Mittwoch, 29. September 2010

Tigi

Endlich ist es belegt: Massagen machen gesund! Eine Studie des Cedars-Sinai Medical  Center in LA (und gelesen im neusten Saldo) belegt, dass Menschen nach einer Massage einen deutlichen Anstieg der Zahl der weissen Blutkörperchen (Leibspeise: böse Viren und Bakterien) aufwiesen. Die Leute der Vergleichsgruppe, die nur leicht berührt wurden, hatten diesen Anstieg nicht. Ich gönne mir ja seit einigen Jahren zwei- bis dreimal pro Monat eine Massage; wenn ich viel arbeiten muss, sogar jede Woche eine. Wie ein Junkie verteile ich die Massagen natürlich. Mal ist es eine Thai-Massage, mal eine klassische. Teuer ist das Ganze auch: Bei jeder Stellvertretung, die ich mache, rechne ich aus, wie viele Massagen das mir wieder bezahlt.
Deshalb bin ich nie krank, alles klar. Also ist es nicht nur die Bewegung und das gesunde Essen, die mir guttun.
Weiter stand im Saldo, dass weisser Reis nicht gesund sei, weil er den Blutzuckerspiegel raufschnellen lässt und Diabetes fördert. Nun, da staune ich, dass dies nicht schon längst Allgemeinwissen ist. Ich weiss dies jedenfalls schon seit, na, ewig. Aber ich weiss ja, ich bin die Ausnahme. Das gemeine Volk weiss wohl nicht so viel. Ich wundere mich ein bisschen, dass die Schulen so viel Erziehungsarbeit übernehmen müssen (das Neuste: Medienkompetenz), aber Wissen um gesunde Ernährung und Lebensweise wird nicht abgedeckt. Ich habe immer wieder Schüler (ja, männliche Wesen sind da klar in der Mehrzahl), die jeden Tag zum Frühstück eine Cola trinken, am Mittag einen Mac Burger essen, die Gemüse und Früchte quasi nie zu sich nehmen. Vollkorn, äh, was ist das Schreckliches! Das sind die, die deutliche Konzentrationsschwierigkeiten haben. Und logischerweise schlechte Noten.

Ich bin mir sehr bewusst, in welcher besonderen Familie ich aufgewachsen bin. Ich besuchte meine Eltern am Sonntag. Meine Mutter Mimo, die sich vergangenes Jahr mit Händen und Füssen gegen eine Augenoperation wehrte, weil sie einen zu hohen Augendruck aufwies, brachte eben diesen Druck hinunter mit....Cannabistee. In ihrem Garten wachsen wunderschöne Hanfpflanzen!
Mein Vater leidet unter hohem Blutdruck. Weil er sich über alles aufrege, sagte Mimo. Und: sie werde ihm auch jeden Tag Cannabistee geben, habe sie beschlossen. Meine Eltern sind wirklich speziell.
Seit einem halben Jahr lebt wieder eine Katze bei ihnen. Tigi wurde mit 14 ins Tierheim gegeben und wartete ein Jahr lang, bis meine Eltern sie zu sich nahmen. Eine dünne, anhängliche und sehr niedliche Katze.
Auch da gibt es viele Studien: Katzen und Hunde machen Menschen glücklich!

Dienstag, 21. September 2010

Wabi Sabi

Tomaten, die nicht asymmetrisch sind, Äpfel mit Schorf, Teetassen, an deren Kante ein Stück abgesplittert ist: Das ist Wabi Sabi. Alles, was nicht perfekt ist, ist Wabi Sabi. Meine Lieblingsjeans, die dünn geworden sind vom vielen Tragen, meine schönen hellblauen Schuhe, die Lucy angenagt hat, mein Leben ist Wabi Sabi! Nicht ganz perfekt und deswegen gut!

Wabi Sabi kommt aus dem Zen Buddhismus und ist eine alte ästhetische Philosophie, die die Schönheit in einer natürlichen, nicht perfekten Welt sieht und bewundert. Natürlich heisst, eben nicht perfekt. Also nicht diese Tomaten aus Holland, wo jede aussieht wie die andere. Ich liebe Tomaten, die unregelmässig sind und jede ein ihr eigenes Aussehen besitzt. Solche wachsen zur Zeit in unserem Garten.
Nichts ist perfekt, ich bin es nicht, meine Kinder sind es nicht, mein Partner und meine Hunde auch nicht, das Haus, worin wir leben, nicht, meine drei Jobs auch nicht. Dass ich schon drei Jobs haben muss, um zufrieden zu sein, ist absolut auch nicht perfekt.
Perfektion ist Langeweile.

