Freitag, 20. September 2013

Nuss-Energieriegel

Heute war es wie früher, ein richtig problemloser und entspannter Lauf. Lucy sprang ohne weiteres aus dem Auto und lief mit mir und Lola bis zum Bärengraben und auf der anderen Seite zurück. Beim Restaurant an der Ecke sass eine schwarz-weisse Katze - zum Glück hatte ich da Lucy an der Leine. Lola nicht, leider, aber mit Lola ist es nie so schlimm, die gibt bald auf. Auch unsere Abendspaziergänge sind friedlicher geworden. Lucy kriegt ein Goodie, wenn sie mit mir über die Strasse kommt, und das zweite bekommt sie, wenn sie bis zur kleinen Wiese beim Friedhof mitkommt und dort pinkelt. Das übern wir jetzt schon eine Weile und Lucy weiss genau, wie es abläuft.
Was genau hat diese Veränderung bewirkt??
Hundefutter mit Fleisch, das Lucy seit Dienstag am Morgen kriegt. Nachdem sie am Montagmittag wieder so bockig war, kaufte ich kurzentschlossen ein normales Hundefutter beim Grossverteiler. Was soll ich sagen, Lucy isst den Napf leer und ist zufrieden. Das vegane Trockenfutter, das ich für teures Geld im Internet bestelle, hat sie nie wirklich gemocht. Anfangs mussten wir Quark oder Joghurt darüber kippen, damit sie es ass, aber seit einiger Zeit half nicht mal das. Sie blieb lieber hungrig und übellaunig.
Lola und Vida essen alles, aber Lucy eben nicht. Ich habe ja schon Prinzipien, aber alles hat eine Grenze. Und für jemanden anders entscheiden ist sowieso heikel.
Ich bin ja sehr gespannt, wie es mir in Japan ergehen wird. Wir fliegen am Montag nach Osaka, kommen am Dienstagmorgen um 8 Uhr dort an. Unsere Zeit wäre Mitternacht, ich weiss, dass ich dann ein paar Stunden Schlaf brauche. Ein Hotelzimmer für einige Stunden zu buchen klappte nicht, der Flughafen Osaka bietet aber refresh cabins an, kleine Kabinen, die man stundenweise mieten kann. Das werden wir tun, dann etwas essen und mit dem Zug nach Kyoto fahren. Und wenn ich nichts zu essen finde, habe ich für den Notfall viele Nüsse und Trockenfrüchte dabei.

Und die Energieriegel, die ich vorhin backte. Leider sind sie etwas bröckelig, aber hey, ich versuchte mich zum ersten Mal mit sowas. Schmecken tun sie jedenfalls super gut, sie sind nämlich so, wie ich sie kaufen würde, gäbe es sie: Mandeln, Kürbiskerne, Pinienkerne, Kokosnuss, Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Braunhirsemehl, Kokosfett und Agavendicksaft vermischen und 25 Minuten auf einem Blech backen.

Die ganze Reiseplanung nach Japan war nicht so einfach. Als wir uns vor Monaten mal Hotels anschauten, die bezahlbar und gut wären und feststellen mussten, dass uns ganz viele Leute zuvorgekommen waren, gerieten wir in leichte Panik und buchten halt irgendwas. Und jetzt finden wir, dass wir geradeso gerne irgendwo anders hin gefahren wären. Es müsste nicht Japan sein. Ich habe mich seit Jahren gegen diese Land gesperrt, weil die Regierung Wale abschlachten lässt. Aber die Regierung geht mit den menschlichen Bewohnern auch nicht optimal um. Lässt sie einfach radioaktiv verseuchen.
Mittlerweile weiss ich, wie ich meine Ferien gerne hätte: ein bisschen Sport, ein bisschen Wellness, einen grossen Bücherladen in der Nähe, vielleicht noch einen Outdoorladen, ein Frühstückbuffet, ein Mittagsbuffet, ein Abendbuffet. Fertig.
Und ach, jetzt machen wir wieder eine Kulturreise....! Würde lieber ein wenig am Meer ausspannen.
Na ja, ich melde mich wieder, wenn ich zurück bin.

