Mittwoch, 7. April 2010

Dumbledore

Wir waren nicht die einzigen, die die gloriose Idee hatten, den Mittag an der Aare zu verbringen. Dutzende spazierten oder joggten dem Fluss entlang, der an bestimmten Abschnitten wie ein Turmalin funkelte. Lucy liess alle in Ruhe, sie war zu fest damit beschäftigt, immer wieder die Böschung hinunterzurennen und ins Wasser zu springen. Wir trafen Hunde jeglicher Art an, zum Beispiel einen Schäferhund, der mit einer Frau in Uniform unterwegs war (und Lucy jagte). Wie kommt es, dass für mich generell Schäferhunde mit Menschen in Uniformen verknüpft sind? Oder anders gefragt: Weshalb wählen Menschen in Uniformen Schäferhunde zu ihrem Begleiter?
Schäferhunde sind laut Statistik überproportional vertreten, wenn es um Hundebisse geht. Sind diese Hunde speziell aggressiv und gefällt dies Menschen in Uniformen? Sagt die Wahl eines Hundes mehr über uns selber aus als es irgendetwas anderes tut? Nach Dumbledore stimmt das: " It is our choices, Harry Potter, that show us what we truly are, far more than our abilities."
Was sagt es denn über mich aus, die ich zwei Mischlingshunde aus dem Tierheim und einen geretteten Greyhound habe? Mehr, als dass ich die Fähigkeit habe, mit Hunden umzugehen?
Stimmt Dumbledores Satz wirklich? Dass ich Pädagogik und Psychologie als Studium wählte, sagt mehr über mich aus als meine Fähigkeit, mit Menschen umgehen zu können? Ist es denn nicht eher so, dass mein Interesse an Menschen, mein Wissen über meine Fähigkeiten mich diese Studienwahl machen liess? Dass ich drei Kinder und drei Hunde habe, in einem Haus wohne, Velofan bin und rennen zum grössten Glück gehört, das sagt alles mehr über mich aus als alle die Fähigkeiten, die ich besitze?
Irgendwie nicht uninteressant, dieser Satz von Dumbledore!

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