Mittwoch, 25. Dezember 2013

Apfelstrudel mit veganer Vanillesauce

Jeden Tag laufen zu gehen schaffe ich nicht, das muss ich jetzt zugeben. Vergangene Woche rannte ich an fünf Tagen und kam auf 20 km. Diese Woche ist schon drei Tage alt und gelaufen bin ich nur gestern. Am Montag war ich im neuen Flower Power Fitness in der Nähe, musste am Nachmittag arbeiten und hatte am Abend echt keine Lust, im Dunkeln noch laufen zu gehen. Heute bin ich soo faul. Ich war zwar mit den Hunden am Fluss im Regen in Gummistiefeln und hätte vielleicht ein paar Kilometer geschafft. Aber was solls, ein fauler Tag tut manchmal auch gut. Ich meine, ganz faul bin ich ja nie, ich mache zur Zeit jeden Morgen 40 Minuten Yoga vor dem Frühstück. Aber eben, mal ein bisschen weniger ist vielleicht ein bisschen mehr.
Seit Sonntag esse ich mehr oder weniger dasselbe: Für das Familientreffen backte ich eine Spinat-Süsskartoffel-Quiche, die ich leider zu fotografieren vergass. Aber der Kommentar meiner Töchter bleibt unvergessen: Seit du vegan isst, kochst du viel besser!  Mmh, das stimmt wahrscheinlich. Ich war als Vegetarierin nicht so wirklich an Kochen und Essen interessiert. Jetzt finde ich Pflanzenküche extrem spannend!
Apfelstrudel gibts auch seit Tagen bei mir. Den mache ich seit Jahren immer auf die gleiche Arte: Den Teig mit Weizenmehl, Olivenöl, etwas Essig und Salz und Wasser und die Apfelmischung mit gerösteten Mandelsplittern, Zimt und braunem Zucker. Und am Schluss mit ein wenig Olivenöl einreiben. Die Vanillesauce bereitete ich jahrelang mit gemahlener Hirse, Vanillestängel, Milch und eingedicktem Apfelsaft zu, jetzt verwende ich statt Kuhmilch eine Pflanzenmilch. Mit Sojamilch wird sie am besten. Und statt Hirse eignet sich auch Reismehl sehr gut. Und statt Apfelsüsse nehme ich manchmal auch Agavendicksaft.

Hier noch was Interessantes aus der neusten Vegi-Info: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) veröffentlichte einen Bericht über Schadstoffe, nämlich Dioxine und PCB,  in Lebensmitteln. Über Pflanzennahrung wird nur 8% Giftstoffe aufgenommen, am meisten (54%) nimmt man aus Milchprodukten auf , 35% aus Fleisch und 3% aus Eiern. Zusammen sind das 92% der Schadstoffe aus tierischen Nahrungsmitteln. PCB sind übrigens Polychlorierte Biphenyle, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen.
Langsam gibt es keinen positiven Grund mehr, tierische Produkte zu essen. Langsam wächst das Wissen, dass tierische Produkte mehr Schaden als Nutzen bringen. Fleisch ist die neue Zigarette, so titelt Vegi-Info einen Artikel zu den Parallelen zwischen Rauchen und Fleischessen. Rauchen war lange Zeit chic und ein Zeichen des Wohlstandes. Das ist mittlerweile völlig veraltet. Fleischessen ist auf einem ähnlichen Weg. Denn langsam werden all die Schädlichkeiten des Fleischessens sichtbar. Irgendwann wird Fleischessen verpönt sein. Hier im Westen. In Asien, vor allem in China, ist leider der Weg ein anderer: In keinem anderen Land ist der Fleischkonsum so gestiegen. Hier im Westen sinkt der Fleischkonsum stetig, obwohl die Amerikaner immer noch fast doppelt so viel Fleisch essen wie die Deutschen.
Ja, der Weg ist noch weit. Aber hier im Westen machen wir kleine winzige Fortschritte.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Ofengemüse

