Sonntag, 13. Mai 2012

Regenlauf

Der Grand Prix 2012 ist Geschichte - und wird mir in meiner Erinnerung bleiben als erster Lauf im Regen. Das Publikum mit Schirmen und Regenjacken war toll und feuerte uns die ganze Zeit an, aber ich hörte auch Sätze wie: Diese Armen müssen im Regen rennen. Am liebsten hätte ich denen zugerufen: Laufen ist so gut, da ist es egal, ob es regnet, probierts doch selber! Obwohl ich nach dem Rennen ziemlich schnell zu frieren begann - während des Laufs spürte ich den Regen wirklich nicht. Nur meine nassen Füsse störten mich etwas, war ich doch, da auf dem Rücksitz des Scooters, mit durchtränkten Schuhen auf dem Startplatz angekommen. Mein linker Schuh schwieg, aber mein rechter sagte bei jedem Schritt ein leises Quetsch. Der ganze Lauf war unspektakulär, nur ein Spielchen spielte ich mit einem Mann, der mich immer wieder überholen wollte. Aus dem Augenwinkel hatte ich gesehen, dass er ziemlich dick war, er schnaufte auch entsprechend und räusperte sich etwa alle 30 Sekunden. Wenn ich ihn wieder hinter mir hörte, rannte ich schneller, bis ich ihn abgeschüttelt hatte. Er probierte es immer wieder, aber ich liess ihn nicht überholen. Gegen Schluss fiel er offensichtlich genug weit zurück, ich hörte ihn jedenfalls nicht mehr. Ich war komischerweise auch schneller, je länger ich lief. Meine Zeit war solala, nicht gut, nicht schlecht. Irgendwie war ich auf Halbmarathon eingestellt und hätte noch Energie für weitere 5 km gehabt. Ich sagte mir nämlich erst bei km 15: So, jetzt gebe ich noch alles! Aber da wars doch zu spät für eine gute Zeit. Egal, es machte Spass!
Ich hab auch kaum Muskelkater. Ich hätte wohl schneller rennen können, vielleicht ist aber auch mein tägliches Yoga Schuld an meinem durchtrainierten Körper. Jedenfalls stimmt die Überschrift eines Artikel im neusten Runner's World auch für mich: EAT VEGAN & RUN.
Scott Jurek, ein Ultraläufer, hat ein Buch geschrieben über seinen Weg vom Fleischesser zum ausschliesslichen Plflanzenesser: Eat & Run: My Unlikely Journey to Ultramarathon Greatness. Das Buch wird im Juni herauskommen und ich habs bei Amzon schon vorgemerkt, das muss ich unbedingt lesen. Da werde ich sicher noch einiges lernen können.
Die nächsten paar Wochen werde ich wieder ohne Druck rennen gehen. Wenn ich 10 km laufen mag, dann tu ich das, wenn nicht, dann lass ichs bleiben. Die Hunde sind sowieso glücklicher, wenn sie ans Wasser können. Patrick geht öfter zu einem Teich in der Umgebung, der voller Molche ist. Den lieben die Hunde und schwimmen nach Herzenslust. Ich freu mich auch auf die Aare. Bald ist sie warm genug.

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