Samstag, 24. November 2012

Nux Vomica

Gestern lag ich in der Sauna und bloggte in meinem Kopf. Ich hätte geschrieben, dass ich mir keinen Reim machen könne, weswegen ich seit vier Tagen einen sehr empfindlichen Magen habe. Eine bis drei Stunden nach dem Essen kriegte ich zuerst Rückenschmerzen, dann Magenschmerzen, die zum Teil in Koliken endetet. Ich kenne das ja, hätte ich geschrieben, denn meine erste Magenkolik hatte ich, als ich hochschwanger mit Cleo kurz vor meinen Abschlussprüfungen als Lehrerin stand. Ich war am Schlafen und plötzlich kriegte ich diese riesigen Schmerzen zwischen Bauch und Magen. Ich habe immer gedacht, dass Cleo langsam zu wenig Platz hatte und meinen Magen zur Seite schob, der daraufhin protestierte. Ich musste aufstehen und rumgehen, bis sich mein Magen beruhigt hatte. Von diesem Moment an hatte ich immer wieder solche Schmerzen, häufig in stressigen Situationen - bis ich mit dem Laufen anfing. Seither ist alles ok. Fast.
Vergangenen Sommer gab es einen Moment, als ich in der Hängematte ein veganes Eis ass. Da meldete sich mein Magen und sagte, ob ich vergessen hätte, dass ich kalte Speisen und Getränke nicht vertrage. Nein, natürlich weiss ich das, ich halte mich normalerweise auch daran. Aber warmes Eis ist irgendwie nicht so toll.
Jedenfalls hatte ich seit Dienstag jeden Tag mindestens eine Kolik nach dem Essen. Simeticon half, aber was auf dem Beipackzettel steht, hilft irgendwie nicht, die Frage des WESHALB zu klären. Weil Stress hab ich eigentlich nicht. Klar packe ich viel in mein Leben, aber nur auf dem Sofa liegen wäre stressender. Mit Bewegungsmangel ist man bei mir auch an der falschen Adresse. Zuviel essen? Na ja, vielleicht. Also halte ich jetzt die Mahlzeiten etwas kleiner. Aber ob dies der Grund ist? Ich weiss es echt nicht, Aber: Ich bin gerade wieder mal Homöopathie-Fan!! Seit gestern Abend nehme ich, nachdem ich bei Google Magenkrämpfe und Homöopathie eingab, Nux Vomica und Cocculus. Was soll ich sagen, es wirkt! Mein Magen und oder Verdauungssystem hat sich beruhigt. Nux Vomica ist sowieso mein Lieblingsmittel, wie gemacht für mich. Ich bin der Apothekerin jetzt noch dankbar, dass sie mir dieses Mittel gab, als ich schwanger mit Moana unter Übelkeit litt. Sie weckte auch mein Interesse an Homöopathie. Vorher hatte ich nicht mal gewusst, dass es sowas überhaupt gab.
Als ich gestern laut vorlies, was bei Nux Vomica stand, nämlich, dass es auch hilft, wenn man morgens um 4 Uhr munter erwacht, ging Patrick gleich ein Fläschchen für sich kaufen.
Was mir immer hilft, das ist Bewegung. Deshalb ging ich gestern im Fitness aufs Laufband und rannte 3 km und fühlte mich gut. Am Mittwoch waren wir dem Fluss entlang knapp 11 km gerannt, die nebenstehenden Bilder sind vom Schluss, als wir wieder beim Parkplatz waren.
Laufen hilft immer. Und Homöopathie, wenn es das richtige Mittel ist - ich weiss, das ist die Kunst! - hilft auch.

Samstag, 17. November 2012

Wankdorf

Gestern nach 18 Uhr wurde eine Radfahrerin von einem Lastwagen beim Wankdorf überfahren. Ich frage mich, wie viele Tote es in diesem Teil von Bern schon gegeben hat - die Statistik könnte Erschreckendes enthüllen! Seit einer Woche führt mein Arbeitsweg wieder dort durch - zwei Jahre lang wurde gebaut, und ich kann mich erinnern, Bilder gesehen zu haben, die flanierende Fussgänger und Velofahrende zeigten. Versprechungen, Schönfärbereien - ich bin sauer! Der Platz ist immer noch voller Autos, trotz des unterirdischen Kreisels. Er ist nach wie vor gefährlich für Radfahrende. Patrick sagt, er mache lieber den Umweg über Worblaufen und fahre die Tiefenaustrasse entlang, deren Radstreifen klar von der Strasse abgetrennt ist. Aber wie lange noch - nächstes Jahr beginnt die Verkleinerung der Strasse wegen des Bahntrassees und der Fahrradstreifen wird sicher auch kleiner oder ganz verschwinden. Hier in Bern, las ich vor kurzem in der Zeitung, fahren Radler mit dem Prinzip Hoffnung: Wir hoffen, dass uns niemand überfährt!
Da lob ich mir Deutsche Städte: breite rotgefärbte Streifen auf den Gehsteigen.
Ich darf einfach nicht träumend Velofahren - ich muss jede Sekunde höllisch aufpassen, dass ich sehe und gesehen werde. Hab vor einer Woche eine rote Skijacke im H&M gekauft, die trage ich dabei.

