Mittwoch, 9. Januar 2013

Sequentiell essen

Schon seit einer Woche nichts mehr geschrieben - wie kommt denn das? Hm, das Advanced-Yoga-Teacher-Training-Wochenende in Basel war anstrengend. Wir haben zwar kein Yoga gemacht, aber uns mit Bewegung generell befasst. Und mit Faszien!! Und seit einer Woche esse ich sequentiell. Das scheint auch viel Energie abzuziehen. Neue Gewohnheiten brauchen immer Energie.
Ausserdem war ich mit Lola beim Tierarzt am Freitag. Sie hinkte nämlich am Donnerstag noch während unseres 7 km-Laufs. Auf dem Rückweg fiel mir auf, wie sie anfing, unregelmässige Bewegungen zu machen. Die letzten beiden Kilometern zog sie dann das linke Hinterbein hoch und lief auf drei Beinen. Die Tierärztin bestätigte, was wir auch vermuteten: Lola hat Arthrose. Und zwar in beiden Hüftgelenken, aber links ein bisschen mehr. Die Tierärztin fand die Idee gut, Lola Teufelskralle und Glucosamine zu geben, denn man könne da eigentlich sonst nicht viel tun. Etwas schonen sollen wir sie. Das Problem ist natürlich, dass sie sich selber nicht so schont. Aber es geht ihr schon deutlich besser.
Es ist Mittwochmorgen, 10 Uhr und ich trinke meinen Frühstückstee. Gegessen hab ich schon vor über einer Stunde. Ich habe die Idee, dass Nahrungsmittel unterschiedliche Verdauungszeiten haben, natürlich beim Googlen entdeckt. Wasserhaltige Nahrungsmittel wie Früchte werden schnell verdaut, also sollten sie zu Beginn einer Mahlzeit gegessen werden. Fett- und eiweisshaltige Nahrungsmittel haben am längsten, also gehören sie an den Schluss. Wer nach einer Mahlzeit zum Beispiel eine Wassermelone verspeist, muss mit starken Blähungen rechnen, denn die Frucht, normalerweise in einer halben Stunde verdaut, gärt so fünf oder sechs Stunden vor sich hin, bis sie endlich verdaut wird. Bisher hatte ich gedacht, im Magen werde alles vermischt und schwimme wie in einer Suppe herum. Das Konzept von Dr. Stanley Bass, einem amerikanischen Arzt, der 92 und bei bester Gesundheit ist, klingt vernünftig und logisch. Leider fand er es durch Rattenversuche heraus. Ratten kriegten Nahrungsmittel in verschiedenen Farben zu essen, als sie es gegessen hatten, wurden sie getötet und es wurde ihnen der Magen aufgeschnitten. Die Nahrungsmittel lagen in derselben Reihenfolge dort, wie sie eingenommen worden waren. Arme Ratten. Hätte man doch auch mit Ultraschall feststellen können.
Und weil mein Magen-Darm-System immer noch empfindlich ist, esse ich seit knapp einer Woche sequentiell. Also zum Frühstück zuerst eine halbe Grapefruit, dann meine mit indischen Gewürzen gedünsteten Apfelschnitze, darauf esse ich einen Hafer-, Hirse- oder Reisbrei mit etwas Agavendicksaft und Zimt, wenn ich Zeit habe und am Mittag laufen gehen möchte wie heute noch ein Sojajoghurt. Trinken sollte man erst nach dem Essen. Oder vorher.
Das klingt gar nicht so schwierig, ist trotzdem etwas ungewohnt. Das bedingt eben auch, dass ich mich aufs Essen konzentrieren muss und nicht daneben noch die Zeitung lese. Ist nämlich schon passiert, dass ich, weil unkonzentriert, zuerst den Porridge essen wollte und die Apfelschnitze am Schluss. Weil es mir dabei sehr gut geht, keine Blähungen, keine Koliken, mache ich vorläufig weiter. Und wenn ich frühmorgens arbeiten gehen muss, mh, da muss natürlich alles schneller gehen. Früher aufstehen oder den Tee mitnehmen. Werd ich morgen ausprobieren.

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