Freitag, 27. November 2009

Doppelter Schock

Lucy ist der erste Hund, der ein Döschen mit Melatonin-Tabletten geknackt und etwa 20 dieser Tabletten zerkaut hat! Sagte ein freundlicher Herr vom Toxikologischen Institut, es lägen nur Erfahrungen mit Kleinkindern und Erwachsenen vor. Auswirkungen? Etwas Schläfrigkeit ist möglich. Schön wärs! Sieben Stunden nach der Einnahme dieser Tabletten ist Lucy munter wie eh.
Diese Tabletten gehörten dem Frühaufsteher, manchmal Mitten-In-der-Nacht-Wachlieger Patrick. Nun wissen wir definitiv: Die extrem neugierige und geschickte und vor nichts zurückschreckende Lucy kann Flaschen und Fläschchen und Döschen öffnen. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigung ist ja das Zernagen von leeren Petflaschen wobei das Wichtigste das Abdrehen der Deckel ist. Wir haben da einen super schlauen Hund! Und müssen unser Haus dementsprechend herrichten, gemeint, fast alles wegräumen und bestimmte Zimmer konsequent schliessen.

Aber da hatte ich heute noch einen weiteren Schock: Vida wurde von einem Auto angefahren! Da war doch diese soooo nette Frau mit kleinem Hündchen im Wald, die ihrem Hund, damit er ins Auto sprang, Goodies gab und weil Vida und Lucy in der Nähe waren, auch diesen beiden. (Lola musste von weitem neidisch zuschauen, weil ich sie festhielt, damit ich sie bürsten konnte). Lucy konnte ich zu mir rufen, als die Frau rückwärts fuhr, aber Vida befand sich hinter dem Auto immer noch auf der Suche nach möglichen Goodies - und die Frau fuhr wirklich in Vida hinein. Mir blieb das Herz kurz stehen, Vida machte einen Satz und die Frau merkte irgendwie, dass da etwas nicht stimmte, kurbelte das Fenster herunter und fragte, was los sei.
Na ja. Sie war dann selbstkritisch und fand, sie hätte wohl keine Goodies verteilen sollen. Nicht schlecht, diese Idee.

Aber auch ich muss etwas selbstkritisch sein: Vida macht ja schon, was sie will und kann ziemlich stur sein. Wir haben, als sie zu uns kam, einige Male einen Hundekurs mit mässigem Erfolg besucht. Da sie eigentlich eine ganz friedliche und angenehme Hundedame ist - ausser, sie findet was zu essen - ist es auch nicht so nötig, dass sie aufs Wort gehorcht. Wir lassen sie normalerweise sein, hatte sie doch vier Jahre lang ein schlimmes Leben, 23 Stunden pro Tag in einer Box eingesperrt. Ihre krummen Zähne zeugen davon, dass sie nichts als Gitterstäbe zum Nagen hatte. Greyhounds sind einfach viel zu friedliche Tiere, sonst könnten Menschen sie nicht so missbrauchen - in England sind sie zum Beispiel begehrte Labortiere in der Pharmaindustrie.

Es ist jetzt vier Uhr und der Tag noch nicht vorbei. Ich hoffe, "Aller guten Dinge sind drei" ist nichts als ein leeres Sprichwort!

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