Und schon bin ich gestolpert in meinem Plan, jeden Tag laufen zu gehen. Zum einen ist dafür Lola verantwortlich, denn gestern nach dem kurzen Lauf am Fluss hinkte sie stark. Schonen war deshalb für heute angesagt, aber wie sie vorhin durch den Wald raste und die beiden Irish Setter anbellte (vor denen sie offensichtlich Angst hat), da war nichts mehr von Hinken. Also wegen Lola hätte ich heute Laufen gehen können. Aber da war noch ich. Je eine Stunde Yoga und Pilates am Morgen, viel zu hungrig am Mittag zu Hause und am Nachmittag viel zu müde. Da kam nur noch das Sofa in Frage. Jetzt habe ich dann auch nochmals eine Pilates- und eine Yogastunde. Nein, heute lag Laufen nicht drin. Morgen sollte ich es wieder schaffen. Und ich habe ja bald Weihnachtsferien, da sollte meine Lauf-Energie für jeden Tag reichen.
Hier noch eine interessante Info über den Zusammenhang zwischen Laufen und Brustkrebs (gelesen bei Runner's World):
Laufen (oder auch Walken) senkt das Risiko an Brustkrebs zu sterben um 41.5 Prozent. Das ist fast die Hälfte! Eine neue Studie der Berkely Universität in Kalifornien, die mit fast 80,000 Frauen 11 Jahre lang durchgeführt wurde, zeigt, dass sich Laufen, Joggen und Walken positiv auf den Bluthochdruck auswirken, gegen Krebs vorbeugen und sogar grauen Star verhindern können.
Für den Schutz der Gesundheit reicht bereits ein moderates Training aus: Wöchentlich 11 Kilometer zügiges Walken oder 7,5 Kilometer Laufen bzw. Joggen haben eine krebsvorbeugende Wirkung. „Die Vorzüge körperlicher Aktivität könnten sogar noch größer sein als bisher geglaubt“, so Paul Williams, wissenschaftlicher Leiter der Studie. „Die Studie demonstriert noch einmal nachdrücklich, wie wichtig regelmäßiges Sporttreiben für Frauen ist.“
Meine momentane Lieblings-Winter-Speise ist Kürbis, und zwar Hokkaido. Aber der mit der grünen Schale, die man ja essen kann. Auf dem nebenstehenden Bild machte ich Ofengemüse mit dem orangen Hokkaido, aber der war nicht so gut, weil wässriger.  Ofengemüse ist so schnell gemacht: ein Blech mit Olivenöl
einreiben, geschnittenen Hokkaido, Süsskartoffeln und gewöhnliche Kartoffeln darauf schichten, mit etwas Salz und Olivenöl beträufeln, Pecan-Nüsse darauf verteilen und für etwa 20-30 Minuten in den vorgeheizten Ofen schieben. Dazu gibt es bei mir Dosas, Federkohl und meinen Lieblingssalat aus einem geriebenen Apfel und einem Stück geriebener roter Beete mit Kokosmilch vermischt. Mmh. So lecker!

Montag, 9. Dezember 2013

3-Wochen-Challenge

Drei Wochen lang, so habe ich mir das vorgenommen, werde ich jeden Tag laufen gehen. Starten tu ich entweder nächsten Freitag oder Samstag. Egal, wie das Wetter ist, ob es regnet, schneit oder neblig ist, ich werde jeden Tag ein Zeitfenster zum Laufen finden. Ich werde mindestens 2 km laufen und nach oben ist alles möglich. Bin ja sehr gespannt, wie mir das gelingen wird, wie sich das anfühlen wird. Sowohl im Kopf wie auch im Körper.
Ich weiss nämlich, lese immer wieder davon, dass es Leute gibt, die dies tun. Jeden Tag laufen. Es gibt zum Beispiel einen Mann hier im Dorf, der immer zur Arbeit in die Stadt läuft. Das sind etwa 7-8 km hin und dasselbe abends wieder zurück. Er trägt immer einen schmalen Rucksack am Rücken. Er ist schon frühmorgens unterwegs und kommt abends eher spät zurück. Hut ab vor solchen Menschen. Meine durchschnittlich 20 km pro Woche sind da nichts. Wobei, natürlich sind sie viel, wenn ich mich mit Anna Normalverbraucherin vergleiche, die nicht mal ihre 10,000 Schritte pro Tag schafft.

Aber jeden Tag laufen, das spukt schon lange in meinem Kopf herum. Drei Wochen lang möchte ich das tun, denn über Weihnachten-Neujahr habe ich genügend Zeit.

