Montag, 7. November 2011

Skepsis

Der heutige Artikel im Bund "Wenn Eltern den Tod der eigenen Kinder in Kauf nehmen", muss kommentiert werden. Da wurde ein Kind über Jahre vegan ernährt, ausserdem nicht geimpft, und als es an Diphterie erkrankte - was eigentlich mit vegan nichts zu tun hat - erst im letzten Moment ins Spital gebracht. Ich vermute, die immer höhere Akzeptanz der veganen Lebensweise in den vergangenen Monaten, gespiegelt in den Medien, hat die Milch-und Fleischlobby empfindlich getroffen. Anders kann ich mir einen solchen Artikel nicht erklären. Und die Pharmaindustrie hat natürlich auch keine Freude an nicht-geimpften Kindern.
Ich selber würde aber mein Kind nicht vegan ernähren. Dies aus zwei Gründen:
1. Kinder essen generell sehr limitiert, mögen ganz vieles nicht. Ihnen weitere Lebensmittel zu verwehren engt das Nahrungsspektrum noch mehr ein.
2. Milch ist von Natur aus für Babys und Kinder gemacht! Nicht für Erwachsene, die sollten andere Lebensmittel konsumieren.
Und beim Impfen gehe ich eine ähnliche Gratwanderung: Ja gegen die schlimmsten Kinderkrankheiten. Aber gegen Masern impfen? Halte ich nicht für notwendig.
Meine Haltung war immer folgende: Werden Kinder gesund ernährt und wachsen sie in einer liebevollen Umgebung auf, ist ihr Immunsystem stark genug gegen ganz viele Erreger. Auch meine drei Hunde wurden seit Jahren nicht mehr geimpft.
Solche Artikel wie heute sind irgendwie polemisch, das mag ich nicht. Aber als Skeptikerin von Geburt an glaube ich zum Glück nicht alles.
Auch mir selber leider nicht. Da bin ich doch seit einem halben Jahr in einer Yoga-Ausbildung, von der ich nach zwei Stunden wusste, dass ich am richtigen Platz bin. Aber gestern an diesem nebligen Sonntag in Basel tauchte ein Satz wie ein alter Bekannter auf: Warum tust du dir das an???
Wie oft hab ich mich das nicht schon gefragt in meinem Leben! X-mal während meines Psychologie-Studiums, vor allem, wenn was nicht so gut lief. Und dort in Fribourg, das weiss ich noch genau, hatte ich an diesem ersten Morgen das fatale Gefühl, im falschen Film zu sitzen.
Gestern musste ich schon um 9 Uhr in Basel sein, das hiess um 5.45 aufstehen. Und wenn ich weiss, dass ich am nächsten Tag so früh aus den Federn muss, meint mein Körper, es rentiere sich gar nicht erst, einzuschlafen. Ein bisschen muss ich wohl gedöst haben, denn um 3.45 dachte mein Körper, es sei 5.45. Und war hellwach. Bei den Atemübungen am Anfang - wir haben immer eine mehrstündige Asana-Praxis zu Beginn, mogelte ich mich durch, sonst wäre mir schwindlig geworden. Ich war so unfit! Der Vinyasa-Flow und das Savasana am Schluss aber taten mir gut.
Dann aber die rebellischen Gedanken am Mittag. Hm. Ich nahm mir vor, dass dies die letzte Ausbildung in meinem Leben ist. Aber ich kenne mich. Ich lerne zu gern, ich langweile mich zu schnell. Deshalb werde ich weiter lernen. Und mir nicht alles glauben!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen