber irgendwie nehme ich sie nicht so ganz ernst und muss manchmal lachen. Aber das checkt sie nicht.
Ich hab mal gelesen, dass wir Menschen gute Erlebnisse schnell vergessen, aber schlechte tragen wir beständig mit uns her. Hunde und Menschen - wo ist da der Unterschied??

Samstag, 15. Oktober 2011

Rote Beete

Ich rätsle noch, weshalb ich am letzten Sonntag so gut gerannt bin. Weil ich mal sowas wie ein Training hatte? Weil ich zum Rennen geboren bin? (Sind wir das nicht alle??) Weil ich vegan esse??

Oder liegt es nur an meinem Lieblingssalat, den ich fast jeden Tag zu mir nehme? Der besteht aus geraffelter Roter Beete, einem geraffelten Apfel, drei Esslöffeln Kokosmilch und darüber gestreuten Koskosflocken.
Randen oder Rote Beeten verbessern die Ausdauer von Sportlern deutlich, fand eine britische Studie. Die eine Gruppe von Sportlern kriegte pro Tag einen halben Liter Randensaft, die andere Gruppe ein Placebo aus Johannisbeeren. Die Ausdauerleistungsfähigkeit wurde vorher festgestellt und nach einigen Wochen Randen- oder Johanisbeersaft wieder gemessen. Die Rote Beete-Gruppe war bis zu 16 Prozent leistungsfähiger als die Placebo-Gruppe. Ja, ich glaub, da gibts nur eins: weitermachen mit meinem Lieblingssalat!
Heute waren wir wieder im Hundekurs, obwohl Lucy lieber nicht gewollt hätte. Das diskutieren wir aber nie, da hat Lucy keine Chance. Am Schluss taute sie auf, nachdem sie die ganze Zeit ziemlich reserviert getan hatte. Und sie spielte wieder einmal, das hat sie schon lange nicht mehr getan, mit Babemba. Nächste Woche gehen wir wieder hin.
Die heutigen Bilder sind von gestern um circa 17 Uhr. Es ist deutlich zu sehen, dass die Tage immer kürzer werden. Irgendwann wird es dunkel sein um diese Zeit. Der Vorteil: Weniger Menschen draussen unterwegs.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Born to run

Ja, da habe ich alle  überrascht vergangenen Sonntag an meinem ersten Halbmarathon - und am meisten mich selber: Ich war eine halbe Stunde schneller, als ich erwartet hatte! Hier meine Spitzenzeit: 2:26.50.
Mein Rennpartner war gut 20 Minuten schneller als ich und hatte noch nicht mit mir gerechnet, deshalb wartete er nicht am Ziel auf mich. Ich befand mich in einem totalen Flash nach dem Ziel, wollte eigentlich stoppen, aber mir wurde schwindlig, nur weiter rennen half. Deshalb kurvte ich noch ein wenig rum, deckte mich mit einer Plastikdecke ein, einem Becher Wasser, einer Banane und einer Salzbrezn und machte mich auf die Suche nach meinem Rennpartner. Es war ein total starkes Gefühl gewesen, in das Münchner Stadion hineinzurennen, ich hatte über mein ganzes Gesicht gestrahlt, wie die Fotos zeigen (die man für teures Geld kaufen könnte). Endlich fand ich ihn in der Nähe des Ziels, wo er auf meine Ankunft wartete. Ha, war schon da!!

Ich habe einige Dinge gut gemacht:
1. Einigermassen diszipliniert trainiert, wobei mein längster Lauf 14.5 km war. Offensichtlich genügt das. Aber die letzten Wochen vor dem Lauf ging ich 4x pro Woche rennen.

2. Eine Woche vorher angefangen, mehr Kohlenhydrate zu mir zu nehmen, was nicht so einfach war, da mein Essen immer viele Kohlenhydrate enthält. Ausserdem trank ich jeden Tag mein isotonisches Lieblingsgetränk: Kokosnusswasser.
3. Am Tag zuvor gönnten wir uns eine Thaimassage (übrigens auch am Tag danach), ausserdem entspannten wir uns in den Thermen Erding (auch am Montag und Dienstag).

4. Am Tag des Laufs standen wir um 7 Uhr auf  (der Lauf startete um 10 Uhr), damit wir spätestens um 8 Uhr das Frühstück im Magen hatten. Dann trank ich langsam einen halben Liter Kokoswasser bis um 10 Uhr.

5. Als das Startzeichen ertönte, rasten alle (über 7000!) LäuferInnen los, wie wenn ihnen ein schreckliches Monster auf den Fersen wäre. Ich schaute auf meine Garminuhr und sah, dass ich viel zu schnell war, deshalb drosselte ich mein Tempo und wurde natürlich links und rechts massiv überholt. War mir egal, denn ich wusste, dass die ersten zwei Kilometer langsamer als sonst gerannt werden müssen, damit die Energie bis zum Schluss hält. Mein Pace war trotzdem 6.45 (ich glaube, das bedeutet so viele Minuten für einen Kilometer), jenseits meines normalen Wertes von etwa 8.00. Komischerweise konnte ich mit diesem hohen Wert die ganze Zeit rennen, nach der Hälfte der Strecke hatte ich mal den Eindruck, ich sei langsamer geworden, aber mein Wert war immer noch 7.09.

