Montag, 17. September 2012

Shinrin-yoku

Vor zwei Tagen meldete ich uns für den Luzerner Halbmarathon am 28. Oktober an. Das war relativ einfach, obwohl wir uns entscheiden mussten: Annullationsversicherung? Vielleicht besser ja, denn wenn es aus Kübeln giesst, mag ich nicht über 20 km rennen gehen. Schwieriger wurde die Suche nach einer günstigen Übernachtungsmöglichkeit. Natürlich könnten wir bei meiner Schwester übernachten, die mitten in Luzern wohnt - aber ob wir dann ausgeruht wären? Nach einigem Suchen fand ich in der Jugendherberge ein Zweierzimmer. Wir brauchen nichts anderes als ein Bett, Ruhe und die Möglichkeit, am Morgen zu frühstücken. Keine Experimente, ich werde meine Flockenmischung mit Reismilch zu mir nehmen, mit einer Banane und Nüssen. Ich freue mich irgendwie. Irgendwie, weil ich 7 Jahre in Luzern in die Kanti ging und dieser Stadt nachher den Rücken zudrehte. Was werde ich alles wieder erkennen?
Aber eigentlich interessiert mich die Vergangenheit nicht so fest - die Gegenwart ist viel spannender! Zum Beispiel mein Nacken!
Gestern wachte ich mit Kopfschmerzen auf: Moritz war am Samstag ausgezogen und wir putzten und räumten und waren abends noch bei Freunden eingeladen. Am Morgen gingen Lucy und ich in den Hundekurs, aber da wars auch nicht so friedlich, ich meine, 11 Hunde!!! Also Samstag=Stresstag.
Jedenfalls ging ich gestern rennen wie immer, weiss ich doch aus Erfahrung, dass mir laufen gut tut. So war es auch. Ich war nicht schnell unterwegs, denn wenn ich Tempo geben wollte, meldeten sich meine Kopfschmerzen. Also joggte ich friedlich mit den drei Hunden durch den Wald. Und nachher ging es mir viel besser. Jetzt weiss ich, dass es nicht nur die Bewegung ist. Nein, denn Wald-Baden oder shinrin-yoku kann heilen, las ich in der Zeitschrift Yoga International. Da ist mal die Farbe Grün, die beruhigt, da ist die Stille mit Vogelgezwitscher, die ebenfalls ruhiger macht, da sind die ätherischen Öle der Bäume und Pflanzen, die das Immunsystem stärken. Das Stresshormon Cortisol wird reduziert, der Herzschlag verlangsamt sich und der Blutdruck sinkt. Dem Körper gehts besser, wenn man Waldbaden geht, und auch Ängste, Depressionen und Wut werden kleiner. Dies alles fanden japanische Forscher heraus. Deshalb renne ich so gerne in den Wäldern, jetzt habe ich die wissenschaftliche Erklärung dazu!

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