Dienstag, 30. August 2011

Kohlenhydrate

Sonntag, späterer Morgen:"Uff, ich glaube nicht, dass ich heute fit genug bin für 17 km!"
Sagte nicht ich, sondern mein Rennpartner. Er hatte zum Frühstück keine Kohlenhydrate gegessen - ein grosser Fehler vor einem längeren Lauf. Da halfen auch meine Gummibärli nicht viel. Ich war fit - bis Kilometer 11. Da gings an der brennenden Sonne bergauf und ich machte schlapp. Aber nun weiss ich es: 11 km schaffe ich locker, dann kämpfe ich die weiteren 10 bis zum Ziel. Am Sonntag stoppten wir bei 14.5 km. Auch nicht schlecht.  Lola und Lucy, die mit rannten, waren am Nachmittag ziemlich müde. Vida, die auf das Sofa aufgepasst hatte, war dagegen ziemlich munter!
Noch habe ich Zeit, seriöser zu trainieren. Mindestens dreimal pro Woche und am Sonntag einen längeren Lauf. Noch ist es nicht Oktober. Aber ich weiss jetzt schon, was ich am Abend vor dem Halbmarathon essen werde: weisse Spaghetti! Und zum Frühstück Flocken und weisse Brötchen. Kohlenhydrate eben.

Vergangene Nacht wurde ich zweimal von Lucy geweckt: Japsen und mit der Pfote an die Tür schlagen. Das erste Mal etwa um 4 Uhr, nehme ich an (ich vermeide nachts, auf die Uhr zu schauen). Sie rannte zur Tür zum Garten, die ich öffnete und dann wankte ich wieder ins Bett. War wohl gerade eingeschlafen, als sie mich wieder weckte. Das erste Mal musste sie wohl kacken, das zweite Mal hatte sie Hunger. Sie mochte nämlich in den letzten beiden Tagen nicht richtig essen, nagte aber an allen Grashalmen, wenn wir rausgingen. Gestern Abend blieb ihr Napf voll, den ich dann auf den Gartentisch stellte. Und den hätte sie wohl gerne morgens um 5 Uhr gehabt (schaute dummerweise doch auf die Uhr). Ich trug den Napf hinein in den Eingangsraum, gab ihr und Vida ein Veggi-Knöchelchen und schlich wieder ins Bett, wo ich Stöpsel in meine Ohren stopfte und zum Glück wieder einschlief.

Dienstag ist nämlich ein guter Tag: Am Morgen 1 Stunde Pilates und am Abend nochmals dasselbe. Ab Mitte Oktober möchte ich morgens vor und abends nach dem Pilates je einen Yogakurs durchführen. Seit zwei Wochen kann ich einen hellen, grossen und schönen Raum für meine Kurse benutzen, wir sind vier Frauen, die ihn teilen. Manchmal läuft es eben auch gut im Leben!


Mittwoch, 24. August 2011

Fledermäuse

"Der Schmerz ist dein Meister", soll B.K.S. Iyengar, einer der "führenden Yogalehrer der Welt" (Wikipedia)  mal gesagt haben. So ist es in einer Iyengar-Yogastunde. In 90 Minuten machen wir etwa 7 Stellungen, in denen wir in jeder etwa 10 Minuten verharren. Die restliche Zeit brauchen wir, um Gürtel, Bolster, Seile, Stühle, Blöcke und Decken zu holen und wieder zu verräumen. Heute machten wir zum Glück keinen Handstand mehr, komme nämlich nur mit Hilfe an die Wand.
Dafür hingen wir wie Fledermäuse mit dem Kopf nach unten in den Seilen. Am Anfang denkst du, autsch, das tut weh, das Seil schneidet furchtbar ein und du probierst, eine angenehmere Stellung zu kriegen. Aber weil du schon mit dem Kopf nach unten hängst, gibst du auf und gibst dich dem Schmerz hin. Etwas anderes kannst du nicht tun - ausser dich blamieren. Und das willst du ja nicht.
Heute beim Rennen am späteren Morgen jedenfalls fasste ich den Entschluss, nach diesen sechs Malen einen anderen Yogakurs zu suchen. Mir gefällt zwar Iyengar-Yoga sehr gut, ich mag das Präzise und das lange-in-den-Positionen-Bleiben. Aber ich vermisse Rotationen, zum Beispiel. Und ich möchte einen Drop-in Kurs machen, dann kann ich jede Woche entscheiden, ob ich gehen möchte oder nicht.

Heute war Lucy wieder gut drauf. Haben wir Menschen ja auch manchmal, schlechte Tage. Beim Rennen im Sädelbach hörten wir minutenlanges Knallen. Es gibt in der Nähe zwei Schiessstände, des Schweizers liebstes Hobby. Aber Lucy und auch Lola reagierten nicht gross, das spagyrische Mittel Angst vor dem Knall hats wirklich gebracht. Aber Lucy hat immer noch grosse Angst vor Blitzen. Gibt es vielleicht ein Mittel Angst vor dem Blitz? Müsste mal in die Drogerie fragen.

