Mittwoch, 17. September 2014

scheitern

nein, es kann uns nicht immer alles gelingen. manchmal müssen wir scheitern. wenn ich mir einen menschen vorstelle, dem immer alles gelingt, der immer alles kriegt, was er will, dann graut es mir. denn ein solcher mensch wäre arrogant und ohne empathie. scheitern macht uns mitfühlend. ich finde scheitern gut und nicht immer alles bekommen, was man will, auch. ich bin eine psychologin, wir lieben krisen. nur so können wir menschen innerlich wachsen und humane wesen werden.
ja, ich bin in letzter zeit zweimal kulinarisch gescheitert. natto gibts nicht mehr. ich hatte ein halbes kilo sojabohnen gekocht und mit natto vermischt, aber es hat nicht geklappt. wahrscheinlich waren die bohnen zu heiss und das ferment wurde zerstört. nun muss ich wieder irgendwie an neues ferment rankommen. meine hoffnung setze ich auf zwei japanische läden in dubai. wir fliegen am dienstag!
die hunde übrigens kriegten das misslungene natto zum abendessen - sie assen es gerne!

das zweite mal gescheitert bin ich mit der himbeer-mohn-torte, die ich zu moritz' geburtstagsessen backte (aus roland rauters einfach vegan backbuch) . der teig kam mir zu flüssig vor und ich tat ziemlich viel reismehl hinein. damit wurde der teig zu dicht und zu wenig luftig. ausserdem hatte ich keine vegane schlagsahne zuhause und nahm reissahne, aber das klappte nicht. ich kochte die himbeeren und probierte mit agar agar das ganze zu retten. klappte auch nicht. also musste ich am samstag den hundekurs sein lassen und in die stadt gehen um himbeeren und die einzige schlagsahne zu kaufen, von der ich weiss, dass sie funktioniert: die soja schlagcreme von der migros.
die torte wurde nicht schlecht, aber sie war auch nicht besonders gut. wir haben immer noch ein wenig davon im kühlschrank.
vegan backen dünkt mich sehr schwierig. aber ich übe auch nicht so oft, denn generell mag ich leider süsses nicht so. der nächste geburtstag ist meiner, da muss jemand anders den veganen kuchen backen - zum glück! aber ich werde viel verständnis haben, wenn der nicht so toll gelingt!
heute mittag möchte ich wieder einen längeren lauf machen: der halbmarathon ist nur noch knapp sechs wochen entfernt.

und anders gescheitert bin ich vor einer woche. unfreiwillig lief ich knapp 10 km, denn ich hatte lucy verloren. sie rannte mit mir und lola durch den tunnel, aber weil jemand holz zersägte und sie angst vor motorengeräusch hat -ich hätte das doch wissen sollen! - lief sie offensichtlich gleich wieder zurück. und ich merkte es nicht. als ich mich umdrehte, war sie verschwunden. ich drehte mich auch und lief zurück und fragte alle leute, ob sie einen weissen hund gesehen hatten. die ersten sagten ja, die zweite frau sagte nein, aber ich solle an der stelle warten, wo lucy verschwunden war. und sie gab mir den rat, erzengel shamuel anzurufen, der helfe, wenn man etwas verloren hat. ok, also wartete ich eine weile und rief und rief, aber lucy tauchte nicht auf. vielleicht war sie zurück zum auto gerannt? also lief ich auch zurück und fragte wieder alle, die mir begegneten, aber niemand hatte lucy gesehen.
erst als eine frau mit hund sagte, sie käme von der ARA, war mir klar, dass lucy doch nicht zurück gerannt war. also wieder richtung tunnel. und ich rief ihren namen und ich sagte auch diesem erzengel, dass ich lucy wieder haben möchte.
und dort, als wir beim tunnel waren, lola und ich, kam lucy vom hügel runter.

wo sie diese halbe stunde gesteckt hatte, ist mir ein rätsel. aber sie muss uns gesucht haben. vielen dank, erzengel shamuel.
wir waren alle auf dem hund, als wir nach hause kamen, die hunde fielen gleich in ein koma und ich dann auch, nachdem ich geduscht und gegessen hatte.
heute bitte keine solchen erlebnisse!!

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