Sonntag, 27. Dezember 2009

Lolas Geschichte


Rennen mit Bilbo war immer gut, ich hatte einen Rennpartner, der gerne mitkam und mir andere Hunde vom Halse hielt. Bilbo wurde älter und ich wusste a) ich werde mein Leben lang rennen, b) Hund(e) sind perfekte Rennpartner. Also dachte ich über einen zweiten Hund nach. Ich las über Hunderassen und stiess auf Border Collies, die zu den intelligentesten Hunden gehören. Und eines Tages im November 2002 öffnete ich die Website des Tierheims in Estavayer (gibts nicht mehr, jetzt läuft alles über www.tierschutz.ch) und entdeckte junge Border Collies. Patrick und Moana waren nicht begeistert, aber Cleo hielt zu mir. Moritz auch, der sich gerade in den USA in seinem High School Year befand. Und so fuhren wir an einem Samstag zu viert nach Estavayer und schauten uns diese jungen Hunde an. Sie waren niedlich - aber da war ein anderer, etwa vier-monatiger Hund namens Flo zusammen mit einem jungen Schäferhund in einer Box. Border Collie -Mischung, hiess es. Sie sei noch als Hundebaby von einer Frau, die aus Frankreich kam, abgegeben worden. Wir machten einen Spaziergang mit ihr und dieser Hund tat so, als gehörte sie zu uns. Sie suchte ständig unsere Blicke und reagierte auf alles mit einer freundlichen Ernsthaftigkeit, dass sie gleich unser Herz gewann. Leider konnten wir sie nicht sofort mitnehmen, weil die verantwortliche Frau des Heims zuerst eine Begegnung mit Bilbo verlangte. Also fuhren Moana, Bilbo und ich am darauffolgenden Montag wieder nach Estavayer. Wir wussten, dass Bilbo mitmachen würde. So war es auch.
Ich verstehe immer noch nicht, dass Flo/Lola etwa zwei Monate im Tierheim war und niemand anders diesen Hund wollte. Wahrscheinlich war es von Anfang klar, dass wir ihre Familie sind.

Den Namen Lola bekam sie, weil sie die ersten Wochen einen unbändigen Drang zum Rennen hatte. Und sie kam immer zurück.
Lola mag alle von unserer Familie, aber am meisten mag sie Patrick. Er lässt sie neben sich im Bett schlafen, sein Schreibtisch ist ihre Hundehütte. Ist er mal nicht da, ist sie unglücklich. Nur zu Hause. Befindet sie sich draussen, verwandelt sie sich in einen starken, selbstsicheren Hund.

Morgen die Geschichte von Vida.

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