Sonntag, 21. März 2010

Alles im Fluss!

Träge floss die Aare dahin, als wir vier heute bei Nieselregen dem Fluss entlang spazierten. Und dieser seltsam modernde Geruch, der in der Luft lag, erinnerte mich an meine erste Begegnung mit einem Fluss: der Thur. Ich war etwa fünf Jahre alt. Wir wohnten damals für 9 Monate in Sulgen, Kanton Thurgau und fuhren mit irgendjemandem im Döschwo an den Fluss, um zu baden. Im Auto wurde mir schlecht vom Schütteln und als wir bei der Thur ankamen, roch ich diesen typischen Flussgeruch zum ersten Mal. Fand ich abstossend. Ausserdem waren die Steine glitschig, es gefiel mir gar nicht. Einige Jahre später wohnten wir in einem Haus direkt am Vierwaldstättersee, wos mir deutlich besser gefiel. Ich war klar ein See- und kein Flusswesen.
Das hat sich aber ziemlich gewandelt. Seit ich in Bern wohne, habe ich den Fluss schätzen gelernt. Das Beste an Bern ist nämlich die Aare, genauer: das Marzili. Sich im 18 Grad kalten Flusswasser vom Eichholz ins Marzili treiben lassen ist jedes Mal ein Erlebnis, DAS Erlebnis des Sommers! Ausserdem gefällt mir die Idee, dass ein Fluss sich ständig verändert, obwohl er derselbe bleibt.
Heute bin ich FlussSeeMeerwesen. Oder einfach ein Wasserwesen. Klar, dass ich auch meine Hunde an diesem Glück teilnehmen lassen möchte. Mit Bilbo fuhren wir einmal ans Meer und andere Male an einen See. Waren wir alle im Wasser, versuchte er ständig, uns zu retten, was uns zerkratzte Arme einbrachte.
Lola nahmen wir mit in die Aare. Sie paddelte und paddelte und ich hatte ständig das Gefühl, sie retten zu müssen. Wir hatten zwar Schwimmhilfen dabei, aber sie liess sich nicht so einfach darauf ziehen. Nach zwei Sommern gaben wir dieses Abenteuer auf. Vida reicht es, ihre Knöchel zu baden. Mehr braucht sie nicht. Lucy scheint das Wasser zu lieben - aber sie hat auch Respekt davor und muss Bodenkontakt behalten. Fazit: Keiner meiner Hunde ist ein Wasserhund. Schade. Aber vielleicht auch gut: So kann ich die Aare voll geniessen!

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