Freitag, 7. Januar 2011

Störungen

Heute wieder mal an der Aare rennen. Eisig wars, vermischt mit Matsch. Wir brauchten lange, auch weil einmal Vida weit zurück blieb und gegen Schluss Lola verschwand. Und es gab gute Tipps wegen Lucy: Nehmen Sie den Hund an die Leine! Was ich dann auch tat. Lucy muss eine Weile an die Leine, wenn sie sich ungebührlich verhalten hat, das heisst, wenn sie Jogger anspringt. Komischerweise tut sie das nicht bei allen, es ist mir nicht klar, welche Kriterien sie benutzt.
Jedenfalls - zum ersten Mal mit dem neuen Auto! Ich bin ja nicht Autofan, aber dieses Gefährt gefällt mir. Erdgas tanken taten wir gestern, war lustig weil anders. Viel geht ja nicht in den Tank, wir werden wohl öfters die Tankstelle besuchen.
Die vergangenen zwei Wochen waren von einer unbeschreiblichen Unruhe. Der Weihnachtsbaum unserer Nachbarn, der gestern explosionsartig ihr Wohnzimmer in Brand setzte, zeigt, wie schnell eine Unaufmerksamkeit fatale Folgen haben kann. Es braucht so wenig und der gewohnte Fluss kommt ins Stocken. (Unsere Nachbarn wohnen während der nächsten vier Wochen in einem Hotel). Dasselbe mit der Autotüre. Wir Menschen sind störungsanfällig, wollen dies aber nicht wahrhaben.
Denn wir sind ziemlich verwöhnt hier in der Schweiz, wo die Uhren richtig ticken und überhaupt das ganze Leben wie am Schnürchen abläuft. Ich sehs oft an mir selber: Funktioniert irgendetwas mal nicht, bin ich sehr ungeduldig. Mein Drucker zum Beispiel hat Macken. Oder eben, unser Auto selig war schwierig, weil die Elektronik labil war. Dreimal mussten wir den Pannendienst beanspruchen. Es ist ein ganz hoher Anspruch, den wir hier haben, dass unser Leben, alle Dinge und wir Menschen immer top funktionieren müssen. Weil wir aber so eng eingegleist sind in Arbeit und Familie, ertragen wir Störungen schlecht. Die Bahn in der Schweiz entschuldigt sich, wenn ein Zug zwei Minuten zu spät ist. In Deutschland wären alle glücklich über nur zwei Minuten, denn auf dem Weg nach Köln hörten wir Entschuldigungen für Verspätungen von über einer Stunde.
Lasst uns mehr Geduld haben mit Störungen. Wege führen nicht nur geradeaus. Vielleicht entdecken wir auf Seitenwegen oder Umwegen Dinge, die wir sonst verpasst hätten!

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