Wir waren gestern zu der Unglückszeit in Freiburg und die Hunde in der Hundepension. Lola und Lucy seien nicht gerne hingegangen, sagt Patrick. Aber Vida scheint keine Probleme zu haben, sie ist wirklich anpassungsfähig und hat es schon geschafft, die Herzen von Sonja und ihrer Kinder zu erobern. Aber ich denke, Lucy schadet es auch nicht. Sie scheint uns und ihren Platz hier besser zu schätzen, denn heute im Hundekurs war sie total aufgestellt und spielte in der freien Zeit, vor allem mit Timmy, der ja am Freitag auch in der Hundepension ist. Und sie wehrte sich auch gegen Yuma, der am Anfang auf sie loswollte und zum Glück immer einen Maulkorb trägt. Ja, Lucy kann sich wehren!
Am Mittag gingen wir 5 km laufen im Wald - und alle drei liegen jetzt tief schlafend auf den Sofas. Nein, Lola natürlich nicht. Patrick ist im Fitness und Lola liegt zu meinen Füssen unter dem Tisch.
Die Fotos stammen von vergangener Woche, als wir an der Aare laufen gingen. Vida viel interessierter an möglichem Essbaren, das liebe Menschen immer wieder wegwerfen.
Wer hat gemerkt, dass die Fotos seit etwa 2 Wochen viel besser sind?? Ich kriegte zu meinem Geburtstag eine neue Kamera, die wirklich gut ist. Obwohl sie wieder pink ist!

Montag, 12. November 2012

Brahma, Vishnu, Shiva

Zwei nasse Tage liegen hinter uns. Hat mich nicht mal sehr gestört. Hundekurs, viel Yoga, Backen und Laufen trotz Regen - ein gelungenes Wochenende für mich. Patrick kochte nach Attila Hildmanns VEGAN FOR FIT Red Rocket (siehe Bild) und ich backte den Blaubeerkuchen von Roland Rauter. Zwar nicht mit Blaubeeren, denn die gibt es hier nicht in Bio-Qualität. Deshalb verwendete ich eine Bio-Mischung aus Himbeeren und Brombeeren. Beide Rezepte waren sehr lecker!

In letzter Zeit gabs viele Meldungen in den Nachrichten von Entlassungen. Es ist sicher schlimm, seinen Job zu verlieren, aber ich finde es logisch, dass immer mal wieder eine Firma schrumpfen muss. Es ist ein Lebensgesetz, dass nicht immer alles nur wachsen kann. In der hinduistischen Philosophie ist das schon lange bekannt: Brahma ist der Schöpfer von Neuem, Vishnu erhält das Ganze eine Weile am Leben und Shiva zerstört.
Nehmen wir nur mal Atomkraftwerke. Die wurden vor eigentlich nicht mal so langer Zeit erfunden. Sie existierten eine Weile ganz friedlich, bis immer mehr Stimmen nach so genannten "Zwischenfällen" laut wurden, die vor den Gefahren warnten. Jetzt ist die Zeit für solche Stromerzeuger vorbei - nur haben das noch nicht alle gemerkt. Aber irgendwann gibts keine AKWs mehr, irgendwann sind die Geschichte.
Oder nehmen wir Milch. Ich hab gerade im neusten VegNews gelesen, dass in den USA der Milchkonsum seit 1994 stetig zurück geht - Shivas Werk. Ich meine, ich hab nie verstanden, weshalb Erwachsene Milch trinken, die ja klar für Babys gedacht ist. Aber ich hatte auch mal eine Phase, da trank ich Milch zum Essen - abgeschaut von Amerikanern. Jetzt weiss ich zum Glück mehr, dass nämlich Milch bei Menschen Verschleimungen und unreine Haut bewirken kann.
Aber Brahma ist auch hier wieder am Werk: Milch aus Pflanzen wie Soja, Mandeln, Reis, Quinoa findet immer mehr Anklang. Letztes Jahr wurde in den USA 1.3 Milliarden Dollars dafür ausgegeben. Irgendwann, das wünsche ich mir, essen die meisten Menschen nur Pflanzen.