Fotos von den Hunden zu machen, die nicht perfekt sind, ist keine Kunst. Alle drei Hunde auf ein Bild zu kriegen: sehr schwierig. Ich probierte es heute Mittag wieder mal, aber Lucy mochte nicht still sitzen. Lieber rumrennen und im Brunnen ein kühles Bad nehmen!

Leonard Cohen, dessen Musik ich einmal sehr liebte und den ich immer noch als Poeten schätze, beschreibt irgendwo Wabi Sabi folgendermassen: "There is a crack in everything. That's how the light gets in".

Sonntag, 19. September 2010

Gesundheit

Ich liebe das Gefühl, gesund zu sein! Und tue sehr viel dafür. Ich glaube nicht sehr an Vererbung, bin eine Psychologin, keine Biologin. Gesundheit als eines der Hauptthemen in meinem Leben hab ich gelernt. Von meiner Mutter und sie von ihrem Vater. Mein Grossvater, der an der deutsch-schweizerischen Grenze lebte, war beeinflusst von der Reformbewegung, die Anfang des 20. Jahrhundert aus England kommend Deutschland erfasste. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Europa die Lebensmittelindustrie modernisiert, Zucker und Weissmehl wurden billig, es gab mit Konserven die ersten Fertigprodukte. Die Reformer lehnten dies ab, ausserdem waren sie unter anderem gegen Alkohol, Tabak und Fleisch.

Ich habe nie geraucht oder heftig Alkohol getrunken und hatte schon als Kind vegetarische Phasen. Richtig abgelöscht mit dem Fleischkonsum hatte es mir während meines studienbedingten halben Jahres in den USA. Ich weiss noch genau den Moment. In Flagstaff hatten wir ein Steak bestellt, das so gross wie ein Teller war. Meine Gedanken: Wenn jeder amerikanische Mensch jeden Tag so was isst, wie viele Tiere müssen getötet werden, wie viel Blut muss da fliessen!

Danach ernährte ich mich vor allem mit Peanutbutter/Knoblauch-Broten. Würde ich in den USA wohnen, wäre ich mit Sicherheit vegan!
Ich habe ein wunderschönes und sehr interessantes weil persönliches Buch von Alicia Silverstone "the kind diet - A Simple Guide to Feeling Great, Losing Weight, and Saving the Planet"gekauft. " Mehr und mehr Leute denken wie ich. Das gefällt mir!
Irgendwie ist es stark von meinem Grossvater und meiner Mutter: Sie gingen und gehen ihren gesunden Weg, ohne etwas von wissenschaftlichen Studien gewusst zu haben. Heute ist belegt, dass tierische Nahrung, Tabak und zu viel Alkohol Krebs und andere Krankheiten verursachen. Und: Dass der Fleischkonsum mit 18% zur Klimaerwärmung beiträgt. Ich bin stolz auf meine Familie!

Ich brauche pflanzliches Essen, Bewegung und viel Schlaf. Da ich aber dreimal pro Woche zwischen 6 und 7 Uhr aufstehen muss, war ich heute natürlich schon vor sieben Uhr wach. Vor den Hunden!

Patrick machte den Morgenspaziergang und die nebenstehenden Fotos. Es war viel los, sagte er. Unsere Hundetrainerin mit Tim war dort und Bruno mit seinem Tao Tao.
Ich geh dann gleich rennen. In meinen super Adidas!

Montag, 13. September 2010

Körpersprache

Hundetrainerin? Ich?? Ein neuer Gedanke. Der übrigens nicht von mir selber stammt, sondern von Patrick.
Hmh. Muss diese Idee mal in meinem Kopf drehen und wenden und dann einen Ort finden, wo ich sie deponieren kann. Vielleicht diese Schublade: Wie viele Ausbildungen willst du denn eigentlich noch machen! Oder: Ja, Hundetrainerin! Logische Fortsetzung meines Weges. Oder am besten in diese riesige Schublade, wo ich all meine unausgereiften Ideen und Nicht-Entschlüsse lagere.


