Montag, 5. April 2010

Dreckregistrierschwelle

Japs!! Pause von 5 Minuten. Japs!! Pause von 4 Minuten. Japs!!! Pause von 4,5 Minuten. Es ist ungefähr 7 Uhr morgens und dies ist unser derzeitiges Morgenritual: Lucy japst, bis jemand die Schlafzimmertüre öffnet. Dann ist sie ruhig. Aufs Bett kommt sie nicht. Das tut dann Vida, die in Lucys Körbchen gewartet hat. Heute war danach das Bett voll dieser feinen Vidahaare und ich musste die Bettwäsche abrollen. Ich hab sonst kein allzu grosses Problem mit Hundehaaren, sie sind einfach überall. Klar, mit drei Hunden. Haare sind das eine, Dreck das andere. Ich muss lachen und gleichzeitig den Kopf schütteln, wenn meine Mutter sagt, sie habe überall Staub. Staub, darauf reagiere ich schon gar nicht mehr. Das hab ich mir abgewöhnt, seit ich Kinder und Hunde habe. Ich kämpfe gegen handfesten Dreck! Kämpfen ist aber übertrieben, ich registriere einfach auf dem hellen Plattenboden den halben Waldboden und all die Haare, die sich aneinander klammern, wie wenn sie sich schon lange nicht mehr gesehen hätten, nehme den Besen und wische. Das gibt regelmässig etwa einen halben Liter Dreck. Zum Glück lebe ich mit einem Partner zusammen, der oft nicht mal diesen Dreck bemerkt, seine Dreckregistrierschwelle ist höher als meine. Zum Glück, denn ich wäre eigentlich jemand anders, jemand, die Richtung Putzsucht ginge. Ich ging schon mal. Damals, als ich drei kleine Kinder und nur wenig ausserhäusliche Arbeit hatte. Ich war völlig auf alle Griffe, Stühle, Fenster und ähnliches, das sich immer wieder verschmierte, fixiert, hatte Putzlappen und Besen stets in Griffnähe. Überall sah ich Fingerabdrücke, die ich zwanghaft wegputzen musste. Je mehr ich dann als Lehrerin arbeitete und daneben auch noch studierte, desto weniger sah ich diesen nicht so perfekten Zustand der Gegenstände. Meine Schwelle wurde höher und glich sich derjenigen von Patrick an. Nicht ganz, meine ist noch ganz wenig tiefer. Das geht dann zweimal im Jahr so: Ich: Bist du einverstanden, ich Backofen. Du Kühlschrank? Er ist nicht unbedingt glücklich dabei, aber sieht irgendwie die Notwendigkeit des Putzens ein.
Moritz, übrigens, schlägt voll seinem Vater nach. Seit er aber Debi zur Freundin hat, bemerkt er den Dreck etwas besser (Danke, Debi!).
Unser Auto, worin die Hunde 3 mal pro Tag zum Wald und zurück transportiert werden, ist der Zustand unseres Hauses mal 20. Da ist jede Bemühung zwecklos, das zieht den Dreck mit einer Kraft an, die als sehr mächtig bezeichnet werden muss. Dagegen wollen wir uns nicht auflehnen!

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