Mittwoch, 7. November 2012

Nicht depressiv

Gestern brachte der Postbote zwei bei Amazon bestellt Bücher: einfach vegan, Die süsse Küche von Roland Rauter und Attila Hildmanns VEGAN FOR FIT.
Vegan backen finde ich noch schwierig, denn ein Rezept, das Eier und Butter braucht einfach abzuwandeln, gelingt mir irgendwie nicht. Deshalb hab ich mir vorgenommen, jedes Wochenende ein veganes Kuchenrezept auszuprobieren. Patrick versprach, davon zu essen, auch wenn es misslungen ist.
Und wenn wir davon zunehmen, habe ich VEGAN FOR FIT, Rezepte für den ganzen Tag, die Low Carb sind, zum Abnehmen. Soweit ich weiss, sind Kohlenhydrate wahrscheinlich Dickmacher, aber nur bei Menschen, die sich nicht bewegen. Da ich mich viel bewege, esse ich normalerweise dreimal pro Tag Getreide. Aber eben, Vollkorngetreide. Müsli (mit in indischen Gewürzen gekochten Äpfeln) zum Frühstück, Reis und Linsen oder Quinoa (mit Nüssen oder Tofu und viel Gemüse) am Mittag, Hirsebrei (mit gekochten Früchten) oder Knäckebrot (mit Mandelmus und Salat) am Abend. Brot esse ich nur noch selten, obwohl ich frisch gebackenes Vollkornbrot sehr liebe. Aber da wir das selten haben, denn Patrick bevorzugt Schwarzbrot, esse ich halt Knäckebrot oder Pumpernickel. Da kommt das Erbe meiner deutschen Grossmutter ins Spiel.
Aber eben, ich esse immer etwa das gleiche, was ich gerne ändern möchte.
Wenn wir eingeladen sind, sind die Gastgeber oft wegen mir überfordert, denn vegetarisch kochen geht ja noch, aber ohne Eier und Käse? Nicht so meine Schwester: Sie lebt in Luzern und lud uns zu Tomaten-Spaghetti nach dem Halbmarathon ein. Danke, Corinne! Aber während ich zwei Teller davon verdrückte, ass sie nur eine Portion, denn wie sie weise bemerkte, sei sie keinen Halbmarathon gelaufen.

Hier noch eine Studie über vegetarischem Essen, erschienen im letzten Vegi-Info: VEGETARIER SIND GLÜCKLICHER ALS FLEISCHESSER. Ich hab mir schon lange gedacht, dass der Stress und die Angst der Schlachttiere irgendwie in den Menschen, die Fleisch essen, auftauchen muss. Jetzt bewiesen zwei Studien, dass dem so ist (Restriction od meat, fish, and poultry improves mood, www. nutritionj.com/content/11/1/9). Sowohl Fleisch- als auch Fischesser haben viel mehr negative Emotionen, denn sie essen all die Angst- und Stresshormone der Tiere mit.
Eine andere Studie bestätigt dies: Vegetarian diets are associated with healthy mood states, www.ncbi.nlm.nih.gov/pmv/articles/PMC2887769).
Vielleicht ist es gewagt zu fragen, aber könnte dies auch eine Erklärung sein für die Zunahme von Depressionen in unserer Gesellschaft?
Am vergangenen Montag jedenfalls gingen vier nicht depressive Wesen an der Aare spazieren. Aber die Hunde wollten nicht schwimmen gehen, denn das Wasser war vom vergangenen Regen doch braun. Es tat trotzdem gut!
Und Obama gewann zum Glück die Wahl!

Sonntag, 4. November 2012

Wettergöttin

Da war ich noch guter Laune! Oder vielleicht tat ich nur so, weil vorne ein Fotograf kniete, übrigens mit  einer Lampe, denn besonders hell war es bekanntlich nicht, und die vorbeirennenden nassen LäuferInnen knipste.

Heute wäre das Wetter perfekt!

Rückblickend, also schon auf das Laufjahr 2012 rückblickend, muss ich feststellen, dass meine beiden Läufe (Grand Prix und Halbmarathon) von der Wettergöttin nicht unbedingt begünstigt worden waren. Aber vielleicht hatte sie an diesen Tagen was Dringenderes zu tun als der Sonne zu befehlen, wärmende Strahlen zur Erde zu schicken. Wahrscheinlich gab es Orte auf dieser Erde, die gutes Wetter nötiger hatten. Wenn ich aber an all die Wetterkatastrophen denke, die es in den vergangenen Zeiten gab, würde ich mal sagen, die gute Göttin scheint langsam überfordert. Es bräuchte wohl mittlerweile mehr als eine Göttin, um all die Schäden, die die Menschen dieser Erde antun, in den Griff zu bekommen.
Der New York Marathon, der heute stattgefunden hätte, wurde abgesagt. Die Schäden, die der Sturm Sandy (welch netter Name) in Lower Manhattan - und nun zitiere ich Roger Schawinski in der heutigen SonntagsZeitung ....das Zentrum der weltweiten Finanzindustrie hat Schäden wie eine Stadt der Dritten Welt erlitten. Tagelange Stromunterbrüche und vollgelaufene U-Bahn-Tunnel legen Infrastrukturversäumnisse von Jahrzehnten offen.
Weil der Nordpol rasant abschmilzt, steigt der Wasserspiegel ständig. Vor New York ist er bereits 30 Zentimeter höher als früher.
Ich bin ja gespannt, ob das amerikanische Volk etwas begriffen hat. Nicht, dass Obama meiner Meinung nach genug tat, um unsere Welt eine bessere zu machen. Aber ein republikanischer Präsident wäre noch katastrophaler. Da genügten 1000 Wettergöttinnen nicht!

