Sonntag, 10. Oktober 2010

Koan

Wie klingt das Klatschen der einer Hand? Und: Wenn ich das Licht lösche, wo gehts dann hin? Diese beiden Sätze sind Koans, die mich schon immer fasziniert haben. Ein Koan ist ein Satz aus dem Zen-Buddhismus, der unlogisch, paradox ist. Mit Nachdenken können diese Sätze nicht verstanden werden. Weil ich einen logischen, analytischen Verstand habe, wirken diese Sätze wohl auf mich so attraktiv. Solche Sätze müssen mit sich herumgetragen werden - und irgendwann werden sie verstanden. Ich probiers natürlich mit Logik und nehme mal an, dass ich das mit dem Licht verstehe. Energie geht ja nie verloren, sie wandelt sich immer in eine andere Energie um (physikalisch bewiesen!). Das Licht ist  dann einfach eine andere Energie. Alle klar! Nun habe ich noch einen Koan gelesen, der mir gefällt und den ich irgendwie verstehe: Streng dich an, aber versuche, nichts zu erreichen. Also ich gebe immer mein Bestes und hege keine Erwartungen, dass da was für mich rausschauen könnte. Loslassen. Hm. Finde ich gut.
Manchmal geschehen gute Dinge, wenn ich sie nicht erwarte:
Heute war ich im Wald rennen mit drei Hunden. Von weitem eine Reiterin. Lucy rennt geradewegs auf das Pferd zu, Lola hinten nach. Das Pferd dreht sich um sich selber und die Reiterin ruft mir beim Weiterreiten was zu, was ich aber nicht verstehe, denn ich bin voll damit beschäftigt, Lucy zurückzurufen. Hier! funktioniert nicht. Kehren! und davon rennen aber schon.

Eine halbe Stunde später treffen wir wieder auf dieselbe Reiterin. Sie ist abgestiegen und führt das Pferd an den Zügeln. Wir beginnen zu reden, sie ist freundlich und voller Verständnis und findet, ich solle doch mal mit Lucy und einem Pferd einen Spaziergang machen. Ich frage, ob ich dies jetzt gleich mit ihr machen könne und sie ist einverstanden.
Lucy traut der Sache gar nicht, schlägt grosse Bögen um uns. Wir bleiben stehen, ich streichle das Pferd und Lucy kommt immer näher, bis ich sie etwa zwei Meter entfernt Sitz! machen lassen kann. Lola sitzt sowieso und Vida ist auf Nahrungspirsch.
Das war ein gutes Erlebnis, für mich und hoffentlich auch für Lucy. Sie ist nämlich ein riesiger Angsthase. Aber Angst lässt einen oft dumme Dinge tun!

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