Ich hatte nie Durst, nahm trotzdem präventiv zweimal einen Becher mit Wasser, von dem ich zwei kleine Schlücke trank. Bei Kilometer 13 kam das erste Gummibärchen zum Zug und nun liess ich alle zwei Kilometer eines auf der Zunge zergehen, damit waren es nur 4 Gummibärchen, die ich brauchte.
Es war sehr spannend durch München zu rennen, ich schaute nach links, nach rechts, entdeckte immer wieder was Interessantes. Als wir mal an einem Yogastudio vorbeikamen, erinnerte ich mich an das Mantra "So -Hum"(ausatmen, einatmen), das half mir dann immer wieder, mich zu fokussieren. Ich dachte nie ans Ziel, nahm einfach jeden Moment bewusst wahr.
Dieser mein erster Halbmarathon war eine ungemein gute Erfahrung, die ich wiederholen möchte. Nächstes Jahr.
Hier aber noch öffentlich ein Dankeschön von Herzen an meine Hunde, die mit mir trainiert hatten. Danke Lola, danke Vida, danke Lucy!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Sozial und glücklich

Die erste Frage ist einfach, ich weiss: Wer ist feinfühliger, Fleischesser oder Vegetarier?
Die Antwort sollte klar sein.
Die zweite Frage ist schon etwas schwieriger: Wer ist egoistischer, Fleischesser oder Vegetarier? Nein, eigentlich auch nicht schwierig. Dritte Frage: Wer ist unsicherer, Fleischesser oder Vegetarier? Nicht so einfach zu beantworten!
Aber Fleischesser sind unsicherer, denken mehr in Begriffen wie Dominanz und Hierarchie, denn Fleisch ist mit Status verbunden. Also lieber ein grosses dickes Auto wie einen Hummer als einen Fiat Panda fahren. Lieber ein Steak als Tofu.
Und wer fühlt sich einsamer, ein Fleischesser oder ein Vegetarier? Genau, die Menschen, die Status brauchen, damit sie sich wertvoll finden. Fazit: Vegetarier sind glücklicher und sozialer.
Interessante Studie! Sie kommt aus Holland und wurde von einem Wirtschaftspsychologen, einem Konsumentenwissenschaftler und einer Sozialpsychologin durchgeführt. Wer sich für die genauen Resultate interessiert, hier der Link: www.ru.nl/@821285/vleeseters/
Ich hab mein Training für den Halbmarathon massiv zurückgeschraubt, ging nur noch heute 5 km rennen. War eh zu warm. Für das Wochenende wird eine Kältewelle erwartet, was mich eine gute Idee dünkt!
Aber in den vergangenen paar Tagen genossen wir nochmals den Sommer im Garten, wird dann wohl danach vorbei sein. Stört mich nicht. Kälte macht mir nichts aus, auch Regen nicht. Einfach Schnee, den mag ich nicht, denn dann muss ich mein Fahrrad zu Hause lassen. Aber noch sind wir nicht im Winter angelangt!
Noch müssen wir einen Halbmarathon rennen am Sonntag!

Mittwoch, 28. September 2011

RUN OR DIE

247 Millionen Menschen weltweit sind von Diabetes betroffen und Experten rechnen, dass diese Zahl rasant steigen wird. Ursache? Übergewicht und Bewegungsmangel. Ich habe einen Kollegen, der schon lange gegen seinen dicken Bauch kämpft, deswegen auch seit einigen Jahren joggt. Aber er schafft es nicht, sein Gewicht zu reduzieren. Vor zwei Wochen sagte er mir, er habe Ekzeme im Gesicht und seine Finger hätten angefangen zu kribbeln. Alles Symptome von Diabetes, habe der Arzt gesagt. Ich sagte, dann iss anders, reduziere deinen Fleisch- und Milchkonsum. Ah, sagte er, er liebe Fleisch so sehr. Ja, dann hast du halt Diabetes, sagte ich und liess ihn stehen.
Ich weiss nicht, aber warum sind Menschen so unclever??
Jetzt, wo der Sommer vorbei ist, liebe ich es, an der Aare entlang zu rennen. Vergangene Woche entdeckte ich dort ein neues Graffiti: Jemand hatte an den Sockel eines Strommastes gesprayt: RUN OR DIE.
Gefällt mir sehr! Heute morgen rannten wir vier wieder dort vorbei und ich dachte, darüber muss ich schreiben. Dann las ich heute im neusten Saldo, dass Joggen besser hilft als Krafttraining beim Loswerden von schädlichem Bauchfett, wie eine US-Studie an 200 übergewichtigen Erwachsenen zeigt. Aber dafür muss man pro Woche 20 Kilometer rennen. Das tue ich ja, weil ich für den Halbmarathon trainiere, und mein Körper kommt damit gut klar. Aber ob ich danach noch so viel rennen werde, das weiss ich noch nicht. Ich gehöre nicht unbedingt zur Kategorie der übergewichtigen Erwachsenen. Seit ich vegan esse, habe ich zwei, drei Kilos verloren, ohne dass dies mein Ziel oder meiner Meinung nach nötig gewesen wäre.
Zur Zeit entdecke ich überall Baumnussbäume! Gestern auf dem andern Nachhauseweg gleich vier und heute an der Aare drei. Ich renne doch seit vielen Jahre an der Aare und hab bis jetzt diese Bäume übersehen! Natürlich muss ich jedes Mal stoppen und Nüsse suchen. Momentan besitze ich drei Schüsseln voller Baumnüsse. Mein Lieblings-Hauptnahrungsmittel!