Samstag, 3. November 2012

Hundepension

Kein Hundekurs heute, stattdessen eine Thai-Massage. Hatte ich die gebraucht! Mein Körper, der sowieso einen beachtlichen Muskeltonus besitzt, wie mir schon von vielen Masseurinnen gesagt wurde (ist das gut oder schlecht??), hatte noch mehr Spannungen drin seit dem Halbmarathon vor 6 Tagen. Da kann ich noch so viel Yoga machen, meine Muskeln brauchen mehr. Klar wurde es mir heute Morgen, als Lucy um 6.20 an meiner Türe kratzte, weil sie in den Garten musste. Ich lag nämlich ab etwa 2 Uhr hellwach im Bett. Auf den Atem achten und dabei auf 14 zählen nützte nichts. Meine Lieblingssongs (Bittersüess von QC, Raindogs learning to crawl von Züriwest und Soon after midnight von Bob Dylan) machten mich auch kein bisschen müde. Irgendwann stoppte ich das Hin- und Herwälzen und wusste, dass es nur noch zwei Dinge gibt, die mich zum Einschlafen bringen können: 20 Tropfen Dormeasan von Dr. Vogel und das ganze Einschlafritual von vorne, also eine Weile lesen.
Es wirkte und ich schlief ohne Probleme wieder ein. Bis mich Lucy am frühen Morgen aus dem Tiefschlaf riss.

Und dafür bin eben auch ich verantwortlich.
Weil es immer schwieriger geworden war in den vergangenen Jahren eine Hundebetreuung zu finden, wenn wir fort wollten, telefonierte ich am Mittwoch mit Sonja, die ich vom SKN mit Lucy her kenne und von der ich weiss, dass sie eine Hundepension in der Nähe besitzt. Ausserdem züchtet sie Border Collies. Babemba und Timmy gehen jeden Freitag dorthin, das weiss ich schon lange. Also fragte ich, ob sie unsere Hunde auch jeden Freitag aufnehmen könne und ja, es hatte noch Platz. Deshalb brachte Patrick die Hunde gestern Morgen nach Ostermundigen und um 17 Uhr holten wir sie gemeinsam wieder ab. Da waren aber drei Hunde glücklich!
Dazwischen lag, nachdem ich meine beiden Englischlektionen gehalten hatte, der Besuch im Bernaqua, also Fitness, Baden, Sauna, thailändisch essen und einkaufen. Eigentlich entspannend, aber komischerweise machte mich alles noch unruhiger.
Um 17 Uhr zeigte mir Sonja alle Aufenthaltsmöglichkeiten für die Hunde. Die können sich frei bewegen, draussen sein oder durch eine Hundeklappe in einen warmen Raum mit Decken und Kissen. Vida hatte mit allem keine Probleme, sei auf dem Rasen an der Sonne gelegen, auch Lola akzeptierte alles nach anfänglichem Zögern. Nur Lucy, ja Lucy. Sie habe sich am Morgen geweigert, auf den Waldspaziergang zu gehen, habe gebockt und probiert, aus dem Halsband zu schlüpfen. Aber da sie ein zweites enges Halsband trug, gelang ihr das nicht. Deshalb fügte sie sich. Und am Nachmittag habe sie gejammert  - und wurde mit der Wasserpistole angespritzt. Arme Lucy, aber ich weiss ja, dass sie schwierig sein kann. Und wie ich sie kenne, war sie blockiert und konnte ihre körperlichen Bedürfnisse nicht erledigen. Vielleicht muss ich in Zukunft am Freitagabend einen längeren Spaziergang machen, damit sie mich am Samstagmorgen nicht mehr so früh weckt.
Wir werden uns alle noch daran gewöhnen müssen. Aber die Zukunft ist rosig: Wir träumen von vier Tagen München im Januar!
Die Fotos sind von Mittwoch, als wir kurz rennen gingen. Plötzlich stand Timmy vor uns, der offensichtlich auch im Wald unterwegs war. Aber ich hörte Marianne rufen und er verschwand wieder.
Timmy findet und immer!