Sonntag, 4. Dezember 2011

Kontemplation

Spannender Artikel in DIE ZEIT: Wie der soziale Wandel, die Medien und unser Anspruchsdenken zur kollektiven Erschöpfung führen. Provokativ stand der Titel "Noch jemand ohne Burn-out?"  auf der Frontseite der Zeitung. Als ich am Freitag an einem Kiosk vorbeikam, konnte ich dem Kauf des Blattes nicht widerstehen.
Kurzfassung: Wir haben alle zu viel Adrenalin in uns, können nicht mehr richtig abschalten, multitasken auch noch am Feierabend (wie ich jetzt: Tee trinken, Kuchen essen und bloggen! Den Kuchen hab ich übrigens selbst gebacken, Ciambellone mit Olivenöl und Eiersatz, gut gelungen!).
Wie könnte mensch das Adrenalin abbauen? Genau: nur durch Bewegung. Aber das tun die meisten eben nicht, sondern sie kleben vor dem TV oder PC.
Noch ein anderer Vorschlag gibt der Münchner Verhaltenstherapeut Nico Niedermeier: Mehr Kontemplation! Lustiges Wort, das sich bisher nicht in meinem aktiven Wortschatz befunden hat. Kontemplation oder beschauliche Betrachtung. Wer nimmt sich dazu denn die Zeit? Da habe ich das Glück, mein Leben mit Hunden zu teilen. Erstens verhelfen sie mir zu Bewegung (nur wegen Bilbo selig begann ich zu rennen!!), zweitens zu Kontemplation. Da ich jeden Tag mindestens einen Waldspaziergang mache, komme ich automatisch zu beschaulichen Betrachtungen der Bäume, Büsche, Vögel, Pilze und anderen Lebewesen. Die Luft ist so gut, dass ich immer bewusst tief atme. Meine Augen entspannen sich ob dem satten Grün der Tannen und des Mooses (da gibts wunderschöne grüne moosige Teile im Grauholzwald) und die Ruhe mit dem Vogelgezwitscher tut meiner Seele gut.
Heute verbrachte ich bewusst einen kontemplativen Tag: Keine Büroarbeiten am Morgen, rennen am Mittag, Siesta am Nachmittag und am Abend wieder einmal ins Hammam. Das liess mich nicht nur "einen Gang runterschalten"(nach Niedermeier), das waren wohl schon fünf Gänge. In einem Hammam darfst du nichts anderes tun als sitzen und immer wärmer und schlapper werden.
Perfekter Sonntag!

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