Freitag, 15. Oktober 2010

Fliegen

Gestern fand der Hundekurs unter erschwerten Bedingungen statt: Kaum hatten wir begonnen, stürzte auf dem nebenstehenden Reitplatz ein Kind vom Pferd. Die Reitlehrerin telefonierte sogleich der Ambulanz, dann fragte sie uns, ob jemand eine wärmende Decke hätte, aber niemand hatte was, deshalb holte sie eine Folie aus ihrem Auto. Wir schauten immer wieder rüber zum Platz und wunderten uns, wie lange die Ambulanz brauchte, währenddessen unsere Hunde verschiedene Übungen machen sollten. Da wir nicht sehr konzentriert waren, liessen sich auch die Hunde schnell ablenken. Ein brauner Labrador, Eros oder Neros, begann, Lucy zu jagen. Nach etwa zehn Runden konnte ich sie zurückrufen. Eros/Neros war kaum ansprechbar, als Macho-Hund hatte er sowieso keinen Bock auf Übungen. Irgendwann verliess seine Besitzerin genervt den Platz und verschwand im Wald. Die Ambulanz kam endlich und die Rettungsleute nahmen sich viel Zeit, das Kind zu stabilisieren und auf eine Bahre zu legen.
Lucy und ich waren eine Viertelstunde vor Beginn des Kurses beim Wald, aber Lucy brauchte grosse Überredungskunst (und Zerren an der Leine!), bis ich sie auf dem Platz hatte. Im November kann ich nochmals am Donnerstag in den Hundekurs, aber ich bin froh, und Lucy sicher auch, dass wir ab Dezember wieder den Samstagkurs besuchen können. Elf Hunde, das sind sechs zu viel!
Lola hat ein Problem: Fliegen. Wenn wir das Wort aussprechen, beginnt sie mit den Zähnen zu fletschen, rutscht nahe an uns heran und tut sehr unterwürfig, also ganz mühsam. Wahrscheinlich nahm alles seinen Anfang, als wir Lola zu uns nahmen und wir die vielen Fliegen im Haus (naher Bauernhof) mit einer eingerollten Zeitung bewusstlos schlugen, damit wir sie in den Garten werfen konnten. Ich nehme an, Lola wurde mit einer Zeitung geschlagen, als sie im Tierheim war. Die Verknüpfung erfolgte jedenfalls sehr schnell und wir stoppten auch das Ding mit den Zeitungen. Aber der Schaden war da: nur das Wort Sch....fliegen genügt jetzt, damit Lola so komisch reagiert. Mittlerweile entledigen wir uns der Fliegen mit einem genialen Gerät: Snappy. Darauf reagiert sie nicht, nur das Wort. Das ganz Komische an der Sache: Seit einiger Zeit schleicht auch Vida in den oberen Stock, wenn ich das Wort Fliegen brauche. Nur Lucy reagiert ganz anders: Sie probiert die Fliegen zu fangen und zu verspeisen. Keine Ahnung, was wir mit Lola tun sollen. Das Wort gebrauchen und ihr gleichzeitig ein Goodie geben und sie loben, funktioniert nicht. Sie verweigert das Goodie. Wirklich vertrackt!

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