Dienstag, 22. Dezember 2015

mezza maratona di pisa

der pisa halbmarathon am sonntag hatte zwei themen für mich: schmerzen im rechten fuss, dann irgendwann auch links und meistens in beiden gleichzeitig. aber: ich kann einen halbmarathon auch mit ziemlichen schmerzen laufen. das lernte ich über mich. es dauerte genaue 33 schmerzfreie und glückliche minuten, dann holte mich mein vor 6 tagen verdrehter fuss ein. und weil ich offensichtlich die rechte seite weniger belastete, aber die linke dafür mehr, schmerzte bald einmal auch solidarisch mein linker fuss.


eine zeitlang, etwa bei 6 oder 7 km, litt ich sehr. da fragte mich plötzlich eine läuferin, die eine weile das gleiche tempo hatte wie ich, etwas auf italienisch und wir kamen - auf englisch - ins gespräch - und ich vergass meine schmerzen. leider bog die läuferin bald einmal ab, weil sie den 14km lauf machte. und ich musste alleine weiter der landstrasse entlang laufen.
und jetzt kommt das zweite motto: the loneliness of the long distance runner. wir liefen kilometer um kilometer durch dörfer, auf strassen, die nur auf unserer seite für autos abgesperrt waren. auf der gegenseite konnten die autos fahren. das war schon öd. mich störten auch die abgase - zu viel diesel! 


es waren nur wenige leute vor mir - keine ahnung, wie viele hinter mir waren. irgendwann bogen wir ab über ein feld, dann ging es wieder zurück nach pisa - wieder einer strasse entlang, wieder nur die hälfte abgesperrt. keine musik, keine zuschauer. nur ich, die strasse und die autos. ein mann in einem gelben shirt war weit vor mir, er joggte und ging, er joggte und ging. da war sogar ich schneller. er mochte es aber nicht, dass ich ihn überholte und er probierte, wieder vor mich zu kommen, aber eben, ich war ein ganz klein wenig schneller.

das war der zeitpunkt, wo plötzlich mein rechter fuss nicht mehr schmerzte, nur noch mein linker. mein linker schuh musste defekt sein, fand ich, denn ich spürte den harten asphalt mit meiner ferse bei jedem schritt. eine frau mit fahrrad und korb hinten drauf fuhr an mir vorbei. wie gerne wäre ich in diesen korb gesessen! ich dachte darüber nach, warum ich eigentlich laufe. für starke knochen. für einen klaren kopf. und da überholten mich velofahrer, die einen sehr schnellen, kleinen drahtigen schwarzen mann begleiteten, der mich überholte. ach, käme ich doch auch aus einem afrikanischen land, dann hätte ich viel früher mit laufen begonnen! das war übrigens wohl der marathon sieger! weitere schnelle läufer überholten mich, alle von velofahrern begleitet. die velofahrer riefen mir FORZA zu. einer wandte sich um zu mir und sagte was auf italienisch, ich antwortete auf englisch und er staunte, als ich sagte, ich sei extra wegen des halbmarathons nach pisa gekommen. endlich kam das ortsschild pisa und ich suchte den schiefen turm. bis dorthin musste ich durchhalten. leider machte ich den fehler, 2 oder 3  km vor dem ziel anzuhalten um einen orangenschnitz zu nehmen. eine frau drückte mir noch einen becher wasser in die hand. als ich wieder los lief, taten meine füsse fürchterlich weh, sie hatten wohl geglaubt, wir wären schon am ziel....

natürlich vergass ich am ziel, den garmin abzustellen. deshalb erfuhr ich meine genaue zeit erst gestern. 3 minuten länger als beim luzerner halbmarathon. nicht schlecht, doch da alles flach war, hätte ich wahrscheinlich eine bessere zeit gemacht. 
egal, ich hielt durch. ich lernte was über mich. wobei, das weiss ich schon, dass ich mich durchbeissen kann. (leider) gebe ich nicht so schnell auf. zum glück bin ich trotz allem sehr sehr stolz auf mich und die wunderschöne medaille!

patrick lief den lauf mit einer persönlichen bestzeit und ist dementsprechend glücklich! ich finde das auch toll, denn seit dem frühling isst er oft vegan. er ist nicht der erste, der durch eine pflanzliche ernährung seine leistung verbessern konnte.

jetzt mache ich eine laufpause, damit mein fuss heilen kann. und wir reden schon vom halbmarathon in freiburg anfangs april im nächsten jahr....!


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