Donnerstag, 21. April 2011

Indiens Hunde und Kühe

Seit gestern aus Indien zurück und froh, wieder hier zu sein. Indien ist ein heftiges Land, das alle Sinne eines Lebewesens beansprucht. Meine Ohren litten ob der ständigen Huperei, meine Nase, mal entzückt ob der feinen Gewürze, mal entsetzt ob der Abgas oder Urin geschwängerten Luft, meine Augen, die manchmal Mühe hatten wegen des gleissenden Lichts.
Aber alles nichts, wenn ich an die Lebewesen denke, die in diesem Land überleben müssen. Mädchen und Frauen, die im öffentlichen Raum nur wegen der farbigen Saris auffielen in einer Kultur, die einen deutlichen Männerüberschuss aufweist. Nicht zu übersehen! Von morgens bis abends mussten wir uns mit Männern rumschlagen. Zum Teil sehr mühsame Exemplare, aber manchmal auch freundlich und hilfsbereit.

Ein Land im totalen Gegensatz zu China, was Tiere anbelangt. In China gibts kaum Tiere, und wenn, dann gefangen auf kleinem Raum. Indien ist voll frei lebender Tiere. Kühe, die hier in der Schweiz nur von Freiheit träumen können. Kräftig und majestätisch und mit Hörnern (!) nehmen sie in Indien den Platz ein, der ihnen von ihren MitbewohnerInnen als heilige Lebewesen zugestanden wird. Niemand würde eine Kuh mitten auf einer vierspurigen Strasse anfahren. Niemand tötet eine Kuh und isst sie.
Vegetarisches Essen ist die Norm. In einigen Restaurants sind auch nicht-vegetarische Speisen erhältlich. So werden Fleischgerichte wirklich genannt!



Diejenigen Kühe, die wir sahen, waren alle wohlgenährt, leben sie doch vom Abfall, der überall in riesigen Mengen rumliegt.
Den teilen sie sich mit Schweinen, Ziegen, Affen, Vögeln und Hunden.



Ich habe keinen einzigen abgemagerten Hund gesehen, dafür Menschen, die ihr karges Essen mit Strassenhunden teilten. Das ist ein so völlig anderes Bild, wie ich es aus Spanien und Italien kenne, wo Hunde gequält und getötet werden. Und trotzdem  - tapfere Hunde! Bei fast 40 Grad schlafen die meisten tagsüber und werden nachtaktiv, wenn die Temperatur ein wenig sinkt.

Meine eigenen Hunde hatten eine gute Zeit. Die drei Frauen, die sich um sie kümmerten, machten alle einen super Job.
Mein Dank kommt von Herzen!

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