Sonntag, 17. Februar 2013

Trial and error

So vieles in meinem Leben ist Versuch und Irrtum. Die Packtasche zum Beispiel gehört dazu. Als ich sie Lucy Freitag vor einer Woche das dritte Mal umschnallte, ging es anfangs ganz gut, Lucy blieb immer in unserer Nähe. Aber etwa dreihundert Meter vor dem Parkplatz war sie plötzlich verschwunden. Zum Glück hatte ich mein Telefon dabei und zum Glück war Patrick zu Hause! Nach einer halben Stunde Lucy suchen fuhr ich nach Hause um mich aufzuwärmen und Mittag zu essen. Und Patrick ging Lucy suchen, zusammen mit Lola. Sie fanden sie auch nach einer Weile. Den Kokosdrink, den ich in die Tasche gesteckt hatte, um sie schwerer zu machen, war aber nicht mehr drin. Sehr seltsam. Auch seltsam, weshalb Lucy verschwunden war.

Gestern gab mir die Hundetrainerin eine Schnur mit einer Plastikkugel, die ich an Lucys Halsband befestigen kann. Die Kugel schlägt hin und her und tut weh, wenn sie rennt. Wir habens gleich ausprobiert und es klappte ein bisschen. Aber da ich meinem Jagdhund nicht mehr traue und wir immer noch sehr viel Schnee haben, nahm ich sie nach halbem Wege doch an die Leine. Vielleicht hänge ich ihr wieder die Holzbürste ans Halsband. Eben. Versuch und Irrtum. Irgendwie wursteln wir uns durch den Alltag. Manchmal denke ich, wir alle wursteln uns durchs Leben. Probieren aus und es klappt oder es klappt nicht, wir probieren was Neues, es klappt oder nicht.

Wie war diese sehr eindrückliche Woche noch, in der mein Vater begraben wurde? Eben, am Montag blieb das Auto im Schneematsch stecken. Am Mittwoch wurde die Asche meines Vaters auf dem Friedhof begraben. Nicht zu den Wurzeln eines Baumes gelegt, wie es ursprünglich geplant war. Meine Mutter möchte einen Ort der Erinnerung, wo sie ohne Probleme täglich hingehen kann. Der Baum war zu abgelegen.
Am Mittwochmorgen ging ich ohne Hunde 8 km laufen. Ein Lauf zum Gedenken an meinen Vater, denn die Liebe zum Laufen hab ich von ihm. Es war sehr kalt, aber tat gut. Und am Nachmittag kam meine gesamte Familie zusammen und ich war sehr glücklich, eine solch interessante und tolle Familie zu haben. Ich habe wieder einen guten Draht zu meinem Bruder, den ich aus den Augen verloren hatte. Aber er schmiss alles in den vergangenen Woche und ich bin sehr stolz auf ihn. Das hätte nicht jeder Bruder getan.
Heute liefen Patrick und ich mit Lola und Lucy je an einem Jogger 7 schnelle Kilometer. Auch das war gut, somit bin ich vergangene Woche endlich wieder mal die Strecke eines Halbmarathons gelaufen. Keine Ahnung, ob ich dies auch nächste Woche schaffe. Ich probiers. Und vielleicht klappt es und vielleicht auch nicht. Was solls. Ich nehme die Woche, wie sie kommt.

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