Sonntag, 3. Februar 2013

Eselchen Lucy

Mein Vater starb vergangenen Mittwoch. Er wünschte, dass seine Asche im Wald verstreut werde, denn er liebte Natur und Tiere. Wir werden bei www.friewald.ch einen Baum reservieren, in dessen Wurzeln seine Asche vergraben wird. Es hat Platz für 8 Familienmitglieder. Ich denke, da mache ich auch mit.
Mein Vater lebt nicht mehr, aber er lebt weiter in mir. Er hat mich stark geprägt, er hat mir die Liebe zu allen Tieren und die Freude an der Natur gegeben. Wie er bin ich extrem gerne draussen. Patrick läuft bei schlechtem Wetter im Fitnessstudio, ich laufe bei jedem Wetter im Wald oder am Fluss. Und eben auch diese Lust am Laufen hab ich auch von meinem Vater. Und dieses Nicht-Still-Sitzen-Können, diesen Bewegungsdrang. Ich mache jeden Tag Pilates- und Yogaübungen, erst dann ist mein Körper im Lot.
Mein Leben geht weiter. Probleme stehen Schlange an der Türe und warten darauf, gelöst zu werden.

Zum Beispiel: Wie kann ich einem begabten Jagdhund das Jagen vermiesen?
Wir sind irgendwie die falschen Leute für Lucy, denn sie ist eine begnadete Jägerin. Nehmen wir mal an, leider lassen wir sie nicht. Ich gebe ihr zwar manchmal zu Beginn eine Chance, aber sie packt sie nie. Also muss sie an die Leine, sobald ich sie zurückrufen kann. Zum Glück taucht sie relativ schnell wieder auf.
Ich hatte die Idee mit der Packtasche schon letzten Frühling, kaufte eine bei Qualipet und probierte sie sowohl bei Lola als auch bei Lucy aus. Aber da war ich wohl zu schnell vorgegangen. Beide Hunde reagierten mit leichter Panik. Ich packte die Tasche deshalb weg und vergass sie - bis ich mich vor kurzem wieder daran erinnerte.
Nun ging ich anders vor. Die Tasche lag lange Zeit einfach so rum. Dann befand sie sich plötzlich auf den verschiedenen Schlafplätzen. Kein Hund nahm Notiz. Und gestern probierte ich sie zum ersten Mal aus - an Lola. Obwohl Lola nicht das Zielpublikum ist. Die nebenstehenden Bilder sind vom gestrigen Spaziergang. Lola trug die Tasche (nicht sehr gerne!), bis Lucy einen Jogger ansprang. Dass sie das immer noch tut, finde ich total mühsam. Das möchte ich ihr auch vermiesen. Lautes Schreien von meiner Seite und Lucy blieb stehen. Ich nahm sie an die Leine und eine Weile später, denn die Tasche soll doch was Positives suggerieren, legte ich sie ihr um. Lucy fand es nicht so toll Packesel zu spielen, aber sie lief schön Fuss neben mir. Ich lobte sie am Schluss sehr und das wars für gestern.

Heute wollte ich rennen gehen und legte Lucy die Tasche von Anfang an um. Zuerst war sie etwas gedämpft und lief schön ihre 10 Meter vor uns, ohne jagen zu wollen. Doch plötzlich verschwand sie im jungen Tannenwald. Ja, und als sie wieder auftauchte, musste sie halt an die Leine. Die Tasche ist also noch kein Erfolg, aber wir haben noch Verbesserungsmöglichkeiten: Das nächste Mal fülle ich sie mit Gewichten. Damit wird die Tasche breiter und das Gewicht verlangsamt Lucy. Hoffentlich.
Ich halte die geneigte Leserschaft auf dem Laufenden!

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