Sonntag, 8. November 2009

Kafka und indisches Essen

Gestern war wieder Hundekurs. "Bleib" kann Lucy mittlerweile recht gut, sie vertraut uns mehr und mehr. Ausserdem lernte sie, unter der Abzäunung durchzukriechen, um ein darüber geworfenes Spielzeug zu holen. Was sie am Nachmittag Moritz vormachte, nur wusste der von nichts und hat sich genervt, dass Lucy auf die Strasse lief! Sie ist ein überaus gescheiter Hund! Extrem neugierig, sie hat entdeckt, dass wir verschiedene Wandschränke haben, die wir leider nicht immer sorgfältig schliessen. Da hats solche interessanten Dinge darin! Tischsets, Abwaschtücher, Handcremes...! Und wir besitzen auch Hunderte von Büchern. Dass sie gerade Kafkas "Sämtliche Erzählungen" erwischte...komisch, aber nicht so schlimm. Kafka hatte eine riesige Bedeutung für mich, als ich 16 war; da war einer, der in Worte fassen konnte, wie alptraumhaft und bizarr ich die Welt manchmal empfand. Falls ich Kafka wieder mal brauche, muss ich das Buch halt nochmals kaufen.
Lucys Hundekorb wurde ihr zu klein, ich hörte sie oft nachts, wie sie sich drehte und wendete, um eine bequeme Stellung zu erreichen. Deshalb bekam sie einen neuen grösseren, den sie genauso liebt.
Immer noch koche ich ihr jeden Tag Reis mit etwas Gemüse, Karotten oder Pastinaken. Gibt es wohl noch andere Hunde, die Parfümreis zu essen kriegen? Es ist eben der billigste Reis! Ich traue ihrer Verdauung noch nicht ganz. Aber mische doch jedes Mal Flocken (Hafer und Hirse) hinein, damit sie sich daran gewöhnt.
Ich stelle die Flockenmischung selber zusammen, füge geschrotete Leinsamen (Omega 3) und Kurkuma (Vitamin A, entzündungshemmend und vielleicht auch krebsverhindernd) hinzu, manchmal gibts auch noch Kokosflocken oder indische Gewürze wie Koriander oder Kreuzkümmel. Die Hunde essen etwa so, wie ich auch esse! Na ja, ungefähr.

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