Samstag, 6. Februar 2010

Verhaltensmuster

Wer liegt am Boden in der Küche, pfeift und japst, weil Lola unter dem Esstisch nebenan liegt und mit Argusaugen die Umgebung kontrolliert? Lucy! Uns ist nicht so klar, was dieses Spiel der beiden soll. Möchte Lucy auch unter dem Tisch liegen, aber sie weiss, dass Lola dies verhindern würde? Oder getraut sie sich einfach nicht, an Lola vorbei zu schleichen?
Dann gibts auch Spiele, die Lucy mit MIR spielt: Wenn ich mir nachmittags einen Jasmintee mache, esse ich gerne ein paar gedörrte Mango- oder Ananasschnitze dazu. Will ich mit beidem aufs Sofa, ist Lucy vor mir dort, pflanzt sich hin und kriegt ihren starren Blick, denn
wenns ums Essen geht, ist sie nach wie vor unerbittlich. Und weil ich nicht unbedingt meine Fruchtschnitze mit ihr teilen will, bleibt mir nichts anderes übrig, als in der Küche zu essen.
Als Psychologin finde ich es interessant zu erleben, wie Verhaltensmuster aufgebaut werden. An Lucy lässt sich dies schön beobachten. Leg ich mich - ohne Tee oder Essbares - aufs Sofa, ist dies der Auslöser für ein anderes Lucy-Verhalten, das mit Regelmässigkeit so abläuft: Lucy beginnt an der Glastüre, die in den Garten führt, zu kratzen, weil sie hinaus möchte. Ok, ich stehe auf und lasse sie raus und sie läuft schnurstracks zu den Sonnenblumenkernen, die vom Vogelhäuschen runtergefallen sind und isst diese. Ich schliesse die Türe, leg mich wieder aufs Sofa, aber schon möchte Lucy wieder hinein ins Wohnzimmer. Ich stehe wieder auf und lasse sie rein. Lucy würde diese Spiel den ganzen Nachmittag spielen, wenn ich nicht eine solche Spielverderberin wäre! Ich hole mir nämlich das Döschen mit den Schrauben drin und lege es leicht scheppernd neben mich aufs Sofa. Und Lucy springt auf das andere Sofa, kugelt sich ein und schläft.

Ich weiss, dass wir Zweibeiner auch solche Verhaltensmuster haben - bestimmte Situationen lösen bei uns immer das gleiche Verhalten aus. Automatismen werden diese Verhaltensmuster genannt, die ohne Energie und Bewusstheit ablaufen. Erst wenn wir anfangen, uns über uns zu ärgern, weil wir immer wieder in die gleiche Falle tappen, können wir den Schritt in eine Veränderung tun. Benötigt aber viel Energie und Geduld! Auch ich bräuchte manchmal jemanden, der mit einem Schraubendöschen scheppert, bevor ich in das immer gleiche Reaktionsmuster falle!

Es ist mir übrigens gelungen, Vida beim Rennen zu fotografieren, wie die nebenstehenden Bilder zeigen! Sieht sie nicht wunderschön elegant aus!

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