Sonntag, 15. September 2013

Runner's knee

Am Donnerstag fand ich die richtige Diagnose: Ich hatte (ja hatte, denn mein Knie schmerzt nicht mehr!!) runner's knee. Bei Runner's World online guckte ich ein Video und übernahm gleich ein paar Behandlungsmethoden. Zum Beispiel die Muskeln mit dem Foamroller rollen, was sehr schmerzte, aber es half! Und die Schrittlänge beim Laufen verkürzen. Und kühlen. Und immer wieder mich selber an den Stellen massieren, die hart und verspannt waren. Und Ruta D6 und meine selbstgemachte Wallwurzsalbe. Und jetzt ist alles wieder gut.
Heute liefen wir, Patrick und LolaLucy, etwa 12 km dem Fluss entlang. Patrick hat seit Wochen eine Entzündung am Knöchel, das heisst, er wusste nicht, was er hatte, es schmerzte einfach, sagte er. Ich machte ihm gestern eine Fussmassage und mir fiel auf, wie der eine Knöchel viel wärmer war als der andere. Jetzt nimmt er auch Entzündungshemmer und er sagt, dass er kaum mehr Schmerzen spürt. Manchmal brauchts nicht viel.
Gestern im Hundekurs weigerte sich Lucy, über das Gummiband zu springen und ich fragte die Hundetrainerin, wie ich eigentlich mit Lucys Bockigkeit umgehen solle. Sie fand auch, dass ich sie zu den Spaziergängen zwingen, ihr aber ein Gstältli statt das Halsband anziehen solle. Das gebe ihr mehr Sicherheit. Und sie riet mir, da Lucy auch ängstlich ist und nicht nur bockig, Pheromone für Hunde zu anzuwenden. Das sind Botenstoffe, die eine Hundemutter ausströmt, was beruhigend auf die Welpen wirkt. Na, der Spray ist schon unterwegs. Ich bin ja mal gespannt!


Denn gestern Nachmittag hätte ich sie nicht nur verschenkt, ich hätte dem neuen Besitzer auch noch viel Geld in die Hand gedrückt, so fest nervte sie mich mit ihrem Widerstand. Ich musste nachgeben und sie im Auto lassen. Der Grund aber, das kam mir erst nachher in den Sinn, war wahrscheinlich, dass ich Lucy wegen des Hundekurses kein Frühstück gab und sie wohl immensen Hunger sprich extrem tiefen Blutzucker hatte und sie eigentlich nur essen wollte. Na ja, you live and learn. Ich bin übrigens auch schlechter Laune mit tiefem Blutzucker!

Heute kriegte ich eine Fussmassage. Tat das gut!