Und gibt es auch Angst vor dem Halbmarathon?? Wobei, Angst ist nicht ganz richtig. Respekt stimmt eher. Ich bin dabei, Patrick dazu zu bringen, mit mir am Sonntag 17 Kilometer zu rennen. Er besitzt einen Gurt mit vier Trinkfläschchen und sagte generös: "Drei der Fläschchen kannst du haben. Wenn ich mit dir renne, habe ich nicht so Durst." Aha. Jedenfalls nehme ich meine veganen Gummibärchen auch noch mit. Mein Körper soll schon mal 17 km gerannt sein. Dann kann ich ihm in München nach dieser Strecke sagen: "Weisst du noch, das hast du schon mal gemacht. Jetzt sind es nur noch 4 km, das schaffst du!"

Dienstag, 23. August 2011

Sonnig

Lola habe ein sonniges Gemüt, sagte vorhin Linus, der Freund von Moritz, sie sei immer gut gelaunt, immer gut drauf.
Das stimmt, Lolas Charakter ist unschlagbar positiv. Sie war einfach zu erziehen, weil sie freundlich und intelligent ist. Sie liebt uns alle sehr, abends liegt sie immer in unmittelbarer Nähe von mir, nachts schläft sie in Patricks Bett. Sie mag es nicht, wenn wir weggehen oder wenn wir streiten. Weggehen müssen wir halt immer wieder, beim Streiten hat sie uns schon oft dazu gebracht, leiser und freundlicher miteinander zu reden. Falls ich jemals wieder einen neuen Hund möchte, das müsste wieder eine Border-Collie-Mischung sein. Vielleicht nicht mehr unbedingt mit Münsterländer gemischt, obwohl genau dies die Schönheit von Lola ausmacht. Aber Münsterländer jagen...!

Heute hätte Lola jeden Grund gehabt, schlechte Laune zu haben. Denn heute war Lucy nicht gut drauf. Denn was sollte das heute Mittag: fremde Hundescheisse fressen?? Was war denn das für ein Rückfall?! Und kurze Zeit später fiel sie Lola im Auto an, weil Lola offensichtlich Teile von Lucys Hundegoodie aufass. Ich musste die Hecktüre wieder öffnen und beide Hunde fielen zu Boden, zuerst Lola und auf ihr Lucy, die höchst sauer war. Arme Lola, das hatte sie nicht verdient.

Am Nachmittag fuhr Patrick mit den Hunden zur Aare, aber auch dort war Lucy seltsam. Sie ging nicht schwimmen, sondern rannte weg. Was sollte denn dies bedeuten??
Lola jedenfalls ging schwimmen und hatte den Plausch. Ein sonniger Hund, genau wie das Wetter zur Zeit.
Obwohl, ich wünschte es würde wieder etwas kühler. Vergangene Woche schaffte ich nur 18 Kilometer. Und diese 18 waren hart erkämpft in dieser Hitze.
Ab Freitag Kältewelle!!!

Mittwoch, 17. August 2011

Endlich Sommer!

Das hätte ein super Bild gegeben, hätte uns jemand knipsen können: Ich schwamm in der Mitte, links neben mir paddelte Lola, rechts Lucy!
Mir wars heute Mittag zu heiss zum Rennen, ausserdem lockte die Aare. Und wir fanden auch eine kleine Insel nur für uns alleine, wo wir vier plantschen konnten. Siehe nebenstehende Bilder.

Morgen möchte ich dort mit Patrick und den Hunden picknicken gehen. Denn morgen soll es nochmals so richtig Sommer sein. Geniessen wir ihn, er war so kurz dieses Jahr!

Montag, 15. August 2011

Ozean

Unser Tierarzt kennt Lucy gut - und traut ihr nicht. Zu Recht, hat sie ihn doch letztes Mal ins Gesicht geschnappt. Deshalb musste sie am Freitag einen Maulkorb tragen, bevor er ihre entzündete Pfote untersuchte. Aber sie hatte solche Angst, pinkelte in die Praxis und wieder draussen musste sie scheissen. Eine Woche vorher war sie über ein Stoppelfeld gerannt, ich dachte gleich, das kommt nicht gut. Windhunde besitzen einen sensiblen Charakter und einen sensiblen Körper. Jedenfalls entzündete sich ihre Pfote, obwohl ich Salben auftrug und die Pfote in eine Socke steckte und alles festmachte. Lucy nagte alles ab und leckte an ihrer Entzündung, die sich von Tag zu Tag verschlimmerte.
Nun muss sie Antibiotika nehmen und die Pfote sieht schon viel besser aus. Einmal pro Tag tun wir auch ein bisschen Lehm drauf.