Tatsache ist: Mir gefällt der Hundekurs am Samstag vor allem wegen dem, was ich über MICH lerne. Was ich dort erfahre, bestätigt meine bisherige Annahme, dass Hundeprobleme deswegen entstehen, weil Menschen versagen. Lucy kann nämlich alles tiptop, wenn es die Hundetrainerin von ihr verlangt. Ich hingegen gebe oft zwei- oder mehrdeutige Anweisungen, befehle was, aber meine Körpersprache widerspricht dem. Und Lucy ist verwirrt und führt nicht aus, was ich will. Sprung, Auf, Kehren, etc. Manchmal bin ich zu schnell, manchmal zu langsam. Ich bin dabei Lucys Körpersprache zu begreifen, damit ich rechtzeitig richtige Anweisungen geben kann. Und ich lerne, meine Körpersprache zu verbessern.
Fazit: In diesem Kurs geht es vor allem darum, dass wir Menschen lernen, den Hunden klare Signale zu vermitteln. Die Hunde können eigentlich alles, was wir von ihnen wollen. Wir müssen nur Bedingungen schaffen, damit sie es auch zeigen können.
Entspricht meiner Auffassung, die ich auch von den Menschen habe. Wenn Kinder die richtigen Bedingungen haben, werden sie gute, glückliche Erwachsene. Aber genau dort liegt der Haken: Viele Kinder haben ganz schlechte Bedingungen, unreife, selbstsüchtige Eltern. Mit mehr Verständnis: Solche Eltern hatten wahrscheinlich auch nicht die besten Bedingungen als Kinder.
Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls: Ja, so könnte ich mir vorstellen, Hundetrainingskurse zu geben. Aber noch muss ich selber viel über mich lernen.
Den Hundekurs kann ich nur noch bis Ende September besuchen, dann gebe ich wieder Pilates im Fitnessstudio.
Es reut mich ein wenig, dass ich dort zugesagt habe. Aber die Hundetrainerin versucht, am Montag um 17 Uhr einen Kurs anzubieten. Wenn das klappt: perfekt. Wenn nicht, dann wird wohl nichts mit dem Pilates am Samstag.
Komisch, nicht? Wie wichtig der Hundekurs für mich geworden ist!

Mittwoch, 8. September 2010

Fremde Männer

Endlich hat sies geschafft: Lucy springt nun in den Brunnen im Sädelbach und plantscht! Sie selber war extrem stolz auf sich am Montag, hüpfte danach auf den Boden und rannte in riesigen Kreisen geradewegs in den sumpfigen Bach. Wurde natürlich dreckig, so dass ich sie wieder in den Brunnen lotste. Und es klappte, sie wurde einigermassen sauber. Zur Zeit nicht so schlimm, wenn die Hunde dreckig sind, denn wir leben gerade ziemlich im Dreck: Wir haben Handwerker im Haus, die die Hälfte des Badezimmers renovieren. Die Hälfte, die eine 40-jährige Badewanne mit flatterndem Duschvorhang aufwies. Für das ganze Bad reicht leider das Geld nicht. Vielleicht in ein bis zwei Jahren. Der ältere Fliesenleger lässt sich von den drei bellenden Hunden nur leicht aus dem Konzept bringen. Er sagt nicht viel, ab und zu: schöner Hund und meint Lucy. Lola macht sich halt gar nicht beliebt, nimmt sie ihren Job als Wachhund doch sehr ernst. Der Sanitärinstallateur hat definitiv mehr Probleme, findet Lola aggressiv. Ja, sie wirkt vielleicht so. Aber wer ihre Augen anschaut sieht, wie freundlich und treu dieser Hund ist.

Sie ist die beliebteste bei den andern Familienmitgliedern. Ich habe keinen Favoriten, ich liebe alle drei gleich fest! Auch Vida, die hin und wieder auf den Boden pisst. Hat sie gerade vergangene Nacht getan. Patrick musste es am frühen Morgen aufputzen. (Wir haben die Regel, dass die Person, die ein Malheur zuerst entdeckt, es auch putzt. Und Patrick ist halt ein Frühaufsteher!) Ich denke, dass Vida auf die Unruhe und die fremden Männer (Warum gibts eigentlich keine Fliesenlegerinnen, Sanitärinstallateurinnen, Elektrikerinnen???) reagiert. Das ist ihre Sprache, ihre Art zu kommunizieren. Sie sagt: Lasst keine fremden Männer rein! Ist doch gut, dieser Satz!

