Mittwoch, 15. Februar 2012

Ego

Es schneit und zwei Hunden gefällt das! Obwohl auch Vida, wenn wir denn im Wald sind, ihre unerwarteten Freudensprints machen wird. Jetzt ist sie lieber auf dem Sofa. Es ist Mittwoch und eigentlich möchte ich wieder mal einen langen Lauf machen, aber daraus wird wohl nichts. Bei diesem Wetter muss ich meine schweren GoreTex-Schuhe anziehen und ziemlich sicher Schneepfadmaschine spielen, somit wirds wohl ein kurzer Lauf. Aber gar nicht rennen oder ins Fitnesscenter auf ein Laufband gehen, das mag ich nicht. Ich bin zu gerne draussen in der Natur!
Ich hatte ein strenges, aber auch spannendes Yoga-Wochenende. Eines der Hauptthemen war Yoga und Verletzungen, sind doch in den vergangenen Wochen einige Artikel darüber in den verschiedenen Printmedien erschienen. Ja, das gibt es, man kann sich beim Yoga verletzen, sogar einige YogalehrerInnen verletzen sich, haben zum Beispiel massive Knieprobleme (Lotussitz!) weil sie über Jahre hinweg ihren Körper zu fest fordern. Das ist nämlich meiner Meinung nach der Hauptgrund, weshalb auch Yoga-Praxis zu Verletzungen führen kann: nicht die Asanas sind das Problem, sondern das Ego des Einzelnen. Es braucht Mut und Demut zu sagen, nein, der Kopfstand tut mir nicht gut, da kriege ich Nackenschmerzen, oder nein, bei diesem Twist kann ich meinen Arm nicht auch noch rückwärts unter meinem Bein durchstrecken.
Ich war nämlich mal bei einer Yogalehrerin, die an mir zog, bis ich das tun konnte - und ich hab mich leider nicht getraut zu sagen, nein, das geht jetzt nicht.
Das genau werde ich ab jetzt tun, sowohl bei andern Menschen und auch bei mir die Grenzen anerkennen und mein Ego ganz ganz klein machen. Ich bin zwar (bald!) zertifizierte Yogalehrerin, aber ich kann nicht jedes Asana. Doch dies sagt mein Yogalehrer immer wieder: ihr seid nicht TurnlehrerInnen (von 20 TeilnehmerInnen der Ausbildung sind 3 Männer), ihr seid PhilosophielehrerInnen. Hier stimmt der Satz total: Yoga ist nicht das Ziel, Yoga ist der Weg. Denn Yoga ist vor allem eine innere Haltung. Ahimsa: keine Gewalt, weder gegen andere noch gegen dich selber. Und Aparigraha: mal zufrieden sein damit, was man hat. Nicht immer mehr wollen. Hört nämlich mal das Wollen auf, geschehen Dinge wie von selber!

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