Leider konnten wir am Samstag nicht in den Hundekurs, sie hätte es nötig!

Ich hatte wieder ein Yogawochenende und war am Samstagabend so k.o., aber gestern Abend voll Energie! Die Asanas sind sehr anstrengend, ich hab gelernt, ein extra T-Shirt mitzunehmen, weil ich jedes Mal total verschwitzt bin. Mein Körper wird stärker und stärker. Aber auch unser Denken erhält Bewegung: Mach dein Ego nicht so gross, nimm dich und was dir passiert, nicht so wichtig.

Du bist nicht die Welle, du bist der Ozean.

Dienstag, 9. August 2011

Traumfamilie

Heute wechselte Vida kurz ihre Familie, sie fand, da gäbe es eine, die vielleicht besser wäre als wir.
Wir rannten im Sädelbach und überholten ein Paar mit zwei kleinen Hunden. Kurz vorher hatte ich mich vergewissert, dass Vida uns aufgeholt hatte - sie war zum sumpfigen Bachbett runtergerannt und hatte ihre Füsse im schwarzen Schlamm gekühlt. Aber Vida folgte uns nicht nach, auch Rufen VIDA!! half nichts.
Sie tauchte erst zusammen mit dem Paar und den Hunden wieder auf, lief ganz friedlich neben der Frau her. Die entschuldigte sich: Sie habe uns ja schon oft gesehen und sich total in Vida verliebt und sie heute mal gestreichelt, es tue ihr Leid, dass Vida bei ihr blieb. Sie habe ihr ganz sicher kein Goodie gegeben, denn einer ihrer Hunde vertrage nicht alles, deshalb sei sie vorsichtig.
Vida stand da und wäre wohl zu diesen Leuten ins Auto gestiegen: eine liebevolle Frau und keine mobbende Lucy, das wäre offensichtlich ihre Traumfamilie. Ich wusste nicht genau, wie mit der Situation umzugehen, holte ein Tuch und rieb Vidas Beine sauber.
Ich bin doch auch liebevoll zu ihr!
Und ich finde, dass wir alles tun, damit sie ihre Veggie- oder andern Knöcheli in Ruhe zerkauen kann (nämlich Lucy wegsperren). Von meinen drei Hunden streichle ich sie am meisten.
Würde sie uns wirklich einfach so verlassen??

Sonntag, 7. August 2011

Bauchentscheid

Der erste August klappte sehr gut und wahrscheinlich half der homöopathische Spray dabei. Am Mittag gingen wir im Wald rennen und hörten nur hie und da einen Knall. Kein Problem für Lucy, obwohl sie immer genau hinhörte. Und am Abend ging Patrick mit den Hunden in einen noch entfernteren Wald, wohin sich kein Feuerwerk verirrte. Dieses Rezept werden wir nächstes Jahr wieder anwenden.

Wahrscheinlich ist ein anderer Mensch glücklich/unglücklich mit "meiner" Nike Sportswatch (sie verkaufe sich sensationell gut, sagte der Verkäufer), denn am Donnerstag brachte ich sie in den Laden zurück mit der Bemerkung: "Mit diesem Spielzeug kann ich nichts anfangen!" Am Montag hatte die Uhr eigentlich funktioniert, wenn ich auch nicht zufrieden war mit den limitierten Durchschnittsangaben. Am Mittwoch tat sie gar nichts mehr, blinkte nur während des ganzen Laufs "connecting sensors", aber nichts tat sich. Da war meine Geduld zu Ende.
So stand ich im Laden und musste mich zwischen der Polar-Nachfolgeuhr und dem Garmin Forerunner 210 entscheiden. Die Polar hat kein GPS, aber ich besitze ja den Distanzpod, ausserdem hatte ich zwei Sport-BHs gekauft, an denen ich den Herzfrequenzsensor einfach mit Druckknöpfen befestigen kann. Weil, ein BH und ein Brustgurt, das ist für mich einfach etwas zuviel. Die Garminuhr besitzt ein GPS und hat wahrscheinlich ein anderes Brustgurtsystem, dachte ich. Zwar auch Druckknöpfe, aber waren die nicht ein wenig grösser? Dass jede Marke ihr eigenes System haben muss! Klar, lukrativ für die Firma! Mein Bauch sagte: "Kauf die Garmin." Und da ich im Lauf meines Lebens gelernt habe, auf meinen Bauch zu hören, tat ich dies.
Perfekter Entscheid! Die Druckknöpfe passen, die Uhr ist einfach zu bedienen, die Angaben sind differenziert. Ich bin glücklich. Einfach ein bisschen Geduld muss ich noch aufbringen, bis die Uhr das GPS-Signal gefunden hat. Nun hab ich nur noch die Uhr an meinem Handgelenk und den Herzfrequenzsensor am Sport-BH und sonst nichts. Das nenn ich ein freies Gefühl!