Sonntag, 9. Oktober 2016

vegan in goa

und, gefiel dir goa? fragte meine schwester. hm, nein, eigentlich nicht. es heisst, entweder hasse man indien oder man liebe es. ich hasse das land nicht und lieben tu ich es auch nicht. aber es fasziniert mich. indien ist intensiv und chaotisch und alle menschen, denen wir begegneten - ausser den taxifahrern - waren freundlich und ehrlich. indien erfüllt generell die eigenen erwartungen nicht, deshalb ist es DAS land, wo du gelassenheit lernen kannst. annehmen, was ist.




wir waren zuerst zwei tage in dubai in einem strandhotel, weit weg von irgendeinem zentrum, und genossen das meer. wir assen zweimal am abend in einem restaurant, die beide nicht vegetarisch sind (p f chang und cafe bateel), aber ich hatte kein problem, vegane speisen zu kriegen. dann verbrachten wir einen und einen halben tag in mumbai, auch in einem hotel beim meer, aber schwimmen kann man dort vergessen: das wasser ist sehr verschmutzt. ein paar strassen vom hotel entfernt befand sich ein vegetarisches restaurant, wo wir zweimal assen. wahrscheinlich war das nicht vegan, immerhin konnte ich bei der bestellung abklären, ob etwas butter enthielt oder nicht.

und den rest der zeit, eine woche, verbrachten wir im yoga magic retreat in vagator in goa, etwa 3 km vom meer entfernt.  das essen war absolut fantastisch, wir hatten vollpension und uns wurde jeder wunsch erfüllt. für mich gab es, falls etwas nicht vegan war, eine vegane version, die meistens besser war - sagten andere, die beides probierten. an einem nachmittag durften wir beim kochen zusehen und uns die rezepte aufschreiben.


wir als schweizerInnen sind gewohnt, kürzere distanzen zu fuss, mit dem fahrrad oder mit öv zu bewältigen. das geht leider nicht in indien. die  strasse zum meer war eher schmal und autos und motorräder kämpften um platz. wir probierten einmal, zu fuss zum meer zu gehen, aber abgesehen, dass das ein eher gefärliches unterfangen war, kamen wir auf halbem wege in einen fürchterlichen regen - der monsum hatte sich noch nicht wirklich verabschiedet - und wir kehrten durchnässt bis auf die haut um. und die motorradfahrer, die uns entgegen kamen, hielten sich die hand vor die augen, um sie vor dem regen zu schützen! deshalb waren wir nur 2x am strand, wo die blendend aussehende strandaufsicht (männlich) die menschen, was sag ich da, die männer darin hinderte, weiter als knietief ins wasser zu waten. ich war jedesmal die einzige frau in einem badeanzug, die ins wasser wollte. aber eben, auch in goa war das wasser trüb und mit sicherheit verschmutzt. das ist eben indien: überall abfall und kein sauberes wasser, aber ich habe noch nie in meinem leben eine solche vielfalt an wunderschönen schmetterlingen gesehen. im reisfeld neben unserer anlage lebt eine pfauenfamilie, die immer wieder miteinander kommunizierte. da rief zum beispiel die pfauenmutter: wo bist du, kleines? und das kleine rief zurück: ich bin hier, ich bin hier. papageien flogen immer wieder zwischen den palmen und dem reisfeld hin und her und ja, sogar in mumbai konnten wir vom hotelfenster aus greifvögel beobachten, die ruhig durch die luft segelten und den boden nach nahrung absuchten. also eine unwahrscheinliche tiervielfalt, wie es sie hier in der schweiz einfach nicht mehr gibt.


und überall kühe, die sich frei bewegen. nur manchmal ist eine angebunden auf einem feld. die hunde, das ist ein anderes thema. wunderschöne hunde, selten mager, aber meistens mit struppigem fell, sind immer dort, wo es menschen gibt. am strand, auf einer baustelle, bei einem strassenhändler.
ishi und phil, die besitzer des yoga magic haben 12 hunde und zwei katzen. der älteste hund(17) schlief jede nacht vor unserer tür, die eine katze kam fast jede nacht wahrscheinlich übers dach in unser zimmer und schlief auf patricks reisetasche. die hunde kriegen folgendes essen: zum frühstück milch und am abend reis, gemüse und fisch. und die katzen reis und fisch.




es waren gute ferien. ich ging dreimal am morgen früh in die meditation, dann aber änderte ich das programm und ging lieber in den wunderschönen pool schwimmen, danach fand eine etwa zweistündige yogastunde statt, die ich nie ausliess, und dann gab es frühstück so gegen 11 uhr. am späten nachmittag gab es eine restorative yogastunde und dann das abendessen. am nachmittag konnten wir entweder zwei smoothies auswählen oder einen kleinen salat essen. es war wirklich perfekt. ich liebe auch die indischen matratzen . sie sind fest, aber nicht hart, und ich spürte es nie, wenn sich patrick, der das schlafen nicht als seine hervorragende kompetenz anschaut, wieder mal umdrehte.

indien ist spannend, aber nicht einfach. die zwei wochen waren eine tolle übung in gelassenheit und loslassen.


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