Samstag, 17. September 2011

Nussfieber

Es ist an jedem Hundekurssamstag dasselbe: Ich muss Lucy auf den Kursplatz zwingen! Und wenn sie dann auf der Wiese ist, sitzt sie so da und nimmt Abstand von all den andern Hunden. Sie lässt sich zwar von wenigen Hunden begrüssen, von Babemba zum Beispiel, aber die meisten der andern Hunde, die da so wild umher tollen, die machen ihr Angst. Dazu kommt, dass seit einer Weile ein junger holländischer Schäferhund dabei ist, der nur so strotzt von aggressiver Männlichkeit. Den mag sie gar nicht. Dieser Hund, Dingo, hat so viel Power, dass wir jetzt meistens zwei Hundetrainerinnen haben, damit die Gruppe geteilt werden kann. Unser erster Hund, Bilbo selig, war auch männlich. Nie mehr ein Männchen, das schworen wir uns und wir sind ganz glücklich mit unseren Weibchen. Obwohl Lucy immer noch Vida mobbt, wenn wir Kaustangen verteilen. Deshalb muss Lucy ihre im Eingangsbereich kauen, damit Vida in Ruhe gelassen wird. Aber hundekursmässig macht Lucy Fortschritte um Fortschritte.
Heute erzählten zwei HundebesitzerInnen, dass sie ihren Hunden rohes Fleisch gäben, weil ihre Hunde Ekzeme hätten. Barfing nennt sich das. Da wird alles roh verfüttert. Die eine Frau gibt ihrem Hund rohes Pferdefleisch. Ehrlich, mir käme es nie in den Sinn, ein Pferd niederzustechen, nur damit mein Hund dieses Tier essen könnte. Natürlich metzgen die fleischessenden Menschen die Tiere nicht selber. Wahrscheinlich ist den meisten gar nicht bewusst, dass Fleisch von einem Wesen stammt, das noch kurz vorher gelebt hat. Wie dies Menschen können, nämlich die Tiere einteilen in solche, die man vergöttert und liebt und in solche, die man zu Hackfleisch verarbeitet, das verstehe ich nicht. Ich liebe meine Hunde, aber die Rinder auf der nebenstehenden Wiese liebe ich genauso. Ich hab einfach keine Beziehung zu ihnen und zu meinen Hunden hab ich eine. Das ist der einzige Unterschied.
Wieso denken Menschen etwas nicht zu Ende? Sind Menschen von Natur aus dumm?
Whatever. Ich kann die Welt nicht ändern, ich kann nur mein Leben konsequent so leben, dass ich dahinter stehen kann.
Die nebenstehenden Fotos knipste ich vergangenen Mittwoch, als es fast wieder zu heiss war um zu rennen. Aber der Halbmarathon....!

Mein Fleisch sind Nüsse!! Hier in der Umgebung gibts einige Baumnussbäume und für mich sind heruntergefallene Nüsse etwas vom Unwiderstehlichsten, das es gibt. Da komm ich richtig in ein Fieber!
Gestern stoppte ich auf dem Nachhauseweg bei diesem riesigen Nussbaum um Nüsse einzusammeln, aber da gabs fast einen kleinen Kampf um die Nüsse mit zwei Schulkindern und zwei älteren Frauen. Die Beute war deshalb klein. Heute Nachmittag radelten Patrick und ich zu den zwei Nussbäumen auf einem Feld, aber viele lagen noch nicht auf dem Boden, ausserdem war die Bauersfrau nebenan am Jäten. Der Bauer mags nicht so gerne, wenn ihm die Bevölkerung die Nüsse klaut, vor einem Jahr rief er uns zu, wir hätten zumindest fragen können. Da hat er ja schon recht. Ich könnte Nüsse auch kaufen. Aber irgendwie ist es spannender, wenn da noch etwas ganz kleines Illegales dabei ist!

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