Montag, 17. Januar 2011

Arm aber Bio

Cleo war drei Tage krank bei uns und gestern Morgen hatte ich das Gefühl, da wolle ihre Krankheit auch mich befallen. Ich nahm Aconitum D30 und ging rennen, denn rennen ist gut für das Immunsystem! Weil Moana und Sandro zu Besuch kamen und mit den Hunden laufen gehen wollten, rannte ich nur mit mir selber und auf Asphalt. Ich war nicht wahnsinnig fit, aber danach fühlte ich mich ganz gut.
Ich muss hier berichtigen: Den Sport in unsere Familie brachte nur mein Vater. Meine Mutter ist hoffnungslos unsportlich. Ich erinnere mich an ihren ersten - und einzigen - Versuch mit Schlittschuhen:  Sie lag auf dem Rücken, noch bevor sie richtig auf dem Eis war. Aber heute mit ihren 79 Jahren ist sie dünn und quirlig, hat sie doch einen riesigen Garten, den sie biologisch bearbeitet. Das gibt viel zu tun. Meine Mutter machte auf Bio, bevor das Wort hier bekannt war. Für das Haus, das sie sich vor 30 Jahren zusammen mit meinem Vater baute, wurden nur biologische Materialien gebraucht.
Meine Eltern hatten nie viel Geld und seit mein Vater sein Pensionskassengeld an der Börse verspielte, sind sie noch knapper bei Kasse. Und trotzdem: Bio muss sein!
Dass man sich auch mit wenig Geld biologisch ernähren kann, bewies Rosa Wolff (Arm aber Bio! und Arm aber Bio! Das Kochbuch). Die Journalistin schaffte es, sich mit € 4.35 pro Tag biologisch zu ernähren, schrieb ein Buch darüber und lieferte einige Monate später auch das Kochbuch dazu.
Wir sind nicht ganz so konsequent: bei tierischen Produkten ein klares Ja! Aber Orangen oder Brot etwa kaufen wir konventionelle, das heisst ziemlich sicher, mit Pestiziden und anderen Giften behandelte Produkte. Und wir kaufen fast alles bei den Grosshändlern Migros oder Coop. Ausser das Brot, das kauft Patrick, denn dies ist sein Job, bei unserer Bäckerei, die leider keine Bio-Produkte führt. Er macht auch den wöchentlichen Grosseinkauf. Mich interessiert dies nicht (mehr). Aber ich liebe es, in andern Ländern einzukaufen. Wir fahren alle paar Monate nach Deutschland und kaufen dort ein. Bei DM finde ich sehr viele der Nahrungsmittel von Alnatura, (Bio-Supermarkt überall in Deutschland zu finden), die ich täglich esse. Quinoa, Hirse, Flockenmischungen, Pumpernickel, getrocknete Früchte, Reis- und Hafermilch, Sojadessert, Mehl, Kosmetika.
Übrigens verkauft Moritz seit Jahren am Samstagmorgen Gemüse und Früchte am grössten Bio-Stand der Stadt Bern. Und seit einiger Zeit ist auch Debi dabei.

Warum aber Bio? Für meine Mutter ist der Hauptgrund die eigene Gesundheit. Für mich ist das auch wichtig, aber genauso wichtig ist mir unsere Welt. Bei Delinat (mit Bio-Wein bekannt geworden) (www.delinat.com/bio.html) kann man dies schön nachlesen: Unzählige Statistiken beweisen, dass Bio-Landwirtschaft für Luft, Wasser und Artenvielfalt wesentlich verträglicher ist. Allein der Verzicht auf Kunstdünger und damit keine Phosphate und andere leicht lösliche, schädliche Salze im Abwasser, trägt viel zur Umwelt-Gesundung bei. Bio bedeutet aber auch, dass keine Pestizide die Luft und den Boden verseuchen. So wachsen wieder Kräuter zwischen den Reben und Schmetterlinge erfreuen des Winzers Herz.





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