Samstag, 4. September 2010

Wald

Ist es nachts gefährlich im Wald? Darüber hab ich mir schon lange keine Gedanken mehr gemacht. Ich gehe auch nachts mit den Hunden auf Waldspaziergänge. Vorhin waren Cleo und ich in der Dunkelheit und Stille des Waldes unterwegs.

Aber Cleo fand dies keine gute Idee. Sie ist in ihrer Arbeit mit Psychopathen und deren Verbrechen konfrontiert. Ich lese Krimis über Psychopathen und nehme an, dass alles erfunden ist. Cleo weiss, dass dies nicht so ist. Wir beeilten uns, um so schnell wie möglich wieder aus dem Wald zu kommen und kamen recht ins Schwitzen!

Wie gefährlich ist es also nachts im Wald?
Als ich vor zehn Jahren mit Rennen begann, hatte ich Angst im Walde, und dies tagsüber: Ich weiss noch genau, dass ich einige Monate lang den Autoschlüssel zwischen Mittel- und Zeigefinger klemmte als mögliche Verteidigungswaffe. Ich rannte mit Bilbo, der mich ziemlich sicher verteidigt hätte, wäre ich angegriffen worden. Würden Lola, Vida und Lucy mich verteidigen? Lola könnte ich es zutrauen. Aber sie würde wohl nur bellen. Vida? 
Sie hat als einziger Hund keine Beisshemmung, würde also zubeissen. Lucy? Hat heute im Hundekurs bei einer Schutzübung jämmerlich versagt. Wir mussten uns auf den Boden legen und tot spielen. Lucy kennt, dass ich auf dem Boden liege, wenn ich meine Pilatesübungen mache. Sie reagierte also eigentlich nicht. Die Hundetrainerin tat dann so, als würde sie mich angreifen. Liess Lucy kalt. Sie mag die Hundetrainerin nämlich gut, hat die doch immer Cervelatstückchen dabei! Lucy scheint somit absolut keinen Schutztrieb zu haben. Ich könnte mich also nur auf Lola und Vida verlassen. In Vida steckt sowieso mehr, als es scheint. 22 Stunden pro Tag Sofahund, aber manchmal flippt sie, wenn es Zeit für einen Spaziergang ist (siehe nebenstehende Bilder). Wenn ihr im Wald ein Hund zu nahe kommt, kann sie ganz eklig fauchen. Da ist sie die Mutigste von allen Drei. Ja, Vida würde mich beschützen. Aber vielleicht ist doch besser, ich lasse die nächtlichen Spaziergänge sein!

Mittwoch, 1. September 2010

Adidas-Füsse

Heute rennen mit meinen nagelneuen Adidas! So gut, endlich wieder mal einen tollen bequemen Rennschuh! War lange Zeit ziemlich schuhlos, da ich mit den Etonic-Schuhen vor fast eineinhalb Jahren einen Fehlkauf tätigte. Die sitzen mir einfach nicht. Gestern ging ich nach der Schule zu Ryffel Running und wusste schon im Laden: Ich habe Adidas-Füsse!
Meine ersten eigenen Rennschuhe (nach den von Moritz übernommenen Nike Air Turnschuhen) waren Adidas und ich war lange glücklich damit, bis ich rechts Achillessehne-Beschwerden bekam und ich dies auf die Schuhe schob. Und New Balance-Schuhe kaufte, die nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut waren. Heute, nach viel Dehnen und Stärken meiner Wadenmuskulatur weiss ich, dass es nicht an den Schuhen lag. Und ich bin wieder glücklich mit Adidas!

Lucy verweigerte letzte Woche ihr Trockenfutter-Frühstück. Patrick gab ihr das Futter von der Migros, das er so gerne kauft (er ist Migros-Fan!). Ich stellte ihr dann den Napf mit dem vegetarischen Futter hin (von dem ich Fan bin!) und Lucy ass es.

Ich fand das so toll, einen Hund zu haben, der lieber vegetarisch isst! Aber nach einigen Tagen mochte sie auch dieses Futter nicht mehr, erst, als ich Naturejoghurt darüber kippte, nahm sie es.
Und so  der Ist-Zustand: Trockenes nur mit Naturjoghurt. Versteh ich irgendwie.