Samstag, 8. Mai 2010

Linkes Gehirn

In zwei Wochen ist der Grand Prix - und ich hab mein Training in den vergangenen zwei Wochen vernachlässigt. Schlechtes Wetter und den Kopf voll mit Pilates. Morgen werde ich wieder mal mehr als 10 Kilometer rennen gehen - ohne Hundis. Rennen tu ich mit ihnen sowieso zweimal pro Woche, aber nur etwa 6 Kilometer werdens dann. Das tun wir zum Spass, wir vier. Auch Vida liebt diese knappe Stunde im Wald. Nein, eigentlich ist es mehr als Spass, mein Rennen. Dieses monotone Fuss vor den Fuss setzen ist für mich was Meditieren ist für andere Menschen. Ich lasse meine Gedanken kommen und gehen, bin Aussenstehende, die das Geschwätz meines Gehirns aus Distanz betrachtet.

Ich habe soeben ein spannendes Buch über das Gehirn beendet, das aus der Sicht einer Gehirnspezialistin geschrieben wurde, die mit 37 einen Gehirnschlag in der linken Hälfte ihres Gehirns hatte ("My Stroke of Insight" von Jill Bolte Taylor). Ich erfuhr sehr viel über die beiden Gehirnhälften und deren unterschiedliche Verarbeitung von Informationen. Da ich ja mit meinem "Buddha werden in 5 Wochen"-Buch noch nicht fertig bin (bin also noch nicht Buddha!), interessierte mich der Teil besonders, wo Ms Bolte Taylor die Geschwätzigkeit und Fokussierung auf negative Gedanken der linken Gehirnhälfte beschreibt. Auch im Buddhismus gibt es Anleitungen, wie man sich von diesen nie endenden Gedanken befreien kann. Wer ist nicht schon nachts wachgelegen und wäre gerne wieder eingeschlafen, wenn nur diese negativen Gedanken aufgehört hätten, laut und stark in unserem Kopf zu kreisen! Ich hatte schon Nächte, da probierte meine linke Gehirnhälfte mir irgendein Problem zu suggerieren, da aktuell alles gut lief in meinem Leben. Das ging dann etwa so: Du hast vergessen, die Rechnung zu bezahlen! Jetzt wirst du eine Mahnung kriegen! Du hast ein grosses Problem!! Du hast vergessen, die Rechnung.....undsoweiter. Ich bin seit einer Weile so weit, dass ich nicht mehr alles akzeptiere, was mir meine linke Gehirnhälfte täglich und auch nachts so auftischt. Braucht manchmal etwas Energie. Aber wenn ich renne, gelingt mir das mit links! Deswegen renne ich. Nachher ist mein Kopf klar und es geht mir gut.
Aber der Grand Prix, das ist was anderes. Da war ich einfach die letzten beiden Male so ungeheuerlich stolz auf mich - auf diese Gefühl freue ich mich!
Gestern musste ich mit Vida zum Tierarzt - sie hatte solche Angst, dass sie zitterte wie Espenlaub und meine Goodies verschmähte. Sie muss sich vor einigen Tagen ihre Wolfskralle links abgerissen haben und die Stelle hat sich entzündet. Sie bekam ein Antibiotika gespritzt und braucht jetzt einen Verband mit einer fettigen Salbe (siehe Foto rechts), damit sich die Entzündung löst, und Antibiotikatabletten für 2 Wochen. Am Schluss war auch sie stolz, dass sies überstanden hatte und nahm gerne Goodies vom Tierarzt. Dann statteten wir Qualipet einen kurzen Besuch ab um vegetarische Knabberstangen zu kaufen und Vida bekam von der Kassiererin nochmals ein Goodie. Ein gutes Gefühl, stolz auf sich zu sein!

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