Die Challenge-Idee habe ich von Attila Hildmann. Für sein neues Buch VEGAN FOR YOUTH haben 31 Leute (44 starteten, 13 mussten/wollten aufgeben) 60 Tage lang seine Triät gemacht. Nahrungsmittel mit vielen Antioxidantien (Matcha Tee hat weitaus am meisten!) und keine tierischen Produkte zu essen genügt nicht, das war seine Erfahrung in Kyoto und Campodimele (Italien). Bewegung gehört zu einem gesunden Leben dazu - und wenig Stress.
Mir war das auch aufgefallen, als ich in Kyoto, Tokio und Osaka war. Obwohl Grossstädte wirkten sie viel friedlicher als Zürich oder Bern. Die Menschen bewegten sich langsamer, hatten
irgendwie mehr Zeit. Wir Menschen hier in der Schweiz hetzen ständig herum. Das ist etwas, das mich an mir stört, denn auch ich lasse mich davon anstecken, nehme es sogar mit in die Ferien. Dieses Gefühl, zu wenig Zeit zu haben. Wahrscheinlich stimmt es objektiv gar nicht. Denn wahrscheinlich bin ich es, die alles will und immer so viel in einen Tag hinein drückt. Ich muss mehr loslassen können.
Attila Hildmanns drittes Standbein seiner Triät ist die Meditation. Laufen war schon immer eine Art Meditation für mich. Aber seit einigen Monaten meditiere ich fast täglich im Sitzen, manchmal zwar nur wenige Minuten. Und trotzdem merke ich, wie sich in mir etwas verändert. Ich bin ein kleines kleines bisschen gelassener geworden.  Ich nehme jetzt auch klar wahr, wie ich mich am Ende eines Tages eher darauf fixiere, was nicht gut gelaufen ist, statt darauf, was mir gut gelungen ist. Jetzt bin ich soweit, dass ich das ändern kann. Viktor E. Frankl, der Begründer der Existenzanalyse, sagte es so schön: Im Raum zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit des Menschen.
Ich bin dabei, diese Freiheit zu entdecken.

Montag, 2. Dezember 2013

Antioxidantien

Gleich zwei Menschen in meiner näheren Umgebung sind in den vergangenen zwei Wochen an einem Herzinfarkt gestorben. Eine sportliche 46-jährige Frau und ein 62-jähriger Mann, den ich oft im Wald mit seinem Hund traf. Über die Ursachen rätseln alle, Stress wird vermutet, aber sonst tappen alle im Dunkeln. Niemandem kommt in den Sinn, über die Ernährung nachzudenken. Nun bin ich vorhin mal googlen gegangen und ja, eine Ernährung mit viel tierischen Eiweissen und Fetten ist ein grosser Risikofaktor, wie Rauchen, Bluthochdruck, mangelnde Bewegung, Übergewicht und Diabetes. Aber auch Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht sind ernährungsbedingt. Viel Salz zum Beispiel begünstigt Bluthochdruck. Am schlimmsten aber sind tierische Fette; die lassen das LDL-Cholesterin im Blut ansteigen, was Entzündungen auslöst an den Gefässwänden und Plaque (Fette und Narben) an den Gefässwänden verursacht. Diese Wände werden dicker, neue Entzündungen können plötzliche Einrisse verursachen, was dazu führt, dass eine solche Stelle ganz verschlossen wird und voilà - akuter Herzinfarkt.

Irgendwie scheint dies nicht Allgemeinwissen zu sein.

Heute las ich den Theorieteil in Attila Hildmanns neuem Buch und muss schon sagen, super, welche Forschungsergebnisse er hier zusammengetragen hat. Es geht ihm zwar nicht um Herzinfarkt, wobei eben daran starb sein Vater vor etwa zehn Jahren und dieses Ereignis ist seine treibende Kraft, dadurch fand er zur veganen Ernährungsweise.
Er beschreibt zwei Messmethoden, wie man feststellen kann, ob man "jünger ist als sein biologisches Alter". 1. mit einem Raman-Spektrometer kann gesunde Ernährung, können also die Antioxidantien in den pflanzlichen Nahrungsmitteln direkt in den Hautzellen gemessen werden. All seine Versuchskaninchen, die 60 Tage lang vegan gegessen, sich sportlich betätigt und regelmässig meditiert haben, haben diesen Wert zum Teil massiv verbessert.
Die 2. Methode ist die Messung des CO2-Ausstosses in der Atemluft. Je gesünder der Körper, desto niedriger ist dieser Ausstoss. Auch dieser Wert hat sich bei allen Challengern deutlich verbessert.
Antioxidantien, die in allen Früchten und Gemüsen zu finden sind, und nein, tierische Nahrungsmittel haben da gar nichts vorzuweisen, verlangsamen den Alterungsprozess und verhindern Entzündungen im Körper.
Was tat ich, nachdem ich das alles gelesen hatte? Genau. Ich nahm Lebensmittel zu mir, die besonders viele Antioxidantien enthalten. Ich trank einen Matcha-Tee, ass einige getrocknete Goji- und Aronia-Beeren und meditierte eine Viertelstunde lang. Und natürlich war ich am Mittag laufen.
Ich denke, einen Herzinfarkt werde ich nie kriegen.