Mittwoch, 11. September 2013

Taube

Seit Montag habe ich eine neue Lieblingsübung im Yoga: die Taube, oder Eka Pada Rajakapotasana. Am Montag fiel mir auf, dass mein Knie nicht mehr schmerzte, wenn ich rechts in dieser Stellung war.
Sehr eigenartig, dass dies so wirkt, und natürlich möchte ich den Zusammenhang verstehen. In der Taube werden der Iliopsoas und Hüftbeuger und -strecker gedehnt, aber auch der Piriformis. Ich las, was ich fand, über diesen interessanten Muskel, weiss ich doch schon seit längerem, dass ein verkürzter Piriformis den Ischiasnerv reizen kann und dass viele Jogger am Piriformis-Syndrom leiden. Dieser Muskel muss übrigens länger als eine Minute gedehnt werden, damit er seinen Reflex zu spannen verliert.
Ich fragte den angehenden Tierarzt, ob er da einen Zusammenhang sieht, aber leider tut er das nicht. Schulmediziner wie er ist, riet er mir aber dazu, Entzündungshemmer einzunehmen. Ich fand noch 5 alte Tabletten im Schrank und schluckte sie, zweimal pro Tag und die letzte heute Abend.
Noch zwei Dinge  unternahm ich, um mein entzündetes Knie zu heilen: Erstens tapte ich es mit Kinesio-Tape und heute hatte ich wieder mal nach langer Zeit eine Thai-Massage. Ich bat Om, die Masseurin, speziell meinen rechten Oberschenkel zu massieren, was ungemein weh und gleichzeitig gut tat.
Ich bin einfach ein Mensch, die regelmässige Massagen braucht, weil ich zweimal pro Jahr auf einen Lauf trainiere. Aber auch sonst. Viele Masseurinnen habe mir schon gesagt, dass ich einen hohen Tonus in meinem Körper habe. Deshalb tut mir Yoga so gut. Und Massagen!
Nächsten Mittwoch werde ich nochmals eine Thai-Massage haben, habe ich mir vorgenommen.
Das Velofahren heute hin zur Thai-Massage und zurück und der halbstündige langsame Dauerlauf liessen mein Knie wieder etwas schmerzen. Aber jetzt, nach Eka Pada Rajakapotasana heute Abend geht es meinem Knie wieder gut. Und was gut tut, davon sollte man ja mehr machen, so eine Lebensregel. Also viel Taube üben morgen!


Montag, 9. September 2013

Lehm

Vor etwa drei Tagen merkte ich, wie ich keine körperlichen Beschwerden mehr hatte: keine Rippenschmerzen, keine Wespenstich-Schwellung an Bein oder Hand, einfach alles war ok.
Und nun das: Gestern Morgen konnte ich plötzlich kaum mehr die Treppe runter steigen, weil mein rechtes Knie so schmerzte. Was sollte denn das nun wieder! Ich schmierte Lehm drauf und es tat nicht mehr so weh, deshalb machte ich den vorgeschriebenen 10 km- Lauf. War wohl nicht die beste Entscheidung, denn nachher schmerzte das Knie dreifach und fühlte sich ziemlich heiss an! Noch mehr Lehm, Antiphlogistin, Wallwurztinktur und chinesische Schmerzpflaster und jetzt ist es nur noch warm und tut nicht mehr so weh. Deshalb gab es heute einen Ruhetag.
Hab ich zu viel trainiert in den vergangenen Wochen? Es sieht so aus. Hm. Jedenfalls, kühlen Lehm draufschmieren und trocknen lassen half nicht nur bei den Wespenstichen viel besser als irgendwelche Salben aus der Apotheke. Ich bin Lehm-Fan. Lehm hilft bei allen Entzündungen!
Und Yoga und Pilates kann ich trotzdem machen.
Gestern, als ich mit Lola und Lucy laufen wollte, hätte ich Lucy am liebsten verschenkt, so bockig tat sie am Anfang. Sie schaffte es, aus dem Halsband zu schlüpfen und hoch zu den Wohnhäusern zu rennen, dort schnüffelte sie rum, pinkelte und hatte keine Lust, zu uns runter zu kommen. Ich musste sie holen gehen, nicht aber bevor ich das Halsband sehr eng machte, so dass sie keine Chancen mehr hatte. Nachher, als ich sie wieder loslassen konnte auf dem Weg zum Altenberg, hatte sie Spass, ging schwimmen und Abfall suchen. So, wie immer.
Sie hatte aber auch eine Verdauungsstörung und irgendwie ist da ein Zusammenhang. Jetzt gab ich ihr zweimal Reis statt Flocken und alles ist wieder gut.
Am Hundekurs am Samstag nahmen 12 Hunde teil - Lucy war ziemlich überfordert und wollte immer wieder wegschleichen. Sie ist so einzelgängerisch!
Am Wochenende kochte ich mir Bohnen, Kartoffeln und Süsskartoffeln mit indischen Gewürzen, ein Gurken-Raita und dazu ein Dahl, das sehr gut schmeckte. Weil ich aber zuviel von der Cayenne-Würzmischung, die wir noch von Jaipur haben, zufügte, war es so scharf, dass ich ziemlich viel Kokosmilch hinzugeben musste. Aber das machte das Dahl super gut! Hier das Rezept:

Fein geschnittene Zwiebeln und Knoblauch und frischen Ingwer in Sesamöl kurz anbraten, gewaschene Linsen, etwas Wasser, pflanzliche Bouillon, je einen halben Teelöffel Kurkuma, Kardamom, Koriander, Zimt, Cumin und Cayenne Pfeffer hinzufügen und alles eine halbe Stunde köcheln lassen. Vielleicht etwas Wasser nachgiessen. Fertig! Und eben, wenn es zu scharf wird, Kokosmilch hinzufügen.

Früher dachte ich immer, ich könne nicht indisch kochen. Aber seit ich in Indien war vor zwei Jahren geht es wie von selbst.

Dienstag, 3. September 2013

Unterstützung

Nein, eigentlich habe ich keine Probleme, mein Essen mit Wespen zu teilen. Aber weil mich zwei dieser Giftbomben vor zwei Wochen in der Hängematte und am Samstag im Hundekurs gestochen haben, traue ich ihnen nicht mehr. Beide Male wollte ich nur eine vermeintlich lästige Fliege abschütteln, aber Wespen lassen sich das nicht gefallen. Und beide Male reagierte ich mit starker Schwellung (zuerst Bein, dann linke Hand) und am Samstag auch mit Herzrasen, so dass ich mich eine Weile auf eine Bank legen musste. Vielleicht hat auch nicht geholfen, dass die Besitzerin eines jungen Foxterriers sagte, mit jedem Wespenstich reagiere der Körper stärker. Jedenfalls kaufte ich noch am selben Tag in der Apotheke ein Notfallset mit 4 Tabletten, die ich beim nächsten Mal sofort einnehmen sollte.

Aber eigentlich möchte ich über Unterstützung schreiben, denn Unterstützung ist nicht immer gut.

Lucy ist ja seit einiger Zeit schwierig, will lieber im Auto bleiben statt laufen zu gehen, will abends nur nach rechts und nicht nach links. Nachdem sie vor einer Woche wieder nicht auf den Lauf mitkam und dafür am Nachmittag und Abend zu viel Energie hatte, sprich nervig war, beschloss ich, das nicht mehr zu akzeptieren. Mir kam nämlich eine Geschichte in den Sinn, die ich mal gehört hatte, von einer Familie, die, so hatte ein Familienmitglied bestimmt, sich nur entlang von Linien auf dem Fussboden in der Wohnung bewegen durfte. Die restliche Familie machte mit, bildete somit das Unterstützungsteam und die Situation wurde immer abstruser und schlimmer. Nein, das möchte ich mit Lucy nicht erleben, dass sie noch schwieriger wird und unser Leben mit ihren Macken dominiert. Ich kaufte also Goodies mit 24% Fleischanteil und begann am gleichen Abend mit meinem Plan: Ich zerrte sie über die Strasse, gab ihr ein Goodie, das sie toll fand, und zerrte sie nach links. Und plötzlich gings und sie lief mit. Das tun wir jetzt seit einer Woche und ich muss nur noch leicht zerren. Lucy weiss definitiv nicht, was ihr gut tut. Es ist somit meine Aufgabe, sie zum Glück zu zwingen.

Heute waren wir an der Aare und es war heiss wie im Sommer (siehe Bilder). Nur Lola will nicht mehr richtig ins Wasser. Morgen gehen wir wieder laufen nach Plan. Ich bin froh, dass ich einen Trainingsplan habe und nicht selber denken muss. Angemeldet für den Halbmarathon Ende Oktober habe ich mich jedenfalls vergangenes Wochenende, nachdem ich eine Mail kriegte, dass die Zahl von 7000 bald erreicht sei. Mit Annulationsversicherung. Einfach für den Fall. Rippenquetschung oder Wespenstich oder irgendwas kann ja immer passieren.