Donnerstag, 13. Dezember 2012

Vegan im Spital

Seit knapp einer Woche bin ich auf Diät - aber nicht freiwillig! Ich halte nämlich nichts von Diäten. Meine Diät heisst: vegan meets Schonkost. Nach einer heftigen Gallenkolik (aha, das waren meine Probleme, die ich seit etwa drei Wochen hatte!) am Freitag landete ich notfallmässig im Spital. Nach einem CT war klar: Gallensteine und Pankreatitis, da der Saft der Bauchspeicheldrüse auch gestaut wurde. Ich kriegte gleich eine Infusion und Antibiotika. Die aber Montagabend kurzerhand abgesetzt wurden, da sie bei einer solch milden Entzündung eh nichts nützten. Aha.
Aber zu essen bekam ich nichts, erst als ich sagte, ich sei unter 50 Kilos und wolle nicht noch mehr abnehmen, wurde irgendjemand weich und ich kriegte am Samstagmittag Vollkornkekse, eine Banane und einen Apfel. Und dann kümmerte sich eine Ernährungsberaterin persönlich um meinen Menuplan. Mein Fazit: Vegan im Spital geht, aber die Auswahl an Speisen ist klein und gekocht war nicht so gut. Haferbrei mit wässriger Sojamilch, Safranrisotto mit Spuren von Safran. Spitalküche halt. Zwei Dinge waren lecker: das knusprige Vollkornbrötchen zum Frühstück und die Sojateigwaren.
Und ja, morgen muss ich nochmals hin, denn auf Anraten der Aerzte, die sich übrigens keinen Reim darauf machen konnten, wie eine dünne Veganerin Gallensteine entwickeln konnte, lasse ich mir die Gallenbase entfernen. Nie mehr Gallenkoliken!!!!
Und upgraden werde ich von Anfang an. Die erste Nacht war ich als allgemein-Versicherte in einem Einzelzimmer, die zweite alleine in einem Zweierzimmer und in der dritten Nacht teilte ich das Zimmer mit einer 80-jährigen Frau. Und diese Nacht war schlimm, denn die Frau schaffte es, mich jede Stunde mit ihrem Rufen zu wecken, zum Beispiel, dass sie ins Bett wolle, oder dass ich ihr helfen solle, aufzusitzen. Ich sagte dann, "Frau A., ich bin auch Patientin, ich helfe Ihnen nicht! Bitte sind Sie leiser, ich brauche meinen Schlaf!" Nein, in Zukunft ohne mich! Deshalb sagte ich Montagnachmittag, dass ich entweder upgraden oder nach Hause wolle. Sie liessen mich gehen.
Gestern fuhr ich das erste Mal seit langem wieder mit den Hunden in den Wald, den Schnee, der nicht mehr lange sein wird, geniessen. Wir wurden begleitet von Babemba und Anisia und deren Menschen. Aber da Lucy ein Reh aufstöberte, musste sie für den Rest des Spaziergangs an die Leine (siehe Bilder).
Vidas "Operation" verschoben wir um eine Woche. Nun haben wir beide, zuerst ich und dann Vida, eine Vollnarkose vor uns. Wird schon gut gehen. Ishvara pranidhana. Das letzte Glied der Niyamas der Yoga Sutras des Patanjali. Das Wissen, dass es gut kommt. Das habe ich.

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