Sonntag, 3. Januar 2016

mein erster veganer camembert

nein, käse vermisse ich gar nicht, seit ich vegan esse. aber käse war trotzdem die schwierigste gewohnheit, loszulassen, als ich vegan wurde. das sagen auch viele leute, zum beispiel patrick: auf käse verzichten? nie und nimmer! ich habe ihm das buch veganer käse von myoko schinner auch nur geschenkt, weil er mal den käsekuchen mit himbeeren backte, der aus diesem kochbuch stammt und als rezept in einer zeitschrift abgedruckt war. patrick war danach mächtig stolz darauf, wie gut der kuchen wurde. aber ambitionen, käse selber herzustellen, das hat er bis jetzt nicht. kann ja noch kommen!

ich habe es jedenfalls schon versucht. der luftgetrocknete camembert aus sojajoghurt und cashews ist mein erster versuch. noch nicht ganz gelungen. nicht im geschmack, der ist ganz gut und nach lucy sogar sehr lecker (sie durfte den kochlöffel abschlecken), mit der konsistenz bin ich noch nicht zufrieden. ersten vermahlte der vitamix die cashews nicht sehr fein, zweitens fehlte mir sowohl tapiokamehl und karrageen-pulver. ich nahm stattdessen maispulver und agar-agar. der käse wurde zu nass, zu wenig fest. naja. wenn wir ihn nicht essen, kriegen ihn die hunde.

wir haben das diskutiert: darf man sowas überhaupt käse nennen? muss käse aus tiermuttermilch sein? oder darf man auch ein anderes ausgangsmaterial nehmen, das eben pflanzlich ist? wir finden beide, ja, man darf. käse ist doch nur der herstellungsprozess und das endprodukt. dasselbe bei joghurt oder wurst. und wie ist das mit milch? sollte der begriff ausschliesslich für den saft verwendet werden, der aus milchdrüsen von säugetieren stammt? er wird ja auch für gewisse weisse pflanzenabsonderungen verwendet. ich merke, ich bin für einen lockeren gebrauch dieser wörter. also her mit mandelmilch oder sojamilch!
die wortspielereien, die immer häufiger entstehen, gefallen mir aber auch sehr gut: vurst oder vleisch. auch wenn es erst eine kleine bewegung ist, die die tierausbeutung unserer gesellschaft nicht mehr mittragen will: meiner meinung nach ist das etwas vom kreativsten, das hierzulande zurzeit passiert!

ich habe übrigens das erste mal in unserer beziehung das silvestermenu gekocht: vollkornteigwaren mit einer schnellen rohköstlichen tomatensosse, inspiriert von rich roll, dem veganen ultraläufer:
zwei handvoll cherrytomaten und drei getrocknete tometen, 1 karotte, eine halbe rote paprika, olivenöl und einige cashews im vitamix mixen und über die heissen nudeln geben, dazu den pflanzlichen parmesan aus gerösteten pinienkernen, hefeflocken und etwas salz. dazu gab es einen grossen salat.
(rich roll war sehr präsent in meinen gedanken, als ich den pisa halbmarathon vor zwei wochen lief. er war nämlich mal einen ultralauf mit einem gebrochenen fuss gelaufen!!)

und das muss ich doch auch noch festhalten: unser weihnachtsessen, das moritz und tochter nummer zwei bestimmt und gekocht hatten, war zum ersten mal vegetarisch-vegan. es gab frühlingsrollen auf laotische art (nicht frittiert), ein pad thai und ein tolles kokoscurry.


ich machte drei verschiedene nachspeisen: eine mangotorte aus dem hiltl kochbuch, einen orangensalat und eine schokoladenmousse aus avocado und kakaopulver. aber das fanden meine leute zu wenig süss. sie hatten recht. das nächste mal nehme ich mehr zucker!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen