Samstag, 3. Juli 2010

Bewegung heilt

Vida ist wieder fit! Vor zwei Tagen noch hinkte sie. Wir waren im Wald und ich schaute sie mir genauer an: "Aber Vida, du hältst das rechte Hinterbein hoch. Das ist das falsche Bein! Deine Verletzung hattest du am rechten Vorderbein!" Vida setzte sich auf alle Viere um zu pinkeln und hinkte danach nicht mehr.
Wir schonten Vida nur einen Tag lang, dann kam sie wieder auf alle Spaziergänge mit.
Schonen finde ich grundsätzlich falsch. Unser Gehirn gibt uns zwar bei einer Verletzung oder bei Schmerzen den Befehl uns zu schonen. Aber dieser Befehl ist falsch, wie man heute weiss. Jörg Blech in seinem Buch: Heilen mit Bewegung sagt es deutlicher: "Wir schonen uns zu Tode!" Er legt Studie um Studie dar, die allesamt beweisen, dass zum Beispiel bei Rückenschmerzen Schonung und Bettruhe wie Gift wirken. Das weiss man mittlerweile auch in der Sportmedizin. Bei Verletzungen zuerst kühlen, dann langsam in den Schmerz hinein bewegen.

Wer dreimal pro Woche eine halbe Stunde lang schnell geht oder joggt, schützt sich genauso wirksam gegen Missmut und Trauerattacken wie Menschen, die Stimmungsaufheller schlucken. Kalziumtabletten gegen Osteoporose?
Nützt nichts, wenn man sich nicht bewegt. Bewegung fördert auch die Neubildung von Neuronen im Gehirn, trainierte Mäuse sind viel gescheiter als untrainierte. Für mich ist dies so klar, dass ich finde, für sowas müssten keine Mäuse getötet werden. Noch ein Satz aus diesem Buch gefällt mir: "Wir altern nicht chronologisch, sondern biologisch." Wer sich dreimal pro Woche moderat bewegt, kann den biologischen Alterungsprozess verzögern oder sogar stoppen. Ich bewege mich, wenn ich so nachrechne, jeden Tag. Da sind die zwei Hundespaziergänge, ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit, schaffe es so pro Woche auf 60 bis 90 Kilometer, ich renne zweimal pro Woche etwa 5-6 Meilen, ich übe jeden Tag Pilates, unterrichte es ja auch zweimal pro Woche, und - darauf bin ich stolz - ich stehe jeden Tag 10 Minuten früher auf, weil ich den Sonnengruss und einige Kriegerpositionen mache! Am 31 Dezember 2008 nahm ich mir vor, jeden Tag mit dem Sonnengruss zu starten. Ich zogs nicht nur durch, sondern tue mittlerweile noch mehr. Nur wenn ich Lucy ins Zimmer lasse, geht das nicht. Sie will auch mitmachen und ich verliere vor Lachen das Gleichgewicht!

Weshalb aber gibts so viele faule Menschen? Die lieber extra Runden in ihrem Auto auf einem Parkplatz drehen, damit sie einen Platz vor dem Eingang ergattern - nur damit sie so wenig Schritte wie möglich gehen müssen. Der griechische Philosph Demokrit sagte schon vor 2500 Jahren: "Die Menschen erbitten sich Gesundheit und Glück von den Göttern. Dass sie aber selber Einfluss darauf haben, wissen sie nicht." Die Menschheit ist in diesen 2500 Jahren nicht gescheiter geworden. Obwohl wir heute wissen: Wir können uns nicht immer auf unser Gehirn verlassen. Manchmal müssen wir selber denken!!

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