Mittwoch, 16. Juni 2010

Katastrophen

Regenregenregen. Die Klimaerwärmung mit den nassen Folgen für die Schweiz wird immer deutlicher. Die Hunde werden sehr dreckig, bringen den halben Wald ins Haus.
Aber es macht nicht viel Sinn, heftig zu putzen, denn der Regen scheint nicht aufzuhören.
Trotzdem, mit dieser Katastrophe können wir leben. Da gibts zur Zeit eine andere, die ich so schlimm finde, dass es mir fast die Sprache verschlägt. Seit zwei Monaten fliessen Unmengen Öl aus dem Bohrloch im Golf von Mexiko, noch immer sind es täglich 9,5 Millionen Liter! Wem einmal eine Flasche Apfelsaft in der Küche explodierte, weiss, wie verheerend nur 1 1/2 Liter sein können! Was das alles an Natur und Leben zerstört - unvorstellbar schrecklich. Ich verstehe nicht, wie die Gier nach Erdöl so gross sein kann, dass jedes Risiko eingegangen wird. Hallo! Wir haben nur diesen einen Planeten! Warum presst ihr ihn bis auf das letzte aus?
Wieso wird die Natur nicht mehr geschätzt? Ich habe eine grosse Bewunderung und Achtung vor der Tier- und Pflanzenwelt. Was die Natur nicht alles hervorbringt, ich staune immer wieder. Vor kurzem hab ich ein Kochbuch gekauft: Die chinesische Tempelküche von Martina Hasse.
Mit dieser Art Essen kam ich zum ersten Mal 1998 in Peking in Kontakt, als Patrick, Moritz und ich ein vegetarisches Restaurant aufsuchten. Was wir vorgesetzt bekamen, sah aus wie Fleisch und schmeckte wie Fleisch. Der Kellner versicherte aber leicht amüsiert, dass wirklich alles aus Pflanzen gekocht wurde. Die Grundlagen dieser Küche sind Soja, Nüsse und Pilze. Da gibts diesen Pilz, der im Tempelkochbuch beschrieben wird, den Yartsa Gunbu (Cordyceps sinensis), der in Symbiose mit einer bestimmten Mottenart lebt. Er befällt deren Larve oder Raupe, ernährt sich von ihr und wächst in ihr heran, bis er sie schliesslich tötet und mumifiziert. Aus dem Kopf der Raupe wächst dann der 5-15 cm lange, keulenförmige dunkelbraune Pilz heraus. Dieser Pilz ist sehr gesund, wie könnte es anders sein, hat eine krebs- und tumorhemmende Wirkung.


Pflanzen sind stärker als Tiere. Die Natur ist stärker als der Mensch!

2 Kommentare:

  1. Was du da beschreibst ist keine Symbiose, sondern Parasitismus. Symbiose ist ein Zusammenleben, bei dem beide Partner (Symbionten)
    aufeinander angewiesen sind und in einem Abhängigkeitsverhältnis
    stehen, welches ein Leben ohne den anderen nicht mehr gestattet. Die Motte kann wahrscheinlich sehr gut, wenn nicht sogar besser und länger, ohne PIlz leben.

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  2. Ja, das stimmt natürlich. Ich habs aus dem Tempelkochbuch abgeschrieben ohne viel nachzudenken. Die Motte profitiert nicht von diesem Vorgehen und ist wohl glücklicher ohne Pilz!

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