Montag, 9. Dezember 2013

3-Wochen-Challenge

Drei Wochen lang, so habe ich mir das vorgenommen, werde ich jeden Tag laufen gehen. Starten tu ich entweder nächsten Freitag oder Samstag. Egal, wie das Wetter ist, ob es regnet, schneit oder neblig ist, ich werde jeden Tag ein Zeitfenster zum Laufen finden. Ich werde mindestens 2 km laufen und nach oben ist alles möglich. Bin ja sehr gespannt, wie mir das gelingen wird, wie sich das anfühlen wird. Sowohl im Kopf wie auch im Körper.
Ich weiss nämlich, lese immer wieder davon, dass es Leute gibt, die dies tun. Jeden Tag laufen. Es gibt zum Beispiel einen Mann hier im Dorf, der immer zur Arbeit in die Stadt läuft. Das sind etwa 7-8 km hin und dasselbe abends wieder zurück. Er trägt immer einen schmalen Rucksack am Rücken. Er ist schon frühmorgens unterwegs und kommt abends eher spät zurück. Hut ab vor solchen Menschen. Meine durchschnittlich 20 km pro Woche sind da nichts. Wobei, natürlich sind sie viel, wenn ich mich mit Anna Normalverbraucherin vergleiche, die nicht mal ihre 10,000 Schritte pro Tag schafft.

Aber jeden Tag laufen, das spukt schon lange in meinem Kopf herum. Drei Wochen lang möchte ich das tun, denn über Weihnachten-Neujahr habe ich genügend Zeit.

Die Challenge-Idee habe ich von Attila Hildmann. Für sein neues Buch VEGAN FOR YOUTH haben 31 Leute (44 starteten, 13 mussten/wollten aufgeben) 60 Tage lang seine Triät gemacht. Nahrungsmittel mit vielen Antioxidantien (Matcha Tee hat weitaus am meisten!) und keine tierischen Produkte zu essen genügt nicht, das war seine Erfahrung in Kyoto und Campodimele (Italien). Bewegung gehört zu einem gesunden Leben dazu - und wenig Stress.
Mir war das auch aufgefallen, als ich in Kyoto, Tokio und Osaka war. Obwohl Grossstädte wirkten sie viel friedlicher als Zürich oder Bern. Die Menschen bewegten sich langsamer, hatten
irgendwie mehr Zeit. Wir Menschen hier in der Schweiz hetzen ständig herum. Das ist etwas, das mich an mir stört, denn auch ich lasse mich davon anstecken, nehme es sogar mit in die Ferien. Dieses Gefühl, zu wenig Zeit zu haben. Wahrscheinlich stimmt es objektiv gar nicht. Denn wahrscheinlich bin ich es, die alles will und immer so viel in einen Tag hinein drückt. Ich muss mehr loslassen können.
Attila Hildmanns drittes Standbein seiner Triät ist die Meditation. Laufen war schon immer eine Art Meditation für mich. Aber seit einigen Monaten meditiere ich fast täglich im Sitzen, manchmal zwar nur wenige Minuten. Und trotzdem merke ich, wie sich in mir etwas verändert. Ich bin ein kleines kleines bisschen gelassener geworden.  Ich nehme jetzt auch klar wahr, wie ich mich am Ende eines Tages eher darauf fixiere, was nicht gut gelaufen ist, statt darauf, was mir gut gelungen ist. Jetzt bin ich soweit, dass ich das ändern kann. Viktor E. Frankl, der Begründer der Existenzanalyse, sagte es so schön: Im Raum zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit des Menschen.
Ich bin dabei, diese Freiheit zu entdecken.

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